mal wieder Kastration Rüden....

  • Wenn Hunde zusammenleben, dann knallts eben manchmal.


    Mein Rüde hat das Paradies, er "besitzt" zwei Hündinnen.
    Hier ist aber nix mit Friede, Freude Eierkuchen.
    Das Schnauzermädel, seine Angebetete, mag keinen nahen Körperkontakt mit ihm, da muss sie schon einen guten Tag haben.
    Hündin 2 ist ein Junghund, mit der spielt er zwar draußen, drinnen wünscht er aber Abstand.
    Also liegen oft die Damen zusammen, er abseits. Sehr selten haben wir einen "Hundehaufen" i einem Korb oder auf dem Sofa.


    Angezickt wird sich sicherlich mindestens einmal am Tag.


    Aber wenn dann seine Hündin oder eine in der näheren Umgebung läufig wird und er imponierend, teilweise dauergrummelnd und exzessiv markierend durch die Gegend stakst, dann wirkt er sehr zufrieden. Sicher ist das ein wenig stressig und die Damen werden auch schnell mal angezickt, weil der "King" Respekt verlangt, die Ansprechbarkeit war auch etwas schwer durchzusetzen, aber es ist das pralle Leben und durchaus schön.
    Pöbeln oder Vermöbeln von Konkurrenten, das muss man natürlich verbieten und immer gut auf den Hund achten. Aber man sollte manchmal auch seine Sichtweise überdenken. Nicht alles ist negativer Stress für einen Hund, manches bereichert sein Leben auch.


    LG
    das Schnauzermädel,
    das durchaus von dem Theater angenervt ist, wenn es selbst einen schlechten Tag hat

  • Iris und staffy: Ja, ich weiß ja die ganzen Probleme mit kastrieren. Deswegen mache ich es mir ja auch nicht leicht... Das mit der Auszeit ist halt deshalb so blöd, weil ich dann ja immer einen wegsperren muß. Da ich alleine bin, ist dann ein Hund auch wirklich alleine, nicht einfach bei jemand anderem im Zimmer. Und ja er zottelt dann hinterher, aber da inzwischen ja fast immer irgendwo ne heiße Hündin unterwegs ist, ist das sooo oft...


    Was ich in anderen Threads von meinen Hunden so schreibe, ist aus meiner persönlichen Sichtweise. Ein anderer sieht das ganz anders. Wenn ich mit Leuten rede, die mich und meine Hunde kennen, verstehen die meine Probleme nie, weil sie da keine sehen. Aber ich bin halt irgendwie auf der Suche nach Perfektion. Ich will alles richtig machen. Will, daß meine Hunde am besten rund um die Uhr einfach nur glücklich und zufrieden und entspannt sind.


    aber ok.... Da es phasenweise auftritt, kommen wohl auch noch andere Dinge infrage. Werde also nen Termin in ner Klinik machen: Schilddrüse, Rücken, Hormonstatus, eventuell über nen Chip reden.


    Das Problem hier in meiner Gegend ist halt auch, daß man keinen vernünftigen Tierarzt findet, der sich mit so Dingen wirklich auskennt. Bluey zeigt vom Ilio-Sakral-Gelenk-Problem her ja auch keine Schmerzen an, ich kann das also auch nicht einschätzen, ob das ne Rolle spielt.


    edit: Schnauzermädel: ich habe halt Angst, daß es schlimmer wird, eskaliert zwischen meinen Jungs. Draußen haben die ja keinen Streß und mit anderen auch nicht. Ich bin halt da wirklich total sensibel und jeden, den ich frage, erzählt mir, daß es bei ihm zu Hause unter den Hunden keinen Streß gibt. Entweder weil es erst gar nicht dazu kommt, oder weil sie es nicht dulden. Jabba ist mein erster Zweithund und da bin ich oft unsicher.... Was ist normal, was nicht.. Sind Macken normal, oder darf nur geknurrt werden? Calming Signals und überhaupt kein Streit? Oder eher Bloch: mal richtig zusammen scheißen?.... Aaaaaaaaargh....

  • Hm...also bei dem was du schreibst seh ich jetzt eigentlich auch keinen Grund für eine Kastration!
    Wie schon angesprochen Aggressionen und körperliche Auseinandersetzungen gehören einfach zu einem (Hunde)-Leben dazu und sind ja erstmal nix schlimmes.
    Ich hab ein gegengeschlechtliches Paar...die Hündin ist absolut launisch und abhängig von ihrer Tagesform kommt es mal mehr mal weniger oft zu Auseinandersetzungen...kommt unser Rüde aber gut mit klar!


    Ansonsten fändich es auch riskant den ranghöheren zu kastrieren und wegen dieser "Probleme" gleich beide zu kastrieren fänd ich doch leicht übertrieben...

  • Was hier erlaubt und verboten ist, das ist schwer zu beschreiben.


    Wird es körperlich, werde ich meinen Unmut kundtun. Gegenseitiges Drohen kann erlaubt sein oder auch nicht, da kommt es auf die Situation an. Dauerhaftes Drücken oder Fixieren eines anderen, das ist definitiv und immer verboten, aber mein Chaoten neigen nicht dazu.


    Wir hatten in den letzten Monaten 3 mal Macken. Das Welpentier ging immer wieder an den Napf des Rüden. Er zeigte immer wieder, dass er das nun gar nicht duldet, wir griffen natürlich auch ein und versuchten das zu verhindern. Jede der 3 Macken kam immer von einem Fangzahn, es war nur an der Lefze ein echtes Loch. Ja er hatte die kleine im Maul und hat sie so am Boden fixiert, aber die Verletzungen waren eher ein Unfall als Beschädigungsabsicht. Schön sind solche Momente nicht, aber schlimm finde ich es auch nicht.
    Meine beiden Großen bekommen sich gerne für Futter in die Haare. Ich stehe am Napf und mache Futter, je ein Hund hängt an meiner Seite, beide fixieren das Futter und knurren sich an. Eine falsche Bewegung von einem der Hunde und ich habe ein sich fetzendes Knäuel in der Küche. Also gibt es bereits beim Knurren ein deutliche Ansage an beide, beide fliegen raus und werden nebeneinander vor der Tür abgelegt. Jetzt habe ich eine Aufgabe gestellt und erwarte Gehorsam, schon ist die Situation entschärft.
    Andere Dinge dürfen sie selbst regeln. Wenn meine Hündin sich von Rüden oder vom Welpen belästgt fühlt, dann darf sie kurz zur Furie werden, wenn die Signale vorher ignoriert wurden. Sollte dann immer noch nicht Ruhe im Karton sein, dann greife ich ein.


    Und viele Dinge kann man durch Management vermeiden. An der Tür erwarte ich Gehorsam, sonst schlagen die sich gleich die Köppe ein, wer zuerst raus darf.
    Spielzeug gibt es immer in gleicher Ausführung für jeden Hund. Fängt das Spielchen, seins ist aber besser als meins an, dann ist eben kein Spielzeug mehr da.


    Das klingt jetzt alles irgendwie nach sich hassenden Hunden :lachtot: , aber eigentlich mögen sie sich und nach außen halten sie zusammen wie pech und Schwefel. ;)


    LG
    das Schnauzermädel

  • Danke für den ausführlichen Bericht Schnauzermädel... So ähnlich sieht es bei uns auch aus... Ich kam mir nur in letzter Zeit immer blöder vor, weil ich so viel regeln und kontrollieren mußte... Ehrlich gesagt hatte ich mir so die Zweihunde-Haltung auch nicht vorgestellt. Und wenn ich andere frage, dann kriege ich meist Beschreibungen von eitel Sonnenschein oder höchstens mal ein bißchen motzen, was garantiert IMMER ohne Verletzungen ausgeht... Deswegen bin ich ja inzwischen so unsicher.. Zumal fast 3/4 Jahr gaaar nix war. Und in letzter Zeit gehäuft. Dachte da ja aufgrund von feuchtkaltem Wetter erst an Schmerzen von Bluey, eventuell auch ein wenig Unterforderung, da ich aufgrund von echt Extrem-Schnee ne Zeitlang zu Hause fest saß und nur ins Mini-Waldstück gekommen bin. Und dann lese ich, rede mit anderen und werde immer unsicherer... Ist natürlich erst recht blöd für die Hunde...
    Schmerzen zeigt Bluey halt leider nicht... Ich kann dann also anhand seiner Laune höchstens raten...


    Und ich habe halt suuuuper Angst, daß es so schlimm werden könnte, daß sie sich nie wieder vertragen. Solche Horror-Stories höre ich halt auch immer wieder mal....
    Ach, bröh.... Scheiß-Gedanken-Karussell...

  • Zitat

    ....Aber ich bin halt irgendwie auf der Suche nach Perfektion. Ich will alles richtig machen. Will, daß meine Hunde am besten rund um die Uhr einfach nur glücklich und zufrieden und entspannt sind.


    Ganz ehrlich, du schwebst einfach auf Wolke 7 :p . He, das sind Hunde! Die unterhalten sich, kommunizieren miteinander und diskutieren schon mal etwas lauter. Wie wir eben auch! Ich liebe meinen Mann, er mich auch und wir sind schon eine gute Weile zusammen: trotzdem schau ich ihn nicht den ganzen Tag mit Herzchen in den Auge an und schmachte nur "Du hast ja recht, Liebling!". Warum sollten es die Hunde tun??? Das ist doch ganz normales Leben!


    Also an kastrieren würde ich da echt als letztes denken! Die Chancen sind gross, dass du dir damit genauso viele Probleme schaffst, wie du löst.


    Zitat

    ... ich habe halt Angst, daß es schlimmer wird, eskaliert zwischen meinen Jungs. Draußen haben die ja keinen Streß und mit anderen auch nicht. Ich bin halt da wirklich total sensibel ....


    Ich glaube genau das ist das Problem. Du nimmst dir jedes Knurren der Hunde viel zu sehr zu Herzen. Die beiden leben doch anscheinend recht gut miteinander. Bluey macht eine Ansage, wenn es ihm WIRKLICH zu blöd wird, und Jabba akzeptiert es dann auch. Sag dir, dass Bluey vielleicht deswegen nicht richtig konsequent ist (wenn ihn Jabba nervt) weil es ihn ja doch nicht sooo stört, als dass er sich aufraffen würde dem Jabba jedes mal eine Ansage zu machen.


    Unsere Hunde haben das total harmonische Rudelleben (bis auf Berny). Und trotzdem krallt sich Roots immer wieder mal Ebi, wenn sie ihn mal anrempelt und legt sich wild knurrend auf sie. Oder die Mädels schaukeln sich im Spiel hoch (sind ja beide noch jung) und hängen sich nur noch wild knurrend gegenseitig im Nacken (ohne sich aber gegenseitig WIRKLICH Böses zu wollen). Und dann liegen sie wieder alle gemeinsam am Sofa und die Mädels berammeln sich gegenseitig, weil sie läufig, ohne Männer und total im Notstand sind :roll: . Thats life!

  • Ach ja: wenn du Schmerzen bei Bluey vermutest, würde ich mit dem TA mal über eine Schmerzmittel-kur reden. Du beobachtest sein Verhalten (ist er entspannter als sonst?) und schliesst darauf, ob er Schmerzen hat. Wir haben das ein paar mal bei Berny gemacht. Er ist auch um so biestiger zu Jaakko, desto mehr Schmerzen er hat.

  • Dass sich Rüden gar nicht mehr vertragen ist eher selten. Rüden sind wie Kerle, erst kloppen und dann ein Bier trinken, extreme feindschaften hat selten, aber wenn dann bei Hündinnen.


    Mein altes Pärchen hat sich ausnehmend gut vertragen, da rappelte es fast nie. ABER: Wir mussten beim TA warten, beide Hunde waren frei im Kofferraum, der Rüde bellte wegen seiner TA-Angst durch, die Hündin wurde immer genervter. Plötzlich hatte sie ihn am Wickel, der arme Kerl lag auf dem Rücken, schrie und verlor die Kontrolle über seine Blase. Er hatte dann einen sehr tiefen, bösen Riss auf der Innenseite der Lefze und einige tage Flüssignahrung, Schmerzmittel und Antibiotikum. Sie ließ übrigens nicht so von ihm ab, wir mussten aktiv trennen.
    Das Verhältnis der beiden war danach genauso ungetrübt wie vorher.


    Es gibt viele Mehrhundehalter, die keinerlei Probleme haben, manche haben nur kurz welche und in mancher Konstellation bleibt immer ein gewisses Potential.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Danke auch Dir Iris für die Beschreibung.


    Ich habe halt so Angst, weil Bluey meines Erachtens dann aber überreagiert, wenn er mal so ne Aktion macht. Die letzten Male mußte ich echt handgreiflich werden, um ihn da raus zu holen. Jabba hatte dabei meistens nix, einmal die Lefzen innen toootal aufgerissen und das letzte mal Kratzer am und rund ums Ohr, aber total oberflächlich... Also nichts wirklich schlimmes an Verletzungen, aber Jabba "ergibt" sich halt im Grunde, aber Bluey hackt so richtig auf ihm rum. Mit Mega-Getöse.. Und Jabba ist manchmal ein richtiger Panzer.. Da merke ich schon längst, daß es Bluey gleich zu bunt wird, er schon angepißt von der Kröte ist, da schnobert Jabba immer noch toootal unbedarft rum. Entweder gehe ich dann dazwischen oder er kriegt voll die Mega-Abreibung... Jabba rennt halt auch beim Abrufen im Wald mal in Bluey rein, wenn es an der Tür klingelt, wird Bluey mal gerammt. Und wie gesagt: zigmal verzieht Bluey nurs Gesicht und irgendwann stürzt er sich dann auf Jabba und der versteht die Welt nicht mehr, weil er das doch immer durfte...
    Jabba ist ein wenig so wie Odie von Garfield: Den tritt man vom Tisch, dann kommt er gleich schwanzwedelnd wieder rauf und nervt grad weiter.. Panzer halt... oder nur dämlich?

  • hmm, das rüden wie kerle sind..bierchen trinken und gut ist, kann ich nicht so ganz unterschreiben. vielleicht sind meine beiden hunde anders, aber sie haben hier durchaus ihre "lieblingsfeinde", besonders luca ist extrem nachtragend, viel mehr als anouk. die hat eigentlich nur ihre "lieblingsangsthunde", die sie gerne mobben würde, aber nicht darf.

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