mal wieder Kastration Rüden....

  • Ich glaube, Bluey weiss sehr wohl was er tut, wenn er Jabba eine "Mega-abreibung" gibt. Sonst gäbe es nicht nur ein paar Kratzer, sondern viel mehr.


    Hast du mal probiert, was passiert, wenn du bei so einer Aktion GAR NICHT dazwischen gesehst, sondern nur Bluey in ruhigem Ton lobst "Gut so, hau ihm eine rein" :roll: und sie dann einfach igorierst?


    Jaakko hat sich einmal Berny rangenommen (Berny hat ihm einfach so in den Hintern gezwickt, der Giftzwerg), das hat ganz schön heftig ausgesehen. Er hat sich wild grollend und knurrend auf ihn gelegt, Bernys Kopf (Berny ist ja viel kleiner) ins Maul genommen und auf den Boden gepinnt. Berny hatte einen kleinen Kratzer am Kopf, sonst nichts. Ich arbeite mit Jaakko im Teamwork. Ich gehe auf keinen Fall systematisch dazwischen, wenn er sich einen anderen Hund zur Brust nimmt. Aber Jaakko ist auch ein ganz toller, und wurde noch dazu wirklich gut von seiner Vorbesitzerin erzogen. Egal ob ich ihm sage "Hau ihm eine rein", oder "Lass ihn in Ruhe", Jaakko hört auf mich wenn er sieht, dass ich recht habe :D .


    Vertrau Bluey mal einfach. Sein Sozialverhalten scheint ja gut zu sein, also lass ihn mal einfach nur machen und unterstütze ihn. Er muss Jabba ja nicht wegen jedem Rempeln eine rein hauen. Er verwarnt, dann noch mal, und dann noch mal, und wenn Jabba dann noch immer nicht schnallt, nimmt er ihn sich halt mal ran um ihm klar zu machen, was das bedeutet wenn er verwarnt.


    Wie lernt ein Welpe, schon auf ein Knurren Abstand zu nehmen? In dem er ein paar mal die Verwarnung "Knurren" übersieht und dann mal so richtig eine geknallt bekommt. Beim nächsten mal weiss er "Hoppla, der knurrt, jetzt krachts gleich, lieber auf Abstand gehen"... bis er es wieder vergisst und wieder mal erinnert werden muss. Das hängt dann vom jeweiligen Charakter ab, wie oft ein Hund testet, und warum er es tut. Aber es hat immer seine Gründe.


    Daika will wie durch Zufall jedes mal mit Ebi spielen, wenn wir auch mit ihr spielen wollen. Inzwischen weiss ich, dass das kein Zufall ist, sie wollte Ebi davon abhalten mit uns zu Spielen (hat mich gute 2 Monate gebraucht das zu verstehen). Ebi hat Roots von Welpe an im Spiel mit Daika niedergerempelt. Aber je älter sie wird, desto stärker sagt Roots ihr, dass das so nicht geht.


    Ich wage mal zu sagen, dass Jabba sehr wohl merkt, wenn er Bluey rempelt. Das ist nicht NUR weil er unbedingt schnell wo hin will. Ich glaube er "braucht" die Ansagen von Bluey einfach, um zu wissen wo er steht.


    Lucanouk
    Spaziergeh-feindschaften sind noch mal was ganz anderes, als Hunde die permanent zusammen leben.

  • Zitat

    Das Problem hier in meiner Gegend ist halt auch, daß man keinen vernünftigen Tierarzt findet, der sich mit so Dingen wirklich auskennt.


    Trainer gibt es keine vernünftigen und Tä auch nicht. Vielleicht solltest du einfach umziehen? Sorry aber manchmal frage ich mich, ob man einfach nur alles negativ sehen will.


    Zitat

    Draußen haben die ja keinen Streß und mit anderen auch nicht. Ich bin halt da wirklich total sensibel und jeden, den ich frage, erzählt mir, daß es bei ihm zu Hause unter den Hunden keinen Streß gibt. Entweder weil es erst gar nicht dazu kommt, oder weil sie es nicht dulden.


    Das liegt vermutlich auch daran, das viele kleine Kabbeleien als normal und keinen Stress ansehen.


    Zitat

    Aber ich bin halt irgendwie auf der Suche nach Perfektion.


    Ich denke das ist dein großes Problem, du erwartest viel zu viel von anderen und deinen Hunden. Das das keiner erfüllen kann und du deswegen gefrustet bist ist die zwangsläufige Folge. Werd doch mal ein wenig lockerer und sieh nicht immer alles so eng.

  • Zitat

    Das liegt vermutlich auch daran, das viele kleine Kabbeleien als normal und keinen Stress ansehen.


    jap.


    als du so deine situation beschrieben hast, dachte ich im ersten moment, du beschreibst meine beiden jungs. :smile:


    sam ist drei jahre alt, joey ein jahr.


    sam ist in meinen augen auch oft seeeehr geduldig mit joey. zu geduldig. aber eben nur in meinen augen!


    so ab und an allerdings bekommt joey sein fett weg. da gab es auch schonmal ein paar kratzer - versehentliche kratzer.


    sam ist auch immer hin und weg wenn hier irgendwo läufige damen unterwegs sind. und dann auch nicht immer unbedingt zum spielen und kuscheln mit joey aufgelegt. auch das halte ich für normal. wenn er unbedingt mit herzchen in den augen durch die gegend tappern will - tja.


    allerdings lässt er sich auch gut wieder "rausholen" aus seinem zustand - mit der richtigen motivation meinerseits. (von joey nicht - der bekommt höchstens einen ansage von ihm *g*)


    beide sind ein herz und eine seele - wie zwei brüder - aber wie auch unter brüdern so üblich: ab und an gibts ein gekabbel.


    joey ist der grössere und schwerere - aber sam ist der "grosse" bruder - wird der "kleene" frech und weiss nicht, wann er aufhören muss, dann gibts einen satz heisse ohren. danach gibts meistens sofort gegenseitiges beschwichtigen und alles ist wieder flauschig.


    vielleicht denkst du nochmal ein bisschen drüber nach - ich denke nicht, dass dein bub "unglücklich" ist oder dass du ihn mit der kastra "glücklicher" machen kannst.


    ich gehöre aber wohl auch zu denen, die gelegentliche kabbelein unter intakten, zusammenlebenden rüden als nicht wirklich tragisch ansehen.


    eingreifen würde ich nur dann, wenns richtig böse wird - aber bis jetzt war das noch nie nötig: so schnell wie es passiert ist es auch schon wieder vorbei. ab und an warne ich joey vor, wenn er grad mal wieder übertreibt - "wunder dich nicht wenns gleich kracht!" allerdings hab ich den eindruck, joey hat schon viel gelernt und kann sich schon fast immer rechtzeitig auf sams warnungen hin zurücknehmen...nicht immer - aber immer öfter!

  • Danke für die Berichte... Aufgrund meiner Ängste hatte ich letztens schon mal nen Thread zu dem Thema gestartet, dort kamen aber auch nur so: "alles-super-harmonisch-posts, nie krach, alles rosa".


    TanNoz: Sorry, dann komm mal hier in die Gegend und lauf von Verein zu Verein, von Hundeschule zu Hundeschule. Bin mir nicht sicher, ob Du was findest, wo nicht mindestens mit Leinenruck gearbeitet wird. Mensch als Alpha, als erstes essen, als erstes durch die Tür usw... Mag Ausnahmen geben, habe erst eine getroffen.


    Tierärzte: Mein erster Hund hatte Lymphdrüsenkrebs. Der 3. Tierarzt hat es nach monatelangem Leiden und Untersuchungen festgestellt. Mein 2. Hund hatte ne Gehirnanomalie. Sogar die Tierärztin mit Zusatz Verhaltenstherapie tat es erst mal als Trauma und Streß und Dominanzproblem ab, bis dann die Blutwerte zeigten, daß was nicht stimmt, CT gemacht wurde. Da waren wir beim 4. Tierarzt. Bluey hat ein verschobenes Ilio-Sakral-Gelenk. 4 Tierärzte, eine Physiotherapeutin sagten mir immer wieder, daß alles in Ordnung sei. Irgendwann ging ich dann zu ner Tierärztin mit Zusatz Physiotherapie, die das feststellen konnte, mir aber außer 4 Sitzungen und den Tip mit Traumeel nicht weiterhelfen konnte, weil :"wird wohl eh nie wieder richtig gut!".
    Wir sind hier was manche Dinge angeht, einfach am Ar... der Welt. Leider.

  • Hi Tanja :)


    Meine Meinung dazu kennst du ja schon.


    Ich würde die Kastration erst in Erwägung ziehen, wenn das restliche Programm keinen (oder nur wenig) Erfolg bringt.


    Außerdem muß ich nochmals für Dich in die Bresche springen:
    Für die, die das noch nicht so ganz verstanden haben, es geht hier nicht darum Verhalten zu ändern durch die Kastra.

  • =) Danke Mario....


    Ich wollte halt eigentlich Erfahrungsberichte haben, wie sich erwachsene Rüden nach einer Kastration streßtechnisch verändert haben. Oder überhaupt verändert haben. Wie sie auf Hündin-Pippi reagiert haben. Zugenommen haben, wo sie vorher total mager waren. Der Erregungslevel insgesamt sich verändert hat, ob überhaupt. Ob es auch negative Veränderungen gab wie mehr Streß oder mehr Hektik/Erregung...

  • Zitat

    Ich wollte halt eigentlich Erfahrungsberichte haben, wie sich erwachsene Rüden nach einer Kastration streßtechnisch verändert haben. Oder überhaupt verändert haben. Wie sie auf Hündin-Pippi reagiert haben. Zugenommen haben, wo sie vorher total mager waren. Der Erregungslevel insgesamt sich verändert hat, ob überhaupt.


    Freunde von mir haben einen Bernersennen-Bordercollie-Mix. Der Rüde wurde mit knapp sechs Jahren kastriert. Verhaltenstechnisch hat sich fast gar nichts geändert. Er ist weiterhin unverträglich mit großen, fremden Rüden, er ist weiterhin daran interessiert alle 10 Schritte zu markieren, er ist weiterhin verliebt in jede Hündin, die er begegnet. Die einzige Veränderung ist, dass sein Interesse an Hündinnen in der Standhitze etwas gedämpft (aber nicht ganz weg) ist.
    Die Erklärung dafür ist, dass viele dieser Verhaltensweisen über Jahre erlernt und eingeschliffen sind...sie machen einfach die Persönlichkeit dieses Hundes aus und auch wenn sie primär oder sekundär mit der Reproduktion zusammenhängen werden sie nicht eingestellt nur weil plötzlich der Testosteronschub fehlt.
    Ich hab das Gefühl, dass Rüden, bei denen man auf eine Verhaltensänderung hofft schon relativ früh kastriert werden müssen...hat sich die Persönlichkeit erstmal gebildet scheint der Zug abgefahren...

  • Zitat

    Ich wollte halt eigentlich Erfahrungsberichte haben, wie sich erwachsene Rüden nach einer Kastration streßtechnisch verändert haben.


    Bestes Beispiel der Bernermix meines Kollegen. Der Hund an sich ist unverändert geblieben, verträglich (oder teils nicht) wie vorher ... letztens kam es genervt zur Arbeit: Eine Hündin in der Nachbarschaft ist läufig und auf einmal kann das behäbige Tierchen über den Zaun springen :D


    In der Beziehung hat sich nix nach der Kastration geändert (obwohl das der Grund dafür war).


    Gruß, staffy

  • Huhu Tanja,


    der Cairn-Terrier meiner Freundin wurde auch wegen der Hündinnen Geschichte kastriert.
    Er hat seine Halbschwester besprungen und danach ging garnichts mehr.
    Vorher war es schon so, er hat keinen Deut mehr gehört, war nur noch am rumschlabbern, wog zwischen 8,5 - 9kg extrem dürre, war nur auf Achse.
    Nach der Kastra, die meine Freundin eigentlich immer vermeiden wollte, ist er zum Couchpotatoe mutiert. Er ist auf 12kg gekommen, bis endlich die Reissleine gerissen wurde, ist dann auf 10,5kg runter, soweit Normalgewicht.
    Er ist total lahmarschig, zu nichts zu motivieren.
    Ach ja, er war 3,5 Jahre, als er kastriert wurde.


    Gruß
    Bianca

  • Mit läufigen Hündinnen hatte ich bei meinem keine Probleme. Er hat sich nach der Kastra nicht sehr verändert, aber er riecht für andere Rüden toll. D.H. er wird ständig berammelt, wenn ich nicht dazwischen gehe.
    Er ist zum Glück der Typ Hund der selten etwas übel nimmt und ewig gut gelaunt ist. Nimmt es sozusagen mit Humor. Viele Hunde werden durch soetwas aber richtig aggressiv. Ich finde es einfach nur furchtbar. In schlimmen Zeiten ist ein Spiel mit anderen Hunden fast unmöglich, er tut mir da sehr leid und wenn ich könnte würde ich die Kastra rückgängig machen. Wenn es für dich keine andere Lösung zu geben scheint, versuch es doch bitte unbedingt erst mit dem Chip. Einmal Ei... ab gibts kein zurück mehr.


    Hier kracht es übrigens auch schonmal ganz ordentlich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!