meine tochter hat angst...

  • Ich komm jetzt mal mit einer ganz unbedarften Frage dazu, die ich als "Ich-habe-keine-Kinder-Mensch" stelle:


    Kann es sein, dass Eure Tochter da irgendwas "fehlverknüpft" hat in Sachen Hund? Dass Ihr sie versehentlich - so als Nesthäkchen und noch dazu mit dieser Krankheitsgeschichte immer unbewußt in ihren Ängsten bestätigt habt?


    Ich stelle mir das - wirklich ganz unbedarft - ähnlich vor wie bei Hunden, denen man verbal auch nichts erklären kann und die von UNSEREN Reaktionen abhängig sind, um Situationen richtig interpretieren zu können.
    Wenn man die Lütte dann immer versehentlich in ihren Hunde-Ängsten bestätigt hat und auch mit 4 Jahren ist sie vermutlich mental noch nicht so weit, dass man mit ihr über ihre Hunde-Ängste wirklich reden kann, dann schafft man sich im Laufe der Zeit einen Teufelskreis aus Ängsten.


    Wenn man sich schon vor einem eher ruhigen älteren Hund fürchtet, stelle ich mir einen wuseligen, wilden und in großen Teilen noch unberechenbaren Welpen für solch einen Menschen wie den puren Horror vor....


    MEINE Lösung wäre tatsächlich, den Welpen vermutlich wieder abzugeben, noch hat Nala die besten Chancen, eine andere, nette Familie zu finden und dann professionelle Hilfe in Form eines Kinder-Psychologen hinzuzuziehen, um gezielt an diesem Problem zu arbeiten.


    In einem Hundeforum denkt man natürlich auch an den Hund, deshalb wäre eine Entscheidung zur Abgabe Nalas baldmöglichst zu fällen, so traurig das auch zunächst ist.


    Ein Hund muss die Chance haben, eine Bereicherung für alle zu sein, das ist für Nala momentan nicht gegeben und ich glaube, mit Euren eigenen Versuchen der Gewöhnung an den jungen Hund, werdet Ihr so nicht weiterkommen.


    Ich drück Euch die Daumen,
    LG, Chris

  • Wie soll das denn jetzt weiter gehen :???:


    Der Hund wird größer und mit Sicherheit im ersten Jahr nicht ruhiger.


    Gib den Hund zurück, bevor er gestört ist und nachher als Wanderpokal herumgereicht wird.
    Mir fehlen manchmal echt die Worte :/

  • Guten Morgen,


    Kinder sind genau mein Thema.......


    Also, ich denke zweierlei, zu einen, erregt Eure Tochter unglaublich viel Aufmerksamkeit mit ihrem Verhalten..... sie hat Euch *mal zu Lunanuva wink* deren Ansatz für mich treffend ist, gut im Griff.


    Vermutlich haben sich die Dinge seitdem auch verselbstständigt, so das der Anfang dieser "Angst" im Dunkel liegt. Das ist das ein.


    Aufmerksamkeit erregen, Mamas und Papas vollste Aufmerksamkeit und dazu die Rolle als Jüngste, das könnte alles ein gutes Zusammenspiel ergeben. Und dann war sie besonders pflegebedürftig, ist es also auch gewohnt, das sich alle um sie kümmern und das sie einen besonderen Stand hat, innerhalb des Familiensystems.


    Wenn sie mit dem Hund aufgewachsen ist, kann es keinen erklärbaren Grund geben, für diese Angst. Es kann nur so sein, das sie gelernt hat, damit Dinge zu erreichen, die sie (aus fehlgeleiteten und falsch interpretierten Verhaltensbeobachtungen der Menschen um sie herum) so haben will. Meine Antwort auf "ich spiel nicht im Garten, solange der Hund da ist" wäre vermutlich gewesen "schade, dann bleib mal drinnen." Ganz ruhig, ganz sachlich, ganz trocken..... und dann wäre ich gegangen, in den Garten vermutlich.


    Und nun lenkt sie durch ihr Verhalten von dem ganzen Trubel um den Welpen ganz vorbildlich ab. Sie steht im Mittelpunkt?


    Ich meine es braucht da keinen Neurologen für das Kind, man muss ja nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, auch keinen Psychologen.... aber durchaus eine gute Familienberatung, denn ich glaube, auch wenn das schmerzen mag, es geht vielmehr um einen Positionswechsel des Kinder, um einen Aufmerksamkeitswechsel - und um verändertes Verhalten der Großen. Und das ist allein schwer zu schaffen.


    Mich erinnert das an Kinder die in den KiGa gebracht werden, machen freuen sich und gehen gern hin, manche machen ein extremes Theater.... und alle spüren, das es den Müttern schwerer fällt, je mehr sie weinen. Zwei Beispiele, eines der Mädchen aus der KiTa weinte entsetzlich wenn die Mama ging..... warf sich auf den Boden, klammerte sich an ihr Bein, die Mutter ging täglich unter Tränen....kaum war sie aus der Tür, wischte sich das Kind die Tränen aus den Augen, drehte sich um und ging spielen. Auf die Frage "Sag mal, warum weinst Du denn immer so sehr, wenn die Mama geht?" Kam die Antwort "Du, die Mama will das so!"


    Das andere war ein kleiner Junge der ebenfalls jeden Tag bitter weinte, wenn Mama ging - auf die Frage "sag mal, wie lange, meinst Du, musst Du denn nochw einen, jeden Morgen?" antwortete er "Bis ich fünf bin" und er weinte Tag für Tag, kam an seinem fünften Geburtstag in die KiTa, setzte sich auf die Bank und sagte "gott sein Dank, endlich muss ich nicht mehr weinen!"


    99 von 100 Kindern hören sofort auf zu weinen, wenn die Mama um die Ecke ist..........


    Kinder tragen durchaus zu dem bei, was um sie herum passiert. Sie sind nicht die "Opfer" der sie umgebenden Parameter. Ich glaube, Eure Tochter hat ganz viel davon, wenn sie vor dem Hund "Angst" hat. Könnt Ihr Euch abseits stellen, und das mal von "außen" betrachten? Was fällt Euch auf? Und - ganz wichtig - es ist keine Absicht bzw. kein durchdachtes Verhalten, das sie zeigt, sondern unbewusstes Training, aller Beteiligten.


    Erst mal leieb Grüße
    Sundri

  • Zitat

    Ich versteh nicht so ganz, warum man sich einen Welpen holt, wenn die Tochter doch auch schon vor dem aktuellen Hund Angst hat :???:


    Aber wie dem auch sei, jetzt ist es halt so. Das Problem ist wohl, dass deine Tochter ihr eigenes Tempo beim kennenlernen und beim überwinden der angst braucht, der Hund das aber wohl nicht zulässt. Das ist jetzt nicht ganz unproblematisch.
    Ich würde vorerst mal versuchen, den Hund so gut es geht von deiner Tochter fern zu halten, damit sich keine ungeplanten Annäherungsversuche ergeben. Gleichzeitig würde ich versuchen den Grund für die Angst herauszufinden (ob mit professioneller Hilfe oder allein ist sicher situationsabhängig).


    Wenn der Hund gelernt hat etwas ruhiger, etwas "langsamer" zu sein, und deine Tochter gut vorbereitet ist, würde ich Kontakt unter Aufsicht wieder versuchen.


    ;) und zusätzlich geh bitte mit deiner Tochter zum Psychologen :smile:

  • Ich bin auch kein Kindermensch, aber wäre es denkbar, dass die Kleine um Aufmerksamkeit buhlt?


    Es klingt so, als sei die Kleine als Nesthäkchen im Mittelpunkt, eben weil sie schwierig ist und krank war. Nun läuft ihr ein Welpe den Rang bei den Geschwistern und bei Dir ab, weil der Welpe eben Aufmerksamkeit braucht. Alle mit dem Welpen spielen, alle paar Minuten rausgehen oder füttern. Gerade die Kindergartensituation, wo sie plötzlich ein Kind von vielen war bei der Kindergärtnerin, war doch auch ähnlich. Und sie scheint gelernt zu haben, dass sie mit der Angst sich in den Mittelpunkt schieben kann, weil du sie zum Beispiel auf den Arm nimmst usw.

  • Ich glaube nicht, dass der richtige Weg die Abgabe ist. Meine Befürchtung ist, dass das sicherlich für eine Unausgewogenheit unter den Geschwistern sorgen wird UND das ist nur eine Symptombekämpfung - keine Ursachenforschung.


    Es kommt jetzt drauf an wieviel Kraft ihr da rein stecken möchtet. Ich glaube dass das tief im Innersten eurer Tochter steckt und durch den schweren Start ins Leben ihr was in Bezug auf Urvertrauen kaputt gegangen ist (sowas legt Grundsteine - das fängt schon im Bauch an).


    Deswegen ist es dringend von Nöte zu einem Kinderpsychologen zu gehen und ihr vielleicht spielerisch die Angst vor dem Hund zu nehmen. Das finde ich sehr wichtig auf alles was in nächster Zeit in ihrem Leben sie konfrontieren wird. Es nützt nichts sie abzuschotten und bloß nicht mit angsteinflößenden Reizen zu konfrontieren. Sie muss eher lernen ihre Angst zu überwinden, selbstständig zu werden und selbstbewusst aufzutreten.
    Ich denke sonst wird es so enden, dass sie als erwachsener Mensch auch sehr stark Angst vor neuen Situationen hat. Ich hab die Erfahrung mit einer ähnlichen Situation...

  • Hallo,


    mir kommt das auch sehr merkwürdig vor, da sie ja mit dem Hund groß geworden ist.


    Ich habe eine Cousine, die ähnlich panisch reagierte und dieser erzählte man immer: als Du noch ganz klein warst, ist ein großer Jagdhund an deine Babywippe und Du bist zu Tode erschrocken!


    Das hat ihr immer und immer wieder erzählt. Sie entwickelte so eine Angst, dass sie nicht mal alleine in die Schule gehen wollte weil ja ein Vogel (die Angst hat sie dann auch alle Tiere übertragen) auf dem Bürgersteig sitzen könnte.


    Wir hatten schon immer Hunde und ich habe unsere damalige Colliehündin auch nicht weggesperrt wenn sie kam, sondern sie im gleichen Raum abgelegt. Hat der Hund sich nur gekratzt ist sie aufgesprungen und auf den Stuhl gestiegen. Es war schrecklich!!!


    Ich habe das dann langsam aufgebaut und wir sind nach Wochen dann auch das erste Mal spazierengegangen. Allerdings musste ich immer schauen, dass meine Hündin nicht näher als 5 Meter in ihre Richtung lief.


    Es hat Monate gedauert, aber sie hat ihre Angst komplett überwunden und sich später einen eigenen Hund geholt.


    Was ich damit sagen möchte:
    solche Ängste sind furchtbar und brauchen Zeit und Therapie.
    Wenn Du dann noch einen wuseligen Welpen hast, den man ja kaum unter Kontrolle halten kann, wird es schwierig.
    Ich habe es damals nur geschafft, weil unsere Hündin gut gehört hat und auch auf mein Verbot hin keinen Kontakt aufgenommen hat. Ein zu frühes Kontaktaufnehmen hätte alles noch verschlimmert.


    Irgendetwas muss aber vorgefallen sein, denn Deine Tochter hat ja von Baby an einen Hund um sich gehabt.
    Vielleicht wart ihr zu vorsichtig und habt eure Hündin von ihr ferngehalten, gerade weil die Kleine ja so krank war? Das wäre absolut verständlich, aber könnte ein Auslöser gewesen sein.


    Vielleicht habt ihr dann gedacht, dass sich das Ganze von alleine legt und sie nicht weiter mit dem Thema Hund konfrontiert?


    Auch ich würde Dir raten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn besser wird es von alleine wahrscheinlicht nicht werden.


    Was sagt denn Deine Tochter dazu?
    Habt ihr sie mal gefragt was sie möchte?


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Ich kann schwer sagen, ob es sich bei diesem Problem um eine regelrechte Phobie handelt, oder es "nur" eine ausgelöste normale Angst ist, die man relativ schnell in den Griff kriegen kann...


    Sollte es sich jedoch schon seit Jahren um eine Angst handeln, dann würde ich das überhaupt nicht locker sehen. Dann würde ich mit Hilfe eines Psychologen eine gezielte Konfrontationstherapie angehen.


    Ich selber leider an einer so genannten Schneckenphobie. Seit dem ich 2 Jahre alt bin, kriege ich panische Attacken und Heulanfälle, wenn es viele Schnecken hat, die sich auf dem Bürgersteig, Wald oder was auch immer befinden... Als Kind war das noch viel extremer. Meine Mutter musste mich immer tragen, weil ich soooo totale Panik hatte, dass ich so dermassen schrie und heulte, dass die halbe Stadt darauf aufmerksam wurde...ich zitterte am ganzen Körper...heute ist es nicht mehr sooooooooo extrem, aber ich laufe nur mit Taschenlampe durch die Gegend und nachts laufe ich AUF der Strasse und ja nicht auf dem Bürgersteig, da hat es nämlich mehr Schnecken.


    Ich beginne jetzt dann eine Konfrontationstherapie...auch, wenn ich das am liebsten schon vor 20 Jahren getan hätte... Ich würde euch wirklich raten, einen Verhaltenstherapeuten für Kinder aufzusuchen. Zögert die Situation nicht hinaus. Wenn es wirklich eine Phobie ist, dann habt ihr alleine keine Chance, ihr zu helfen...und dann würde ich den Welpen tatsächlich abgeben. Ruiniert nicht das Leben des Welpen, in dem ihr evtl. in einem halben Jahr merkt, dass es wirklich nicht geht. Dann lieber jetzt weggeben und sich auf die Tochter mit ihren Ängsten konzentrieren. Der Welpe hat dann auch eine grössere Chance wieder eine passende Familie zu finden.
    Es war wahrscheinlich euer Fehler, einen neuen Welpen dazu zu nehmen, dann seid doch bitte so korrekt, und gibt ihn zurück. Konzentriert euch ganz auf die Probleme eurer Tochter. Wenn die gelöst sind, dann gibt es noch genug Welpen auf dieser Welt ;)


    Ich wünsche euch viel GLück!! :smile:

  • Ich sehe -leider- auch nur eine Möglichkeit, und das ist die Abgabe des Welpen. JETZT ist er noch klein genug, um ein endgültiges Zuhause zu finden.


    Zweiter Schritt: geh mit deiner Kleinen zu einer Therapie oder zu einem Psychologen. Sprich einfach mal den Kinderarzt an.
    Egal, ob es sich um wirkliche Angst handelt oder das Kind "nur" im Mittelpunkt sehen will, das sollte abgeklärt werden und nicht einfach so weiterlaufen.


    Klar ist es für die anderen Kinder schlimm, wenn sie ihren Welpen wieder hergeben müssen, aber daß sich das eigene Kind nicht mehr frei in der eigenen Wohnung bewegen kann, ist ja auch ein no go. Das Mädchen steht ja unter Dauerstreß. Und da käme bei mir das Wohl des eigenen Kinder vor dem Tier.


    Wenn ihr mit Hilfe eines Experten herausgefunden habt, woher die Angst kommt und sie dann in den Griff bekommt, steht einem 2. Versuch ja nicht im Wege, wobei ich nicht gleich wieder einen Hund holen würde, sondern das Kind mit Welpen beim Züchter, auf der Hundewiese etc. konfrontieren würde.

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