Vertraut er mir nicht? Inkonsequent?
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Hallo Ihr!
Ich hatte heute (mal wieder) eine Diskussion mit einerFreundin (Mehrhundehalterin mit jahrelanger Hundeerfahrung).
Der Auslöser: Henry will im Haus keine Treppe gehen. Alle anderen Treppen geht er problemlos, nur die beiden bei uns im Haus (nach oben und in den Keller ) nicht.
Die Vorgeschichte: Als Henry ein Baby war, sollte er die Treppen nicht gehen, da es offene Treppen sind und er hätte durchfallen können. Außerdem soll Treppensteigen für große Hunde ja nicht so gesund sein, wenn sie noch im Wachstum sind.
Damit er es dennoch mal übt, bin ich mit ihm ab und an verschiedene Treppen gegangen, was er auch prima gemacht hat. Rauf und runter.
Als er groß genug war um nicht mehr durch die Zwischenräume zu fallen, (so mit 6-7 Monaten) sollte er auch im Haus mal die Treppe hoch, was er auch versucht hatte, aber er ist leider ausgerutscht und danach wollte er nicht mehr.
Wir haben dann die Treppen mit Teppich belegt, aber es ist nix zu machen, er will nicht.
Weder mit locken, noch an Leine und Geschirr.
So. Nun meint meine Freundin, der Hund würde mir eben nicht 100 %ig vertrauen, sonst würde er mitgehen. Die Bindung wäre nicht stark genug und auch der Wunsch, nach oben zu gehen nicht.
Das 2. mag sein, er kennt es ja nicht. Bindung hat er aber , denke ich schon.
Sie meinte dann, ihr Hund würde mit ihr überall hingehen, egal, ob er Angst hat, oder nicht. Er folgt ihr auch im Haus überall hin.
Wobei ich der Meinung bin, das ist schon nicht mehr nur Bindung, das ist schon Kontrollverhalten, so, wie sie das beschreibt.
Sie meint, ich müßte mit Henry konsequenter sein, es wäre ihm gegenüber sonst verwirrend und unfair, wenn ich z.B. einerseits von ihm verlange, sich die Füße waschen zu lassen (was er nicht wollte, ich aber durchgesetzt habe) andererseits ihm aber durchgehen zu lassen, dass er die Treppe nicht geht, wenn ich das eigentlich will .
Oder ihn, nachdem ich eigentlich wollte, dass er zum Gassi aus dem Auto steigt,drinlasse, weil ich merke, er mag noch gar nicht wieder und bleibt lieber noch liegen.
Auch lässt Henry sich nicht gern von Fremden streicheln.
Er knurrt nicht und schnappt schon gar nicht, aber er geht dann weg.
Ich akzeptiere das, sie meint hingegen, dass das nicht er zu entscheiden hat, wer ihn anfasst, sondern ich, zumal ich das beim TA ja auch durchsetze.
Der Hund würde verwirrt, wenn er mal selbst entscheiden darf und mal nicht.
Kurz gesagt, sie meint, ich sei zu schwammig für den Hund und das sei unfair.
Ist das so?
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Nein... anfassen lassen muss er sich schon mal gar nicht von jedem. Mögen Max und Lotte auch nicht - finden wir sogar gut so, da wir auch das krasse Gegenteil - unsere Loulou
- haben.
Ihre einzelnen "Macken" haben sie alle und solange sie das miteinander nicht stören akzeptieren wir sie auch!!!
Hat er nicht ein Lieblingsspielzeug oder einen Lieblingsleckerlie, das lägt ihr erstmal auf dir dritte/vierte Stufe, so das er nur eine Stufe rauf muss um es sich zu holen. Nach und nach würde ich es einfach höher legen. Vom Prinzip macht er ja nur, was ihr ihm beigebracht habt: Diese Stufen gehst du nicht. Naja und sein "erster" Versuch ist ja auch noch gescheitert gewesen. Also so würden wir es versuchen. Leckerlie bzw. Spieli hinlegen und liegen lassen, bis er sich das von allein holt.... langsam immer ein Stufe höher.
Es gibt immer sehr intelligente Menschen und wir machen sicher auch ein einige Fehler... und sicherlich gibt es auch hier ganz andere Meinungen als unsere hierzu. Aber wie die Macken unserer Hunde akzeptieren wir auch die Meinungen anderer Menschen
Wir finden nicht, dass bei euch etwas "nicht stimmt".
Das lernt er schon noch... Kopf hoch und hab einfach gaaanz viel Geduld... dann wird es auch was mit dem Treppen steigen
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Ja was ist denn das für ein blödsinn? Oo
Peppino rennt alle möglichen Treppen rauf und runter nur die Treppen bei uns im Gang nicht, die geht er nicht runter, weil er von Welpenalter an gelernt hat, dass er mit dem Aufzug fahren soll. Wieso sollte er dann jetzt plötzlich die Treppen gehen müssen? Das ist Gewohnheit und hat nichts mit fehlender Bindung zu tun. Wenn dein Hund diese Treppen nicht unbedingt steigen muss, warum muss man es dann durchsetzen, dass er es zu tun hat? Das ist doch schwachsinnig. Gewohnheiten sind bei Hunden einfach total wichtig und die setzen sich so fest, dass er das gewohnte Verhalten von sich aus zeigt.
Z.B. durfte Peppino früher bei uns im Bett schlafen. Seit ich schwanger bin ist das Schlafzimmer für ihn tabu, weil das Baby und er getrennte Rückzugsorte haben sollen. Wir haben ein Gitter angebracht, sodass er nicht mehr reinkonnte. Nach ein paar Monaten jetzt geht er nicht mehr durch diese Tür, selbst wenn man ihn reinlocken möchte... er ist es einfach so gewohnt und sieht gar nicht ein, warum er da jetzt reinsoll.
Wenn ich Zerrspiele mit ihm mache, dann ziehe ich ihn hinter mir her und gehe ins Schlafzimmer, kurz vor der Tür lässt er los und wartet dort. Ist das jetzt auch fehlde Bindung?
Er weiß einfach, dass er das nicht darf und fertig aus.Was deine Freundin da sagt ist unfug.
Gruß,
Lil.
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Zitat
Hat er nicht ein Lieblingsspielzeug oder einen Lieblingsleckerlie, das lägt ihr erstmal auf dir dritte/vierte Stufe, so das er nur eine Stufe rauf muss um es sich zu holen. Nach und nach würde ich es einfach höher legen. Vom Prinzip macht er ja nur, was ihr ihm beigebracht habt: Diese Stufen gehst du nicht. Naja und sein "erster" Versuch ist ja auch noch gescheitert gewesen. Also so würden wir es versuchen. Leckerlie bzw. Spieli hinlegen und liegen lassen, bis er sich das von allein holt.... langsam immer ein Stufe höher.
Danke.
So probieren wir es jetzt schon geraume Zeit, aber mehr als die Hinterpfoten auf die untere Stufe waren bisher nicht drin :/Nicht mal für rohe Leber oder Rinderherz...oder seinen heißgeliebten Wubba.
Er dreht dann um und fiepst, so nach dem Motto "Ich kann das doch nicht...." *heul*
Aber das ist ist ja auch nur das periphere Problem.
Mir ginge es jetzt erstmal darum, ob ich generell im Handling mit meinem Hund einen gravierenden Fehler mache, indem ich ihn einige Dinge quasi "selbst entscheiden" lasse, andere aber gnadenlos durchsetze...
Kann er das überhaupt "verstehen", wenn ich einmal (aus Egoismus?) Auf manchen Dingen bestehe und bei anderen (die mir persönlich nicht so wichtig sind) nachgebe?
Oder verwirre ich meinen Hund damit und mache mich als "Chef" unglaubwürdig?
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Sorry, was ein Schmarrn.
Du hast seit dem Einzug des Hundes an diesen Treppen ein klares Tabu gesetzt. Also wird er sich stark überwinden müssen, wenn er plötzlich dieses Tabu brechen soll. Wird das dann auch noch unangenehm, weil er ausrutscht, dann will er natürlich erst recht nicht.
LG
das Schnauzermädel -
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Laß dich nicht beirren, es müssen nicht immer Weisheiten sein, die Mehrhundehalter von sich geben.
Was hat es denn mit Bindung zu tun, wenn dein Hund dort panische Angst hat.
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Naja, es geht jetzt eben nicht nur um die Treppen, das war ein Beispiel , wenn auch der Aufhänger.
Es sind ja noch mehr Sachen... das Anfassen von Fremden, oder dass ich auch mal nachgebe, wenn er nicht aus dem Auto steigen mag, weil er einfach noch müde ist und die Gassi-Runde (aus welchen Gründen auch immer) vorverlegt werden sollte....
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Dein Hundi ist doch warm, weich, bewegt sich und atmet! Ja? Siehste! Er ist ein Lebewesen! Keine Maschine die zu funktionieren hat!
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Gott... wenn mir jemand erzählen würde, Peppino müsse sich anfassen lassen, weil ich das so entscheide...
Das wollen wir mal probieren, dann hat die Versuchsperson ein Loch in der Hand.
Es gibt eben Hunde, die sich nicht gerne von Fremden anfassen lassen. Und?
Von dir verlangt auch niemand, dass du jeden zu mögen hast und mit jedem Hand in Hand durch die Welt laufen musstDein Hund hat seine eigene Persönlichkeit, lass sie ihm ruhig
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Wir haben hier ein ähnliches Problem mit offenen Treppen gehabt, Mücke durfte die anfangs natürlich auch nicht gehen, inzwischen soll sie aber (ist ja erwachsen).
Sie war tatsächlich so klein (wiegt ausgewachsen ja kaum 4kg), dass sie sowohl in der Wohnung durch die Holzwendeltreppe gepasst hätte als auch im Treppenhaus.
Irgendwann habe ich ihr beigebracht gehabt, die Treppen rauf zu laufen, aber runter ging nicht.
Da sie sich tagsüber manchmal in die obere Etage verzieht, hatten wir dann oft das Problem, dass Hund oben sass und jammerte, weil sie nicht wieder herunterkam.
Auch hier haben Leckerlis nix genützt.
Ich habe also angefangen, den Hund nicht mehr bis ganz nach unten zu tragen, sondern eine/zwei/drei Stufen vor ganz unten auf die Treppe zu setzen. Wenns zu viele waren, ist Mücke wieder raufgelaufen, die einzige Richtung, die sie "konnte", bei wenigen genug hat sie sich dann getraut, ich habe aber eben tatsächlich auch damit angefangen, sie auf die letzte Stufe vor ganz unten zu stellen, also die kleinstmögliche Herausforderung.
Und so habe ich es dann durchgezogen, bis sie nach und nach immer früher abgesetzt wurde und den Rest alleine gehen musste.
Die letzte große Hürde war dann die allerletzte/erste Stufe von oben, ich habe sie ja tatsächlich irgendwann nur noch auf der zweiten Stufe von oben hingestellt.. :->
Manchmal ist es heute noch so, dass sie auf der Treppe auf einer Stufe ausrutscht und danach dann plötzlich wieder meint, die Treppe nicht mehr gehen zu wollen/können. Aber dann ist es eine Sache von maximal zwei Tagen, wo ich sie dann wieder nur auf der TReppe absetze und nicht komplett trage, und Hund kann wieder selbst laufen.
So hat es hier jedenfalls wunderbar geklappt.
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