Kreisgehen bei dementer Hündin
-
-
Zitat
Hallo Susanne
ist abgeklärt, daß Deine Hündin keinen Hirntumor hat.
Das sind punktgenau die Symptome, die unser Hund hatte. Er ist stundenlang im Kreis gelaufen, zwischendrin immer wieder mal irgendwo "eingeparkt", z.B. zwischen Sessel und Couchtisch, wo er alleine nicht mehr rauskam. Beim Gassigehen konnte er durchaus gerade laufen. Und mit dem Fressen hatte er keinerlei Probleme.Ich habe heute noch ein ziemlich schlechtes Gewissen, denn wir haben auch immer gesagt, jetzt wird er aber wirklich alt und komisch. Er war 13. Bei uns war dieser Zustand bestimmt ein halbes Jahr. Leider hat auch der TA nicht erkannt, daß unser Hund einen Hirntumor hat. Wir haben erst durch die Pathologie Gewissheit bekommen.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Deine Hündin "nur" dement ist. Aber laß bitte abklären, ob doch was anderes dahinter steckt.
Alles Gute
ChristineLiebe Christine!
Könnte man bei einem Tumor medikamentös was tun?
Eine OP ist bei Pixi nicht mehr möglich,da ihr Herz das nicht mehr verkraften würde.
Falls man medikamentös NICHTS tun kann,würd ich ihr den ganzen Streß
der Untersuchungen gern ersparen und ihr lieber die verbleibende Zeit
so harmonisch und schön wie nur möglich gestalten...
Ich hab aber eigentlich keine Ahnung,welche Untersuchungen für eine eindeutige Tumordiagnose nötig wären-vermute mal,eine CT!?
Liebe Grüße-Susanne -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Es liegt in deinem Ermessensspielraum was du tun willst. Eine OP ist heutzutage in den richtigenen kliniken für hochrisikopatienten ausgelegt, Ich habe nie Angst wenn ich Jessy zur Narkose schicke. Ich denke da auch ganz optimistisch, und ganz ehrlich, wenn der hund sich nur noch im kreis dreht, hat er nichts mehr zu verlieren.
Willst du ALLES tun:
zum neurologen, welcher dich vermutlich zum MRT schicken würde und wenn man etwas tumoröses sieht zum Onkologen. Ist keine raumforderung zu sehen gehts vermutlich wieder back zum Neurologen.Hirntumore sind schon beim menschen extrem kritisch, wenn man den lottosechser zieht, drückt "nur" etwas auf eine gewisse hirnregion und löst Ausfälle aus. Dies kann operabel sein, wenn es sich vielleicht nur um eine zyste im gehirn handelt und gut zugänglich ist.
Willst du den sicheren Weg ob Raumforderung im Kopf ja oder nein ohne viel drum herum, reicht das CT in einer TK (meist wird davor aber noch ein normales röntgen gemacht, vielleicht sieht man schon etwas und erspart sich das CT). man kann danach immer noch überlegen was und ob man etwas tut. für mich käme nur die teure, sichere und diagnostisch in die richtige richtung gehende variante oben in den sinn damit ist man aber dann schon im 4 stelligen bereich, ich würde für sie aber auch alles tun wie aussichtslos es auch scheint. Trauriges thema..
-
Hallo Susanne,
ob man medikamentös was tun kann, das kann ich Dir leider nicht sagen. Beim Menschen wird Cortison gegeben, frage evtl. Deinen TA danach. Aber das macht nicht wirklich Sinn, solange Du nicht weißt, warum der Hund im Kreis läuft.
ZitatFalls man medikamentös NICHTS tun kann,würd ich ihr den ganzen Streß
der Untersuchungen gern ersparen und ihr lieber die verbleibende Zeit
so harmonisch und schön wie nur möglich gestalten...Ich persönlich würde wohl ein CT machen lassen, einfach um zu wissen, was los ist. Eine OP würde ich in dem Alter nicht mehr machen lassen und ansonsten ich würde es genau so machen, wie Du es geschrieben hast.
Ich wünsche Dir und Deinem Hund alles Gute.
Sag mal Bescheid, wenn Du ein Ergebnis hast.Lieben Gruß Christine
-
Liebe Christine!
Danke für deine Antwort und die lieben Wünsche!
Ich habe eine große Bitte an dich-könntest du mir den Verlauf der Erkrankung in eurem Fall schildern?
Vorausgesetzt natürlich,es belastet dich nicht zu sehr,ausführlich darüber zu reden..
Mich würde interessieren,was nach dem Kreisgehen noch alles an weiteren Symptomen dazukam,und wie genau die Dinge sich in eurem Fall entwickelt haben,um eventuelle Parallelen erkennen zu können.
Das Vestibular Syndrom konnte ich schon ausschließen,die von Chris geschilderten Krankheitsmerkmale stimmten nicht überein!
Weißt du,Pixi ist ein altes Mädchen mit einem wehen Rücken und einem angegriffenen Herzen,sie sieht und hört schlecht und ist aufgrund ihrer Demenz bei jeder kleinsten Abweichung vom gewohnten Alltag schwer irritiert und verunsichert.
Dazu ist es jetzt im April grad mal 1Jahr her,daß sie die Intensivstation im Tierspital überlebt hat-allergische Reaktion auf eine "Spot on"Lösung gegen Zecken und Flöhe..sie bekam intravenös Medikamente in so hohen Dosen,daß ihr Überleben an ein Wunder grenzte!
Aber meine kleine Kämpferin hat es geschafft und ist,traumatisiert und in schrecklicher Verfassung,aber eben LEBEND,zu mir heimgekehrt.
Ich lebe am Land und müßte für jeden Besuch im Tierspital(und nur da hat man die nötigen Geräte für eine Tumordiagnose)eine weite Strecke mit ihr
fahren-das regt sie dann erfahrungsgemäß ganz furchtbar auf,und das wiederum ist nicht gut für ihr krankes Herz.
Was ich damit sagen möchte ist,daß ich ihr diese Strapazen und den seelischen und körperlichen Streß einfach ersparen will-es kommt weder eine OP in Frage(wurde voriges Jahr im Tierspital vom Kardiologen festgestellt),und Cortison wäre wohl auch eine ziemliche Belastung für ihre
alten Organe.
Wenn ich ihr all das zumuten würde,hätten wir am Ende doch nur eine Diagnose,die letztendlich aber NICHTS an den Gegebenheiten ändert!
Daher ist es mir so wichtig,mich über den Austausch mit anderen,wie z.B.dir,auf diese Weise an eine Art finalen Weg heranzutasten,der für sie der sanfteste und beste ist.
Ich bin rund um die Uhr für sie da,betreue und liebe sie von ganzem
Herzen und trage dafür Sorge,daß sie glücklich und zufrieden ist-und das
ist sie!
Und wenn sie es ist,dann bin ich es(trotz manchmal unmenschlicher Anstrengungen)auch-ihr Glück ist mein Glück,sie bedeutet mir ALLES!!!
Liebe Grüße-Susanne -
Ich kann dir zwar leider nicht helfen und auch keine Tipps geben, was es sein kann und was du bei deiner alten Dame noch alles so machen sollst.
Aber ich wollte kurz sagen, dass wir die Daumen drücken, dass es wieder alles gut wird und ihr noch eine lange und glückliche Zeit zusammen habt. So wie du über sie schreibst, wirst du schon den richtigen weg finden denn deine Liebe zu ihr hört man in jedem Wort!
lg Marina
-
-
Hallo Susanne,
bei uns ist es nun 12 Jahre her, daß unser Bützi von uns gegangen ist. Und inzwischen kann ich tatsächlich auch drüber reden, ohne ihn Tränen aufgelöst zu sein.
ZitatIch bin rund um die Uhr für sie da,betreue und liebe sie von ganzem
Herzen und trage dafür Sorge,daß sie glücklich und zufrieden ist-und das
ist sie!Ich denke, das ist wirklich der Kernpunkt. So wie Du Deine Hündin schilderst, wirst Du ihr damit am meisten helfen. Bei uns lief es ja ähnlich. Wir haben die ganze Zeit geahnt, daß da was ist, aber gewußt haben wir es nicht. CT war damals noch nicht so üblich, zumindest hat uns kein TA dazu geraten. Um Gewissheit zu bekommen, haben wir unseren Hund damals in die Pathologie gebracht und unser Verdacht hat sich bestätigt.
Wie gasagt, ich denke so im Nachhinein, daß unser Hund min. ein halbes Jahr diesen Tumor gehabt hat. Anfangs ist er einfach irgendwie komisch geworden. Langsamer, ängstlicher, sturer, weniger spielfreudig. Wir haben immer gesagt, oh,je, jetzt wird er alt und sonderbar. Anfangs ist mir aufgefallen, daß er bei Dunkelheit Probleme hatte. Er ist am Abend nicht mehr gerne rausgegangen, das hat sich gesteigert bis zur Panik bei Dunkelheit.
Die Spaziergänge wurden so ganz schleichend immer länger. Er stand ewig an jedem Baum und hat geschnüffelt und geschnüffelt. Wir haben immer ein Späßchen draus gemacht und gesagt, wir stehen Gassi und nicht wir gehen Gassi. Später kam raus, daß der Geruchssinn nicht mehr vorhanden war. Zum Schluß konnte er auch nichts mehr schmecken. Sachen, die er nie gefressen hat, die hat er gierig verschlungen, z.B. Bananen. Und wir haben uns gewundert, warum er alles so reinhaut. Das war auch ein Punkt. Uns hat der TA immer gesagt, solange der Appetit da ist, solange geht es dem Hund nicht wirklich schlecht. Hat bei uns überhaupt nicht gestimmt. Er hat bis zum letzten Tag alles gefressen.Und die Kreisgeherei. Das kam auch alles so schleichend. Ich weiß, daß ich mir Anfangs nicht soviel dabei gedacht habe. Da war es auch nicht solange. Irgendwann ist es aufgefallen.Immer um den Eßtisch rum. Immer rechtsrum, immer im normalen Schrittempo, Kopf eher hängend, Blick stier geradeaus. Auf Ansprechen hat er nicht wirklich reagiert, man musste ihn echt stoppen. Dann gings ne Zeitlang und dann ging die Kreisrennerei wieder los. Schrecklich habe ich in Erinnerung, daß er manchmal zwischen 2 Stühle, oder zwischen Tisch und Stuhl geraten ist. Vorwärts ging es nicht weiter, aber rückwärts hat er nicht gehen können. Ein Vorfall: ich war arbeiten und er muß da gestanden sein. Meine Nachbarin hat ihn stundenlang weinen hören. Später haben wir ihn einfach nicht mehr alleine gelassen. Gegen Ende hat er richtiggehend diese engen Zwischenräume gesucht. Und trotzdem, ganz komisch, ich hatte nie das Gefühl einen totkranken Hund zu haben. Er hat gefressen, er ist Gassi gegangen, er hat zwischendrin am Leben Anteil genommen.
Auch an seinem letzten Tag. Er war mit meinem Mann Gassi, kam heim wie immer. Ist freudig ins Wohnzimmer gelaufen und hat sein Frühstück verspeist. Dananch haben wir gefrühstückt. Wie immer lag er da und hat gewartet, ob was abfällt. Irgendwann hat er den Kopf geschüttelt und ist dabei ans Tischbein gekommen. Daraufhin ist er umgefallen und hat einen epileptischen Anfall bekommen. Ich habe in Panik den TA angerufen und für ihn war damit klar, daß es ein Hirntumor sein kann. Unser Hund hat diesen Anfall realtiv gut überstanden. Aber für uns war klar, daß es nie wieder solch einen Anfall geben wird. Mittags ist er über die Regenbogenbrücke gegangen.Was mir jetzt noch so einfällt, er war gar nicht mehr belastbar. Nach Anstrengungen, Aufregung oder längeren Gassigängen hat er regelmäßig gebrochen.
Bei uns hat der TA damals eine recht gründliche Untersuchung der Augen gemacht. Da war nichts zu erkennen.Ich weiß nicht, es ist echt eine Zwickmühle. Ich mache mir teils Vorwürfe, aber hätte ich in ein halbes Jahr fürher einschläfern lassen sollen? Wie gesagt, es war alles irgendwie komisch, aber nicht wirklich besorgniserregend. Zum Schluß war es völlig klar.
Genieße jede Minute mit Deinem Schatz, verwöhne sie. Schau über irgendwelche Macken hinweg. Ich hoffe auch für Euch, daß irgendwann ein klares Zeichen kommt. Und wenn sie nur dement ist, umso besser.
Lieben Gruß
Christine -
Liebe Christine!
Ich weiß es SEHR zu schätzen,daß du mir so ausführlich von Bützi erzählt hast,und danke dir von Herzen dafür!
Nach stundenlangem Nachlesen in sämtlichen Foren steht fest,daß es von der Beschreibung her sowohl beim Thema "Demenz",als auch beim Thema "Tumor" große Übereinstimmung mit den geschilderten Symptomen gibt.
Letztendlich ist es aber für mich nicht mehr sosehr von Bedeutung,welchen medizinischen Begriff man Pixis Zustand überordnen kann-der einzige Begriff,der in diesem Stadium WIRKLICH zählt,heißt LEBENSQUALITÄT!
Und die werde ich ihr bereiten,mit all meiner Kraft und all meiner unendlich großen LIEBE für sie...!!!
Liebe Grüße und alles Liebe-SusanneLiebe Grüße und ein DANKE auch an ROLAND,MARINA,IRIS,SIMON und MOUNTY!
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!