Welpe knurrt und bellt Leute an

  • Hallo!


    Mein 10 Wochen alter Welpe (habe ihn seit 1 Woche - Schnauzermixrüde) war als er zu mir kam sehr ängstlich und zurückhaltend! Er kannte so gut wie gar nichts, da er mehr oder weniger im Zwinger aufgewachsen ist (bitte jetzt nicht anfangen über Haltung etc. zu diskutieren - ich weiß dass Zwingerhaltung nicht optimal ist)


    Zu seiner Umgebung bei mir: Wohnung mit Garten, diese Woche jeden Tag mehrere Stunden spielen mit mehreren Hunden verschiedenster Altersgruppen! Mit Hunden versteht er sich super - spielt mit jedem und unterwirft sich auch.


    Als ich ihn bekam war er sehr scheu, doch jetzt hängt er schon sehr an mir und ich kann ihn auch überall angreifen, ohne dass er Angst zeigt!


    Meine Sorge nun: In den letzten Tagen wird er immer mutiger und knurrt/bellt jeden Menschen an wenn dieser sich nähert (auf 1-2m)! Er lässt sich von niemandem außer mir angreifen und wenn jemand ihm die Hand hinstreckt beginnt er sofort zu knurren und bellt!
    Heute habe ich ihn auf den Arm genommen weil ich ihn ins Auto heben wollte und meine Mutter (die ihn normalerweise als einzige angreifen darf außer mir) möchte ihn noch kurz streicheln - der Kleine knurrte kurz und schnappte hin!!!


    Ich habe sein Leute anknurren bis jetzt als Angst gedeutet, da er den Schwanz auch meistens eher eingezogen hält...


    Wie reagiere ich am besten auf sein Verhalten???
    Habe schon mehrere Hunde gehabt, aber mit so einem Verhalten hatte ich bis jetzt nichts zu tun!
    HILFE!


    Danke für eure Antworten!

  • Ich glaube Dein Hund erkundet alle und alles und will mit seinem Verhalten Stärke demonstrieren. Das wird sich bestimmt legen wenn Du mit ihm weiterhin Kontakt zu Mensch und Hund hast. Dabei kannst Du ihn stimmlich lenken und Einfluß nehmen, so dass er schnell merkt, was er darf und was nicht.
    Wünsche Dir viel Glück mit dem Kleinen.


    LG Edgar und Mini

  • Hm...also ich würde in eine Welpenstunde in die Hundeschule gehen und dort das Problem mit einem/er Trainer/in besprechen...ich finde es nicht normal für dieses Alter...später verfestigt sich dieses Verhalten noch.


    Hast Du denn Keinen zum "üben"?...also für den Hund fremde Personen könnten sich auf den Boden in seiner Nähe setzen und wenn Dein Welpe von sich aus neugierig zu der Person geht ihn einfach nur schnüffeln lassen und später Leckerchen geben...oder greift er dann schon an?...obwohl angreifen tun ja Welpen in dem Sinne noch nicht.

  • Gönne ihm vor allem mal etwas Ruhe.
    Ein 10 Wochen alter Welpe sollte nicht jeden Tag mehrere Stunden mit anderen Hunden spielen.
    Sozialisierung gut und schön, aber das überreizt ihn total.

  • Zitat

    Gönne ihm vor allem mal etwas Ruhe.
    Ein 10 Wochen alter Welpe sollte nicht jeden Tag mehrere Stunden mit anderen Hunden spielen.
    Sozialisierung gut und schön, aber das überreizt ihn total.



    Stimmt...in der ersten Woche soviel neue Eindrücke für einen Hund der vorher kaum etwas kannte, ist es Stress pur.
    Also nochmal von vorne anfangen...einen geregelten (ruhigen) Tagesablauf einführen...vielleicht einmal die Woche in eine Welpenstunde gehen...und nur kurze Gassigänge erledigen...dann wird Dein Hundi nach einer bestimmten Zeit verstehen das alles Routine ist und sich darauf verlassen und somit innere Sicherheit gewinnen.

  • Hallo,


    so aus der Ferne tippe ich darauf, dass dein Welpe massiv überfordert ist.
    Ich denke nicht, dass er aus Mut fremde Leute verbellt, sondern aus Unsicherheit und Überforderung mit der Situation.
    Wie die anderen schon schrieben: Gönne ihm mehr Ruhe und erzwinge keinen Menschenkontakt, manchmal kann weniger auch mehr sein.
    Fremde würde ich an deiner Stelle nun etwas auf Distanz zum Welpen halten, so lernt er, dass sie nichts Böses von ihm wollen.
    Lasse ihn nicht von Fremden streicheln oder anquatschen.
    Er ist doch erst 10 Wochen alt, du hast ihn erst seit einer Woche und die Aufzuchtsbedingungen waren weniger optimal.
    Meiner Meinung nach ist er völlig überfordert, innerhalb einer Woche kannst du nicht nachholen, was der "Züchter" (Zwinger) versäumt hat.
    Du hast selber geschrieben, dass er anfänglich etwas scheu war - anfänglich (!) - ihr steht noch immer am Anfang!
    Die Situation auf dem Arm ist begründbar: Deine Mutter näherte sich, der Kleine fühlte sich bedrängt, wie hätte er ausweichen sollen? Wohin?
    Er hatte keine andere Möglichkeit, als sie sich durch Hundesprache "vom Hals zu halten".
    Gehe nur kurze Strecken mit ihm, mehrmals täglich, führe ihn langsam an alles heran, aber halte ihm erst einmal die Leute auf Distanz, wenn du es erzwingst, erreichst du genau das Gegenteil.


    Gruß
    Leo

  • Hallo Sonja,


    dein Welpe konnte durch die isolierte Aufzucht keine Erfahrungen gegenüber der Umwelt sammeln und (wie sich bei ihm leider zeigt) den Menschen nicht als wichtigen Sozialpartner kennenlernen. Er konnte all dies nicht als selbstverständlich zu seinem Leben dazugehörend erleben.


    Bei deinem Kleinen ruft nun erst mal alles Angst und Schrecken hervor und du brauchst viel Einfühlungsvermögen und Geduld, um ihn an die Menschen und Umwelt heranzuführen und dieses Defizit auszugleichen. Einen ersten Schritt hast du ja schon geschafft: Er vertraut dir.


    Wenn dein Welpen Menschen anknurrt, bellt und schnappt hat das nichts mit mutiger werden zu tun, er hat sich lediglich eine Strategie zurechtgelegt, mit seiner Angst besser fertig zu werden.


    Wie reagiere ich am besten auf sein Verhalten???


    Erstens solltest du darauf achten, dass Menschen nicht nach ihm grapschen und dass sie auch nicht so nahe kommen, dass der Kleine Panik bekommt, knurrt, bellt und schnappt und so sein Verhalten mit jedem Vorfall vertieft wird.


    Zweitens, such dir verständige Menschen (am besten in einer guten Welpengruppe mit fachlich kompetentem Übungsleiter), die dir geduldig helfen, die Angst des Hundchens vor den Zweibeinern abzubauen.


    Drittens, überfordere deinen Welpen nicht. Du kannst das, was der Züchter verbockt hat, nicht in wenigen Tagen/Wochen nachholen! Darum nochmals der Rat, eine gute Welpenschule zu besuchen. Dein Kleiner ist in Gegenwart anderer Hunde angstfrei und wird sich an diesen orientieren und so vieles unproblematischer erfahren können.


    Viertens sind mehrere Stunden spielen täglich mit mehreren Hunden verschiedenen Alters für einen 10 Wochen alten Welpen ZU VIEL. Spielt er mit einem gleichaltrigen, ist das kein Problem, die fallen beide wahrscheinlich gleichzeitg um. Spielt er dagegen mit einem älteren, solltest du das Spiel nach einer gewisen Zeit abbrechen. Ältere sind meist körperlich kräftiger, vor allem ausdauernder und lassen so deinen Kleinen nicht zur Ruhe kommen, so dass er sich schnell mal übernimmt.


    Fünftens: Einfühlungsvermögen, Geduld, Zeit lassen .......................


    Ich wünsch dir viel Glück und Freude mit deinem Welpen.


    LG

  • Ich stimme all meinen Vorrednern hier zu. Der Welpi ist masslos überfordert.
    Mehrere Stunden spielen am Tag ist auch für seine Knochen nicht ideal...gerade nicht mit grossen, rabiaten Hunden.


    Lieber Welpengruppe- und da reicht 1x die Woche.


    Eigentlich sagt man, dass der Hund pro Lebenswoche eine Minute rausgehen soll...d.h. bei 10 Wochen nur 10 min, zwei mal am TAg!!!!


    Bedenke bitte, dass du ein Baby zuhause hast, was viiiiel Schlaf, Ruhe und Struktur braucht. Also lieber zwei mal täglich mit dem Hund 10 min raus, 1x wöchentlich Welpenspielgruppe, 1x täglich ein schönes Spiel zuhause (z.B. Leckerchenverstecken) und den Rest der Zeit viel Ruhe und Streicheleinheiten.


    Nicht falsch verstehen, aber mit Kontakt zu hundert anderen Menschen und hundert anderen Hunden hast du es zwar gut gemeint, aber dir da dein Problem wohl selbstgemacht.


    Also, ändere das und es wird sich von selbst geben.
    Er knurrt weil er überfordert ist und sich bedrängt fühlt. Beschütze einfach dein Baby.

  • Danke für alle Tipps!!


    Mehrere Stunden spielen mit anderen Hunden bitte nicht falsch verstehen ;-) ! Ich habe ihn natürlich nicht einem Rudel Hunde zum Opfer geworfen, die ihm keine Minute Pause gönnen...
    Ich bin diese Woche nur jeden Nachmittag mehrere Stunden bei meinem Pferd gewesen und da gibt es eben viele Hunde zum Spielen! Er hat jedoch einen Raum (ohne andere Hunde) in den er sich öfters zurückzieht und schläft und nach dem schlafen kommt er von alleine wieder und spielt wenn er mag mit den anderen Hunden!


    Werde es in Zukunft ruhiger angehen und mehr zu Hause bleiben mit ihm! Ich habe mir nur gedacht, dass er mich in der einen Woche schon so als Bezugsperson fixiert hat, dass er mich gegenüber anderen verteidigen will - die Hündin meines Bruders wollte mich heute begrüßen und er knurrte sie gleich an und sprang auf sie zu!
    Deshalb war meine Theorie: Zumindest die Familie öfters besuchen, damit er auch andere Menschen kennen lernt, mit denen ich öfters zu tun habe!
    Habe es bis jetzt so gehandhabt, dass ihn keiner angreifen darf, sondern sie warten sollen bis er kommt und sie abschnüffeln möchte - tut er auch aber sobald sich auch nur irgendwas bewegt fängt er an zu knurren oder springt hin und schnappt! Auch auf den Boden setzen und Leckerlie geben haben wir schon versucht, doch er nimmt keine Leckerlies von anderen (was ja irgendwie auch nicht schlecht ist :-/ )! Wie auch immer - er hat bei mir alle Zeit der Welt sich zu entwickeln und an alles zu gewöhnen, nur dieses Verhalten macht(e) mir eben schon große Sorgen!


    Man merkt auch schon einen riesen Unterschied zwischen gewohnter Umgebung - sprich Wohnung - und allem außerhalb! Beim Spazieren gehen ist er sehr ängstlich und geht nur zögerlich weiter und sobald er die Wohnung betritt ist er wie ausgewechselt - total frech, aufmüpfig, aufgedreht und voller Energie! Das zeigt mir, dass er sich schon super eingelebt hat, aber wenn ich nur 20 Minuten täglich mit ihm raus gehe zerlegt er mir glaube ich die ganze Wohnung, da er ständig auf der Suche nach Aktion ist und eher wenig schläft (max. 3Std untertags), auch wenn ich einen Relaxtag einlegen wollte kam er ständig und knabberte mich an bis ich irgendwas mit ihm unternahm!


    Werde es in den nächsten Wochen ruhiger angehen und beobachten, wie er sich entwickelt - wenn sich nichts ändert werde ich eine Welpenschule besuchen!


    Ich berichte euch wie es weitergeht ;) !


    lg

  • Ich würde an deiner Stelle nicht erst warten bis du eine Welpengruppe besuchst!!! Du hast ja einen Hund, der sich in den nächsten Wochen entscheidend entwickeln wird, viele wichtige Phasen durchlebt.
    In einer Welpengruppe lernt er vor allem, seine Kraft selbst einzuschätzen. Da quietschen die anderen Hunde schon mal wenn er zu grob wird ...und das kann er nunmal am besten von Artgenossen lernen.
    Dort werden ja auch dir wichtige und hilfreiche Tipps gegeben und sein Verhalten analysiert.


    Du solltest damit wirklich nicht warten. Eine gute Welpengruppe ( auch mit altersmässig gleichen Hunden) ist wirklich das A und O.
    Wenn du jetzt noch ne Weile wartest, hast du womöglich diese Phase verpasst und das Problem wird grösser.
    Als Unterstützung solltest du das auf jeden Fall machen.


    Ansonsten finde ich sehr gut dass du es schon mal auf die ruhigere Tour versuchst...jetzt nur noch gute Welpengruppe suchen...beim Spiel mit erwachsenen Hunden lernt der Welpe nicht, seine Kräfte welpentypisch einzusetzen und einzuschätzen.

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