Agi,was denkt ihr?

  • Früher......
    war Agi ein Funsport...
    Es ging darum Spaß mit den Hunden zu haben...
    Sicher haben wir das immer noch,aber ich denke ein großer Teil des Funfaktors ist verloren gegangen,wie seht ihr das?
    Ich beobachte diese Turniere und kann erkennen es geht nur noch um Leistung,Leistung und Leistung...
    Man geht mit einen verbissenen Ernst an die Sache heran...
    Man sieht überwiegend schnelle Hütehunde auf diesen Turnieren,oftmals angeschafft weil man doch so gerne Agi macht,auch wenn man beispielweise viel lieber einen Retriever hätte,aber die sind ja nicht so schnelll,dann doch mal lieber den Border Colli...
    Schließlich soll das Sportgerät ja auch was taugen...
    Und wehe der Hund macht nen Fehler oder gar ne Disq,dann läuft man den ganzen Tag so rum als hät man grad ne Zitrone verschluckt....
    Die A0 Läufe verschwinden,man ist nahezu direkt gezwungen A1 zu starten,an einen chilligen Einstieg ins Turnierleben ist nicht zu denken,denn ach ja,die Funturniere wurden auch verboten... :( :


    Auf der anderen Seite beschweren sich die ganzen anderen Läufer,dass viele A1er so lange brauchen,und viele Hunde sind noch nicht bereit dafür....


    Die meisten Leute auf den Turnieren kriegen keinen fehlerfreien Lauf hin,es ist doch sehr erschreckend....Schnell,schnell,schnell,hauptsache mit vielen Fehlern....


    Meiner Meinung nach hat die Qualität vom Agi sehr nachgelassen,wie seht ihr das?

  • Na ja, das kommt darauf an,wie du Qualität definierst.
    Ich finde,daß die Parcoure wesentlich schwieriger sind als früher.Also was früher noch ein A3 Parcours war ,steht heute als A1 . Ich finde es immer sehr schade,wenn bei A1 nur 3 Starter überhaupt durchkommen und alle anderen eine Dis haben,wie ich es schon erlebt habe.Sehr frustrierend .
    Und alles viel schneller als früher.
    Ich bin leider eine von denen die ewig in A1 rumdümpelt :ops:
    weil sich irgendein Fehler einschleicht .
    Gut ich gehe ja auch nicht auf so viele Turniere wie manch andere.
    Vielleicht klappt es ja dieses Jahr mal mit dem Aufstieg. :hust:
    Einen Nuller hätte ich ganz gerne.
    Wenn man auf den Aufstieg wartet ist man manchmal schon ein bischen gereizt,wenn man einen Fehler gemacht hat und grantig (allerdings nicht den ganzen Tag).Ich bin aber immer auf mich selber sauer,weil der Hund macht es ja gut.Meistens liegt ja ein Führerfehler vor da darf man doch den Hund nicht dafür verantwortlich machen.
    Ich würde mir aber nie einen Border Collie kaufen,weil die so gut im Agility sind,ich finde man hat die Hunde ja für jeden Tag und nicht nur für den Sport.
    Aber ich schaue schon,daß ich eine Rasse auswähle,mit der man Hundesport betreiben kann,weil ich das einfach gerne machen möchte.
    Auch beim Zuschauen finde ich es schade,daß man so viele Border Collies und Shelties sieht. Die Vielfalt der Rassen fehlt mir etwas.


    Ein Unding ist natürlich,sich einen Hund einer bestimmten Rasse zu holen,weil die so toll sind und falls er sich nicht eignet abzugeben und den nächsten kaufen. Leider gibt es das auch. :( :


    Fazit: Der "Fun" hat nachgelassen da hast du recht,das empfinde ich auch so. Die Qualität glaube ich eigentlich nicht,das sieht nur so aus,weil die Parcoure schwerer sind.



    LG
    Sigrid und Co

  • Was meinst du mit der Qualität?
    Die Turniere werden immer professioneler organisiert. Die Geräte sind in einem top Zustand, der Turnierboden ist meist aus Sand oder in Hallen mit spez. Teppich ausgelegt. Die Hund rennen nicht mit hohem Tempo über unebene Böden mit Löcher. Die Verletzungsgefahr wird so gut es geht minimiert.


    Natürlich wird es in der Agiscene immer solche geben, die ihr Hunde mit Druck über den Parcour scheuen, doch die meisten Hunde sind voller Freude und Energie bei der Sache und haben spass am Sport.


    Leute die den Agilitysport lieben und auch ausüben sind sicher besser bedient mit einem leichten sportlichen Hund. Golden Retriever eignen sich nun wirklich nicht (viel zu schwer). Da ist es naheliegend einen leichten, wendigen Hund für den Sport zu wählen.


    Bei uns in der Schweiz wird kein large- Hund direkt im L1 starten. Die müssten alle zuerst im A beginnen. Da wirst du immer viele Ausfälle sehen, logisch man fängt ja auch jrgendwan mal an zu starten und muss zuerst mit der neuen Situation von der Turnieratmosphäre zurecht kommen und auch in den höheren Kategorien gibt es viele Ausfälle, man arbeite schliesslich mit einem Tier und keiner Maschine.


    Ich möchte den Sport nicht schönreden...aber im grossen Ganzen finde ich die Agiscene ok. Natürlich gibt es überall schwarze Schafe...du findes sie in allen Bereichen von Tiersport.


    ...übrigens, ich bin kein aktiver Agilianer, ich habe einen zu schweren Golden Retriever ;) ...ich bin aber an vielen Turnieren als Zuschauer dabei und kann mir ein gutes Bild davon machen...

  • @Hecuda


    nach über 12 Jahren Agi, davon nahezu 10 Jahre als regelmässiger Turniergänger mit 3 unterschiedlichen Hunden kann ich für mich nicht erkennen, dass ein grosser Teil des Funfaktors verlorengegangen ist.


    Auch trauere ich ganz sicher nicht den "Fun"turnieren nach. Auf dem letzten "Fun"turnier war ich im April 2006 mit meiner jüngsten Hündin, die damals noch keine BH hatte und erste Turniererfahrung sammeln durfte. Das Turnier war in meinen Augen der Horror schlechthin. Agi = Fun? Nun, für wen auch immer das Fun gewesen war - für gut 50% der Hunde war das alles, aber kein Fun.
    Wohlgemerkt - am Ausrichter lag es NICHT. Das Funturnier war top organisiert und hätte auch als offizielles Turnier Maßstäbe setzen können.
    Im grossen und ganzen teilten sich die Starter in zwei grosse Gruppen ein (mit diversen Graustufen dazwischen) -
    die eine Gruppe HF wie meinereiner: junger Hund, teils noch keine BH, soll einfach mal just for fun Turnierluft schnuppern. Junge Hunde, grösstenteils gut ausgebildet und gut geführt.
    Die zweite Gruppe waren dann die "Fun"-HF - :gott: . So viele Hunde, die sich weit weg wünschten, aber bloss nicht in diesem Agi-Parcours, habe ich auf keinem offiziellen Turnier gesehen. Hunde, die mit eingezogener Rute im Parcours rumschlichen, "geführt" von HF, die von Führtechnik bis dahin wohl nicht allzuviel gehört haben - geschweige denn dass sie in der Lage waren, ihre Hunde zu führen. Das absolute Extrem war ein Hund, der als offensichtlicher Large-Hund (ganz sicher über 50 cm) jede einzelne der ohnehin maximal auf 55 cm liegenden Stangen unterlief, die Zonen komplett verweigerte und auch nicht dazu bewegen war, in den Tunnel zu gehen. Der Hund stand völlig unter Stress. Wo dieser Hund noch Spass am Agi hätte haben sollen :???:


    Mit einem dieser "Fun"-Leute kam ich dann ins Gespräch. Kommentar: "Auf offizielle Turniere gehen wir nicht. Wir wollen ja Spass haben und machen das nur just for fun". Ich war nahe dran zu fragen, ob er meint, dass sein Hund Spass hat, so wie der im Parcours rumgeschlichen ist und nur am absichern war.


    Zitat

    Auf der anderen Seite beschweren sich die ganzen anderen Läufer,dass viele A1er so lange brauchen,und viele Hunde sind noch nicht bereit dafür....


    Was haben weniger A0 und keine Fun-Turniere mehr mit ungenügender Ausbildung zu tun?
    Es ist nun mal einfach so, dass es immer mehr gute HF gibt - also steigt auch die zu bringende Leistung auf den Turnieren.
    Was vor 10 Jahren im Agi im A3 stand, das steht heute im A1 (und die A1, zumindest die guten, laufen das locker runter). Ich kann mich noch daran erinnern, dass es Zeiten gab, da wäre ein A1er allein beim Gedanken an einen rechtsgeführten Slalom vor Schreck umgekippt. Von anderen als einem schnurgeraden Slalomeingang mal ganz abgesehen.
    Oder Wippe - das erste Mal, dass ich eine Wippe im A1 gesehen habe, war um 2002 beim Finale der AJO - und da war mehr als ein A1er bei der Parcoursbegehung ziemlich bleich um die Nase.


    Zitat

    Meiner Meinung nach hat die Qualität vom Agi sehr nachgelassen,wie seht ihr das?


    Nein, im Gegenteil. Die Qualität rein bezogen auf den Leistungsanspruch, ist enorm gestiegen.
    Nur können längst nicht mehr alle Agi-HF diesem Leistungsanspruch gerecht werden.
    Häufig genug weil die Ausbildung der Hunde und auch HF schlicht und ergreifend auf dem Stand von vor 6-10 Jahren stehengeblieben ist. Wenn diese Teams, die quasi nach dem Stand von "vorgestern" trainiert wurden, dann auf Turniere gehen, ist es kein Wunder, dass die entsprechenden Leistungen nicht gezeigt werden können.


    Dazu kommt, dass eben doch viel zu schnell ohne entsprechend gründliche Ausbildung auf Turniere gegangen wird.

  • Also, da ich erst vor ein paar Wochen mit Agility angefangen habe, kann ich dir leider nicht sagen, dass sich da irgendwas verändert hat, weil ich früher ja nicht kenne, aber auch meine Erfahrungen sind so, dass sehr viele Verein und Hundehalter die ganze Sache vielllll zu verbissen sehen!


    Habe mir jetzt mitlerweile 3Hundeschulen mit Agiltykursen und 5 Vereine angeschaut (am DO Verein Nummer 6) und es gab immer nur ein Extrem nach oben oder unten. Auf der einen Seite waren die super verbissenen Vereine und Hundehalter, die sehr böse wurden, wenn ihr Hunde Fehler macht und nicht so macht wie sie wollten und auf der anderen Seite, das war hier als Funagility beschrieben wird: Leute, die keine Ahnung von ihrem Hund haben und Null Ahnung haben wie man einen Hund zu irgendwas animiert, ihm Spaß vermittelt undevtl. sogar gar nicht erkenne, dass dieser Sport nichts für ihren Hund ist....Sie haben dort nichts gelernt, aber es wurde auch zu 90% nichts vermittelt dort...


    Ich will mit meiner Hündin nur Funagility machen, da sie 1. körperlich nicht in der Lage ist auf Tunieren mitzuhalten, 2. die eine noch zu ängstliche Hündin ist um etwas vor solchen Menschenmassen zu tun ohne abgelenkt zu sein und 3. sie ein Jagdhund ist und Agility einfach nur ihrem Selbstbewußtsein gut tut und ihr das absoluten Spaß macht dort mit mir zu arbeiten und über sich zu wachsen, aber ihre wahre Bestimmung ist und bleibt die Fährtenarbeit und hoffentlich bald die Jagd :)


    Aber ich fühle mich in dem einen und anderen Extrem nicht wohl, denn ich will auf jeden Fall etwas lernen beim Agilty und mich über Fortschritte freuen, aber nicht nur auf Erfolg und Leistungsdruck arbeiten, sondern auf den Spaß und die noch engere Bindung mit meiner Hündin! Hoffe echt wir finden da noch was passendes :)

  • Um heute auf den Turnieren bestehen zu können muss man selber und auch der Hund sehr gut ausgebildet sein.
    Es kommen immer neue Erkenntnisse und neue Methoden Geräte anzutrainieren. Ich wüsste jetzt nicht, was Fortschritt mit sinkender Qualität zu tun haben soll. Mit dem Etablieren und der Entwicklung einer Sportart steigt nunmal auch der Anspruch. Das würde ich persönlich als normal ansehen.
    Ich hab übrigens auch noch keine "Agility just for Fun" Hundeführer/Hundeschulen gesehen, die wirklich durchdacht und gut trainiert haben.
    Mein Verein zählt wohl auch zu den "Leistungsvereinen". Wir haben viele gute Hundeführer mit guten Hunden, unter anderem einen zweimaligen Vizeweltmeister. Übermäßigen Druck oder Strenge habe ich noch nicht mitbekommen. Durch den durchdachten Aufbau der Hunde wird das nämlich überflüssig. Die Leute wissen alle, dass der Hund nicht mutwillig ein falsches Hinderniss nimmt. Läuft er an ner Hürde vorbei passiert nix, es wird halt neu angesetzt. Oft wird der Hund auch trotzdem bestätigt.
    Ich persönlich schau mir lieber 50 Border Collies an, als einen, warum auch immer (Körperbau, Gewicht, Charakter/Trieb,...), ungeeigneten Hund.

  • In diesem Punkt habt ihr recht,dass die Ansprüche gestiegen sind,sorry das hab ich nicht mitgedacht,man möge mir verzeihen,aber trotzdem ist es immer wieder erschreckend was viele auf den Turnieren für ein Bild abgeben.....Ich muss sagen ich mache gerne AGI,aber ich traue mich nicht auf Turniere,habe Angst selbst so ein Bild abzugeben,liegt wohl an fehlenden Selbstbewusstein :hilfe:
    Aber ich vertrete trotzdem die Meinung,dass ein Großteil der Leute sich die Hunde nur als Sportgeräte anschafft,nicht alle aber viele...

  • Naja, das mit den Sportgeräten, lass mich mal nachdenken. In meiner Gruppe habe ich:
    1 Zwergpudel, A2, lieber Familienhund, im Agi ab und an ein wenig ängstlich
    1 Yorki, Senior, bissl klein, aber immer noch mit Feuereifer bei der Sache und nun in der Seniorenklasse mit noch mehr Spass dabei
    1 Phalene, A2, der Nachwuchshund der Yorki-Besitzerin, macht Agi als Nebenjob zum Obi
    1 Beagle, A2, superguterzogenes kleines Flitzetier
    1 Podimixhündin, A3, läuft nach wie vor sehr sicher und flott, obwohl auch schon ein wenig älter
    1 Borderhündin, A2, der Nachwuchshund der Podimixbesitzerin, schnell aber Stangenklapperer, eine echte Herausforderung für ihr Frauchen
    1 Borderhündin, A3, ein wenig älter und gesetzt, macht Agi und Flyball und liebt es, mit dem Sohn von Herrchen ne Runde zu drehen
    1 Weisser Schweizer Schäfer, Senior, unsere Riesenweissworscht, eigentlich ein bissl gross aber trotzdem recht grazil, führtechnisch eine echte Herausforderung, wenn es nicht auf die Knochen gehen soll
    1 Bordermixmädchen, A0, sauschnell und klein (medium)
    1 Kurzhaaraussihündin, A0, im letzten Verein schlecht aufgebaut aber auf dem Wege der Besserung
    1 Magyar Agar Hündin, A0, auch schlecht oder besser gesagt gar nicht aufgebaut (sogenanntes Fun-Agility!), auch auf dem Wege der Besserung
    1 Dalmatinermixhündin, A3, mein altes Mädchen, mit viel Spass im Training und ab und zu auf Turnieren, auch wenn sie nicht mehr schnell genug ist, mit den jungen Hunden mitzuhalten
    1 Whippet, A1, meine Nachwuchshündin, die Verweigerungskönigin (wir haben bereits 3 platzierte V mit jeweils einer VW in den 9 Turnieren, die wir bisher gelaufen sind), dafür ist sie auf der Rennbahn einfach nur Super.


    Also die Border sind bei mir deutlich in der Minderzahl, auch bei den Nachwuchshunden...


    Agi ist das, was Du daraus machst. Wer verbissen rangeht, wird auch nur verbissene Ergebnisse erziehlen, und die wenigen "Triumpfe" werden schaal schmecken und schnell vergehen.


    Ich lege grössten Wert darauf, dass meine Teilnehmer "sauberes" Agility lernen, den Hunden zuliebe. Ob sie das dann auf Turnieren praktizieren wollen, ist ihre Sache. Aber so ne kleine Leistungskontrolle ist nie schädlich.
    Sportgeräte? Nein, ich glaube nicht, dass unsere Hunde Sportgeräte sind.


    Und das Agi sich in den letzten Jahren entwickelt hat, finde ich einfach nur logisch, oder laufen die 100 Meter Läufer in der Leichtatletik heute immer noch die selben Zeiten wie vor 20 Jahren? Sport entwickelt sich nun mal.

  • Ich hab ja nicht gesagt,dass alle ihre Hunde als Sportgeräte sehen ;)
    Ich kenne nur einige die dies tun,angemerkt nicht nur aus dem AgiBereich!
    Es gibt Kurzhaaraussies????
    Interaddy???

  • In meinem Verein wird recht viel Agi betrieben und ja: Viele der Hunde werden für den Sport angeschafft . . . und es geht ihnen nicht schlecht dabei.


    Oft ist der HF durch Zufall zum Sport gekommen, dann kam Hund Nr. 2 und der sollte halt auch zum Hobby passen. Warum sollte ich mir eine Bordeauxdogge kaufen, wenn ich Agi machen will? Oder einen Malteser, wenn ich ihn zum Jagdhund ausbilden will?


    Solange der Hund auch wesensmäßig in die Familie passt, sehe ich kein Problem darin. Ich habe mir als nächsten Hund einen Malinois ausgesucht, weil ich diese Rasse liebe, meine Hund auch draußen liebend gerne beschäftige und weil ich Sport machen will.


    Die Qualität im Agi und THS ist wirklich massiv angestiegen: Was heute z.B. Mittelfeld in der UO ist, wäre früher erster geworden. Die Konkurrenz ist größer, es gibt viele gut geführte Hunde, die HF entwickeln sich weitaus besser, was Ausbildung/Erziehung angeht.


    Und das ist auch gut so :gut:

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