Schlagen mit der Leine - Mögliche Vorgehensweisen?

  • Hallo liebe DF-ler,


    mir geht eine Begegnung von gestern abend nicht mehr aus dem Kopf. Ich war mit Mylo am Waldrand spazieren, gegenüber ist eine Schäferei, die ihre Hunde in Zwingern hält. Die 6 Hunde kläffen immer wie blöde los, wenn man auf dem Weg vorbei läuft.
    Gestern auch wieder. Zeitgleich kam aus dem Wald ein älterer Herr mit einem jungen DSH, ich schätze den Hund auf etwa 7-8 Monate.
    Das Baby ist sofort voll in die Leine gesprungen und hat mitgekläfft. Daraufhin hat der HF seinen Hund angebrüllt ("Sitz!!!"), und das hat den Hund natürlich nicht interessiert. Da hat er ihm mit dem Leinenende auf den Kopf geschlagen. Der Hund hat darauf gar nicht reagiert, anscheinend steht das an der Tagesordnung. Also hat der HF den Hund erneut mit der Leine geschlagen - wieder auf den Kopf. Ich weis ja, dass Hundeerziehung Ansichtssache sein kann und dass es früher nicht unüblich war den Hund auch durch körperliche Strafen zu erziehen. Aber das hat mich ziemlich getroffen. An der Leine sind schließlich auch schwere Metallkarabiner und das auf den Kopf..?


    Ich wohne hier auf dem Land und bin mir sicher, dass ich dem Herren mal wieder begegenen werde. Ich versuche auch schon heraus zu finden, wer es war, da ich ihn bisher noch nie hier gesehen hatte. Wie ist die rechtliche Situation in diesem Fall? Wenn ich erneut beobachte, dass er den Hund mit der Leine schlägt, kann ich da etwas unternehmen? Fällt das schon unter den Tierschutz? Mutwillig verletzt hat er seinen Hund nicht, aber die Möglichkeit ja bewusst in Kauf genommen.


    Ich war gestern mit der Situation einfach überfordert und habe mich deshalb nur getraut zu meinem Hund lautstark zu sagen "Du hast ein Glück, dass du so jemanden nicht als Herrchen hast." :ops: Ich denke, der Mann hat das auch gehört. Und er hat zumindest gesehen, dass mein Hund mit Klicker und Leckerlie völlig gelassen mit mir durch das Gekläffe von rechts und links durch ging.


    Wenn ich den das nächste mal treffe, hoffe ich,dass sich mein Hirn nicht wieder abschaltet vor Entsetzen. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen :( :

  • Ich hatte auch so eine Begegnung. Genau vor uns schlägt eine Frau ihren Dobi voll mit der Lederleine auf den Kopf, dass er gejault hat. Ich wäre ihr am liebsten an den Hals gesprungen... Ich war aber auch ziemlich fassungslos.Dann hab ich mir aber gedacht, "gehts noch?hier musste ma was sagen".Ich meinte dann zu ihr "Also, das muss jetzt aber nicht sein,oder??" und hab sie glaube auch ziemlich fassungslos angeguckt. Da meinte sie zu mir, dass ihr Hund ja nur so unartig war,weil mein Hund so ausgerastet ist und ihrer deswegen verrückt gespielt hatte und da entgegnete ich nur "Ich erziehe meinen Hund wenigstens nicht mit Gewalt". Daraufhin ist sie einfach gegangen. Ich habe dann sofort unsere Hundeschule angerufen,bei der sie zufälligerweise nämlich auch mit ihrem Dobi war und habe den Vorfall geschildert. Unser Trainer war auch ziemlich schockiert. Er hatte sich dann was für sie einfallen lassen, aber siehe da,sie hat sich nichtmehr dort blicken lassen.


    Wäre sie mir nochmal so begegnet,oder eher, begegnet sie mir nochmal so,bleibe ich mit Sicherheit nicht so ruhig, das war echt grausam!

  • Ich denk von der rechtlichen Situation her über den TS kannst du da wohl nix machen.
    Wenn die Einwirkung nun nicht grade so massiv war, dass es blutet oder ein riesen Hämatom gibt, dann dürfte das kaum als schwerwiegend genug gelten, dass der Amtvet kommt oder der TS-Verein jemanden schicken kann.
    Selbst wenn, könnte er auch einfach sagen, dass das alles nicht stimmt, den blauen Fleck hätte der Hund sich ganz woanders geholt usw...



    Bleibt dir wohl nur das nächste Mal nen beißenden Spruch zu machen und eventuell mit dem TS zu drohen, vielleicht beeindruckt ihn das ja.

  • Für solche Fälle sollte man immer das Handy dabei haben und dann geistesgegenwärtig abfilmen, was da passiert. Das ist zwar ein bisschen paranoid, aber wie oft passiert es, dass jemand so etwas mitbekommen muss und dann dasteht und überhaupt nichts in der Hand hat, mit dem er vor dem Tierschutz beweisen kann, was er gesehen hat?! :/

  • Ich soll mit dem Handy filmen waehrend jemand seinen Hund verpruegelt??? Ich glaub es hakt. :)


    Also, mir ist das letztes passiert in der Metro in Brussel, ein Junge tritt auf seinen jungen Hund ein und brüllt ihn an weil er einen Haufen gemacht hat.


    (Immerhin hatte er in einer Hand schon ein Plastiktuete zum wegmachen)


    Ich stehe etwas weiter weg und rufe auf englisch dass er das lassen soll, mein Franzoesisch ist nicht so dass ich spontan was sagen könnte.
    Woraufhin er einfach weitermacht.
    Ich bin dann näher drangegangen und habe ruhig versuch zu sagen dass er einen netten Hund hat und das treten eh nicht hilft. Wäre ich agressiv geworden haette es wahrscheinlich der Hund abgekriegt das wollte ich nicht.
    Daraufhin hat er aufgehört, immerhin, mir den Stinkefinger gezeigt und seinen Hund an der Leine gezerrt, auf mich gezeigt uns sowas wie " Fass" gesagt . Woraufhin ich ihn ausgelacht habe.


    Was ich eigentlich sagen will ist dass Zivilcourage einfach die beste Lösung ist, dass ist auch leichter gesagt als getan. Ich muss zugeben, ich habe auch erstmal kurz nachgedacht. Aber der Hund tat mir so leid dass ich nicht anders konnte.



    Ich denke dass es hilft sich auf solche Situationen vorzubereiten in dem man sie gedanklich durchspielt, dann lässt sich im Ernstfall leichter reagieren.


    LG<
    Kat

  • Was willst du erreichen?


    Ich nehme an, dass der Hund nicht mehr geschlagen wird.
    Das ist aber nur durch eine Verhaltensänderung des Herrchens zu erreichen und solch eine Änderung muss dieser selbst wollen, sonst geht da gar nichts.
    Sein Verhalten werden keine Strafen und Auflagen sofort und nachhaltig ändern.


    Bei sehr massiven Misshandlungen, die ständig eingesetzt werden, kann man wohl den Tierschutz in Erwägung ziehen.


    Bei besagtem Herrn sollte als Erstbehandlung ein Gespräch Vorrang haben.
    Dazu gehört Mut und eine gewisse Erfahrung und Zurückhaltung in der Gesprächsführung.
    Mit Vorwürfen und Drohungen ist kein Blumentopf zu gewinnen.


    LG, Friederike

  • Zitat

    § 1 Tierschutzgesetz


    Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.


    Das dazu.


    Das was Du da gesehen hast , hatte definitiv tierschutzrechtliche Relevanz.


    Ich gehe in solchen Situationen auf die Halter zu, spreche sie auf ihr rechtswidriges und sinnloses Handeln an. (Meist gibt's 'ne dumme Antwort) . Selten sind solche Halter einsichtig, merken aber, das ihr Handeln beobachtet und nicht geduldet wird und ändern ggf. zumindest in der Öffentlichkeit ihr handeln.
    Kommt mir einer dieser Knallkallis zu blöd lüge ich ihm vor "Ich weiß wer Sie sind, ich wo Sie wohnen und wenn ich noch mal sehe , dass Sie ihren Hund quälen, zeige ich Sie an."

  • Wenn du erreichen willst, dass der Hund nicht mehr geschlagen wird, hilft am Besten reden. Und zwar ohne Vorwürfe oder Beschimpfen. Ganz sachlich erklären was passieren kann durch Schläge (z.B. Angstreaktionen, falscher Verknüpfungen) und was für andere Möglichkeiten es gibt, das gewünschte zu erreichen.


    Vielleicht auch noch sowas erzählen wie "Verwandter XY hat auch von Bestrafen auf Belohnen gewechselt, der Hund ist wie ausgewechselt, etc.". Wenn du nämlich erreichst, das die Person sich ernst genommen fühlt und glaubt dass du wirklich mehr davon verstehst als sie, dann wird sie die Handhabung ändern bzw. es zumindest mal versuchen.

  • Zitat

    Ich soll mit dem Handy filmen waehrend jemand seinen Hund verpruegelt??? Ich glaub es hakt. :)


    Wenn man wirklich etwas daran ändern möchte und das vielleicht sogar öfter beim selben Halter beobachtet dann ja, ist Filmen die einzige Möglichkeit, um dem ganzen ein für alle Mal ein Ende zu setzen. Nur mit Beweisen kommst du weiter, ansonsten steht dein Wort gegen seines.

  • Zitat


    Den hatte ich auch im Kopf.
    Allerdings glaube ich kaum, dass man rechtlich gegen den Mann tatsächlich was erreichen kann. Tierschutz ist doch leider auch irgendwo Ansichtssache. Da steht eine Aussage gegen die Andere: Für mich sind das ganz klar unnötige Schmerzen. Der HF wird mit Sicherheit sagen, dass war in Maßen und der Hund wurde ja nicht verletzt.


    Ich glaube, wenn cih das das nächste mal sehe, probiere ich es wirklich mit einem unemotionalen Gespräch ohne Vorwürfe. Sowie es Tagtraum vorgeschlagen hat. Vielleicht wird er so ja vernünftiger.
    Er hat z.B. ja auch gesehen, dass mein Hund sich zu benehmen wusste.

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