Hund einschläfern... wann ist es richtig?????

  • Ja.. im Moment habe ich den Eindruck, dass Lucky für sich persönlich das Leben wohl noch in Ordnung findet. Hunde sind ja Fatalisten.. die nehmen es wie es kommt. Und wenn man nicht mehr gut laufen kann, gut... dann geht es eben langsamer. Aber für UNS ist es halt ein Bild des Jammers!!
    Grad eben.. als er in der Küche gedöst hat.. hat er ( ohne es zu merken ) Kot abgesetzt. Ich glaube nicht, dass ihm das groß etwas ausmacht... er merkt es ja nicht einmal .Er wundert sich wahrscheinlich nur, wenn ich ihm plötzlich hektisch unterm Schwanz was hervorhole*gg. Zum Glück kann ich das einfach auf eine Schaufel kullern. Ich wage nicht mir vorzustellen, wenn der Hund mal Dünnpfiff kriegt.
    Früher hab ich immer gesagt: wenn ein Hund mal regelmäßig unsauber ist, dann wird es Zeit sich zu trennen...oh Gott, das hab ich schon lange revidiert. Man gewöhnt sich an alles!! Peinlich ist das nur, wenn Besuch da ist.Zum Glück hab ich dann die Anzeichen immer noch rechtzeitig richtig interpretiert und bin mit Lucky rausgegangen.
    Aber ich glaube - aufgrund eurer vielfältigen Meinungen - dass wir tatsächlich noch ein bißchen Zeit haben. Wir müssen halt beobachten,damit wir den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen.


    @ Heike: ich habe auch kein Problem,Lucky das Cortison zu spritzen. Wenn es hilft, soll mir das recht sein. Ich werde das Rimadyl mal erhöhen,
    das hatte die TÄ mir offengelassen, eben bei Bedarf zu erhöhen.

  • @ Hylaktor


    Du hast das sehr schön geschrieben.. ich wünsche mir von Herzen, dass du recht hast und ich wirklich merke, wann es soweit ist.
    Aber es ist nicht so einfach, wenn man von fremen Leuten angesprochen wird, die der Meinung sind, dass man den Hund quält und nur aus purem Egoismus noch nicht eingeschläfert hat. Ich weiß dem einfach nichts entgegenzusetzen. Mein Standardspruch ist dann oft: Joope Heesters ist auch steinalt, hat eine Menge Gebrechen und hält sein leben noch für lebenswert.


    Gruß Gisela

  • Liebe Gisela,


    ich habe jetzt ein paar Anläufe gemacht dirzu schreiben was mich bei dem Gedanken ans Einschläfern bewegt und leider klappt es nicht.


    Ich will dir aber viel Kraft wünschen für deinen Weg und deine Entscheidung, einen intensiven Abschied von deinem Begleiter, wann immer dieser stattfinden wird.
    Der Abschied zeichnet sich ab, so oder so.


    Mir hilft bei Abschieden immer der Spruch, dass nicht die Anzahl der gelebten Tage zählen, sondern das Leben in den Tagen.


    Herzliche Grüße,
    Friederike


  • Hallo.. danke für deine Worte. Es tut weh, wenn ich nur daran denke. Manchmal wünschte ich, es wäre alles schon vorbei und dann kämpfe ich um ein paar weitere Tage. Es ist zum Verzweifeln.
    Aber gerade heute hat Lucky wieder einen recht guten Tag ( für seine Verhältnisse ). Er ist aufmerksam, hört, wenn es klingelt und bellt dann auch mal.Und dann denke ich, Lucky hat fast 14 Jahre ein tolles Hundeleben gehabt. Ihm ist nie, wirklich nie was Böses getan worden. Er ist einfach ein Mitglied in unserer Familie und das macht alles soo schwer.


    Liebe Grüße Gisela

  • Ulixes war 13 Jahre alt und es war furchtbar.
    Ich kann mich gut in deinen Gefühlszustand hinein versetzen.


    Mit Abstand betrachtet, denke ich, wir haben damals zu lange gewartet.


    Bruno ist uns auch so nah, dass wir wieder um die Tage feilschen werden.
    Eine Option, die Ulixes noch hatte, wird Bruno nicht mehr haben.
    Sollte er auch alle 2 Stunden 40 Minuten spazieren gehen wollen, dafür reicht meine Kraft nicht mehr aus.


    LG, Friederike

  • Liebe Gisela,
    ich kann Dich voll verstehen, auch ich habe mir schon so meine Gedanken gemacht :???:
    Meine Maus ist 12 Jahre und 5 Monate und somit nicht mehr die Jüngste.
    Es ging ihr auch schon öfters sehr schlecht :( :
    Als sie voriges Jahr eine Not OP hatte, haben viele zu mir gesagt: " Nein das würde ich nicht machen und sie in dem Alter operieren lassen" :shocked:
    Aber wie gesagt, es war eine NOT OP sonst wäre sie jetzt nicht mehr da und wäre grausam innerlich verblutet.
    Heute lag sie auch viel in der Sonne, aber es geht ihr zur Zeit gut.
    Wenn die Zeit gekommen ist, habe ich mir vorgenommen mit unserem TA zu reden; er wird uns beraten was zu tun und wann es keinen Sinn mehr hat.
    Mitfühlende Grüße Ute+Bessy

  • Hallo,


    ich kann deine Situation gut nachempfinden.
    Ich weiß seit Karneval, dass unser Hund schwer nierenkrank ist. Und wir haben es mit einem Knall erfahren. Von heute auf morgen ging es ihm unendlich schlecht. Klar waren vorher die Anzeichen da, aber nichts dramatisches, was man nicht auch mit seinem Alter (14) erklären konnte. An dem Tag hätte ich wohl zugestimmt, wenn mir die Ärzte gesagt hätten, dass man ihm die Spritze geben sollte. Aber nachdem der erste Schock überwunden war und er sich von dem Schub erholen konnte hat sich meine Meinung geändert. Es geht ihm zwar noch deutlich besser als deinem, aber er läuft wesentlich schlechter als vorher und ist insgesamt einfach nicht mehr ganz so fit. Insgesamt ist es bei ihm aber besser geworden. Das nur als Hintergrundinfo, um zu zeigen, dass mich das Thema die letzten Wochen viel selber beschäftigt.
    Ich kann da nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich für meinen Teil glaube fest daran, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt an dem er mir zeigt, dass es genug ist. Er hatte auch schon sehr schlechte Tage, aber selbst da... Seine Augen und sein Kopf waren wach und das hat mir gereicht. Egal welche Kommentare ich mir anhören musste, ich wusste, dass er noch gar nicht gehen will. Ihm reicht es, wenn er sich in mein Bett kuscheln oder jetzt endlich wieder in die Sonne legen kann. Auch wenn er mittlerweile wieder ganz gut läuft im Vergleich zu vorher. Ich bin diejenige, die ihn am Besten kennt und ich wusste, dass er noch genießen kann. Hätte ich an schlechten Tagen vorsorglich (weil irgendwann ja der Punkt kommt an dem es ganz schlecht ist) seinem Leben ein Ende gesetzt, hätte ich ihm einige schöne Tage verwehrt, z.B. jetzt die erste Sonne wieder. Natürlich kann man nie wissen, wie es kommt und vielleicht ist es morgen so weit. Aber ich bin einfach der Meinung: Man selbst kennt seinen Hund am Besten. Egal wie schlecht es körperlich ist, so lange er keine Schmerzen leiden muss und so lange er uns zeigt, dass er sein leben noch lebenswert finden kann und immer noch genießt sollten wir es ihm noch gönnen. Andere können die Situation nicht so beurteilen wie wir, so lange sie sich nicht intensiv mit dem Tier beschäftigen.
    Und für mich bedeutet fressen auch Lebenswillen irgendwo. Aber das ist wahrscheinlich wirklich Ansichtssache...


    Ich wünsch dir einfach ganz viel Kraft und vertraue drauf, dass wir es wirklich spüren, wenn unsere Lieben dann nicht mehr wollen. Bis dahin machen wir es ihnen einfach so angenehm wie möglich :)


    Ganz liebe Grüße

  • Hallo Gisela,
    ich habe die Situation, in der du dich befindest gerade hinter mir. Ich habe meinen Andor im Januar gehen lassen, aus den gleichen Gründen, die du schreibst. Er konnte nicht mehr von allein aufstehen, konnte irgendwann Blase und Darm nicht mehr kontrollieren. Wir mussten ihm auf die Pfoten helfen und dann konnte er noch ein paar Meter gehen. Genau wie dein Hund machte er aber trotzdem einen zufriedenen Eindruck. Lies sich gern noch kraueln, spielte in seinem Rahmen liegend mit uns. Auch wir wurden auf der Strasse angesprochen von Leuten, die den Hund nur in den paar Minuten sahen, in denen wir mit ihm draussen waren. Keiner konnte wirklich beurteilen, wie der Hund sich gab. Ich habe hier damals auch ein Thema eröffnet mit der gleichen Frage, weil ich auch nicht wusste, was richtig oder falsch ist.


    Mein Andor hat irgendwann anfangen sein Futter zu verschmähen und wollte nicht mehr auf die Pfoten gestellt werden. Hinzu kam noch eine Überbelastung der Vorderpfoten, durch die Schonhaltung der Hinterläufe. Ich habe ihm im Dezember versprochen, das ich ihn gehen lassen werde, damit er wieder rumspringen kann hinter der Regenbogenbrücke. Im Januar habe ich dieses Versprechen eingelöst und ihn gehen lassen. Trotzdem plagen mich noch Zweifel, ob es zu früh war, oder nicht. Ich weiß es nicht.


    Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel, viel Kraft bei deiner Entscheidung und kann dich so gut verstehen und nachvollziehen, wie furchtbar so eine Situation ist.


    LG Ute

  • Liebe Gisela!


    Sollte Dich mal wieder jemand blöd anquatschen, was für eine schreckliche Tierquälerin Du seiest, dann frag die Person doch einfach, ob sie - wenn Sie denn dürfte! - ihren Opa auch einfach einschläfern würde, nur weil er bettlägerig geworden ist.


    Ich wünsche Deiner Familie und Deinem Hundeopa noch viele schöne Momente!


    Herzlich, Hylaktor.


  • Super Idee, man man, dann kannste mich ja gleich als Mörder betiteln.


    Solche Aussagen finde ich echt nur daneben :/

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