Hund einschläfern... wann ist es richtig?????
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Hallo Gisela,
ich habe die Situation, in der du dich befindest gerade hinter mir. Ich habe meinen Andor im Januar gehen lassen, aus den gleichen Gründen, die du schreibst. Er konnte nicht mehr von allein aufstehen, konnte irgendwann Blase und Darm nicht mehr kontrollieren. Wir mussten ihm auf die Pfoten helfen und dann konnte er noch ein paar Meter gehen. Genau wie dein Hund machte er aber trotzdem einen zufriedenen Eindruck. Lies sich gern noch kraueln, spielte in seinem Rahmen liegend mit uns. Auch wir wurden auf der Strasse angesprochen von Leuten, die den Hund nur in den paar Minuten sahen, in denen wir mit ihm draussen waren. Keiner konnte wirklich beurteilen, wie der Hund sich gab. Ich habe hier damals auch ein Thema eröffnet mit der gleichen Frage, weil ich auch nicht wusste, was richtig oder falsch ist.Mein Andor hat irgendwann anfangen sein Futter zu verschmähen und wollte nicht mehr auf die Pfoten gestellt werden. Hinzu kam noch eine Überbelastung der Vorderpfoten, durch die Schonhaltung der Hinterläufe. Ich habe ihm im Dezember versprochen, das ich ihn gehen lassen werde, damit er wieder rumspringen kann hinter der Regenbogenbrücke. Im Januar habe ich dieses Versprechen eingelöst und ihn gehen lassen. Trotzdem plagen mich noch Zweifel, ob es zu früh war, oder nicht. Ich weiß es nicht.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel, viel Kraft bei deiner Entscheidung und kann dich so gut verstehen und nachvollziehen, wie furchtbar so eine Situation ist.
LG Ute
hallo Ute... Es tut mir sehr leid für dich und alle, die das schon durchgemacht haben.Was du schilderst, ist im Grunde Lucky, wie er leibt und lebt. Genauso wie du es mit Andor beschreibst, läuft das ab bei uns. Morgens.. er schläft immer vor meinem Bett.. muss er als erstes gekrabbelt werden ( er kann sich ja selber auch kaum noch kratzen ) und das geniesst er dermassen, dass er vor Wohlbehagen stöhnt und brummt. Leckerchen versucht er noch in der Luft zu fangen, klappt allerdings nicht immer. Was schlimm ist, sind einfach seine Hinterläufe. Null Kraft und dadurch, dass er nun überhaupt nicht mehr laufen will, baut seine Muskulatur ja noch mehr ab.
Aber ich bin allen ganz dankbar für die Antworten.
Es hilft mir doch in dem Sinne, dass ich noch ein wenig abwarte ( Tage ) und die Situation jeden Tag neu einschätze und ich hoffe, dass Lucky mir klarmachen kann, wann er gehen will ( und ich dies Zeichen auch erkenne ) Liebe Grüße Gisela -
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er schläft immer vor meinem Bett.. muss er als erstes gekrabbelt werden ( er kann sich ja selber auch kaum noch kratzen ) und das geniesst er dermassen, dass er vor Wohlbehagen stöhnt und brummt. Leckerchen versucht er noch in der Luft zu fangen, klappt allerdings nicht immer. Was schlimm ist, sind einfach seine Hinterläufe. Null Kraft und dadurch, dass er nun überhaupt nicht mehr laufen will, baut seine Muskulatur ja noch mehr ab.So war es bei uns auch. Die Muskulatur war irgendwann komplett weg. Die geringe Möglichkeit zur Bewegung tat ihres dazu. Ein Teufelskreis. Auch das mit dem "nicht Kratzen können" war bei uns der Fall. Mein Mann hat die letzten 3 Monate beim Hund im Wohnzimmer geschlafen, weil Andor die Treppen ins Schlafzimmer nicht mehr gehen konnte, es aber auch gewohnt war vor unserem Bett zu schlafen.
Ich denk an euch!!!
LG Ute
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Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für diese Entscheidung .
Allein schon das Gefühl zu haben , das es bald shon vorbei sein kann muss ein doch echt mitnehmen ,oder verdrängt man das eher ?
( Tut mir Leid für die doofe Frage , aber ich hab sowas noch nie direckt erlebt ) -
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"]Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft für diese Entscheidung .
Allein schon das Gefühl zu haben , das es bald shon vorbei sein kann muss ein doch echt mitnehmen ,oder verdrängt man das eher ?
( Tut mir Leid für die doofe Frage , aber ich hab sowas noch nie direckt erlebt )Hallo.... nein, das kann ich nicht verdrängen. Da ich Lucky ja immer um mich herum habe, sehe ich ihn ja auch ständig und es wird mir alle Augenblicke vor Augen geführt, wie wackelig und klapprig er geworden ist. Ich überlege ständig, was ich tun soll und ob ich heute oder morgen oder übermorgen mit der TÄ sprechen soll. Ich habe ganz oft die Tränen in den Augen stehen, weil ich auch so hilflos bin. Aber ich muss wirklich sagen, das Mitgefühl.. welches ich hier erleben durfte .. baut mich tatsächlich auf. Das tut einfach gut, zu wissen, dass es andere Hundebesitzer gibt, die einen komplett verstehen.
Liebe grüße Gisela -
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So war es bei uns auch. Die Muskulatur war irgendwann komplett weg. Die geringe Möglichkeit zur Bewegung tat ihres dazu. Ein Teufelskreis. Auch das mit dem "nicht Kratzen können" war bei uns der Fall. Mein Mann hat die letzten 3 Monate beim Hund im Wohnzimmer geschlafen, weil Andor die Treppen ins Schlafzimmer nicht mehr gehen konnte, es aber auch gewohnt war vor unserem Bett zu schlafen.
Ich denk an euch!!!
LG Ute
Hallo Ute... ja, mein Mann und ich schlafen auch schon seit fast 1 Jahr getrennt. Ich habe mein Schlafzimmer nach unten gelegt, weil Lucky die Treppe ja nicht mehr hochkommt und ich das Gefühl hatte, dass er viel ruhiger schläft, wenn ich bei ihm oder er bei mir ist. Gestern hatten wir das Problem, dass Lucky die Rampe, die wir an der Außentreppe angebracht haben, kaum noch hochgekommen ist. Wenn das mal wirklich der fall sein sollte, dann ist das wirklich das Ende, weil wir ihn unmöglich rauftragen können. Der wiegt 45 kg... da ist nix mehr mit Tragen.
Ich denke oft an die Parallelen bei Andor und Lucky.
Du weißt sehr gut, wie das bei uns im Moment abgeht.
Danke für deine Zeilen lieben Gruß Gisela -
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Hallo Gisela,
unsere Jenni-Oma ist ja auch erst vor vier Wochen eingeschläfert worden.
Und gerade diese letzte Zeit, in der wir unermüdlich um sie "rumgesprungen" sind und uns immer gefragt haben "geht es heute noch?", war mit eine der intensivsten im ganzen Hundeleben.Jeder Moment ist ganz besonders kostbar.
Ich bin immer weg von den Hunden, wenn ich mal "vorweg getrauert" habe - ich wollte nicht, dass sich die Stimmung irgendwie überträgt.
So wie Du das schreibst, wirst Du es richtig machen.
Genieß die Zeit und verwöhn den Kerle!
LG, Chris
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Die letzten Tage, Wochen oder Monate im Leben eines Hundes sind eine Übergangsphase, wenn der Hund nicht einfach plötzlich einschläft.
Wenn man anfängt sich Gedanken zu machen, dann kann man recht sicher sagen, dass die letzte Zeit angebrochen ist. Hunde wissen das, ihre Menschen bemerken es.
Wenn man das nicht verdrängt, sondern den Schmerz erträgt, der einfach einstellt, weil man den Verlust fürchtet, seinen Hund beobachtet und die Situation imer neu bewertet, dann wird man alles richtig machen.
Wenn man das Ziel hat keine Sekunde lebenswertes Leben zu verschenken und keine Sekunde Leid zuzulassen, dann ist das die richtige Einstellung.Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht. Jeder Hund ist anders, jeder Hund hat seine Geschichte. Und wenn man die Augen nicht verschließt, dann kann man nach so vielen gemeinsamen Jahren seinen Hund lesen und den eigenen, richtigen Weg finden.
Falsch ist nur, das jetzt anstrengende Tier möglichst schnell loszuwerden oder aus eigener Verlustangst alles zu verdrängen und schönzureden.Mitfühlende Grüße
das Schnauzermädel -
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Wenn man das Ziel hat keine Sekunde lebenswertes Leben zu verschenken und keine Sekunde Leid zuzulassen, dann ist das die richtige Einstellung.Das ist ein wunderbarer Satz, der alles zu diesem Thema auf den warmherzigen Punkt bringt.
Danke dafür!
LG, Chris
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Ich halte es da eher mit asterix99!
Als ich bei Joy gespürt habe das ihre Lebensqualität nicht mehr gegeben war habe ich den TA zu uns kommen lassen. Sie war immer ein fröhlicher Hund mit Taten- und Bewegungsdrang, all dass war weg, ich habe ihr angemerkt das es nicht das Leben ist das sie sich wünscht. Natürlich war es eine schwere Entscheidung, habe Wochenlang geweint, wusste aber dass sie hinter der Regenbogenbrücke wieder toben kann wie ein junger Hund. Mann sollte abwägen ob die paar Wochen / Monate die man es hinauszögern kann wirklich eine schöne Zeit für den Hund darstellen. Das kann allerdings nur der Halter denn er weiß wie der Hund sich im gesunden Zustand gezeigt hat, wobei er sich wohl gefühlt hat. Ich wusste dass es Joy immer zu Langweilig war wenn sie nicht ihre Bewegungsfreiheit ausleben konnte, durfte.Schweren Herzens Olli
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Da, da ist es doch was ich meine.
Es kommt ganz auf den Hund an.
Der eine lebt mit bestimmten Einschränkungen bestens und noch lange, der andere hat durch genau diesselben Probleme massiv Lebensqualität eingebüßt und leidet.
Man muss den Weg für sich und seinen Hund finden.LG
das Schnauzermädel -
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