Hund einschläfern... wann ist es richtig?????
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Ich finde es sehr schwer darauf zu antworten. Unsere Fellnasen haben zum Glück ja auch noch viiiiiiiel Zeit damit *hoff*
Habe alles gelesen und erinnerte mich an eine Satz der so (oder ähnlich) ging: Mein Hund kam mit Stolz und soll mit Stolz gehen.
Was das für jeden Hund und HH bedeutet?????
Für mich wäre es ein absoluter Alptraum, wenn einer unserer Hunde den Kot nicht mehr halten kann, nicht allein aufstehen, stehen und gehen kann. Den ich heben, tragen und stützen muss. Unsere Hunde bewegen sich alle gern... das Leben eines Hundes besteht nicht nur aus Fressen und Leckerlie... sondern (für mich!!!) vor allem auch aus rumlaufen, schnüffeln... Bewegung. Ich weiß nicht ob ich meinen Hund in dem Stadion über die Regenbrücke gehen lassen würde... aber ich denke ich könnte es DEN HUND das Leben so nicht zumuten... und empfinde es eher als Glück, dass ich einen Hund erlösen kann, wo Menschen noch evtl. jahrelang Leiden MÜSSEN. Ich stimmte asterix99 zu.
Wünsche dir noch wunderschöne Stunden mit deinem Hund, aber vor allem für deinen Hund... weil in erster Linie geht es um ihn!!!
Viel Kraft und ganz liebe Grüße
(Hoffentlich weiß er, dass er dir ein "deutliches" Zeichen geben MUSS)
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Liebe Gisela...
Es fällt mit schwer hier zu schreiben...wie vielen...
zunächstmal wünsche ich Dir Kraft diese Phase in Deinem und
im Leben deines Hundes durchzustehen...
Hinter den Usern in diesem Forum gibt es Menschen die mit
einem solchen Maß an Feinfühligkeit und Hunde-u. Menschen-
verstand gesegnet sind ...
Ich hoffe ich vergesse hier Niemand aber die Beiträge von
Ute, Bentley und dem Schnauzermädel sagen das, was ich
nicht in Worte fassen kann...
Wir haben unseren Bären im Juni letzten Jahres erlöst.
Er war 13 und seit längerem schwer Herzkrank.
Und... Ja wir wussten auch das die Zeit gekommen war ...
und er auch...Du wirst es spüren...ich bin mir sicher.
Ich heul grad ich bisschen...
Wir sind nochmal zu TA gefahren ... in der Hoffnung auf eine
"alles wird gut " Spritze und wir wussten das es die nicht gibt...
Wir haben nur noch darum gebeten ihn wieder mitzunehmen
und das wir ihn Zuhause erlösen können...das war ich meinem
Familienmitglied und bestem Freund schuldig.
Wir hatten sehr intensive Stunden miteinander ....vorher und
auch danach...
Ohne diese Erfahrung wär mein Leben ärmer ...auch wenn das
manche nicht verstehen....
...und noch was ... das Recht alt zu werden mit den Konsequenzen
daraus (die es auch beim Menschen gibt) sollte auch ein Hund
haben, daß gehört zum Leben dazu und dem müssen wir uns
stellen.Susanne mit Bär im Herzen
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Hallo Susanne... das hast du schön geschrieben.. vielen Dank.
Es ist wirklich eine schlimme Zeit... ich bin so hin-und hergerissen. An manchen Tagen geht es Lucky relativ gut, dann ist es natürlich schön. An anderen Tagen schleppt er sich mehr schlecht als recht durch die Gegend....ich warte immer noch darauf, dass er mir ein "Zeichen " gibt, dass er nicht mehr will, aber das hab ich beim besten Willen noch nicht feststellen können.
Ich wünsche dir, dass deine Trauer bald weniger wird und du mit Freude und ein bißchen Wehmut an deinen Freund zurückdenken kannst ohne zu weinen.
Alles Liebe Gisela -
Also ganz ehrlich? Ich würde meinen Hund auch erlösen, wenn er nicht mehr laufen kann.
Ich habe damals den Punkt verpasst, an dem ich meinen Schäfer hätte erlösen sollen und ich bereue es. Ob sie noch Futter oder Leckerchen annehmen bedeutet in meinen Augen nichts, mein Blacky hat noch bis zur letzten Minute gefressen, obwohl er unvorstellbare Schmerzen gehabt haben muss. -
@ Marlis
Auch dir "Danke" für deine Einschätzung. Weißt du, genau das, was du geschrieben hast, habe ich früher auch gesagt. Aber bei uns war es so, dass Lucky schon seit 2 Jahren nicht mehr spazieren gehen mochte. Wir haben das dann respektiert und sind halt auf unserem großen Grundstück herumgelaufen.Dann stieg er keine Treppen mehr.. o.K. darußen eine Rampe und drinnen blieb er halt im Erdgeschoss. Das war halt eine ganz schleichende Entwicklung bei Lucky und man gewöhnt sich mit der Zeit dran und alles wird selbstverständlich. Sicher unterstütze ich ihn jetzt manchmal ( nicht immer ) beim Aufstehen und ich muss ihm oft sagen : Lucky, jetzt musst du aber mal!!!!! und dann schafft er es auch gut bis draußen, aber ich kann gut verstehen, dass manche Leute eben dafür kein Verständnis mehr haben. Aber wir haben nicht der Eindruck, dass er darunter leidet... es ist jetzt eben so.
Ach, ich weiß nicht, ob ich es richtig mache.. ich hoffe es einfach!!!
Liebe Grüße Gisela -
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@ sahia
Das ist ja das Problem... selbst der Tierarzt meint, dass er keine großen Schmerzen hat, sondern dass es mehr eine zunehmende Schwäche der Hinterläufe ist... ihm fehlt einfach die Kraft.
Ich habe schon 2x meine TÄ aus der Tierklinik zuhause gehabt und jedesmal hat sie gemeint, dass Lucky noch nicht so weit sei.Schwierig.... liebe grüße Gisela
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Haltet mich nicht für kalt oder herzlos...
Man ist in dieser Lebensphase irgendwie fast immer mit der Frage befasst, alles dreht sich darum.
Mich traf die Entscheidung immer wie "ein Blitz".
Immer wurde abgewogen, überlegt, hin- und hergedacht...
Und dann, in einem Moment der Ruhe, war es plötzlich glaskar.Gans besonders gut kann ich mich an die Entscheidungsfindung bei meinem Pferd erinnern. Sie war nicht krank, sie war einfach alt. Es gab kein Zipperlein, das man behandeln konnte, es gab einen allgemeinen Verfall und einen Verlust an Lebensfreude.
Und ich war fertig mit den Nerven, ich war gefangen im Versuch den Weg zu finden...
Bei einem schnellen Mittagessen mit gebackenen Bohnen in Tomatensosse war es mit plötzlich klar. Ich hatte gar nichts gedacht und es schoß mir durch den Kopf. Mitten im Essen ging ich zum Telefon und vereinbarte das Unvermeidliche.
Gebackene Bohnen kann ich bis heute nicht mehr herunterbringen.
Trotzdem war ich sicher, dass es richtig sei und auch das Gefühl danach bestätigte das.LG
das Schnauzermädel -
Hallo Gisela,
vielleicht magst Du mal meinen Text über unsere Jenni in der "Regenbogenbrücke" hier im Forum lesen - als Hinweis darauf, dass man es wirklich weiß, wenn es soweit ist, dass dann die Entscheidung fast wie von selbst kommt, so wie es auch Schnauzermädel so treffend beschrieben hat.
Wir haben uns ein 3/4 Jahr mit der Frage rumgeplagt, wann für einen dementen, alten Hund der Tag des Einschläferns gekommen ist - und als es soweit war, war es absolut klar und es war eine ruhige, friedliche und liebevolle Entscheidung im Sinne des Hundes.
https://www.dogforum.de/ftopic104849.html
Keine Bange, das ist kein besonders rührseliger Text, einfach ein Text über einen fröhlichen Hund, bis ganz zum Schluß.
LG, Chris
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Zitat
So, wie sich das liest, scheint der Zeitpunkt für das Ende bei deiner Fellnase noch nicht gekommen zu sein, denn du schreibst, dass du nicht weißt, was du tun sollst. Wenn's so weit ist, dann wirst du es wissen, ohne jeden Zweifel.
Genau so ist es! Bei mir und meiner Püppi war es jedenfall auch so.
Meine Püppi hatte einen Gesäugetumor, der zwar noch operativ entfernt wurde, aber leider traten ein 3/4 Jahr später Metastasen auf und sie war unheilbar krank. Sie war damals 13 Jahre alt und vor dem Krebs bis auf einige Alterswehwehchen noch gut drauf. Also habe ich kein Sterben an Altersschwäche, sondern an einer Krankheit erlebt, aber meine Gedanken und Sorgen um "den richtigen Moment" waren die gleichen.
Ich habe mich genau wie du wirklich gequält und mich ständig gefragt ob eine Einschläferung jetzt schon eine Erlösung oder noch eine Tötung wäre. Ich hatte schreckliche Angst sie leiden zu lassen und auf der anderen Seite war der Gedanke daran ihr lebenswerte Tage zu rauben unerträglich. Damals habe ich mir Rat in der Familie, bei Freunden, in einem anderen Forum und natürlich bei unserer TÄ geholt. Alle meinten ich würde es merken, wenn sie nicht mehr mag und meine TÄ versprach mir, mir zu sagen wann es richtig ist sie gehen zu lassen und sie hat ihr Wort gehalten und mir damit ein Stück Verantwortung abgenommen. Dafür bin ich ihr heute noch sehr sehr dankbar.
An dem Tag, als sie starb, guckte mich meine Püppi an und sagte "hilf mir, was ist bloß mit mir los?" und der einzige Weg ihr zu helfen war sie zu erlösen. Sie konnte durch eine Metastase in der Wirbelsäule innerhalb von 2 Wochen nicht mehr laufen. Es fing mit einem leichten Humpeln an und am Ende der 2 Wochen konnte sie nicht mehr aufstehen und laufen. Sie hatte Schmerzen, die nicht mehr therapierbar waren und kam mit ihrer plötzlichen völligen Unbeweglichkeit nicht zurecht. Da war ich mir plötzlich sicher, das nun der Moment gekommen ist, vor dem ich mich so furchtbar gefüchtet und um den ich so gerungen hatte. Ich rief die TÄ am frühen Vormittag an und sie kam in ihrer Mittagspause zu mir nach Hause. Ich fragte die TÄ ob nun der richtige Moment sei und sie bestätigte es mir und sagte mir es gebe nichts was ihr jetzt noch helfen könnte, außer sie einzuschläfern.
Sicherlich hätte man einen so schwer unheilbar kranken Hund gleich nach der Diagnose einschläfern lassen können, aber ich wäre mir zu dem Zeitpunkt wie ein Mörder vorgekommen. Denn ich finde auch ein Hund hat das Recht auf einen Abschied und einen Sterbeprozeß. Auch beim Menschen halte ich nicht viel von Sterbehilfe. Sterbebegleitung hingegen, in der die Schmerzen genommen und ein Abschied gegeben ist, finde ich sehr wichtig. Sowohl für den Sterbenden als auch für die Angehörigen.
Da man allerdings einen Hund nicht in dem Maße wie einen Menschen palliativ behandeln kann, hat diese Sterbegleitung und die Vermenschlichung auch für mich leider seine Grenzen. Wenn untherapierbare Schmerzen kommen oder der Hund in eine fühlbare Hilflosigkeit kommt, dann ist für mich Schluß.
Ich würde mich nicht als extrem gläubig bezeichnen, aber ich denke jedes Wesen hat seinen bestimmten Weg und sein Ende.
"Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt." Eduard Mörike
ZitatEin Hund, der lediglich an Altersschwäche leidet hat mMn ein Recht, seinen Lebensabend in dem Rahmen, der ihm noch möglich ist, zu genießen.
Das sehe ich ganz genau so!
Liebe Gisela,
ich wünsche dir ganz viel Kraft und schöne Momente mit deinem Lucky!!!
Wundere dich nicht über deine Gefühle, laß sie einfach kommen und höre einfach nur auf sie.
Ich hab z.B. auch vor Püppi geweint, sie hat eh gespürt wie unendlich traurig ich war, denn wir waren uns zu nahe um diese Gefühle vor ihr geheimhalten zu können. Und sei nicht erschrocken, falls du auch ein klein wenig Erleichterung spüren solltest, wenn er dann irgendwann gestorben ist.Ich war um ehrlich zu sein nicht nur unglaublich traurig, sondern auch ein wenig erleichtert. Dieses ständige Beobachten, dieses "vorträgliche" Trauern und das Abschiednehmen ist unglaublich anstrengend und ich war froh, dass diese schwere Zeit vorbei war und ich richtig zu trauern beginnen konnte. Meine "Trauerzeit" ist irgendwie immer noch nicht um, aber es wird leichter, auch wenn man z.B. hier darüber schreibt oder mit anderen darüber redet. Ich finde es gut, dass du deine Gedanken und Sorgen hier mit uns teilst.
Alles Liebe und Gute für euch!
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@all!!!!!
Vielen, vielen dank euch allen ich finde es wirklich bemerkenswert,wieviele einfühlsame Antworten ich bekommen habe.
Einfühlsam auch dann, wenn die Meinung anders war als meine jetzige.. nämlich dass Lucky noch nicht so weit ist.
Ihr habt mir wirklich geholfen. Es tut so gut zu wissen, dass andere Hundefreunde diese Problematik auch haben und niemand sich leichtfertig von seinem Hund trennt. Ich weiß, dass es nicht mehr lange ist.. aber die Zeit bis dahin geniessen wir.
Lucky liegt den ganzen Tag vor unserer Scheune, kann alles genau beobachten, meldet sich hie und da zu Wort und lässt sich von allen Familienmitgliedern krabbeln und Leckerchen reichen. Manchmal ist er wirklich zu süss *lach.
Ich bin schon froh, dass er nachts einfach durchschläft. Es gibt ja auch Senioren, die dann sehr unruhig werden. Aber Lucky schnarcht sich einfach durch die Nacht.
Ganz liebe Grüssse Gisela -
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