Kastration unseres Rüden: Ja oder nein?

  • Guten Morgen liebe Forum Gemeinde!


    ich bin Dominik aus Mönchengladbach und bin über eine G**gle Suche auf dieses doch sehr informative Forum gestoßen. Ich suche momentan gezielt nach Antworten auf die Frage „ob für unseren Rüden eine Kastration von Nöten ist oder nicht“. Und da wären wir auch schon bei meinem Problem. Unser Rüde Odie ist ein Labrador-Husky Mischling, 2 ½ Jahre alt und steckt aktuell anscheinend mitten in der Pubertät (wenn es denn so etwas bei Hunden gibt). Er hat zwar überhaupt keine Probleme mit anderen Rüden (klar gibt es Rüden mit denen er gut und Rüden mit denen er nicht so gut kann) aber das Hauptproblem liegt ganz klar beim weiblichen Geschlecht. Odie war schon von Welpe an in so gut wie jede Hündin verliebt und fühlte sich vom Geruch (egal ob läufig oder nicht) angezogen. Seit ca. 3-4 Monaten wird diese Anziehungskraft jedoch zu riesigem Stress für meine Frau (schwanger im 6. Monat) für mich und für alle Hündinnen inkl. Herrschen in unserem Umfeld. Es ist nicht so, dass Odie versucht die Hündinnen zu besteigen, nein er umkreist sie, er schnüffelt, er schnuppert, er leckt und er sabbert ohne Rast. Dies macht den Besuch unserer neuen Hundefreilaufflächen in MG alles andere als zum Spaßerlebnis. Sobald Odie eine Hündin sieht/riecht ist er nicht mehr aufzuhalten und er kommt auch nicht mehr auf Zuruf zurück. Selbst der Spaziergang an der Leine ist unerträglich geworden. Wie ein Staubsauger fegt er über Rasen und Büsche hinweg. Der Kopf ständig in gesenkter Haltung um auch nix zu verpassen. Natürlich verbieten wir ihm dies so gut es geht (u.a. mit Schelle, schimpfen, kleinen Hieben und wegziehen). Aber es scheint nicht besser zu werden. Er ist immer wie benommen, sobald er die weiblichen Gerüche wahr nimmt. Zudem haben wir noch das Problem, dass Odie nicht mehr bzw. sehr sehr unregelmäßig frisst. Ja, ja Liebe geht bekanntlich durch den Magen und Odie ist mit knapp 40 kilo auch nicht untergewichtig aber gesund kann es auch nicht sein, dass er sein Fressen teilweise 2-3 Tage nicht anrührt. Jeder teilt uns natürlich die Weisheit mit „Es ist noch nie ein Hund vorm vollen Futternapf verhungert“ aber bei Odie sind wir uns da nicht so sicher. Tja wir stehen jedoch nun vor der schweren und großen Entscheidung ob wir unseren Hundi kastrieren lassen sollen/müssen oder ob es noch andere Möglichkeiten gibt. Die Zeit drängt natürlich ein wenig, weil wenn wir im September Nachwuchs bekommen wäre es für meine Frau schon von Vorteil stressfrei mit Hund und Kinderwagen spazieren zu gehen. Ich hoffe ihr könnt uns hier weiterhelfen und uns zur richtigen Entscheidung verhelfen…..

  • Hi,


    Ein Husky ist meist eh eigensinnig und hat seinen eigenen Kopf und braucht eine klare und konsequente Führung. Kommt darauf an wie stark bei eurem Hund der Husky durchkommt ^^
    Wie schaut denn euer Tagesablauf mit dem Hund aus?


    Ich würde euch raten, mit einem Tierarzt mal über einen Kastrationschip zu sprechen. Er simuliert eine Kastration und so kann man sehen, ob sich überhaupt sein Verhalten ändern würde und in welche Richtung sich das Verhalten ändern würde.


    mfg Egi

  • Den Tipp mit dem Kastrationschip kann cih euch auch nur geben. Hätte es ihn vor einigen Jahren schon gegeben, hätte ich das bei Bobby auch zuerst versucht. Zu der Zeit gab es jedoch nur Hormonhämmer in Tablettenform. Die haben aber rein gar nichts bewirkt.


    Ich habe meinen Rüden auch kastrieren lassen. Er war da schon fast 3 Jahre. Ich habe es NIE bereut. Er hat sich nur zum Vorteil verändert! Ist ausgeglichener und interessiert sich vielleicht mal für eine Hündin, wenn sie gerade in der Standhitze ist (wenn überhaupt). Ansonsten ist er allen anderen Hund gegenüber neutral.


    Ich weiß es gibt hier sooooo viele KAstrationsgegner. Ich würde es jedoch immer wieder machen lassen. Meine Erfahrungen sind durchaus positiv, sowohl bei mir, als auch bei den ca 40 - 50 bekannten KAstraten, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe.


    Eines sollte euch nur bewusst sein, eine Kastration ersetzt keine Erziehung! Ihr müsst im Umgang mit eurem Hund trotz allem konsequent sein.

  • Zitat

    Natürlich verbieten wir ihm dies so gut es geht (u.a. mit Schelle, schimpfen, kleinen Hieben und wegziehen).


    :shocked: Lass das auf alle Fälle weg! Erstens macht man das nicht und zweitens bringt es auch gar nix! Oder wurde es durch die Schellen und kleine Hiebe :/ schon besser???


    Niemand (Auch kein TA) wird Dir 'unterschreiben' dass Dein Rüde das von Euch nicht gewünschte Verhalten nach der Kastra auch wirklich nicht mehr zeigt! Investiert doch statt in die OP lieber in eine Hundeschule und lernt mit dem Hund gemeinsam und ohne oben Genanntes die Situation zu meistern!

  • Ich würd auch eher zum Trainer oder Huschu raten als denn zur Kastration oder zum Hormonchip.


    Iwie scheint mir da eher ein Erziehungsproblem und eine Umstellung im Umfeld ( Schwangerschaft Deiner Frau) als ein Testosteronproblem der Fall zu sein.


    Und ja, auch Hunde kommen in die Pubertät.


    Die Abessinerin

  • Zitat

    Unser Rüde Odie ist ein Labrador-Husky Mischling, 2 ½ Jahre alt und steckt aktuell anscheinend mitten in der Pubertät.


    Das scheint mir etwas spät für "mitten drin" zu sein. In diesem Alter würde ich vermuten, dass euer Hund erwachsen ist.

    Zitat

    Sobald Odie eine Hündin sieht/riecht ist er nicht mehr aufzuhalten und er kommt auch nicht mehr auf Zuruf zurück. Selbst der Spaziergang an der Leine ist unerträglich geworden. Wie ein Staubsauger fegt er über Rasen und Büsche hinweg. Der Kopf ständig in gesenkter Haltung um auch nix zu verpassen. Natürlich verbieten wir ihm dies so gut es geht (u.a. mit Schelle, schimpfen, kleinen Hieben und wegziehen).


    Das hört sich wie ein Erziehungsproblem an. Nicht böse sein, aber vielleicht ist der Tipp mit der Hundeschule nicht ganz verkehrt??

    Zitat

    Zudem haben wir noch das Problem, dass Odie nicht mehr bzw. sehr sehr unregelmäßig frisst. Ja, ja Liebe geht bekanntlich durch den Magen und Odie ist mit knapp 40 kilo auch nicht untergewichtig aber gesund kann es auch nicht sein, dass er sein Fressen teilweise 2-3 Tage nicht anrührt.


    Habt ihr abgeklärt, dass nicht ein Gesundheitsproblem die Ursache ist oder ist die Futterverweigerung eindeutig auf Hündinnenkontakt zurückzuführen? Vielleicht hat euer Hund mit der veränderten Familiensituation ein Problem? Hunde können da sehr sensibel sein.


    Es gibt definitiv Rüden, die sehr leiden, wenn es in ihrer Umgebung läufige Hündinnen gibt. Denen kann man mit einer Kastration sehr helfen. die Operation selbst ist wohl rasch überstanden. Ich kenne mehrere kastrierte Rüden, die keine Probleme damit haben. Aber ein Erziehungsproblem werdet ihr damit nicht lösen. Das kann man mit einem Chip testen, der den Vorteil hat, rückgängig gemacht werden zu können. Die Entscheidung kann euch letztlich niemand abnehmen.


    Elise

  • Mmh, also ich bin definitiv kein Fan von Kastrationen. Ich bin der Meinung, dass oft zu schnell kastriert wird, obwohl mithilfe von Erziehung einiges gemacht hätte werden können. Habe Gott sei Dank das Glück einen TA zu haben, der der gleichen Ansicht ist und Hunde nur im äussersten Notfall kastriert, als ultima ratio sozusagen.
    Ich finde es absolut falsch, wenn Menschen ihre Hunde kastieren, nur weil es der Weg des geringsten Widerstandes ist... Ein Hund ist nicht mal eben von einem Tag auf den anderen erzogen, das dauert! Wenn wir ehrlich sind, es dauert ein Leben lang :lachtot:


    Grundsätzlich ist es absolut normal, dass ein Rüde (wir haben übrigens 3 nicht kastrierte Rüden im Alter von 2, 6 und 12) an einer Hündin interessierter ist als an einem Rüden. Da sich dein Wautz noch in der Pubertät befindet ist das definitiv ausgeprägter und kann nervtötend sein. Ich spreche da aus Erfahrung! :D Mit zunehmendem Alter und zunehmender Erziehung nimmt nimmt der Sexualtrieb bei Rüden aber ab, sie werden ruhiger, gelassener! Ein 16jähriger junger Mann ist wahrscheinlich auch sexuell aktiver, resp. interessierter als ein 80jähriger! ;) Dein Wautz ist noch nicht "fertig". Wenn man das in Menschenjahre umrechnen würde, bewegte er sich so zwischen 17-21 Jahre! Man sagt, dass das Flegelalter/Pubertät so mit 3 Jahren abgeschlossen sein sollte. Wobei das in meinen Augen auch keine absolute Altersgrenze ist. Es gibt Hunde die schneller erzogen sind (unser Filos, 2 z.B.) und dann gibt es Hunde, die im hohen Alter teilweise so sture Böcke sind (= unser Lex, 12), dass man meint man hätte ein 4jähriges trotziges Kind vor sich!


    Lass dich aber auf jeden Fall vom TA informieren. Ich bin auch der Meinung dass du sicherlich erst einmal diesen Kastrationschip ausprobieren solltest, bevor du deinen Hund seiner Männlichkeit beraubst.
    Aber wie gesagt, ich bin kein Fan von Kastrationen, ich würde dir raten mach das nur, wenn es wirklich nicht anders geht!

  • Wir haben unseren großen Rüden wegen dieser und ähnlicher Geschichten kastrieren lassen. Der war allerdings gerade mal ein Jahr alt.


    Er war draußen nicht mehr ansprechbar und wenn dann nur mit massiver Einwirkung oder mit massivem Kraftaufwand um den Hund zu halten.
    Seine Erziehung hatte er komplett vergessen.
    Er hat so gut wie nichts mehr gefressen und hatte am Ende auch gut abgenommen.
    Schlief kaum noch und war mehr als nervös. Fipsen und jaulen und das zu jeder Tages und Nachtzeit war schon nicht mehr schön, denn ich konnte dann auch kaum noch schlafen.


    Sehr schnell nach der Kastration nahm der Hund das Fressen wieder auf, hat endlich mal geschlafen. Nach so ca. 8 Wochen war er auch draußen wieder ansprechbar und die Nervosität ließ nach und seine Erziehung im großen und ganzen auch wieder.
    Was sich aber gar nicht geändert hat - was auch nicht schlimm ist - ich weiß wann eine Hündin läufig ist und wo sie lang gegangen ist und wenn sie in den Stehtagen war oder ist, dann gibt es auch wieder nervöses fieoen und dann ist es auch mit dem Gehorsam etwas schwieriger - man muss den Herrn dann schon so 2 - 3x bitten.


    Es ist immer ein 2 schneidiges Schwert und man muss es wirklich abwägen und sich überlegen, was für alle das beste ist. Aber man darf halt auch die Erziehung nicht aus den Augen verlieren und kann nicht davon ausgehen, das es dann keine Probleme mehr gibt und alles verschwunden ist. Das wird es definitiv nicht.

  • Ich sehe das so: leidet ein Hund massiv unter den Einfluss der Hündinnen, würde ich ihn kastrieren lassen!
    Warum soll der Hund dieser BElastung ausgesetzt werden, wenn er eh nicht darf! Gerade bei Hunden, die dann nicht ansprechbar und auch zum Teil nicht kontrollierbar sind, würde ich mir eine KAstration manchmal wünschen. Gerade, wenn sie extrem auf Hündinnen reagieren, auch wenn diese kastriert sind. Es nervt einfach!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!