Hunde bestatten - letze Ehre oder übertriebene Tierliebe?

  • jetzt steinigt mich.... aaaaber ich habe meine damalige Hündin die von heut auf morgen gestorben ist, beim TA gelassen, weil ich sie einfach nicht mehr sehen wollte...


    Sie hat 50 kg gewogen, wir hätten sie auch mit nach Hause nehmen dürfen... aber wir hätten da erst mal mit nem Bagger ein riesen Loch ausbaggern müssen, es war Februar also gefrorener Boden... und meine Jess noch tagelang tod irgendwo liegen sehen, hätte mich wahrscheinl. verrückt gemacht... Also habe ich sie beim TA gelassen. Ist mittlerweile 8 4 Jahre her.


    Bei Emma weiss ich noch nicht, wie ich handeln werde... Kann jetzt auch nicht sagen, dass ich sie einäschern würde, dass wäre gelogen, sie sind ja schließlich Tod und Tier ist immer noch Tier - auch wenn ich meine Tiere über alles Liebe.


    So und jetzt steinigt mich :gott:


    LG Sandra

  • Danke für eure Antworten. Also für mich kommt auf jeden Fall nur (!!!) eine Einäscherung infrage. Was ich dann mit der Asche machen würde, weiss ich jetzt noch nicht, aber ich glaube ich werde sie in einer schönen Urne mit nach Hause nehmen und entweder dann verstreuen, vergraben oder aufstellen. Tierverwertung kommt auf keinen Fall infrage!!!


    Schön zu hören, das andere Hundebesitzer genauso denken wie ich. Mit "Nichthundehaltern" kann man über sowas nicht reden, weils dan nur heisst "Du spinnst doch, dass sind noch nur Tiere"! Die können dass einfach nicht nachvollziehen.

  • Zitat

    jetzt steinigt mich.... So und jetzt steinigt mich :gott:
    LG Sandra


    Nöö, wenn du dich unbedingt verletzen willst, musst du das schon selbst besorgen.


    Heerscharen von Hundebesitzern haben ihren Hund beim TA gelassen oder vom Abdecker abholen.
    Gerade in den Städten als es noch kaum oder gar keine Tierfriedhöfe gab, Kleintierkrematorien unbekannt waren, man es nicht anders wußte...


    LG, Friederike

  • Zitat

    Mich würde interessieren, ob ihr eure Tiere beim Tierarzt lasst und sie in die Körperverwertung gebt oder ob ihr sie würdig bestatten lassen würdet.


    Ich habe alle meine Hunde einaeschern lassen und die Urnen stehen in meinem Schlafzimmer.


    Wenn ich ein eigenes Haus auf meinem eigenen Grundstuecke haette dann wuerde ich sie begraben....aber da wir so ziemlich alle 3 Jahre umziehen ist Begraben keine Option fuer mich.


    Und mein Tier zum Abdecker gehen zu lassen waere fuer mich persoenlich erst recht keine Option.
    Dem Tierkadaver waere es egal....aber mir nicht. Das faellt dann nicht unter Tierliebe sondern Selbstliebe.

  • Es ist nicht lange her da wurde ich leider genau vor diese Entscheidung gestellt.


    Für mich war von Anfang an klar das meine Hunde ein Grab bei mir im Garten bekommen.
    So hab ich es auch bein TA vertreten und gesagt das ich sie auf alle Fälle mit Nachhause nehmen werde.


    Aber so heftig und schmerzhaft es auch war sie in meinen Armen für immer einschlafen zu lassen umso schlimmer fand ich es noch den leblosen Körper wieder mit Nachhause zu nehmen.
    Niemand war da als ich zurückkam der mir helfen konnte. So war ich gezwungen war mein gliebtes Mädchen hinten aus den Kombi zu nehmen und am Bürgersteig in den Schmutz abzulegen damit ich das Auto wieder zubekomme.


    Sie Zuhause dann in ihr Lieblingskörbchen zu legen so schlaff und lebblos mit raushängender Zunge damit ich ihr Grab ausheben konnte.
    Sie dann, auch wenn sie in ihrer Lieblingsdecke eingewickelt war, mit Dreck zu bewerfen.


    Das Ganze hat mich so mitgenommen das ich heute noch nicht weiß ob ich das jemals nochmal machen kann.
    Jetzt wo ich es schreibe muss ich wieder bittere Tränen weinen.


    Schlafe friedlich mein Schatz.





    Gruß Frank

  • Meine Tiere liegen auch alle bei uns im Garten. Da ich noch zu Hause wohne habe ich diese Nähe nur noch begrenzte Zeit, da mein Vater sicher auch ausziehen wird, sobald ich weg bin, da die Wohnung zu groß ist für ihn alleine. Unsere Tiere liegen auch "anonym" im Garten, also nicht mit einer Kennzeichnung des Grabes. Ich brauche das nicht unbedingt mich an ein Grab zu setzen, um zu trauern. Ich brauche auch die Nähe der sterblichen Überreste nicht. Aber auf der anderen Seite würde ich meinen Hund (und auch sonst kein Tier) nicht einfach beim Tierarzt lassen. Für mich ist es wichtig zu wissen, was mit dem Körper genau passiert und wo er dann liegt. Also irgendwie möchte ich schon wissen, dass er zur Ruhe kommt und das eben nicht über den Weg beim Tierarzt. Aber ab dem Punkt distanziere ich mich davon und Trauer über Erinnerungen, Fotos etc.


    Und dazu muss ich sagen, dass ich (auch wenn es für mich nicht in Frage kommt) die Leute verstehen kann, die ihr Tier beim Tierarzt lassen. Viele haben nicht die Gelegenheit ihr Tier zu begraben und mir würde so eine Urne im Schrank den Trauerprozess sehr erschweren. Ich glaube ich könnte mich kaum für einen neuen Hund öffnen oder viel langsamer. Und langfristig möchte ich nicht ohne einen Hund sein.


    Ich denke einfach da muss jeder den Weg finden, der ihm am meisten hilft oder der für ihn möglich ist. Um des Tieres Willen finde ich trifft man die Entscheidung nämlich meiner Meinung nach nicht. Denn das braucht seinen Körper ab dem Moment nicht mehr. Da sind liebe Gedanken und die Erinnerung wichtiger, um es auf seinem Weg über die Regenbogenbrücke zu begleiten.

  • Unseren früheren Hund und auch unseren jetzigen Hund werden wir beim TA lassen. Dort werden die Hunde eingeäschert und gut. Die Erinnerung tragen wir im Herzen dafür braucht es kein Grab, keine Urne oder etwas anderes. Denn letztenendes ist das nur die Hülle. Das was den Hund als "unseren" Hund gekennzeichnet haben, sein Charakter, ANgewohnheiten, Macken, das alles hat nichts mit dieser Hülle zu tun und wird eh immer bei uns sein.
    Im übrigen sehen wir das bei uns Familienmitgliedern ganz genauso so. Unsere Planung für uns Menschen sieht vor uns eingeäschert zu werden und die Asche im "Friedwald" verteilen zu lassen. Wir brauchen kein Grab um den Verstorbenen zu gedenken, das können wir überall.

  • Zitat

    Wir brauchen kein Grab um den Verstorbenen zu gedenken, das können wir überall.


    Viele Menschen brauchen gerade das als Teil der Trauerbewaeltigung.


    Ich denke einfach das es da kein Falsch oder Richtig gibt.

  • Bis jetzt hab ich erst einen Hund gehen lassen müssen. Für mich war klar, als das Ende nahte, dass ich sie nur zu Hause einschläfern und hinterher einäschern lassen würde. Und genauso hab ich es auch machen lassen. Ihre Urne steht bei mir im Schlafzimmer auf einem Regal neben dem Bett. Es tut gut zu wissen was aus ihr geworden ist und auch wenn es extrem wehgetan hat die Asche in dem durchsichtigen Beutel anzugucken, aber es hat mir damals geholfen zu verstehen das sie wirklich nie mehr wiederkommen kann. Dadurch wurde ihr Tod irgendwie "(be)greifbarer" und realer.


    Kremiert wurde sie im Rosengarten und das ist ihre Urne:
    http://www.rosengarten-versand.de/details-14-267-2.htm
    Ganz dezent in dunkelblau mit goldenen Sternen und Monden.


    Hat für mich eine besondere Bedeutung. Denn an dem Abend bevor sie starb suchte ich mir auf dem Spaziergang (den ich schon ohne sie machen mußte) einen Stern aus, den ich mir gemerkt habe und da dachte ich "morgen bist du dort... meine große Hundeliebe". :( Noch heute guck ich mir auf meinen Runden mit meinen Beiden ganz oft den Stern am Nachthimmel an und denke dann an sie.



    Zitat


    Das Ganze hat mich so mitgenommen das ich heute noch nicht weiß ob ich das jemals nochmal machen kann.
    Jetzt wo ich es schreibe muss ich wieder bittere Tränen weinen.


    Schlafe friedlich mein Schatz.


    Fühl dich gedrückt! :streichel: Ich weine ne Runde mit dir mit.

  • Zitat

    Viele Menschen brauchen gerade das als Teil der Trauerbewaeltigung.


    Ich denke einfach das es da kein Falsch oder Richtig gibt.


    Da muß ich dir recht geben.
    Alle meine toten Hunde ( 7 ) mußte ich tot nochmal sehen, sonst hätte ich keine Ruhe gehabt, 5 sind bei meinen Eltern im Garten und die letzten zwei sind eingeäschert (weil ich nicht mehr dort wohne) und die Urnen stehen hier in der Wohnung.
    Es gibt mir eine innere Ruhe, wenn ich weiß wo sie sind, manchmal stehe ich vor den Urnen und spreche mit ihnen :headbash:
    und wünsche mir, sie würden noch einmal zur Tür hereinkommen :( :

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