Mantrailing und Jagdverhalten

  • Hallo,


    ich mache ja seit einer Weile hobbymäßig Mantrailing mit Amy und das macht ihr eindeutig sehr viel Spaß.


    Da Amy sehr gerne jagt ( bei Sicht ), kam mir die Schleppleine natürlich sehr gelegen :roll: . Jetzt ist uns aber aufgefallen, daß sie seit wir trailen auch viele Fährten sucht und nachgeht - klar, so was in der Art bringen wir ja auch bei.


    Allerdings ist es so, daß sie nach einem Trailingtag in den kommenden Tagen die Nase fast nur noch am Boden hat und sucht. Wenn ich durch Schnee oder jetzt durch Erkrankung nicht zum Trailen komme, dann legt sich das wieder und sie geht insgesamt aufmerksamer durch den Wald.


    Ich hab mal bei der Leitung unserer Gruppe nachgefragt, ob das Trailen den Jagdtrieb fördert. Sie meinte dazu, daß Amy ja ein Arbeitshund sei und sie sich ev. durch die Langeweile selber Arbeit sucht. Dann wäre das aber doch unlogisch, daß sie in den Trailpausen nur Sichtjägerin ist, während sie nach dem Trailen vermehrt auch Fährten nachgeht :???: .



    Vielleicht verstehe ich das ja falsch, aber wie seht Ihr das, fördert das Mantrailing das Fährtensuchen / den Jagdtrieb ?


    Fragende Grüße, Jana

  • Hallo Jana,


    die Antwort der Trainerin finde ich unlogisch und es hört sich für mich so an, als wisse sie es selber nicht genau.


    Bei unseren Beiden kann ich so ein Verhalten, wie Amy es zeigt, nicht feststellen und Du weißt ja, dass Atti auch ein Sichtjäger ist.


    Dass Mantrailen den Jagdtrieb fördert, kann ich nicht feststellen, im Gegenteil, durch die Auslastung (Mantrailen und ZOS) habe ich das Jagen besser unter Kontrolle und Atti ist wesentlich aufmerksamer als früher.


    Aber jeder Hund ist anders.


    Du bist krank, Jana? Das tut mir leid und ich wünsche Dir baldige Genesung.

  • Zitat

    Du bist krank, Jana? Das tut mir leid und ich wünsche Dir baldige Genesung.


    Bin wieder auf den Beinen, aber dankeschön ;) .




    Ich finde Amy's Verhalten einfach komisch.


    Letztens war ich mit einer Bekannten im Wald und die hat sich nachher gewundert, denn Amy hat über eine Stunde die Nase fest am Boden gehabt - normal ist das bei ihr nicht, nur in den Tagen nach dem Trailen halt.


    Abrufen kann ich sie glücklicherweise egal ob Spur oder Sicht ( wenn ich schnell genug bin :roll: ), aber mein Mann meinte letztens, daß ich mit dem Trailen aufhören sollte, falls das den Jagdtrieb bei Amy fördert. Schließlich sind wir hier täglich zwei bis drei Stunden im Wald mit viel Wildkontakten :ka: . Dabei war das Mantrailen ja auch als Auslastung gedacht...




    Was ist denn hier mit den anderen Mantrailern - was für Erfahrungen macht Ihr denn mit Euren Hunden ?


    Liebe Grüße, Jana

  • Hallo!
    Hallo Jana,


    Also ich kann dir von unserer Seite aus Berichten dass der Jagdtrieb durch das Trailen nicht abgenommen hat aber auch nicht schlimmer geworden ist (schlimmer gehts nimmer ;) ) .


    Was mir aber auffällt ist dass sich die Zusammenarbeit von Hund und Herrchen/Frauchen deutlich verbessert hat.


    Nach einer Stunde intesiefem Trailen ist der Hund erst einmal geschlaucht und auch am nächsten Tag sehr entspannt.
    Wie sieht euer Training denn aus? Du schreibst "Trailingtag"
    Meinst du damit der Tag an dem getrailt wirde oder seid ihr wirklich den ganzen Tag unterwegs?
    Wie lang und wie alt sind die Fährten?
    Wie verhält sich Amy denn direkt nach dem Trailen?


    LG,
    Kat

  • Hallo Kat,


    Trailingtag ist blöd ausgedrückt, wir trailen einmal in der Woche für ca. drei Stunden. Da es mehrere Teams sind, sind Amy und ich ca. 2 mal dran und machen jeweils 1 - 2 Trails ( sind ja noch Anfänger ).


    Meist sind die Trails 200 - 300 m lang und haben mehrere Kreuzungen ( Amy soll lernen, die Kreuzung auszuarbeiten und ggf. die Nase tief zu nehmen - Ironie läßt grüßen :D ). Längere Trails sind aber auch kein Problem. Die Spuren sind immer frisch und manchmal nehmen wir Verleitpersonen auf dem Weg dazu.


    Bis auf die Kreuzungen, die Amy gerne zu schnell nimmt und dann dem Luftzug folgt scheint das Ganze nicht allzu schwierig zu sein. Beim letzten Mal haben wir als GA ein Mullstück genommen und damit das Lenkrad der VP abgewischt - war überhaupt kein Problem.


    Beim Trailen ist Amy hochmotiviert, sehr aufmerksam, igoriert alles andere ( wie Hunde, Radfahrer etc. ) und anschließend braucht sie 'ne Stunde Schlaf :roll: .


    Danach ist sie genau wie sonst, im Haus sehr ruhig und verpennt, draußen auch normal. Und am nächsten Tag folgt sie jeder Spur, die sie finden kann....


    Trailen wir zwei, drei Wochen nicht ist sie wieder ganz normal auf den Spaziergängen - klar schnuppert sie überall mal, aber sie nimmt den Kopf zwischendurch wieder hoch ;) .



    Wäre es Langeweile, dann würde das doch in der Pause intensiver werden, denke ich, auch wenn ich einen Arbeitshund habe :???: .


    Liebe Grüße, Jana

  • hei,


    ich traile zwar nicht und hundi ist noch nicht soweit, da sie erst 5 monate ist. aber vielleicht kann sie einfach nicht unterscheiden zwischen arbeit und normalem spaziergang? habt ihr zb ein arbeitsgeschirr, das ihr nur fürs trailen benutzt oder bestimmte rituale, die die arbeit einleiten?


    lg Sarah

  • Wir haben ein bestimmtes Geschirr, daß sie nur zum Trailen anbekommt. Das wird am Startplatz angezogen, Leine bleibt noch am Halsband, dann wird der Perimeter ( ein großer Kreis zur Orientierung ) gelaufen, dann in die Mitte zurück, in's Sitz, umleinen, dann der Geruchsartikel mit gleichzeitigem Trail-Kommando.


    Auch für danach gibt es ein Ritual, von daher denke ich schon, daß sie sehr genau unterscheiden kann zwischen Arbeit und Normal. So darf sie beim Trailen ja auch ziehen, nach dem Endritual beim anschließenden Gang zurück nicht mehr.


    Das Ritual muß ich zugegebenermaßen auch sehr genau einhalten, letztens habe ich einmal vergessen die Leine umzuschnallen - also fehlte ein Punkt - und mein Hund konnte nicht arbeiten :ops: . Erst als wir alles ordnungsgemäß erledigt haben, trailte sie los ;) .



    Bei uns in Wald und Wiese läuft sie übrigens komplett frei ;) .


    Liebe Grüße, Jana

  • Hi Jana,


    eben ist mir dieser Satz von dir noch aufgefallen:
    "Dann wäre das aber doch unlogisch, daß sie in den Trailpausen nur Sichtjägerin ist, während sie nach dem Trailen vermehrt auch Fährten nachgeht . "


    Ich kann mir durchaus Vorstellen dass es sich um eine Art Lerneffekt handelt. Der Hund hat gelernt dass er auch mit der Nase zum Ziel kommt. Warum sollte er sie dann nicht einsetzen?


    Wie lange trainiert ihr jetzt schon? Ich nehme an du kennst den Weg des Vorläufers nicht?
    Vielleicht ist Amy mit den frischen, relativ kurzen Spuren einfach nur unterfordert. Aber das müsste eigentlich der Trainer am besten abschätzen können.


    LG,
    Kat


  • Liebe Grüße, Jana

  • Zitat


    Allerdings ist es so, daß sie nach einem Trailingtag in den kommenden Tagen die Nase fast nur noch am Boden hat und sucht. Wenn ich durch Schnee oder jetzt durch Erkrankung nicht zum Trailen komme, dann legt sich das wieder und sie geht insgesamt aufmerksamer durch den Wald.


    Ich bin nicht sicher, was genau dein Hund nun macht: hat sie einfach die Nase am Boden und sucht Gerüche, oder nimmt sie wirklich und deutlich wahrnehmbar Spuren auf? Wenn letzteres, was sind das für Spuren, Hunde, Wildtiere, Menschen? Kannst du sie stoppen in dem Moment, wo sie auf einer Fährte andockt?


    Ich habe einen Hund, der praktisch permanent die Nase am Boden hat. Fährten nimmt sie allerdings selten auf (nur ganz frische), und das hat sich durchs trailen auch nicht geändert. Sie kommt nicht mal auf die Idee, wenn sie verpasst hat, dass ich abgebogen bin, dann meine Spur aufzunehmen.... Nur wenn sie vermutet, dass es nun einen Trail oder eine Spritzfährte zu arbeiten gibt, sondiert sie intensiv alle vorhandenen Spuren und versucht zu erraten, wen oder was sie wohl suchen soll.

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