WANN läuft man BH-Prüfung?

  • Jetzt ist Frühjahrszeit - im Hundesport gleichbedeutend mit "Frühjahrsprüfungssaison".


    Und immer wieder fallen mir die Postings auf a la "ich bin ja so nervös, weil ich dann und dann Prüfung laufe. Wir haben zwar Baustellen bei Ü1, Ü2, Ü3, Ü4 und Ü5 und eigentlich klappt gar nichts so wirklich richtig. Aber wir laufen Prüfung und hoffentlich haben wir an dem Tag viel Glück und einen Richter, der uns trotzdem bestehen lässt (auf gut deutsch einen gutmütigen Trottel)".


    Stellt sich mir die Frage: Warum läuft man dann Prüfung wenn man noch so viele Baustellen hat?


    Das ist etwas, was ich nicht wirklich verstehe - da reden alle immer von "Prüfungsangst", "Nervosität" blablabla.


    Und dann gehen sie mit derart unsicheren Wackelkandidaten in ne Prüfung :???:
    IdR als Ersthundeführer :???:


    Wenn ich mit einem jungen, unerfahrenen Hund, der noch nicht ganz "prüfungsreif" ist (wobei das bei mir dann durchaus heisst, dass Hund die Übungen alle wirklich KANN, und zwar NICHT glücksspielmässig, sondern wirklich, aber eben mental noch nicht wirklich prüfungsreif ist) Prüfungen laufe, damit der Hund die Routine bekommt, ist das eine Sache. Mit ner ganzen Reihe BH-Prüfungen mit verschiedenen Hunden und ebenso ner ganzen Reihe Obi-Prüfungen, dazu einige TeamTests ...... habe ich ne gewisse Prüfungsroutine.


    Aber warum tut man sich so was als Ersthundeführer an?
    Noch dazu mit ner ganzen Reihe von Baustellen?


    Und dann auf Gut Glück und die Gutmütigkeit des Richters hoffen?


    Ganz ehrlich - mich wundert wirklich nicht mehr, dass es immer mehr Richter gibt, die keinen Bock mehr haben, BH-Prüfungen zu richten.


    O-Ton einiger Richter aus meinem Bekanntenkreis: "Ich kann mir eigentlich für meine Freizeit was Besseres vorstellen, als mich den ganzen Tag auf den Hundeplatz zu stellen und einen schlecht ausgebildeten Hund nach dem anderen vorgeführt zu bekommen. Und lässt man die Teams dann auch noch durchfallen ist man auch noch der Böse."


    Habt ihr auch mal dran gedacht, wie es für den Richter sein muss, wenn er einen schlecht ausgebildeten Hund vorgeführt bekommt? Einerseits weiss er, dass er das Team gerechterweise durchfallen lassen müsste. Andererseits tut es ihm auch leid, Teams durchfallen zu lassen.


    In zu vielen Fällen siegt dann das Gefühl über den Verstand - Ende vom Lied, es kommen Teams durch die BH-Prüfung, die teilweise gemessen an ihren Leistungen nicht mal annähernd an die 42 Punkte rankommen.


    Ist das Sinn und Zweck einer Prüfung?


    Wer meine Postings zu dem Thema BH-PRüfung kennt, weiss, dass ich nicht viel von dieser Prüfung halte. Aber davon, eine Prüfung zu laufen, obwohl das Team noch meilenweit von Prüfungsreife entfernt ist, halte ich noch weniger.


    Und ebensowenig wundert mich nicht, dass zumindest in meinem Verband die Richter angewiesen wurden, endlich wieder nach PO zu richten und keine BH-Prüfungen mehr zu verschenken.

  • Deswegen find ich es gut, das manche Hundeschulen den Team-Test machen (der BH-Prüfung sehr ähnlich), da kann man dann die Prüfung durchspielen ;)


    Mit Wackelkaniddaten+Prüfung usw. kann ich auch nicht verstehen :???:

  • Ich finde, jedem sollte selbst überlassen werden, wann er zur Prüfung gehen möchte. (Zumal man ja sowieso zur Sichtung muß, oder?)


    Was manche Leute sich hier einen Kopf über die Probleme anderer Leute machen, kann ich kaum nachvollziehen.
    Prüflinge sind erwachsene Menschen, die armen RIchter, die sich die unvollkommenen Teams anschauen "müssen", sind erwachsene Menschen. Warum kann man selbst diesen Leuten keine Handlungsfreiheit zugestehen, sondern muß daran von aussen einen fachmännischen Kommentar abgeben? Niemand wird gezwungen, als Richter zu arbeiten oder als Prüfling an den Start zu gehen.
    LG von Julie

  • Doch ich versteh das schon, wir haben damals die Vorbereitung auf die BH in dem Hundeverein wo wir waren abgebrochen. Das hatte Gründe die nicht nur mit Hund was zu tun hatten, aber da war das genau so wie Du das beschrieben hast. Da waren Hunde dabei die konnten nichts, und das meine ich ernst. Das waren bis auf 2 Ausnahmen lauter Hunde mit riesen Baustellen, bzw. das Team Mensch - Hund hat noch nicht richtig funktioniert. Es war für die Menschen wichtig das man die BH hat. Ob das Sinn macht oder nicht war egal.


    Wir sind auch ohne BH glücklich. Mit unserem jetzigen Hund brauchen wir sie auch nicht. Mit dem nächsten werden wir sie leider machen müssen.

  • Tja warum? Eine Portion "ich-will-leiden" auf Seiten des Hundeführers?


    Im Ernst: ich gucke mir ja gelegentlich mal Prüfungen an, oftmals als moralische Unterstützung für irgendeinen Teilnehmer. Meist sind vom ausrichtenden Verein die meisten Teilnehmer anwesend. Der durchschnittliche Leistungsstandard von Verein zu Verein kann wirklich sehr unterschiedlich sein. Bei der vorletzten beguckten Prüfung ist mir tatsächlich der Ausbildungswart des Vereins am negativsten aufgefallen :shocked: Wie soll da ein Ersthundeführer wissen, was eigentlich eine wirklich gute Leistung ist? Außerdem ist es doch so, dass der Ausbildungswart die Anmeldung unterschreiben muß, oder? Wäre es nicht an ihm, im Vorfeld zu selektieren und vernünftig mit solchen Wackelkandidaten zu sprechen?


    Als Richter würde ich mir wahrscheinlich Vereine aussuchen, wo ich weiß, da wird auch Wert auf vernünftige Leistung gelegt. Keine Ahnung, ob das so möglich ist. Wäre aber mein Ansatz, um dem Frust vorzubeugen.

  • Ich sehe es sehr ähnlich wie yane... Was ich daran allerdings null verstehen kann: Warum meldet der Trainer überhaupt solche Hundeführer zur Prüfung an? DAS ist mir das absolute Rätsel. Es fällt doch letzten Endes auch auf den Trainer und den Verein zurück.


    Mein Trainer sagt: Wenn im Training ZUVERLÄSSIG 120 % gezeigt werden, dann kann man sich für die Prüfung anmelden und hat ne halbwegs vernünftige Chance, daß am Prüfungstag mit dem ganzen Streß, der Nervosität, der Prüfungsangst usw. es halbwegs rund läuft und man bestehen könnte.


    Irgendwie vergessen die Leute das immer. Zumal man als Team antritt. Vom Hund wird dann verlangt, daß er seine 80 % aus dem Training bringt, während man selber total durch den Wind ist und nicht mal 10 % von normal leisten kann. So, und jetzt rechnet mal nach, wieviel dann noch übrig bleibt... *ggg*


    Und : ich finde die BH als sogenannte "Einstiegsprüfung" auch total daneben. Ich finde, die BH ist von ihrer Länge her, dem blöden Schema, dem ganzen drumrum eine der schwierigsten und längsten Prüfungen überhaupt. Sowas als Einstiegsprüfung für junge Hunde und unerfahrene Hundeführer her zu nehmen... :???:

  • Kann ich vielleicht aufgrund meines gestrigen Gespräches erklären.


    Meine Freundin mit Bordercollie-Mix erzählte mir gestern begeistert, das sie in einem Hundeverein jetzt Spaßagility (also keine Wettkampfambitionen) machen will und ob ich nicht auch Lust habe.


    Habe dann gesagt, dass ich das spannend finde aber an nicht glaube, dass das mit Max geht.
    Er schaltet bei Reizüberflutung aufgrund seiner Ängste buchstäblich ab. Wir haben schon viel erreicht, aber viele Menschen, Hunde und konzentrieren geht halt noch lange nicht. Ist auch ok.


    Habe dann gesagt, wenn sie dabei ist würde ich es mir aber gerne ansehen und je nachdem vielleicht doch mal versuchen.


    Weiter im Text sagte Sie mir, dass Voraussetzung die BH-prüfung ist. Absolut verständlich, aber darauf mußte ich einfach nur lachen und sagte na dann ist das für mich für die nächsten Jahre sowieso gestorben.


    Worauf ich die Erklärung bekam, dass es ja auch nicht schlecht ist, wenn der Hund in Sachen Gehorsam noch was lernt.


    Ohne Frage!


    Habe dann ein wenig versucht mein hier erlesenes Halbwissen anzubringen und das es aufgrund dessen für mich und Max wahrscheinlich gar nicht geht und für sie auch nur nach wirklich intensivem und langfristigem Üben.


    Was ich erklären will, ist das viele da wahrscheinlich sehr uninformiert und unbedarft rangehen. Und je nach Vorbereitung im jeweiligen Verein dann auch in die Prüfung.


    Wie ist das eigentlich finanziell?

  • Die BH war meine erste und bisher einzige Prüfung, also 'Einstiegsprüfung'.
    Ich war auch sicher Wackelkandidat. :hust:


    Ich hatte ohne Vorkenntnisse in Bezug auf die BH, ein 4-Tageseminar mit anschließender Prüfung belegt.
    Das war ganz schön 'blauäugig' wie ich schnell gemerkt hatte.
    Aber, nachdem mein Trainer meinte, ich könnte in die Prüfung gehen, habe ich es 'einfach' :headbash: gemacht.
    Die Fußfolge war eher bescheiden. Dafür war das Sitz/Platz aus der Bewegung sehr gut, und auch die Ablage hat gut funktioniert.


    Insgesamt hat es ausgereicht um die Prüfung zu bestehen.
    Ich würde es so nicht wieder machen.
    Allein das Laufschema in der kurzen Zeit in den Kopf zu bekommen, hat schon gestresst.
    Das kann man sich leichter machen ...

  • Bei uns im Verein ist das alles keine Frage :???:
    Wer nicht sicher in den Übungen ist, wird nicht angemeldet.


    Ich wundere mich hier auch manchmal bei den Wackelkandidaten, denn wenn ich beim üben schon nicht sicher bin, wird das auf einer Prüfung, wo man zwangsläufig aufgeregt ist, erst recht nichts.

  • Was soll ich sagen, wie sind ja vor 2 Wochen BH gelaufen. Die Übungen haben alle gesessen, eigentlich immer, aber Schila ist wie sie ist! Das heist sie läuft wirklich unmotiviert neben mir her usw..
    .. gut, Stitz aus der Bewegung hat sie vergeigt, war mir aber schon morgnes klar, da es realtiv warm war!
    Wir haben mit 46 Punkten bestanden. War für mich OK!


    ALLERDING mittleid mit dem Prüfer kann ich hier kaum haben. Der Schäfer, der mit mir ging, wurde wärend der kompletten Freifolge am Gleiderkenttenhb geführt (da er sonst weg war) Sitz aus der Bewegung war quasi nicht vorhanden (Fuß Sitz vom HF wartete bis er sitzt (10 cm mit dem Arsch übern Boden, Rute bis unters Kinn!)) Platz aus der Bewegung das gleiche. Beim ABRUF wurde dann die BEISWURST herusgezogen, und gewedeslt als der Hund gerufen wurde, was allerdings nicht heist, das der Hund eine vorsitzmachte, nein er ist 1 m vor dem HF ausgebruchen und nur über ein sehr scharfgeschriehenes Komando wieder zurückgekommen. Dieser Schäferhund hat mit 42 Punkten die BH BESTANDEN.


    SO nun fragen wir uns mal warum? Ganz einfach, der Richter ist auch Züchter, der Rüde der vorgeführt wurde gehört auch einem BEFREUNDETEN Züchter!


    Und da verlangst DU allen ernstes das ich mitleid mit nem Prüfer habe, der MIR bei der Punkteverteilung sagt MEIN Hund wirke sehr unmotiviert! (Wir erinnern uns, ICH und Schila gingne ohne Beiswurst, Schila ging die Freifolge auch Frei!)


    NEVER, ich hatte eine sooo einen Hals, und alls er bei der Punkteverteilung sagte sie wirk unmotiviert, hab ich mir echt auf die Zungebeisen müssen das auser einem Zünischem "BITTE?" nichts kommt!


    Also tu hier mal nicht so alls wären die Prüfer die armen, wenn er so jemanden durfallen lässt, ist ihm mit Sicherheit niemand böse!
    Ganz im gegenteil!


    Ich kauf mir nen Schäfer aus eiener VDH Zucht, weil er alle Prüfugnen ja sofort bestanden hat, und bekomm dann so einen DEPPEN, na danke!

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