WANN läuft man BH-Prüfung?

eigentlich wollte ich das nicht machen, aber nun ja .....

Zitat

Unsere Probleme derzeit sind:

1) Ablage
An manchen Tagen klappt es super und er rührt sich keinen Millimeter. An anderen Tagen dreh ich ihm den Rücken zu und er steht sofort auf. Also keine Ahnung ob es klappt....

2) Platz aus der Bewegung
Glücksspiel lachen Mal sitzt er, mal liegt er. Liegen aber derzeit noch nur mit kleinem Handzeichen. Hoffentlich kriegen wir das noch weg.

3) Grundstellung
Aus dem Laufen sitzt er einigermaßen gerade. Aber wenn er rumkommen soll nach dem Abrufen, sitzt er nichtmal annähernd neben mir, sondern fast wieder vor mir, er läuft viel zu weit rum. Das werden wir wohl auch nicht mehr besser hinbekommen.

4) Zwischenzeitliche Aussetzer aufgrund zu guter Nase
Er läuft meterlang bei Fuß, und läuft... und läuft... und.. "Oh, Gras!" und die Nase geht zum Boden. Mal hoffen das am Tag der Prüfung nicht zu viele Gerüche auf dem Boden sind. Und der Richter weit genug weg steht, um meine leisen gezischten "Fuß" nicht zu hören

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DAS war der eigentliche Auslöser meines Postings. So ein Team, mit Baustellen und deutlichen Unsicherheiten in jeder einzelnen Übung ist für mich ein Wackelkandidat.

Als Wackelkandidat zählt ganz sicher kein Hund, der sich mal in der Ablage von einer Seite auf die andere legt (solange er dabei nicht aufsteht), oder mal ein bischen vorprellt, wegprellt usw. sofern er ohne Einwirkung des HF (Signal, Locken, etc.) in einer annähernden Fußposition bleibt. Auch ein Hund, der zwar nicht ins Sitz "hüpft" und ins Platz runterknallt, diese Übungen aber sofort auf Signal beginnt auszuführen wenn auch langsam, ist kein Wackelkandidat. Auch ein leicht schräger Vorsitz ist kein Zeichen für einen Wackelkandidaten.
Ein solches Team wird zwar ziemlich sicher keine 60 Punkte bekommen. Aber ein Team kann ja 18 Punkte abgezogen bekommen und besteht immer noch.

Aber - mal ganz deutlich gerechnet - allein Platz aus der Bewegung gibt nach der Beschreibung des Posters korrekterweise bereits mindestens 6 Punkte Abzug wenn Hund nicht liegenbleibt und beim Rumkommen ins Fuß nicht in GS kommt, sondern sich sonstwohin setzt. Betonung auf mindestens.
Dann - wenn Hund aus Ablage aufsteht und sich entfernt - 10 Punkte weg.

Schätze mal, auch diejenigen hier, die Probleme mit Lesen haben, können zumindest die Grundrechenarten. 60 - 6 = 54, 54 -10 = 44. So, also noch 2 Punkte, wo man bei Beschreibung der Probleme die das Team aktuell noch hat, locker mal mit 6-10 Punkten Abzug rechnen dürfte für Leinenführigkeit und Freifolge.
Macht dann bestensfalls gerade mal noch 38 Punkte. 42 Punkte braucht es zum Bestehen.

Und das sind jetzt NUR die Baustellen, die bereits im Training offensichtlich sind. Kommt noch die Nervosität des HF dazu so von wegen Prüfung usw. kann man nach meiner Erfahrung nochmal locker 6-10 Punkte abziehen. Ich denke, ich brauche hier nicht weiterzurechnen.

Ach ja - und wer denkt
Und der Richter weit genug weg steht, um meine leisen gezischten "Fuß" nicht zu hören
das braucht ein Richter gar nicht zu hören.
Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass ein Richter nicht bereits an der Haltung von HF und Verhalten/Reaktion des Hundes erkennt, ob der HF ein Signagibt?

Und ja - ich frage mich immer noch, warum jemand, der noch überhaupt keine Prüfungserfahrung mit seinem Hund hat, sich so was antut, mit derart vielen Baustellen in eine Prüfung zu gehen. Und dann noch zu hoffen, doch irgendwie zu bestehen.

Interessanterweise kenne ich keinen erfahrenen HF, der mit derart massiven Baustellen in eine Prüfung gehen würde. Baustellen ja, kleine, im Prinzip fehlender "Feinschliff".

Und alle, die hier gross von "Erfahrung sammeln" quasseln - ist wirklich die erste Erfahrung, die ein Team sammeln soll, wie es ist, durchzufallen? Seit ihr wirklich der Meinung, dass es eine erstrebenswerte Erfahrung für einen HF ist, gleich bei seiner ersten Prüfung durchzufallen? Warum hören dann die meisten HF auf, wenn sie zum ersten Mal durchgefallen sind? War doch eine erstrebenswerte Erfahrung. Oder vielleicht doch nicht so?

Ich bin auch schon durch Prüfungen durchgefallen. Das passiert. Wie sagte ein Richter mal so schön: "Du weisst ja, Du hast einen genialen Hund, aber zwischen Genie und Wahnsinn liegt ein ganz schmaler Grat. Bei euch hat heute leider der Wahnsinn überwogen".
ABER - ich kann damit umgehen, darüber lachen. Nach inzwischen deutlich über 20 Prüfungen mit verschiedenen Hunden, und zwar auf höherem Niveau als eine BH-Prüfung, bin ich zwar immer noch "nervös", aber ich habe keine Angst/Panik mehr. Es ist mehr eine "freudige Erregung/Anspannung".
Aber die ersten Prüfungen, die ich je gelaufen bin - da habe ich mir fast in die Hosen gemacht vor Angst und Nervosität. Habe beim Anmelden bei der BH nicht mal mehr meinen Namen und den meines Hundes richtig auf die Reihe bekommen.
Da noch zu wissen, dass man eigentlich keine Übung wirklich sicher kann ........ .

Und traurigerweise liest man derartige Postings wie das oben zitierte immer wieder und mE auch immer häufiger. So von wegen eigentlich alle Übungen noch Baustellen, aber wir hoffen trotzdem, die Prüfung zu bestehen und laufen trotzdem mit.

So - und meinereiner geht jetzt schlafen um morgen dem Thema "Prüfungserfahrung" ein weiteres Kapitel hinzuzufügen. In dem Fall wohlwissend, dass wir seit 8 Monaten nicht mehr wirklich trainiert haben, wenn man von "Aufrechterhaltung des Status Quo" mal absieht .

Zitat

Und nun Yane Wen möchtest du missionieren?

Niemanden - ich möchte es verstehen, was einen dazu bringt, wohl wissend, dass man genügend Baustellen hat um locker durch die Prüfung zu fallen.
Nicht mehr, nicht weniger.

Zitat

Chipsy arbeitet nicht mit, weil er mir gefallen möchte, sondern weil er seine Belohnung will.

Das ist eine Ausrede, und nicht mal ne gute.

Fakt ist - die wenigsten Hunde arbeiten, weil sie HF gefallen möchten. Jeder einzelne Hund arbeitet für eine Belohnung. Meine eingeschlossen. Nur für gute Worte und ein Schultertätscheln (*igitt, Berührung während Arbeit ist :kotz2: *) arbeiten nur Hunde auf Dauer, die generell mit sehr viel Zwang ausgebildet werden.

Wenn dein Hund für seine Belohnung arbeitet - ist doch bestens. Was will Mensch mehr?