Bessi reisst Lämmer!!!! HILFE!!
-
-
Hallo,
ich habe eine 3 Jahre alte Border-Colli Mix Hündin (den Mix weiss niemand was es ist, sie sieht exakt aus wie ein Border-Tricolor, nur ein ganz klein bissel schmaler).
Wir wohnen seit 1,5 Jahren auf einem Bauernhof, auf dem auch Schafe leben. Es gab nie Probleme, auch letztes Jahr mit den Lämmern nicht. Seit einer Woche schleppt sie nun tote ganz kleine (wenige Tage alte) Lämmer an. Ich wusste bis gestern nicht, ob sie sie auch tötet oder nur findet und nach Hause bringt. Seit gestern hab ich die Bestätigung: sie reisst sie auch. Sie hat es gestern vor meinen Augen getan und ich hatte nicht die geringste Chance sie abzurufen.Ich hab jetzt so viele Fragen und brauche dringend Hilfe, d.h. vor allem die Lämmer müssen beschützt werden.
Was kann ich tun? Im moment ist sie im grossen Innenhof eingesperrt. Aber das ist auch zu gefährlich, da braucht nur mal jemand vergessen die Tür zuzumachen..... schwupp weg ist sie.
Was haltet Ihr von einer langen laufleine? und/oder einem Maulkorb?
Kann ich dieses Verhalten noch aberziehen? Wenn ja wie?
Besteht die Möglichkeit, dass sich dieser Trieb noch ausprägt und sie auch andere Tiere anfällt?
Jetzt schon danke für Eure Tipps und Hilfe!!!
LG
Tanja -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hallo Tanja,
warum steht Dein Beitrag in der Rubrik "Hütetraining"? Strebst Du die Hüteausbildung an?
Wurde schonmal der Hütetrieb getestet?
Ansonsten: Herzlichen Glückwunsch - Dein Hund hat nun entdeckt wie man seinen Instinkt ausleben kann. Nun ist es allerhöchste Eisenbahn das Ganze zu kontrollieren und in geregelte Bahnen zu leiten. Das heißt: Den Hund sichern und testen, ob er arbeitsfähig ist. Wenn ja, daran weiterarbeiten.
Wenn der Hund allein auf dem Hof ist bzw. dort entwischt, nützen Dir Schleppe und Maulkorb nichts.
Viele Grüße
Corinna -
Hallo Corinna,
arbeiten, in welchen Sinne? Sie als Hütehund ausbilden?
Ja, sie ist allein auf dem Hof, und warum nützt mir die Laufleine nichts oder der Maulkorb?
-
Bonjour Bessi,
ein Hund lernt durch positive Motivation. Du müsste es also schaffen den Hund im "flagrant delit" zu erwische und durch positive Motivation von dem Lamm ablenken. Außerdem lernt der Hund durch Wiederholung. Leichter gesagt als gemacht! Den Hund zu strafen wenn er bereits das Lamm gerissen hat ist zwecklos, die Strafe müsste unmittelbar erfolge.
Voila,
Rob -
Hallo Tanja,
Du schriebst doch sie ist ein BC(Mix)? Dann meine ich mit Arbeiten natürlich Hüten.
Wenn Dein Hund mit Laufleine und Maulkorb Schafe jagen geht, dann bringt er vielleicht keines mehr um, aber er kann sie hetzen, sich mit der Schleppe drin verwickeln usw... und seinem Jagdeifer freien Lauf lassen.
Was machst Du denn ansonsten mit Deinem Hund so - beschäftigungstechnisch, meine ich...?
Viele Grüße
Corinna -
-
Zitat
Bonjour Bessi,
ein Hund lernt durch positive Motivation. Du müsste es also schaffen den Hund im "flagrant delit" zu erwische und durch positive Motivation von dem Lamm ablenken. Außerdem lernt der Hund durch Wiederholung. Leichter gesagt als gemacht! Den Hund zu strafen wenn er bereits das Lamm gerissen hat ist zwecklos, die Strafe müsste unmittelbar erfolge.
Voila,
RobDas würde Funktionieren, wenn es sich nicht um einen Instinkt handeln würde, also keine Appetenz vorhanden wäre. Hier funktioniert nur striktes Verbieten und einen Kanal für den Instinkt bieten.
Viele Grüße
Corinna -
Zitat
Das würde Funktionieren, wenn es sich nicht um einen Instinkt handeln würde, also keine Appetenz vorhanden wäre. Hier funktioniert nur striktes Verbieten und einen Kanal für den Instinkt bieten.Viele Grüße
CorinnaHi Corinna,
Verbieten, aber nur wenn man den Hund auf frischer Tat erwischt.
Man müßte also den "flagrant delit" inzenieren (ob das Lamm da mitmacht? ). Und der Kanal ist doch nix anderes als eine Ablenkung, oder?
Salut,
Rob -
Der Hund muss hierbei bei dem Gedanken dieser Tat ertappt und kontrolliert werden.
Eine Ablenkung ist eine kurzfristige "Notfall-Lösung". Das bedeutet, dass der Hund eine andere Aufgabe bekommt - die sich nicht mit dem eigentlichen Interesse des Hundes vereinbaren lässt oder aber man nutzt einen Reiz, der attraktiver ist (bzw. scheint) als das erwünschte. Da der Jagd- bzw. Hüteinstinkt aber zu den genetisch verankerten Dingen gehört, dessen "Hunger" gestillt werden muss, ist dies keine langfristige Lösung - es wird schlichtweg nicht funktionieren.
Mit Kanalisieren meine ich das Ausleben dieser Instinkte in geregelten Bahnen - also kontrolliert. Dann kann man den Hund auch in der oben genannten Situation kontrollieren - sein "Hunger" auf das Tun wird so ja regelmäßig gestillt.
Ein Beispiel: Wenn ich mit meinen BCs mal wenig Zeit hatte an den Schafen zu arbeiten, ist es etwas schwieriger sie zu kontrollieren bis ich anfange. Anders, wenn ich viel Zeit hatte und die Tage vorher viel mit ihnen gearbeitet wurde...
Ist nichts anderes, als wenn man Dich hungrig oder satt vor Dein Lieblingsessen platziert. Essen musst Du irgendwann, nur, wenn Du satt bist, dann stürzt Du Dich nicht kopflos drauf :wink:
Viele Grüße
Corinna -
Au weia,
der Alptraum eines jeden Hütehundmenschen,
zumindest war es wirklich jahrelang meiner.Dann habe ich gar keinen Gedanken mehr an solch ein Verhalten
verloren, weil ich geglaubt habe das gibt es doch nur in Büchern.
Scheinbar nicht.Corinna, kann man das wirklich noch kurieren????
Kann ein solcher Hundnoch ein zuverlässiger Arbeiter werden???
Und wenn, wie, in welchen Schritten würdest Du vorgehen???
Superspannend.Ganz einschmeichelnde Grüße, vom ganz neugierigen Walter
-
Hallo Walter,
schade, dass Kai gerade nicht hier ist. Er könnte aus eigener Erfahrung dazu was sagen... ich habe einen solchen Hund noch nicht an den Schafen trainiert, weiß aber, dass solche Hunde schon erfolgreich trainiert wurden.
Aus der Entfernung ist es schwer zu sagen. Der Hund macht ja hier ganz allein sein Ding. Man müsste ersteinmal herausfinden wie kooperativ er sich tatsächlich mit dem (planvoll handelden) Mensch zeigen würde. Darauf kommt es an... wieviel "will to please" ist vorhanden... usw...
Da der Hund ja "erst" in diesem Alter damit anfängt, vermute ich ganz stark, dass er seinen Instinkten nun endlich folgen muss (im Sinne von "der Hunger ist zu stark... es ist kurz vor dem Hungerstod"). Da dort niemand kontrolliert, geht er eben einen Schritt zu weit (aus der menschlichen Perspektive, nicht aus seiner eigenen.).
Viele Grüße
Corinna -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!