Such Dose!

Angeregt durch einen anderen Fred, schreib ich jetzt einen Artikel über Suchspiele und wie ich das mit meinen Hunden aufgebaut habe bzw. aufbaue

Anleitungen und Ideen habe ich von hier:

Als erstes sollte man sich überlegen, was der Hund suchen sollte und wie er das anzeigen sollte (ich gehe jetzt davon aus, dass die Hunde den gefundenen Gegenstand nicht bringen ).

Das was lässt sich am Anfang ganz einfach zuordnen: dass was der Hund mag!

Hier unterschiede ich jetzt mal zwischen Futter und Spielzeug.

Damit der Hund es anzeigt (also mit uns Zusammenarbeitet) und es auch nicht einfach aufsammelt und frisst, wenn er es gefunden hat, muss ein passendes Behältniss her.

Hier eignen sich z.B. Futterdummies, sofern der Hund diese nicht apportiert oder wegschleppt (Achtung Beagle!)

Ferner benutze ich häufig Behältnisse aus Pappe, Metall oder Plastik (eine Metalldose oder eine billig-Tupperschüssel mit Löchern, eine Hartpapierrolle oder auch eine leere Kakaopulver-Dose).

Das Behältniss wird dem Temperament des jeweiligen Hundes angepasst.

Löcher in den Behältnissen können den Hund am Anfang helfen den Gegenstand zu finden.

Spielzeug:
Leider belohnen sich viele Hunde, ohne vorher anzuzeigen, mit dem Spielzeug (gerade wenn man es "tot" schütteln kann).

Hier kann auch eine Dose zum Einsatz kommen oder ein Korb (http://www.shop-016.de/shop_cfg/zweiradacht/05020509.jpg) der drüber gestüplt wird.

Nun kommen wir zur Anzeige:

Das ist einmal von dem Hund abhängig und zum anderen vom eigenen Geschmack.

Der Hund kann u.a. durch diese Verhaltensweisen anzeigen:

- bellen
- kratzen am Gegegnstand
- HH angucken
- hinlegen/hinsetzten/mit der Nase berühren

Jede Option hat seine eigenen Vor-und Nachteile.

Ich würde z.B. einem Bellfreudigem Hund nicht unbedingt die Anzeige durch Bellen beibringen oder einem sehr aktiven Hund erlauben den Gegenstand zu zertrümmern.
Dagegen kann es für ängstliche/unsichere Hunde heruasfordernd sein, wenn sie dort mal richtig aktiv sein dürfen. Einen nicht bellfreudigen Hund zum Bellen zu bringen kann für beide Seiten frustrierend werden.

Ferner darf man nicht vergessen, dass jegliches Verhalten welches belohnt wird öfters, länger oder intensiver gezeigt wird u.a. auch, wenn man nicht gerade beim Suchspiel ist

Den Gegenstand mit hinlegen/hinsetzten usw. anzeigen bedarf es eines kleinen Vortrainings und wird unten noch mal gesondert dargestellt. Andere Anzeigearten werden direkt beim erlernen des Signals "Such" beigebracht.

Wie bringe ich dem Hund "such" bei:

Als erstes muss Hundi wissen um welchen Gegenstand es sich handelt und es muss eine Verknüpfung entstehen. Um das zu erreichen kann man den Hund aus der Dose füttern oder das Spielzeug immer wieder rausholen.

Dann wird der Hund abgelegt und amn entfernt sich etwas von ihm, offentsichtlich für den Hund wir der Gegenstand (im folgenden nur noch Dose) abgelegt und man geht zum Hund zurück.

Der Hund wird lediglich mit dem Signal „such“ losgeschickt.

Verzichtet dabei auf ein Zeichen, welches die Richtung anzeigt, sonst denkt der Hund ihr habt eine bessere nase als er (schlaue Hunde orientieren sich auch an ein Kopfnicken oder Blickrichtugn mit den Augen).

Sollte der Hund nicht gleich begreifen um was es geht, geht ihr etwas in die Richtung, oder ihr versteckt es noch mal oder die Verknüpfung Dose=Belohnung muss noch mal gemacht werden.

Sobald der Hund am Gegenstand ist wird er beobachtet (also müsst ihr hinterherlaufen!) und beim kleinsten Anzeichen von „Anzeigen“ ganz doll gelobt!

Für ungeduldige Hunde kann hier eine Belohnung direkt von euch kommen (oder ein Click)

Schnell die Dose öffnen und Belohnen!

Das ganze wird 3x an der Stelle gemacht.

Das wiederholt ihr an zwei anderen Stellen 8auch jeweils 3x) die ganz in der Nähe sind (2-5 m weg).

Zum Schluss geht ihr alle 3 Verstecke ab, tut so als würdet ihr in jedem die Dose verstecken, macht es aber nur bei einem Versteck.

Wenn ihr jetzt den Hund losschickt, dann seht ihr, ob er die Verstecke nur „abguckt“ oder schon gezielt mit der Nase sucht.

Der nächste Schritt ist, dass man ohne Sicht den Gegenstand dort versteckt, dann in der Nähe in ein andere Versteck usw.

Anzeigen durch Hinlegen usw.

Ulexa ist ein Hummelkopf, dreht schnell hoch, belohnt sich mit Spielzeug selber und würde auch eine Dose rumkullern.

Sie soll beim Suchspiel ausgelastet werden, aber nicht hochfahren und das würde sie ohne erlernte Anzeige tun.

Da Ulexa taub ist, mache ich den Aufbau der Anzeige etwas anders (HH hörender Hunde können gerne mit Shaping und Markerwort arbeiten!):

Regel der klass. Konditionierung:

Ein unbekannter Reiz muss vor einem bekannten Reiz kommen.
Bei Wiederholung kündigt der erste Reiz den zweiten Reiz an.

D.h.:

Zuerst zeige ich die Dose (unbekannter Reiz), dann gebe ich das Platzsignal (bekannter Reiz), bei Ausführung kommt die Belohnung (zuerst aus der Hand, dann aus der Dose).

Die Dose zauber ich mit einer Hand hinter meinen Rücken hervor, mit der anderen gebe ich das Zeichen.

Nach Wiederholungen legt sich Ulexa sofort hin, wenn sie sie Dose sieht.

Dann hab ich sie abliegen lassen, bin weggegangen, hab die Dose vor mir hingestellt (das ich sie kontrollieren und schnell belohnen konnte) und hab sie rangerufen und auf die Dose gezeigt - daraufhin ist sie rangekommen und hat sie sich hingelegt.

Der Fingerzeig wurde weggelassen, ich hab mich dann auch irgendwann langsam von der Dose entfernt (das war unser Stand gestern unter Ablenkung).

P.S. Vergesst nicht, der Hund verknüpft irgenwann, dass er eurer Spur folgen kann, wenn er dei Dose finden will und nicht nur nach dem Geruch der Dose suchen muss!

Huch keine Fragen?

Zitat

Warum Fragen?
Ich habe das Buch!

Dann war der Text nicht für dich bestimmt

Zitat

Das ist sehr schön erklärt. Ich habe mit Bobby ja einen Kurs zum Thema Nasenarbeit besucht und muss sagen, dass du es besser erklärt hast als die Trainerin!

Ohh vielen Dank

Ich hab im letzten Jahr eine kleine Truppe zur Nasenarbeit gehabt, vielleicht sollte ich damit wieder anfangen?!

Klar, aber am WE bin ich selten oder gar nicht am PC