Gesundheitliche Schäden

  • Da ich mich (und Ben hoffentlich auch) für das Agility interessiere, stellt sich mir folgende Frage:


    Welche gesundheitliche Risiken beim Hund geht man beim Agility ein und wie könnte man diese minimieren/vermeiden? Oder ist diese Sportart eigentlich gar nicht für den Hund geeignet?


    Viele Grüße
    Heike

  • Hallo Heike


    Agility ist für die Gelenke der Hunde belastend, ähnlich wie Weitsprung für Menschen. ;) Ich würde also auf jeden Fall warten bis der Hund 1-1,5 Jahre alt ist bevor ich mit Sprüngen anfange. Ebenso ist es selbstverständlich, dass nur gesunde Hunde diesen Sport ausüben, also HD und Ed frei.
    Ansonsten gelten die allgemeinen Regeln den Hund nicht zu überanstrengen und nicht zuviel auf einmal zu wollen. ;)


    VG Yvonne

  • Hi,
    es besteht auch das Risiko von Arthrose, zB in den Zehen und Schultern, durch starke Belastung beim Aufkommen nach dem Sprung oder auf einer Kontaktzone.
    Immer schön aufwärmen.
    Grüßle
    Silvia

  • Hallo


    Für mich sind folgende Punkte notwendig, damit ein Hund im Agility-Sport aktiv werden kann:


    - HD/ED Röntgen und TA-Check
    - kein Übergewicht
    - keine "Übergrösse"
    - gut bemuskelt und körperlich fit
    - nicht zu früh mit hohen Sprüngen anfangen, sonder erst wenn Hunde wirklich "fertig" und ausgewachsen ist


    Natürlich ist Agility eine Mehrbelastung für die Hunde. Jedoch kann dieser Sport, mit einem sauberen und angepassten Führstil, auch etwas gelenkschonend betrieben werden. Ein sauberes Aufwärmen vom Hundi ist auch sehr wichtig und gehört zu einer guten Ausbildung dazu. Ich achte ganz besonders darauf, wie die Trainer die Hunde ausbilden und führen. Für mich ist das eigentlich das Allerwichtigste. Auch sollten die Hunde keinenfalls überfordert werden, aber das ist ja eigentlich überall so - und, natürlich muss der Spass an vorderster Stelle stehen :gut:

  • Neben dem was gesagt wurde,es können Kreuzbandrisse geschehen und viele anderen Zerrungen und Prellungen,und das beiderseits,also alle beide gut aufwärmen!

  • Zitat

    Welche gesundheitliche Risiken beim Hund geht man beim Agility ein


    akut: Zerrungen, Prellungen, Stauchungen, Bänder(an)risse, Muskelfaserrisse, Schleudertraumen, Knochen(an)brüche von einfach glatt bis hin zu Trümmerbrüchen, Verletzungen der inneren Organe


    Langzeitfolgen: Arthrosen, Spondylosen und alle Folgeerscheinungen der akut auftretenden Verletzungsmöglichkeiten


    Zitat

    und wie könnte man diese minimieren/vermeiden?



    Hund vor Trainingsbeginn vernünftig durchchecken lassen (Check des KOMPLETTEN Skelettapparats, nicht nur der Hüfte, denn die Hüfte ist bei weitem nicht das am stärksten belastete Gelenk, Augencheck, Kreislaufcheck)
    Training dem Alter gemäss anpassen
    Training der körperlichen Konstitution und Kondition anpassen
    vernünftiger Trainingsaufbau, speziell Gerätetraining
    Erlernen eines guten Führstils - auf gut deutsch, den Hund möglichst "rund" durch den Parcours führen, ihn nicht "in Ecken reinlaufen lassen", sondern vorausschauend so führen, dass Hund keine plötzlichen Stopps, massiven Drehungen auf der Vorderhand etc. durchführen muss
    Gewicht lieber 2 kg weniger als 1 kg zu viel - wobei das natürlich in Relation zur Hundegrösse steht - ein Chihuahua bringt vielleicht gerade mal 3 kg auf die Waage - der kann nicht noch 2 kg abspecken



    Zitat

    Oder ist diese Sportart eigentlich gar nicht für den Hund geeignet?


    Tja - das ist die 1 Millionen Dollar Frage, die letztendlich jeder mit sich selbst abmachen muss.


    Über eines sollte man sich allerdings im Klaren sein. Die Belastung ist die gleiche für den Hund. Egal ob man Agi nur "just for fun" macht oder turniermässig.


    Eigentlich ist die turniermässige Belastung fast noch geringer. Denn gerade im Turnierbereich sind die gesundheitlichen Belastungen schon länger ein Thema. Weit mehr als ich es vom "Fun-Bereich" her kenne. Da scheint immer noch die Meinung vorzuherrschen "wir machen das ja aus Spass, und was Spass macht, ist nicht gesundheitsschädlich".
    Wenn man dann aber sieht, wie viele Hunde im "Fun-Bereich" durch den Parcours geführt werden :gott: - da kann von "gesund" nicht mehr die Rede sein.


    Allerdings sollte man so vernünftig sein und mit übermässig grossen und schweren Hunden einen anderen Sport suchen. Es mag zwar lustig aussehen, wenn sich die Deutsche Dogge durch den Slalom hievt oder der Neufundländer durch den Tunnel quetscht ...... aber gesund ist das garantiert nicht. Dazu müssen sich diese Hunde zu sehr verbiegen.

  • Danke für eure Antworten. Werde mit Ben kein Agility mehr machen, auch wenn es uns großen Spaß macht, aber die Gesundheit meines Hundes ist mir wichtiger.


    Gruß
    Heike

  • Hallo Heike


    Was genau hält dich jetzt vom Agility ab? Reine Neugier. ;)
    Hat dein Hund irgendwelche Einschränkungen? Es gibt auch Vereine die Mobility anbieten für gehandicapte Hunde.


    VG Yvonne

  • Was mich davon abhält:


    1. Mir behakt der Gedanke nicht, meinen Hund in Vollnarkose legen zu lassen, nur um die Hüften/Vorderbeine röntgen zu lassen. Wenn es aus medizinischer Sicht notwendig ist, dann ist es okay, aber so nicht. Auch die Vorstellung, dass die Beine besonders gestreckt werden müssen, damit die Hüfte geröngt werden kann, finde ich nicht so klasse. Also kann ich nicht mit ruhigen Gewissens diese Sportart auswählen.
    2. Bei Ben handelt es sich um einen Abgabehund ohne Papiere, ich habe also keine Kenntnis davon, wie es um die Hüften/Ellen seiner Eltern aussieht. Bin also ein Risiko eingegangen und habe mir damals gesagt, dass ich soweit wie möglich seine Hüfte schonen möchte. Ben darf z.B. nicht so einfach aus/in den Wagen springen, sondern habe eine Rampe.. und das beißt sich ja total mit dem Agility.
    3. Ben war vorne rechts lahm gewesen, als ich ihn im Alter von 8 Monaten übernommen habe. Das war nach ein paar Monaten weg, aber auch dort will ich kein Risiko eingehen und zu sagen, ich lasse ihn nur über kleine Hürden springen, ist auch nur Augenwischerei.


    Merke auch, dass ich (und Ben) total Spaß daran haben (habe mir vorgestern erst so kleine Hürden bestellt :( : ) und gerne mehr/öfters was machen würde. Ne, bevor das nachher in die Hose geht, da ziehe ich lieber die Bremse. Will ihn bestimmt nicht in Watte packen, aber es muss auch was anderes geben, was uns Spaß macht.


    Und wie muss ich mir das Mobility für gehandicapte Hunde vorstellen?


    VG Heike

  • Fakt ist aber,all diese Risiken hast du auch wenn du normal spazieren gehst,es sei denn du hast deinen Hund lieber an der Leine,und lässt deinen Hund niemals mit anderen Hunden spielen.
    Das ganze Leben ist ein Risiko,und will man nur deswegen dem Hund den Spass verderben?
    Die meisten akuten Risiken kann man durch vernünftiges aufwärmen,und gutes führen,drastisch minimieren.
    Zu dem anderen muss man den Hund halt vorher mal röntgen lassen,für das Röntgen reicht eine LEICHTE Nakose wenn nicht gar nur eine Betäubung,wir haben ganz ohne geröngt....
    Meine Hunde stehen gut im Gehorsam und haben sich daher auch brav vom TA biegen lassen,Schmerzäusserungen habe ich keine feststellen können,ok es war ihnen unangenehm,aber aushaltbar ;)


    Ganz unabhängig vom Agility,würde ich Hunde generell durchröntgen lassen,so kann man eventuelle Erkrankungen bereits im Vorfeld erkennen und behandeln...

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