Lasst ihr eure Hunde von Fremden streicheln?

  • Speedy mag nicht von Fremden angefasst werden und hat vor den meisten Menschen auch Angst. Gerade Grundschulkinder fragen aber oft, ob sie ihn streicheln dürfen. Er sieht nunmal wie ein knuffliges Plüschtier aus :upside_down_face: Ich möchte nicht, dass die Kinder Angst vor Hunden bekommen und daher erkläre ich jedesmal, dass Speedy schon sehr alt und taub ist und auch schlecht sieht, deshalb würde er sich erschrecken, wenn ein Fremder ihn anfasst. Die Kinder, die ihn kennen, laufen mittlerweile eher langsam an ihm vorbei, damit er sich nicht erschrickt. Ich habe den Eindruck, dass durch die Erklärungen eher Verständnis dafür entsteht, eben nicht unbedingt streicheln zu wollen.


    Unser früherer Hund, ein Beagle, hat Kinder geliebt und wenn gefragt wurde, durfte auch gestreichelt werden.


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Seit ich denken kann, habe ich mir sehnlichst einen Hund gewünscht und durfte keinen haben. Daher war es für mich wie Ostern und Weihnachten gemeinsam, wenn ich einen Hund streicheln durfte. Dieses unbeschreibliche Glücksgefühl gebe ich gerne an hundelose Menschen weiter.

    Ma, genau wie bei mir, wunderschön formuliert. Ich hab auch als Erwachsene immer gefragt, ob ich den streicheln darf, weil ich Hunde einfach mag und die Sehnsucht immer so groß war. Ich habe aber nur gefragt, wenn ich gesehen hab, der Hund hat nix dagegen. Einen Hund, der mir ausweicht hätt ich nicht anfassen wollen.


    Kinder fragen mich auch oft, ob sie Otto streicheln dürfen. Otto lässt sich aber schwer streicheln, weil er so wuselig ist und immer versucht die Hände abzulecken, oder hochzuspringen wenn jemand versucht über den Kopf zu streicheln. Ich erklär immer, sie sollen ihn bitte nicht am Kopf streicheln sondern am Rücken oder an der Brust, dann gehts. Otto mag Kinder aber auch sehr gerne, die dürfen meistens. Bei Erwachsenen seh ich wie er drauf ist, manchen weicht er aus und machen geht er zu und leckt gleich die Hand ab.

    Was gar nicht geht ist aber ungefragt anfassen.

    Ich seh schon, ich muss mir da noch eine genauere Strategie, Vorgenhensweise überlegen. Ich finds ja gut, wenn er die Erfahrung macht, dass Menschen im Grunde gut sind aber gleichzeitig will ich auch nicht, dass er zu allen hingeht und Kontakt aufnehmen will.

  • Meine Hunde lassen sich normalerweise gerne streicheln, allerdings stehen die halt nicht passiv da und lassen sich antatschen, sondern wenn dann wird gleich mit vollem Körpereinsetz gekuschelt, vorzugsweise auch beide gleichzeitig (bekommen daheim ja keine Liebe die armen Tierchen), was vielen dann zu viel ist.

    Das ist, neben ich habe gerade keine Zeit/Nerv dafür, mein Hauptablehnungsgrund. Kommt also immer auf die Menschen an und ob die nach der Warnung immer noch streicheln wollen.

  • Ich finds ja gut, wenn er die Erfahrung macht, dass Menschen im Grunde gut sind aber gleichzeitig will ich auch nicht, dass er zu allen hingeht und Kontakt aufnehmen will.

    Das war auch bei unserem Leifur ne ganz harte Nummer ... :roll:

    Bei keinem Hund habe ich so lange gebraucht, um ihm den "Unterschied" zwischen Menschen, die Kontakt wollen, und Menschen, die keinen Kontakt wollen "zu erklären".


    Ich meine, ich habe mich erst auf ihn verlassen können, als er schon ca. 1,5 Jahre war; Bis dahin habe ich ihn bei "Menschensichtung" immer angeleint, selber die Menschen beobachtet, wie sie auf ihn reagieren, habe ihn vorbeigeführt und dabei den Fokus auf mich gelenkt, wenn Menschen ihn ignorierten, und ihn kontrolliert mit den Menschen in Kontakt treten lassen, die Kontakt zu ihm wollten.


    Ich mag es nicht nur, ich liebe es, wenn Menschen auf meine Hunde unvoreingenommen und oft sogar mit Freude reagieren.


    Das möchte ich mir gerne erhalten :nicken: aber dazu gehört eben auch, dass meine Hunde niemanden belästigen, der einfach nur in Ruhe sein Ding machen will.


    Heute geht Leif nur noch zu den Menschen hin, die ihn freundlich "ansprechen" - dazu bedarf es allerdings nicht immer einer Lautäußerung, ein freundliches Zuwenden reicht, um näher an den Menschen heranzugehen - und wenn sie ihn dann streicheln, genießt er es ... und die Menschen auch.


    Wenn ich nicht will, dass er gestreichelt wird, halte ich ihn einfach bei mir - passiert schon mal, wenn er vorher ein Schlammbad genommen hat ... xD


    Bei ihm geht das sogar so weit, dass ich ihn in Situationen mitnehmen kann, wo die Wahrscheinlichkeit auf unbeabsichtigte Berührung oder ungefragtes Streicheln sehr groß ist.

    Leif hat aber auch überhaupt keinen Stress damit, wenn Menschen sich über ihn beugen - er weiß, dass Menschen eine andere Körpersprache als Hunde haben, und hat dieses Über-ihn-Beugen niemals als Bedrohung, sondern als Zuwendung kennen gelernt.

  • Ein vorgestern erlebtes Beispiel, warum ich meine Hunde auch von Fremden streicheln lasse:


    Nach einer sehr unschönen Begegnung (erzähle ich gleich noch im Hundehalter-Nerv-Thread) bin keine 50m weiter einem Vater mit 2 Kindern begegnet.

    Der Vater hatte wohl mein vorheriges Schimpfen gehört, und als wir mit Leif an der Leine ankamen, sprach er uns direkt an, ob wir auch eine unschöne Begegnung mit dem anderen Hund hatten.


    Ich nur: " :shocked: Sie etwas auch - mit den Kindern? :shocked: "


    Ja, hatte er, das Mädchen (ca. 11 Jahre) zeigte einen Kratzer am Bein, sie meinte, von der Kralle, weil die freilaufende Schäferhündin (Anmerkung: Sie hatte sich aus dem Halsband, an dem eine Schlepp war, herausgewunden und war durch die Gassigänger nicht mehr einzufangen gewesen) sie angesprungen hatte.


    Wir kamen ins Gespräch, haben gemeinsam etwas gemeckert über die Hündin und deren Gassigänger, während die Kinder (der Junge war im Grundschulalter) Leif beobachteten.


    Der hatte sich schon zuvor den vorherigen Stress abgeschüttelt, und war wieder völlig auf Normallevel.


    Natürlich durften die Kinder Leif auf ihre Frage hin streicheln, ich fand es sehr schön, dass sowohl die Kinder als auch der Vater Leif gegenüber keine Bedenken hatten, nach diesem unschönen Vorfall mit einem anderen Hund.


    Da wir die gleiche Richtung hatten, sind wir dann ein Stück zusammen gegangen, und als das Mädchen fragte, ob es Leif auch mal halten dürfte, habe ich ihr das erlaubt.

    Sie war super stolz, und als nach einigen Minuten auch der jüngere Bruder mich fragte, habe ich auch das erlaubt (das Mädchen war super nett, und hat ohne zu murren ihrem Bruder Leif überlassen :cuinlove: ).

    Das Mädchen wollte gerne selber einen Hund, und als der Vater meinte, dies würde aus beruflichen Gründen leider nicht gehen, da wäre zu wenig Zeit über für den Hund, meinte das Mädchen, sie würde sich später, wenn sie groß wäre, einen Hund holen.


    Ich habe sie darin bekräftigt, indem ich erklärte, auch bei meinen Eltern wäre eine Hundehaltung nicht möglich gewesen, und so hätte ich mir diesen Wunsch eben auch als Erwachsene erfüllt, als es endlich möglich war - Träume kann man sich auch als Erwachsener erfüllen :nicken:


    Zwischendurch ist der Junge dann mal auf einem Bein gehüpft, weil sein rechter Schuh im Schlamm stecken geblieben ist xD

    Er hatte brav meine Anweisung befolgt, mit Leif nicht zu rennen, sondern ihn immer mal wieder mit einem "Langsam" an ein gemäßigtes Tempo zu erinnern - aber eben MIT Leif zu gehen, ihm also zu folgen, wenn Leif mal die Seiten wechselt um an interessanten Stellen zu schnüffeln... tja, und das hat er sehr gut befolgt, und ist dabei auch durch eine äußerst schlammige Stelle mit Leif durch ... und schwups war der Schuh weg xD


    Da ich direkt bei ihm war, konnte ich ihn stützen, ihm die Leine abnehmen, diese meinem Mann in die Hand drücken, mich dann zum Schuh rüberstrecken und ihn aus dem Schlamm ziehen, ihm dem Jungen reichen, der dann wieder in ihn reinschlüpfte - alles Tutti xD xD xD


    Die Begegnung war wirklich schön, und ich bin absolut überzeugt davon, sie tat auch dem Vater und den Kindern richtig gut, vor Allem nach der vorherigen unschönen Begegnung mit dem unerzogenen Schäferhund.


    Haben die Kinder für sich etwas daraus mitgenommen?

    Mit Sicherheit, zum Einen dass nicht alle Hunde gleich sind, aber zum Anderen vor Allem, dass Hunde grundsätzlich etwas Schönes, Beglückendes in dieser Welt sind.


    Deshalb lasse ich meine Hunde auch von Fremden streicheln, wenn meine Hunde dies wollen.


    Meistens wollen sie - und wenn sie mal situativ nicht wollen, z.B. wenn ihnen etwas anderes in dem Moment wichtiger ist, dann erkläre ich das gerade Kindern in dem Moment sehr, sehr gerne, weil es auch deren Wahrnehmung schärft und sie lernen, die Befindlichkeit meiner Hunde wahr zu nehmen.


    Denn darum geht es doch: Dass auch die Umwelt Hunde als Lebewesen wahrnimmt, die eben unterschiedlich sind.

  • Meine darf auch gerne gestreichelt werden, wenn gefragt wird und wenn sie es gerade möchte. Eine Warnung das sie gerne hochspringt und Küsschen gibt gebe ich vorab aber ab, dann kann Mensch noch rechtzeitig seine Meinung ändern.

    Kinder dürfen auch gerne, da passe ich dann aber besonders auf das sie ruhig und vor allem am Boden bleibt.


    Ich kenne das auch noch von meiner Kindheit, es gab nichts schöneres als einen Hund streicheln zu können, das über drüber Highlight war, wenn man dann auch mit ihm an der Leine gehen durfte.

  • Wenn Leute nett fragen, dann dürfen sie gern streicheln. Die Mädels mögen das, also hab ich da kein Problem mit. Bei Kindern passe ich immer gut auf, weil Arielle ja nen Drahtmaulkorb trägt. Das kann bei ner blöden Bewegung schon weh tun.


    Was ich verrückt finde … es gibt tatsächlich viele Leute, die Arielle streicheln wollen, trotz Maulkorb und trotz dass sie schwarz und groß ist. Das find ich gut

  • Meine Hunde dürfen je nach Situation schon gestreichelt werden. Die endgültige Entscheidung trifft aber immer der Hund.

    Coco ist es meist ziemlich egal. Die lässt sie sich auch von 5 Kindern streicheln, aber sie fordert es nicht ein.

    Wenn jemand fragt, sage ich meistens, dass sie ja den Hund fragen können. Ist Coco interessiert, dürfen sie, wenn nicht, sage ich, dass sie scheinbar keine Lust hat und gehe weiter.

    Bei Erwachsenen schaue ich, wie der andere drauf ist. Angetrunkene oder besonders laute Leute dürfen nicht.


    Nora traut sich meistens nicht und dann sage ich auch, dass sie Angst hat. Bei Kindern ist sie aber sehr nett und wenn Coco zu jemandem hingeht, traut sie sich meistens auch.


    Bin ich aber im Stress, habe keine Lust, es ist Gedränge, die Hunde sind schlecht drauf usw. gibt es auch von mir ein "Nein".


    Und ungefragt einfach den vorbeilaufenden Hund antatschen, oder dass der Hund aktiv Kontakt aufnimmt, geht für mich gar nicht.


    Coco hat aber schon vielen Kindern ein wenig die Angst vor (großen) Hunden genommen, weil sie sehr ruhig ist. Und wenn es gerade passt, nehme ich mir auch gerne die Zeit.

  • Nein. ( nicht mehr )

    Der Rüde findet es zu 95% mittlerweile extrem unnütz von Fremden in irgendeiner Form ankontaktiert zu werden und die Kleine ist einfach ein Ausbund unbändiger Lebensfreude .

  • Wenn vorher nett gefragt wird? Gerne! Bei den großen Franzosen (GBdG und CSH) machen die Leute von sich aus schon einen großen Bogen. Dabei ist gerade Henri absolut freundlich und mag alle Menschen. Kaspar ist eher reserviert, geht dann aber zügig aus sich heraus und Uschi-Flury ist mittlerweile permanent unterkuschelt. Gerade für unsere Hunde finde ich es super, wenn sie Menschen toll finden, das hilft in der RHS Arbeit (finde ich).

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