Schnüffeln nach dem Vorbild der Diensthunde

  • Hallo zusammen,


    ja, ich habe noch keinen Hund, trotzdem mache ich mir so meine Gedanken. Muss ja außerdem die Zeit bis zum eigenen Hund sinnvoll nützen.


    Also ZOS interessiert mich sehr, aber abgesehen davon schwebt mir auch eine Duftstoffsuche vor. Ich würde meinem künftigen Hund gerne beibringen, nach Kaffee, Tee oder sonst was zu suchen.


    Da frage ich mich, wie viel man in eine Filmdose geben muss, damit der Hund es riechen kann. Ich denke da an Polizeihunde. Wenn die Drogen erschnüffeln, sind das ja oft winzige Mengen keine Ahnung wie gut eingeschweißt.
    Training vorausgesetzt - aber wie viel Stoff muss da vorhanden sein, damit ein Hund es noch riecht und wie gut kann man es verpacken?
    Ich weiß, das kommt auf den Trainingszustand des Hundes an...aber nur mal so prinzipiell.


    Und dann habe ich noch eine Frage: Drogenspürhunde o.ä. haben ja nicht immer Erfolg bei der Suche. Bei der ZOS ist es aber so, dass immer etwas ausgelegt wird, oder?
    Sollte man das machen, dass der Hund auch einmal nichts findet? Und vor allem: Wie tut man dann? Trotzdem loben fürs Suchen? Ich meine mir ist es prinzipiell ja wurscht, ob ich wirklich etwas verstecke oder nicht.

  • Ich schreib' jetzt mal was mir spontan dazu einfällt.
    Du kannst deinen Hund nach Art der ZOS auch nach Duftstoffen suchen lassen. Ist schließlich egal, ob dein Hund einen Teebeutel sucht, oder einen Kuli.
    Der gravierende Unterschied dürfte darin liegen, dass dein Hund den reinen Duft, von beispielsweise Kamillentee, anzeigen soll und damit Kamillentee im Allgemeinen anzeigen soll und nicht 'einen bestimmten' Teebeutel.
    Also müßtest du den Teebeutel sorgsam behandeln (nicht mit deinem eigenen Geruch behaften) und regelmäßig austauschen, vielleicht sogar Teebeutel unterschiedlicher Marken benutzen.
    Ich würde nicht grundsätzlich die Stoffe in eine Filmdose ect. füllen, sondern unterschiedliche Behältnisse nutzen, weil der Hund den Behälter sonst immer mitriecht und als individuell einstuft, d.h. er wird nur DEN Tee in DER Dose anzeigen. ;)
    Zum Anfang nimmt man einen Behälter, der viel Duft herausläßt wie den Teebeutel, danach vielleicht einen Briefumschlag oder einen Stoffbeutel.
    Je frischer der Tee, desto geruchsintensiver ist er.
    Daher dürfte nicht die Menge entscheidend sein, sondern die Frische.
    Das wird sicher nicht nur für Kaffee und Tee gelten, sondern auch für Duftöle oder Gummibärchen. :D
    Beim Training sollte der Hund immer 'finden'. :gut:

  • Hallo Shepherd,


    Zitat

    Und dann habe ich noch eine Frage: Drogenspürhunde o.ä. haben ja nicht immer Erfolg bei der Suche


    Doch, haben sie. Es werden ab und zu präparierte Koffer aufs Band gestellt oder Koffer von ahnungslosen Fluggästen präpariert.


    Grüße Bernd

  • Zitat

    Doch, haben sie. Es werden ab und zu präparierte Koffer aufs Band gestellt oder Koffer von ahnungslosen Fluggästen präpariert.


    Interessant! :smile:
    Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann werden die Koffer ausschließlich zu DEM Zweck präpariert, damit die Hunde Erfolg haben!?

  • Natürlich.
    Wenn Hund nicht regelmäßig Erfolg hat, dann sucht er nicht mehr zuverlässig, weil ihm der Grund zur Suche fehlt.
    Der durchschnittliche Diensthund ist ein Spielzeugjunkie und sucht sein Spielzeug. Da wo es nach Stoff XY riecht, da ist sein Super-Duper-Spieli. Und das findet er immer, mal früher mal später.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Aus welchem Grund sollten sonst Koffer präpariert werden??


    Aber wirklich immer darauf achten, dass der Hund auch Erfolg hat.


    Von den Diensthunden kenne ich das so (bleiben wir bei dem Beispiel mit den Koffern), dass sie erstmal so an der Kofferreihe entlang geführt werden (ohne Präparat) und, wenn sie nichts angezeigt haben wird bei einem 2. Durchgang ein präparierter Koffer dazwischengeschummelt, damit der Hund eben sein Ziel auch erreicht.

  • Manchmal geht das auch schief :


    Vor kurzem wurden 8 Koffer präpariert, aber nur 7 davon von den Drogensuchhunden gefunden.


    Der achte Koffer ist dann auf die Reise gegangen und die Drogen wurden erst am Zielflughafen irgendwo in England entdeckt. Die Wohnung des ahnungslosen Fluggastes wurde dann von einem Sonderkommando gestürmt und der Arme wurde in Haft genommen.


    Das Missverständnis konnte dann aber geklärt werden.


    Grüße Bernd

  • Es wurde übrigens erforscht, dass diejenigen Drogenspürhunde erfolgreicher sind, die nicht auf einen bestimmten Geruch trainiert werden (zbs reine Marihuana-Suche), sondern wenn sie individuell eingesetzt werden auf verschiedene Gerüche.


    Ich mach das ehrlich gesagt garnicht so kompliziert.
    Bubi wartet draussen im Flur. Ich nehm alles mögliche was ich im Haushalt finde. Gewürze, Cremes, Teebeutel, o.ä. Es reicht dann auch, dass ich ihm den Deckel, mit dem das gesuchte Objekt verschlossen war, vorsetze. Oder ich schmier ein bisschen was auf ein Küchentuch. Oder streu ein bissl was in eine Dose. Je nach Konsistenz. Oder ich versteck den Deckel und halte ihm die geöffnete Dose vor.


    Er hat es verknüpft, dass er alles annimmt, mit dem er ins 'Such!' geschickt wird. Also Teebeutel vorhalten - dran schnuppern => Such!


    Wenn er mal nichts findet und auch durch mein Helfen nicht, ist halt Pech. Dann brech ich ab und beim nächsten Mal schaue ich, ob ich nicht einen Schritt zurück gehe. Also zbs weniger kompliziertes Versteck.

  • Zitat


    Wenn Hund nicht regelmäßig Erfolg hat, dann sucht er nicht mehr zuverlässig, weil ihm der Grund zur Suche fehlt.


    Zitat

    Wenn er mal nichts findet und auch durch mein Helfen nicht, ist halt Pech. Dann brech ich ab und beim nächsten Mal schaue ich, ob ich nicht einen Schritt zurück gehe. Also zbs weniger kompliziertes Versteck.


    :???:
    Ich tendiere auch eher dazu, meinen Hund Erfolg in der Suche haben zu lassen. Alles Andere scheint in meinen Augen, auf die Dauer demotivierend zu sein.
    Ausnahme: Mein Hund würde nicht richtig arbeiten. Läßt sich ablenken, zeigt mir den Stinkefinger .. Dann würde ich abbrechen, mit Ansage. :p

  • Zitat


    :???:
    Ich tendiere auch eher dazu, meinen Hund Erfolg in der Suche haben zu lassen. Alles Andere scheint in meinen Augen, auf die Dauer demotivierend zu sein.
    Ausnahme: Mein Hund würde nicht richtig arbeiten. Läßt sich ablenken, zeigt mir den Stinkefinger .. Dann würde ich abbrechen, mit Ansage. :p


    Es ist dein Job, dass der Misserfolg nicht auf Dauer ist. ;) Deswegen überlege ich ja auch sofort, woran es gelegen haben könnte und gehe beim nächsten Mal einen Schritt zurück.


    Beispiel gestern beim Mantrailing. Bubi wird losgeschickt, hat aber null Bock zu suchen. Er guckt hier, guckt da, pieschert, schnüffelt.....trotz wiederholtem Ansetzen sucht er einfach nicht. Pech für ihn, Suche wird abgebrochen, ab ins Auto. Pause. Dann kurzer einfacher Trail, er sucht wieder, hat schnell Erfolg und ist demnach wieder motiviert und der erste Trail ist vergessen. Kein Hund ist jeden Tag gleich gut drauf, manchmal haben sie einfach wichtigeres im Kopf oder schlicht und ergreifend keine Lust.


    Belohnt wird nur, wenn er etwas selbst findet. Nur so lernt der Hund, sich auf sich selbst und seine Nase zu verlassen und nicht auf mich. (leichte Hilfestellung ist natürlich erlaubt)

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