Innenliegende Hoden = Kastra? + allgemeine Gründe

  • Hallo zusammen!


    Aufgrund dieses Threads ( https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0 ) eröffne ich jetzt den zigsten Kastra-thread um den anderen nicht noch mehr ins OT zu ziehen.


    Es ging um innenliegende Hoden und die Aussage, dass sie unbedingt entfernt werden müssen, der Hund also kastriert werden muss.


    Ich fasse nochmal zusammen: (ich hoff das geht in Ordnung)


    Zitat

    Wenn rechtzeitig kastriert wird, dann reicht es aus, wenn der nicht-abgestiegene Hoden herausgenommen wird. Der abgestiegene kann verbleiben und dem Hund eine völlig normale Entwicklung ermöglichen. Wenn mein Rüde einen nicht-abgestiegenen Hoden hätte, dann würde ich ihn noch Ende des ersten Lebensjahres entfernen lassen.


    Zitat

    Nicht mal der innenliegende Hoden muss entfernt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht so viel höher, dass er entartet, als normal (1 : 2200 - 11000; normal: 1 : 22000, also insgesamt nicht sehr hoch).


    Zitat

    Gabs schon öfter (Thread), und doch das Risiko ist höher, weil innen wärmer. Wobei: Kommt drauf an, wo der Hoden verblieben ist: Ist er im Bauchraum, sollte er unbedingt raus. Ist er im Leistenkanal oder kurz vorm Hodensack kann er in der Regel verbleiben.


    Dazu eine Frage, kann man den Hoden im Bauchraum rausoperieren und den "normalen" belassen?
    Ist ein Herunteroperieren wirklich sinnig, oder sollte man lieber gleich "richtig" kastrieren lassen um zusätzliche Risiken nach Möglichkeit auszuschließen?



    Interessant fände ich auch, welche rein medizinischen Gründe es noch gibt und ob es da auch evtl. unterschiedliche Meinungen aufgrund der Notwendigkeit gibt.

  • Anja: :gut: und Danke!


    hmm, rein vom Bauchgefühl her wäre mir am liebsten: In der Bauchhöhle befindlichen Hoden entfernen und den anderen, abgewanderten, Hoden lassen.


    M.E.n. kann ja nur der in der Bauchhöhle liegende Hoden aufgrund der da vorherrschenden höheren Temperaturen entarten.


    Die Abessinierin

  • Jabba hatte einen innenliegenden Hoden. Bis zum 6. Monat hat der Hoden gependelt, dann war er nach nem Wachstumsschub plötzlich ganz weg.


    In der Op sollte der Hoden eigentlich in den Hodensack runter gelagert werden und dort fixiert werden. Da war Jabba ca. 8 Monate alt. Leider war das Band zu kurz, so daß der Hoden entfernt wurde. Der normale Hoden wurde belassen.


    Verschiedene Risiken bestehen bei einem Hoden im Bauchraum:


    Verdrehen der Hodenbänder, dadurch Abschnüren, Absterben, Blutvergiftung usw.


    Entarten des innenliegenden Hodens durch die höhere Temperatur.


    Entgleisung der Hormonproduktion durch höhere Temperatur, dadurch Verhaltensauffälligkeiten.


    Das waren jetzt so die wichtigsten Dinge..


    Wurde der innenliegende Hoden frühzeitig entfernt, besteht für den normalen Hoden keinerlei erhöhtes Risiko. Die Hormonproduktion von diesem einen Hoden reicht völlig aus, damit der Hund sich normal entwickeln kann. Im Blut sollte kein Unterschied festzustellen sein gegenüber einem Hund mit 2 gesunden Hoden.


    Leider wollen viele Tierärzte gleich ganz und komplett kastrieren. Dies begründen sie meist damit, daß es ja vererbar ist und der Hund sich nicht fortpflanzen sollte. Aber da ich mir durchaus zutraue einen Deckakt zu verhindern, war mir die Erhaltung des gesunden Hodens zu wichtig.


    Tatsächlich gibt es auch Stimmen, die sagen, die Wahrscheinlichkeit, daß ein innenliegender Hoden entartet sei gering. Ich frage mich nur, auf welchen Statistiken sich diese Leute berufen, da meines Wissens fast immer gleich komplett kastriert wird, oder es eben bei Problemen erst bemerkt wird. In meinem Bekanntenkreis kenne ich z.B. einige Hunde, die mit innenliegenden Hoden große Probleme bekamen, aber keinen einzigen, dem der innenliegende Hoden gelassen wurde UND der damit problemfrei lebte.


    Desweiteren ist das Risiko für die OP selbst sehr gering, der außenliegende normale Hoden kann belassen werden, und warum sollte ich also das Risiko von einem innenliegenden Hoden in Kauf nehmen?

  • Interessantes Thema, zu mal bei uns sich die Frage sehr warscheinlich stellt. :/


    Unser Rüde ist jetzt 6 Monate und ein Hoden ist nicht abgestiegen.
    Laut Tierarzt stehen die Chance auch nicht sehr gut das sich da was tut.
    Zum Thema Kastration hat er gesagt nicht vor Ende des ersten Lebensjahres, weil sonst die Entwicklung beeinträchtigt wird (wobei ein jüngerer Kollege den schon nach dem 6. Monat entfernen wollte, wo ich total dagegen bin)
    Außerdem hatte ich so das Gefühl das der Tierarzt am liebsten gleich beide Hoden entfernen möchte, weil sichs ja anbietet :???: Der hat glaub ich gar net auf dem Plan das, das jemand vielleicht nicht möchte...
    Der medizinische Grund für das Notwendige entfernen des Hoden ist (laut Tierarzt) das der im Bauchraum einfach zu warm wird und deswegen die Warscheinlichkeit einer Entartung steigt.


    Zum Thema Herunteroperieren kann ich nur sagen, das ich das nicht sehr sinnvoll finde (höchstens wenn beide Hoden betroffen sind), denn ich denke der kommt auch mit einem Hoden gut klar, und da der Hodenhochstand erblich ist, ist der Hund eh definitiv nicht zur Zucht zugelassen.

  • Stimmt, Tanja, der innenliegende Hunden soll vererbbar sein und deshalb befürworten die TÄ allgemein eine komplette Kastra....


    Der Kryptorchismus hat sowohl züchteri-
    sche als auch gesundheitliche Konsequen-
    zen für einen Rüden. Es wurde zweifelsfrei
    nachgewiesen, dass Kryptorchismus eine
    angeborene, erbliche Erkrankung ist. Der
    Erbgang wird als autosomal rezessiv und
    polygen beschrieben. Dies bedeutet, dass
    die dafür verantwortlichen Gene ausser-
    halb der Geschlechtschromosomen X/Y lie-
    gen (autosomal), diese reinerbig vorhan-
    den sein müssen (es darf kein dominantes
    Gen am gleichen Genort vorhanden sein)
    und, dass mehrere Gene (polygen) verant-
    wortlich sind für die Vererbung.



    Quelle:http://docs.google.com/viewer?…uqeHJMNFkOw6pLpXCb98lBc1Q


    Die Abessinierin

  • Oh... ich war etwas zu langsam und noch im anderen Thread :roll:


    Weil ich ja eine Rüden haben wollte, habe ich auch erst mit der Überlegung gespielt, ihm nur den inneren Hoden entfernen zu lassen, wovon mir aber mehrfach abgeraten wurde. Vor ca. zwei Monaten bei einer Kontrolluntersuchung hat unser TA bestätigt, dass der Hoden bisher noch im Bauchraum liegt, wobei es wohl auch geblieben ist. Deshalb finde ich, dass der auf jeden Fall raus sollte und ein Risiko, das sich nur im fünfstelligen Bereich bewegt, fühlt sich meiner Meinung nach schon viel sicherer an! Wäre der Hoden zwischenzeitlich noch in den Leistenkanal gewandert, würde ich wohl noch ein paar Meinungen einholen und es evtl. noch mal überdenken.
    DANKE @ AnjaNeleTeam


    Über eine Vollkastration denke ich erst seit ein paar Wochen nach, da Wuff vermehrt schlechte Erfahrung mit anderen Rüden macht (auch spät kastrierte) und ich ihn quasi davor verschonen möchte.
    Dass er mal eine Hündin deckt, würde ich auch auf keinen Fall zulassen, aber darin hätte ich auch kein Problem gesehen, wenn er nicht (oder auch nur teil-) kastriert werden würde.

  • HD ist aber auch erblich und dennoch käme niemand auf die Idee einfach so alle HD-Hunde zu kastrieren...

  • Zitat

    HD ist aber auch erblich und dennoch käme niemand auf die Idee einfach so alle HD-Hunde zu kastrieren...



    ...und alle ED-Hunde, Herzfehler, En- und Ektropium, Knickruten usw. usf.



    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Okay, zurück zum Thema...


    Das eine ist ja, wenn der Hoden im Bauchraum hängenbleibt aber welche Behandlungsmöglichkeiten hat man eigentlich bei Hoden, die im Leistenkanal steckenbleiben und von dort aus nicht weiter absteigen?


    Die Abessinerin

  • Bei einem Hoden im Leistenkanal bleibt Dir eigentlich nicht viel übrig, als ihn raus zu holen, da der Leistenkanal ja irgendwann zu geht, dabei der Hoden dann abgeschnürt würde bzw. der Leistenkanal reißen könnte. Allerdings kommt das wohl so gut wie nie vor.


    Ist der Hoden tiefer, also fast in Richtung Hodensack hat man wiederum mehrere Möglichkeiten:


    ist der Hoden dort gut tastbar, kann man ihn da belassen und drauf hoffen, daß es kühl genug ist und nicht entartet. Passiert was, kann man das in aller Regel recht früh fühlen und dann noch reagieren.



    Man kann versuchen den Hoden in den Hodensack zu verlagern und dort zu fixieren, damit er dort bleibt.


    Bei Welpen versucht man öfter mal den Hoden Richtung Hodensack zu massieren, in wieweit das klappt? keine Ahnung...


    oder halt auch rausnehmen.

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