GP im Agility
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speziell für SuB und Ines (Freddypudel):
der durchschnittliche GP ist zwischen 57 und 62 cm gross. Klar gibt es auch kleinere Exemplare, aber darauf zu hoffen, dass man so eines bekommt ......
Die Eltern meiner weissen Hündin waren/sind 58 und 61 cm gross laut ZTP. Meine "Kleine" ist mit ihren 65 cm die zweitkleinste im Wurf. Soviel dazu von wegen von Grösse der Eltern auf Grösse der Kinder schliessen. Man kann nicht mal unbedingt von Geburtsgewicht und Grösse während der Welpenzeit auf die Endgrösse schliessen.Daraus folgt, dass der GP an sich mE grössenmässig bereits am oberen Ende dessen angesiedelt ist, was für Agitrianing mE noch ok ist.
Tunnel - Durchmesser 60 cm => ein etwas grösser geratender GP muss da schon ganz schön in den Ellbogen einknicken. Eine Belastung, die man in jungen Jahren nicht wahrnimmt und die v.a. auch der junge GP, wenn er gesund und fit ist und mit Spass bei der Sache ist nicht wahrnimmt. Meine grosse GP-Hündin ist in jungen Jahren mit Begeisterung durch den Tunnel geflitzt - dass dabei öfter mal der Tunnel anschliessend nicht mehr so lag, wie er vorher lag .... Pech, that's life.
Dazu kommt ein Punkt, der mir erst im Laufe der Jahre klargeworden ist, bzw. den mir meine Hündin klargemacht hat. Es gibt leider immer noch viel zu viele Vereine bwz. Helfer bei Turnieren, die von Parcoursbau KEINE Ahnung haben. Und leider zu viele Richter, die nicht darauf achten. Ich habe mich diesbezüglich mal mit einem Richter und PL während eines Turniers "gefetzt". Ende vom Lied war das oberdämliche Kommentar des Richters "wenn dein Hund den Tunnel nicht kann, ist das doch nicht unser Problem". In diesem Fall ging es darum, dass ich darauf hingewiesen habe, dass die verwendeten Spanngurte zur Befestigung des Tunnels das weiche Material so stark einschnürte, dass der Tunneldurchmesser an dieser Stelle höchstens noch 55 cm betrug. Ein Durchmesser von 60 cm ist für einen 65 cm Hund schon äusserst grenzwertig, 55 cm v.a. wenn Hund nicht darauf gefasst ist, völlig unmöglich. Beobachtet mal Hunde im Bereich 60-65 cm Rückenhöhe, da sieht man genau, wie die am oberen Ende der Tunnelröhre entlanggehen - wenn da dann noch die üblichen Metallbögen, Spanngurte etc. runterdrücken ...... :zensur:Bis heute sehe ich aber dieses nachlässige, gedankenlose Aufbauen der Tunnel durch Leute, die teilweise selbst schon jahrelang Agi machen. Und das Ignorieren/Dulden der Richter.
Slalom - je grösser der Hund und je länger, desto grösser die Belastung in der WS.
Reifen - zum Glück hat sich da in den letzten Jahren ein bischen was geändert. Als ich mit Agi anfing, durfte der Reifendurchmesser als Mindestmaß noch 38 cm haben ....... Inzwischen ist Mindestmaß zumindest 45 cm wenn ich das richtig im Kopf habe.
Hindernisabstände - 5-7 m sind für die meisten GP, v.a. wenn sie richtig mit Tempo laufen eher zu kurz. Sie können sich dabei nicht strecken.
So - und dann kommen die körperlichen "Eigenheiten" der GP noch dazu. Meine älteste Hündin wäre für Agi ideal gewesen (wenn sie nicht durch den suboptimalen Aufbau zu Beginn völlig verhunzt worden wäre, ok, damals wussten wir es halt alle noch nicht besser). Und ich kenne einige GP, die tatsächlich recht gut sind. Eine amerikanische Hündin, die in ihrer Jugend Zeiten lief, die so manchen BC ins Schwitzen brachte.
ABER - alle diese wirklich guten GPs zeichnet eines aus - sie sind standardmässig alles andere als "ideal". Weder haben sie die extrem aufgerichtete Haltung, sprich tragen den Kopf nicht "stolz" nach oben gereckt, noch haben sie diese extreme Hinterhandwinkelung. Und die meisten von diesen Hunden haben auch noch die 90° Schulterwinkelung, also eine gut gewinkelte Vorderhand, nicht diese steile Schulterwinkelung, die jetzt im FCI-Standard als "erwünscht" angegeben ist, weil die Züchter über Jahre die gute Schulterwinkelung einer aufsehenerregenden Haltung sozusagen "geopfert" haben.Die steilere Schulterwinkelung bsp. bedingt, dass Hund die Vordergliedmaße im Sprung nicht mehr richtig anziehen kann. Wenn man mal einen BC im Vergleich zu einem GP springen sieht, dann sieht man da bereits gewaltige Unterschiede im Sprungverhalten.
Die Tatsache, dass der BC so "optimal" für's Agi passt liegt nicht in seinem Lernverhalten, nicht in seiner Intelligenz, nicht in seinem Trieb, Arbeitswillen, ..... . In all diesen Punkten steht ihm der Pudel in keiner Weise nach.
Es ist REIN der Körperbau, der den BC zu einem optimalen Agi-Hund macht. Die Proportionen, die Winkelungen, die Haltung.
Der GP ist idR quadratisch, ggf. sogar höher als lang. Was eine andere Sprungtechnik bedingt.
Was bsp. für Zonengeräte suboptimal ist - der BC mit seinen im Verhältnis zu Länge kürzeren Beinen und optimaleren Winkelungen geht eher im "Tiefflug" über die Zonen, er kann sich quasi an die Zonengeräte regelrecht andrücken, während der GP mit seinen lange Haxen und teilweise doch extremeren Winkelungen eher weg von den Zonen tendiert.
Daraus folgt, dass die Belastung an den Zonen, sowohl an Auf- als auch an Abgang für den GP doch deutlich stärker ist. Und man ggf. beim Zonenaufbau andere Punkte berücksichtigen muss als bei einem BC.
Für einen GP ist bsp. 2on2off sehr viel schwieriger durchzuführen als für einen BC oder auch einen Belgier - der zwar genausogross ist aber auch wieder andere Körperproportionen hat.All das sind Punkte, die man einfach beachten sollte, wenn man mit einem GP Agi macht. Sie sollten NICHT als Ausrede dienen, wenn was nicht klappt, denn auch ein GP kann saubere Zonen haben, kann einen guten Slalom draufhaben usw.
Und auch ein GP kann richtig flott im Parcours unterwegs sein.V.a. kann man mit einem GP im Agi auch so richtig Spass haben.
Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass ein GP kein Anwärter auf irgendwelche Meistertitel ist.
Wobei - ich hatte mit Nele trotz ihrer Grösse öfter mal die schnellste Zeit. Und wenn wir fehlerfrei durchgekommen sind, waren wir auch Erste - aber das hat man an einer Hand abzählen können :/
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Vielen Dank für diesen wirklich informativen Text.
LG
Arnie
PS Tolles Video!! Toller Hund.
Der Großpudel an sich ist einfach toll, und ich sprech da aus persönlicher Erfahrung -
Super toller interessanter Bericht, yane, vielen Dank! So wie du das erklärst ist mir das absolut logsich;)
Das Video ist klasse - ich gestehe, bei mSlalom ist mir fast schwindelig gewroden nur vom zuschauen
LG
Ines
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Hi,
Super, ganz vielen Dank für diesen total informativen Text!
V.a. liegt es also an der Körperhöhe und den Winkelungen.
Also, einen Titel würde ich im Agi eh nicht gewinnen wollen - mir ginge es wenn dann eh eher um Spaß. Mir ist dabei nur wichtig, meinem Hund nicht zu schaden.Im Vergleich zum Labbi dachte ich v.a. an das vergleichsweise hohe Gewicht, das so ein Labrador mit dem eher breiten Körperbau nunmal hat, im Vergleich zum Pudel, der vergleichsweise schmäler gebaut ist... Außerdem an die Tatsache, dass viele schon von vornherein Probleme mit den Gelenken haben.
Vielen Dank nochmal!
lg,
SuB -
ich finde das sehr gut zusammengefasst
gleiches findet man auch in den windhundesportarte, wo ebenfalls die winkelungen völlig aus der norm gezüchtet werden für das "imposante" gangwerk, dass dabei der ursprüngliche bewegungsablauf gestört wird interessiert hier auch wenige, man möchte ja auf ausstellungen titel gewinnen und da auch windhunde ja nun in hießigen gefilden keine wirkliche aufgabe mehr haben nehmen viele das eben ohne zu meckern hin
ich sollte übrigens auch mal mit yamiq in einer unserer wenigen hundeschulstunden durch so einen tunnel :| haha... der war wesentlich kleiner als er...
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