Junghund bellt aus Unsicherheit. Was tun?

  • Hallo zusammen,


    mein Golden Retriever Rüde Filou kam mit 8 Wochen zu mir. Nun ist er 5 Monate. Da es mein 2. Hund ist habe ich einiges an Erfahrung was Hundeerziehung betrifft, dennoch weiß ich für dieses Problem, dass wir im Moment haben, leider keine Lösung.
    Ich schildere euch nun kurz die Problematik:
    Filou läuft so gut wie immer frei, da er sehr gut hört. Schon seit längerer Zeit bellt er Kinder (z.B. auf Fahrrädern/Dreirad) und andere Hunde an. Die Situation ist dann folgende: Filou und ich laufen auf einem Feldweg entlang und es kommt uns ein Hund entgegen. Filou sieht den Hund fixiert, stellt die Nackenhaare und bellt. Er läuft dann etwas nach vorne, bleibt aber immer wieder stehen und wartet bis ich ca. auf seiner Höhe bin, dann läuft er wieder ein kleines Stück bellend nach vorne. Wenn nun der andere Hund auf ihn zu kommt, macht er einen Rundrücken, zieht den Schwanz ein und rennt in meine Richtung. Kurz darauf läuft er aber wieder vor und ist nun doch neugierig und möchte doch spielen (so kommt es mir zumindest vor) Wenn nun der andere Hund lust hat, dann kommt es zu einem ganz normalen Spiel mit einem normalen Spiel- und Sozialverhalten. Der eingezogene Schwanz zeigt mir deutlich dass er nicht aggressiv ist, sondern sehr verunsichert. Sein Verhalten kann ich mir erklären, da er mit 3 Monaten von einem Schäferhund in die Enge getrieben wurde und sehr heftig aufwinselte. Meine Reaktion auf sein Verhalten war von Anfang an folgende:
    - ich bin ganz normal weiter gelaufen, habe weder Filou betüttelt, noch auf ihn eingeredet, mitgebellt, sonst irgendetwas in der Art. Dieses Ignorieren habe ich Tag für Tag durch gezogen, das Gebell nahm aber kein Ende.
    Variante Nr. 2 war der Versuch ihn zu Clickern bei Blickkontakt. Leider kann ich keinen Kontakt mit ihm aufnehmen wenn er den Hund anfixiert und dabei bellt.
    Variante Nr. 3 ich nehme ihn an die Leine, sobald ich den Hund erspähe. War leider auch erfolglos, da er dann einfach an der Leine bellt und dabei noch zieht, was ich sehr kontraproduktiv finde.
    Variante Nr. 4 er fixiert Hund an, fängt an zu bellen, ich pfeife ihn zurück, er kommt setzt sich vor mich hin, ich halte ihn am Halsband fest und Filou bellt einfach im sitzen weiter...


    So, das ist nun die Problematik. Durch dieses Verhalten von Filou habe ich schon viele Besitzer gesehen, die in null komma nix zu ihrem Hund galoppieren und ihn an die Leine nehmen, da mein kleiner Stepke bellend auf den anderen Hund zu rennt. Dies ist dann einfach sehr schade, da der andere Hund dann an der Leine sicher mehr Spannung aufbaut, als er es getan hätte, wenn er frei gelaufen wäre...


    Ich hoffe sehr, dass ihr einen Tipp habt, wie ich das Problem in den Griff kriegen könnte.


    Herzlichen Dank schon mal dafür.


    Alles liebe,


    Celine und Filou (der seinem Namen alle Ehre macht ;))[/img]

  • Hast du einfach mal versucht, statt zu ignorieren deinem Hund Sicherheit zu geben? Das scheint ihm in dem Moment ja zu fehlen..


    Hunde sind extrem gut darin die Stimmung ihres HF wahrzunehmen. Und grade unsichere Hunde sind auf dich als "Tachonadel" angewiesen.


    Für mich ist der Hund in der Situation schlicht alleingelassen und überfordert. Er weiß nicht recht, wohin mit sich und behilft sich am Ende halbwegs gut mit dem, was er an Sozialverhalten drauf hat. Und du ziehst dich aktiv zurück, indem du ignorierst, oder - schlimmer - du greifst ein, indem du ihn einschränkst, seinen Bewegungsradius einschränkst, in einer Situation, in der er sich ohnehin bedroht fühlt.


    Versuch´s doch mal spaßeshalber mit einem begeisterten: "Ja hey, guck mal wer da kommt!" Und achte penibel auf seine Körpersprache. Entspannt er sich bei der Ansage, setzt du nach. "Ja wer ist denn da?" (stell dir einfach, vor, da käme Robby Williams oder sonst wer, den du extrem doll findest).


    Versuch ihn durch deine Emotion zu beeinflussen, ihm einen Wegweiser an die Hand zu geben, wie die Situation einzuordnen ist..

  • Herzlichen Dank Fusselflitz für deinen Beitrag!


    Das könnte durchaus sein, dass Filou in solch einer Situation überfodert ist, so habe ich das noch gar nicht gesehen...


    Ich werde morgen deine Idee umsetzen und berichte dann.

  • äh... das ist natürlich so nicht anzuwenden, wenn der entgegenkommende Hund an der Leine ist oder zähnefletschend und fauchend in derselben hängt beim Anblick deines Hundes ;)

  • Huhu,


    du hast dir da jetzt schon einen Pöbler erzogen. Ich würde das Verhalten unterbinden und zwar nicht erst wenn er anfängt zu bellen, sondern wenn du merkst das da ein fremder Hund kommt.
    Die ersten Anzeichen sind:
    Ohren aufstellen (auch Schlappohren gehen etwas nach oben)
    Aufbauen
    Schwanz hoch, manchmal aufhören zu wedeln.


    und dann musst du schon reagieren.
    Rufe deinen Hund zu dir, lasse ihn absitzen, lenke ihn ab. Lasse ihn gar nicht so weit kommen, das er zu dem anderen Hund rankann.
    Mit einem 5 Monate alten Hund ist das vielleicht noch niedlich, aber nicht mehr wenn er mal ausgewachsen ist und es wird nicht besser werden wenn du nichts machst.


    Und bitte säußel in so einem Moment nicht auf deinen Hund ein, wenn er schon am pöbeln und bellen ist, damit unterstützt du ihn in seinem Verhalten.
    Lobe deinen Hund wenn er sich auf dich konzentriert, aber nicht für ein Fehlverhalten.

  • meckmeck


    und jetzt verargumentierst du noch sauber inwiefern das Anbellen eines fremden Hundes kategorisch nichts mit Unsicherheit zu tun haben kann und daher unterbunden werden muss. Und insofern vollkommen unmöglich in Frage kommt, dass ein entspannen der Situation VOR dem Bellen durch eine entsprechende Einordnung via Stimme das Ganze von vornherein vermieden werden könnte...



    So langsam nervt mich deine nicht-leserei...


    Zitat

    Die Situation ist dann folgende: Filou und ich laufen auf einem Feldweg entlang und es kommt uns ein Hund entgegen. Filou sieht den Hund fixiert, stellt die Nackenhaare und bellt. Er läuft dann etwas nach vorne, bleibt aber immer wieder stehen und wartet bis ich ca. auf seiner Höhe bin, dann läuft er wieder ein kleines Stück bellend nach vorne. Wenn nun der andere Hund auf ihn zu kommt, macht er einen Rundrücken, zieht den Schwanz ein und rennt in meine Richtung. Kurz darauf läuft er aber wieder vor und ist nun doch neugierig und möchte doch spielen (so kommt es mir zumindest vor) Wenn nun der andere Hund lust hat, dann kommt es zu einem ganz normalen Spiel mit einem normalen Spiel- und Sozialverhalten. Der eingezogene Schwanz zeigt mir deutlich dass er nicht aggressiv ist, sondern sehr verunsichert.


    :roll:

  • Weißte was Fussel, immerhin lese ich deine Beiträge und in dem ersten den du in dem Thread geschrieben hast, steht nichts davon, das du den Hund vor der Situation da rausnehmen sollst, sondern nur das man mit netter Stimme auf ihn einsprechen soll.
    Und so einen Ratschlag jemanden zu geben, der ein Problem mit seinem Hund hat, finde ich einfach unverantwortlich.


    Und wo bitte verargumentier ich mich. Wenn der Hund immer wieder nach vorne geht, dann kann da nicht so viel Unsicherheit sein, den Schwanz zieht der Hund laut TS erst ein, als der andere Hund ihm entgegenkommt.


    Ich würde meinen Hunden solch ein Verhalten nicht erlauben, aber ich habe auch einen hohen Ausbildungstand bei meinen Hunden.
    Aber jedem das seine, säußelt ihr eure Hunde in solch einem Moment voll und dann reden wir in 2 Jahren noch mal.

  • Zitat

    Weißte was Fussel, immerhin lese ich deine Beiträge...dann reden wir in 2 Jahren noch mal.


    Nö, tust du nicht. Weder liest du meine Beiträge richtig, noch - und das ist schlimmer - die des TE.


    Der Ausbildungsstand deiner Hunde interessiert mich nicht, DEINER wär hier gefragt.


    aber "dann reden wir in 2 Jahren noch mal"


    ;)

  • Hallo Celine,


    ich würde dem kleinen Schnösel dezent erklären, daß man sich nicht so verhält. Gerade jetzt, wo du noch alle Möglichkeiten hast.


    Ruf ihn zu dir, bzw laß ihn erst gar nicht vorlaufen, wenn andere Hunde auftauchen. Laß ihn locker im Fuß an den Hunden vorbeilaufen, er soll lernen, daß er an deiner Seite entspannt mitlaufen kann.
    Vorlaufen und andere ankläffen ist schlichtweg nicht erlaubt und solange er in so einer Phase ist bleibt er bei dir. Fixieren, anbellen, knurren würde ich verbieten. Ich würde auch nicht stehen bleiben, kein Sitz verlangen, sondern ein ruhiges Mitlaufen.


    Man muß nicht zu jedem Hund hin und man muß auch nicht jeden mögen. Gerade die Erfahrung, daß man auch locker an anderen vorbeiläuft ohne Kontakt aufzunehmen, das ist wichtig zu lernen. Die meisten dürfen nämlich immer zu allen hin und irgendwann hängen sie jammern und kläffend in der Leine, weil sie es auf einmal nicht mehr dürfen.


    Kläre solche Situationen gleich zu Beginn, behalte ihn bei dir, verlang ein gesittetes Benehmen und laß ihn nur mit deiner Erlaubnis und ohne diese "Zeremonie" zu anderen Hunden.


    Gruß, staffy

  • Ich finde die Reaktion für einen 5 Monate alten Hund schon sehr heftig...bist Du sicher, das es mit der von Dir beschriebenen Situation mit dem Schäferhund zu tun hat...ist da vielleicht mehr vorgefallen?...Oder ist er zu Hause auch ein bischen "to much"?...ich meine das nicht böse ;)


    ...ich würde Deinen Hund nicht mehr vorlaufen lassen,( wie hier schon beschrieben wurde)...ruf ihn wirklich zu Dir und sichere Dich einigermaßen ab, ob der Kontakt gewollt ist.


    ...reagiert er bei kleinen Hunden genauso?



    ...ich würde ihn auch nicht absitzen lassen, sondern in Bewegung bleiben und einen großen Bogen laufen.

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