Süß? Verkrüppelung? Oder alles nicht so schlimm?

  • Zitat

    Es wird hier grundsätzliche alles in einen Topf geworfen, da muß man halt darauf aufmerksam machen, dass es halt doch Unterschiede gibt


    :gut: So ist es :gut:


    Leider Gottes ist es so, sobald man eine Rasse erwähnt ist alles eine Qualzucht. Das es meist noch eine andere Variante gibt, wird dann gar nicht mehr zur Kenntniss genommen.

  • Zitat


    Was soll denn der Blödsinn? :???:


    Findest Du, ich jedenfalls nicht.


    Hat man ne EB, FB, Mops oder möchte man sich ein Hund dieser Rasse kaufen wird gleich "Qualzucht" geschrieen oder noch besser


    https://www.dogforum.de/ftopic103840.html


    Gleich die erste Antwort ist doch ein typisches Beispiel, aber in keinster Weise hilfreich für die TS gewesen.

  • Super .... man kauft sich also eine Rasse, die in der Diskussion steht, weil sie gesundheitlich nachweislich viele Defizite hat und anstatt für seine Rasse - die man ja aus irgendeiner Überzeugung gekauft hat (die zum Beispiel wäre? Es interessiert mich wirklich!) - in die Bresche zu springen und mal genau zu erklären wie sich der Alltag mit diesen gestaltet, hält man lieber die Klappe und lässt die anderen Vermutungen anstellen.


    Sorry, aber das wirft absolut kein gutes Licht auf Halter dieser Rassen. Warum kann man sich dann nicht mal äußern und Klartext reden? Weil die Anschuldigungen und das Wort Qualzucht und dergleichen vielleicht zutreffend sind? Weil gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht wegzureden sind, es aber unangenehm ist darüber zu reden? Weil man nicht bereit ist, sich einzugestehen, dass man die Zucht von Krüppeln aktiv unterstützt?


    Dagegen wird hier über langhaarige Hunde diskutiert und welche, die showmäßig etwas übers Ziel hinausschießen, aber wohl noch offenbar ganze Hunde sind. Mit vier normalen Beinen, einem funktionierendem Bewegungsablauf und einer Nase mit der man noch Luft bekommt und einem Maul, wo Gaumensegel und Pharynx noch Platz haben ... fast ein wenig kurios.


    Mal ehrlich, als Liebhaber einer Rasse WEIß man doch um deren interne Gesundheits-Problematik. Klar weiß ich, dass Shelties auch nicht nur gesunde Hüpfflummis sind, sondern hier auch in Bezug auf HD, ED, PRA, CEA, MDR1 Rücksicht genommen werden muss. Aber es ist doch ein Unterschied, ob ich - im Laufe der Zucht aufgetretene Krankheiten - versuche auszumerzen, oder wenn ich äußerliche Merkmale ganz gezielt dahin züchte und die verkrüppelte Anatomie einfach so hinnehme, weil es eben so gehört.


    Im Übrigen zeigt dieses Thema sehr schön, wie intensiv sich hier einige mit ihrer eigenen Rasse beschäftigt haben und sich durchaus über die Extreme bewusst sind. Hier wurde über Collies und langhaarige Hunde diskutiert, über Windhunde, über Jagdhunde ... über Hunde, die an für sich auch in ihren Extremen immer noch Hunde sind, die sich fortbewegen können und die durch ihre Anatomie nicht zwangsläufig derart eingeschränkt werden.


    Über die Rassen, die wie hier als Qualzucht bezeichnen würden, haben wir eigentlich gar nicht geredet. Wie auch, kein Besitzer fühlt sich imstande sich mal zu seiner Entscheidung zu äußern.


    Das finde ich schade.

  • Vorgestern waren wir mit der Tiertafel zu einem Mopstreffen eingeladen. Ich selbst hatte mich, bevor die Entscheidung für einen Hund aus dem Tierschutz fiel, lange mit der Rasse Mops beschäftigt und war deshalb besonders gespannt auf die mopsigen Besucher.


    80 (!) fröhliche Möppels stürmten den Platz. Besonders auffällig: Den ganzen Nachmittag lang gab es nicht die kleinste Rumzickerei unter den Hunden. Die sind einfach alle lieb und freundlich, was sicher oft den Ausschlag gibt, einen Mops anzuschaffen.


    Sehr interessant war, die verschiedenen Mopstypen zu vergleichen: Da gab es die hochbeinigen, sehr schlanken, deren Nasenfalte den Nasenschwamm komplett freilässt (das waren durchweg jüngere Tiere), und die quasi quadratischen, die nicht mal an ihrem eigenen ... ihr wisst schon ... lecken können (alle schon älter). Und alle Typen dazwischen.


    Natürlich wurde auch über die mopstypischen Krankheiten und "Eigenarten" gesprochen, aber insgesamt hatte ich den Eindruck, dass da niemand was "schönreden" wollte. Eher wirkte es so, dass Besitzer der "alten" Typen sich bei ihrem nächsten Mops doch für die (hoffentlich) gesündere Variante entscheiden werden.


    So lange beim Anmelden zur Ausstellung aber Sätze fallen wie: "Dieser Mops ist nicht dick genug" :shocked: , wird sich natürlich nicht so schnell was ändern. Hallo, Zuchtverbände, mal aufwachen!


    Und das Fass "Möpse aus Polen" mache ich hier gar nicht erst auf :( : .


    Notmöpse gibt es übrigens so gut wie keine, da müsste schon die gesamte Familie samt allen Nachbarn dahingerafft werden, dass ein Mops im Tierheim landet.


    Darf ich hier eigentlich eigene Fotos reinstellen mit fremden Möppels drauf :D ? Dann könntet ihr mal den Unterschied sehen.


    Liebe Grüße
    Wauzihund

  • Ich oute mich mal. :hust:


    Ich mag die kleinen, im Rücken zu langen oder an den Beinen zu kurzen (wie mann eben sieht) Hunde mit den eingedätschten Nasen.
    Ein Mops ist jetzt nicht ganz so mein Traumhund, den findet Männe schöner, aber eine französische Bulldogge oder ein Boston Terrier, das hat schon was.
    Ich mag sehr kompakte, muskulöse Hunde und irgendwie passt dann auch dieser Bollerkopp dazu. Und die kleinen finde ich persönlich durchaus harmonischer als die größeren Vertreter. Boxer sind mir zu anthletisch, Bordeauxdoggen empfinde ich oft als "auseinandergefallen" also irgendwie zu massig und gleichzeitig zu wenig kompakt.
    Wie gesagt, das ist ein ganz persönliches Empfinden, Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. ;)
    Wir haben keinen solchen Hund.
    Vor einiger Zeit sollte so ein Hund einziehen, aber das Kleinteil kam dazwischen.
    Aktuell käme so ein Hund nur als "Gebrauchthund" in Frage, so richtig überzeugen kann mich bisher kein Züchter. Ich habe mich aber auch zu wenig damit beschäftigt, vielleicht gibt es eben doch die "Traum-Züchtergruppe", die eben ziemlich genau auf das Wert legt, was ich als wichtig empfinde.
    Ich meine, prinzipiell geht es doch, diese Hund so zu züchten, dass sie freiatmend sind, dass sie gesunde Wirbel haben, dass die Falten nicht übertrieben sind und Probleme machen, dass die Augen nicht fast aus dem Kopf fallen... Dann ist es eben ein gemäßigterer Typ, mehr ein Hund von vor 60 oder 70 Jahren oder vor noch längerer Zeit. Das sieht dann zwar durchaus anders aus, aber man erkennt die Rasse trotzdem. Und das, was ich z.B. an diesen Rassen eben schätze, das ist dann auch noch da.
    "Gebraucht" würde ich auch einen Hund mit gesundheitlichen Einschränkungen nehmen, vom Züchter nicht. Dass es ein Risiko für gewisse Probleme gibt, das sehe ich ein. Ich erwarte aber, dass man alles versucht, das zu vermeiden, dann können wir über einem Hund vom Züchter direkt reden. Und dafür braucht es eben deutlich mehr als nur einen Züchter, der das so sieht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich versteh gerade nicht worauf du hinauswillst :???: :???:


    Dich meinte ich überhaupt nicht :-) Fand das interessant ,was du geschrieben hattest zu dem Shar Pei.


    Mich befremdet es nur, dass sich irgendwie kaum ein Halter solcher - ich nenne sie jetzt einfach mal so - "Problemrassen" in der Lage sieht, mal zu schreiben warum er sich für eine solche Rasse entschieden hat.


    Mich würde das WARUM interessieren und vor allem auch WIE das Leben mit einem solchen Hund ist. Also ob gesundheitlich tatsächlich einiges im Argen liegt, oder man sich die Probleme vielleicht auch einfach schön sieht.

  • Wauzihund: das würde mich echt mal interessieren. Stell doch mal rein :-)


    Gibt es eigentlich Verbände oder Zuchtgruppen, die sich bei solchen Rasse ganz gezielt zur Rückzüchtung entscheiden?


    Ist es jetzt eher so, dass die jungen Hunde meist noch hochbeinig und recht beweglich sind und sich die "Wurstmöpse" dann im Alter entwickeln?


    Oder das der neu gezüchtete Typ langbeiniger geworden ist, als der vor paar Jahren?


    Was haben die Mopsbesitzer denn so erzählt? Müssen sie oft zum Tierarzt? Welche Lebenserwartung hat ein Mops?

  • Zitat

    Super .... man kauft sich also eine Rasse, die in der Diskussion steht, weil sie gesundheitlich nachweislich viele Defizite hat und anstatt für seine Rasse - die man ja aus irgendeiner Überzeugung gekauft hat (die zum Beispiel wäre? Es interessiert mich wirklich!) - in die Bresche zu springen und mal genau zu erklären wie sich der Alltag mit diesen gestaltet, hält man lieber die Klappe und lässt die anderen Vermutungen anstellen.


    Nein, so ist das ganz und gar nicht. Aber wenn man das schon in ca. 20-30 Threads hier erklärt hat, Zuchtverfehlungen beschrieben hat, die verschiedenen Typen in den verschiedenen Ländern, privat viel Aufklärung betreibt, dann reicht´s irgendwann mal in derartigen "Schubladenthreads" ellenlange Beschreibungen abzugeben.
    Da ist mir noch lieber ihr denkt euch euren Teil und verurteilt die Halter und Züchter dieser Rassen.


    Zitat

    Sorry, aber das wirft absolut kein gutes Licht auf Halter dieser Rassen. Warum kann man sich dann nicht mal äußern und Klartext reden? Weil die Anschuldigungen und das Wort Qualzucht und dergleichen vielleicht zutreffend sind?


    Nein, siehe oben.
    Und Leute die schon den ein oder anderen Beitrag von mir gelesen haben, können bestätigen dass ich absolut nichts an meiner Rasse beschönige, eher im Gegenteil. Aber auf unangemessene, pauschalisierende Beiträge möchte ich gar keine Argumente mehr bringen.

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