Diese Rasse lässt sich nicht erziehen...

  • Zitat

    rassetypische Eigenarten durch konsequentes Üben auszuschleichen.


    Hallo,


    aber warum hat man sich dann DIE Rasse ausgesucht, wenn man DANN rassetypische Eigenschaften ausschleichen will?
    Macht doch viel mehr Sinn nach den eigenen Bedürfnissen eine Rasse auszuwählen oder (wenn einem ein Hund einfach so "passiert", das soll es ja geben ;)) den Hund unter kontrollierten Bedingungen seine rassetypischen Eigenschaften ausleben lässt, ihm also die Möglichkeit einer artgerechten Beschäftigung bietet.
    Das könnte doch unter Umständen echt Spaß machen? Was hält die Leute davon ab?


    Liebe Grüße


    Ella

  • Hallo,


    ein interessantes Thema ...


    Wir haben einen Parson Russell Terrier Rüden und sind absolut glücklich mit ihm.
    Es gibt kaum einen Spaziergang, auf dem man nicht von anderen Hundehaltern angesprochen wird, was für eine furchtbare Rasse man doch hätte, nicht zu erziehen, etc.etc.
    Es wird einem empfohlen dringend in eine Hundeschule zu gehen, sonst ist alles verloren.
    Vor allem ärgert mich, dass man sich immer wieder solche "klugen" Ratschläge von Leuten anhören müssen, die offensichtlich nicht die leiseste Ahnung von Hundeerziehung oder auch ihrem Hund haben und auch gar kein Interesse besteht.
    Es ist einfach traurig und mir tun manche Hunde einfach leid.
    Ich verstehe nicht, weshalb es Hunde gibt, deren Bauch fast den Boden berührt, weil sie so dick sind, warum man sich einen Hund anschafft, wenn er seinen "Auslauf" 3 Mal täglich an der Leine um den Block verbringen darf?
    Retriever mit 9 jahren waren 2 Mal im Wasser, weil es dem Fell u. der Haut schadet..


    Ich denke wie auch Chris-flying-paws, dass es sich um Faulheit u. Ignoranz handelt.
    Manche Leute halten es gar nicht für nötig, sich zu informieren, denn sie wollen ja "einen Hund zum Streicheln".
    Der Hund soll möglichst unauffällig sein, nie bellen, nicht jagen, knurren, sich von Jedem betatschen lassen, alleine bleiben und noch etliche dinge mehr, aber artgerecht gehalten und ausgelastet wird er nicht.


    Wenn ich dann noch höre, wie einem voller Stolz erzählt wird, man habe ja jetzt so ein Halsband mit Wasser, ein Sprühhalsband.
    Und seither ist ja alles viiiel besser.
    Ich geschockt "Ja, für was benutzen Sie das denn?"
    Antwort: " Ach, für alles. Alleine bleiben, dann wenn er nicht auf seinem Platz bleibt, Leute anspringt, damit er nicht jagen geht usw.
    Außerdem knurrt er, wenn die Verwandtschaft ihn streicheln will und ich möchte aber, dass er sich von Jedem streicheln lässt".
    Die "Hundeschule" hatte es sogar empfohlen.


    Da glaube ich, ich bin im falschen Film. Sich einen Hund aus Griechenland holen, bei dem vielleicht noch mehr zu beachten ist, der vielleicht kaum Menschen kennt/ neg. Erfahrungen gemacht hat und dann bestraft wird, wenn er Angst hat vor Menschen die sich ihm bedrohlich nähern und ihm von oben auf den Kopf fassen.


    Jeder Rasse kann man bis zu einem best. Punkt erziehen, nur muss man mit und nicht gegen den Hund arbeiten.
    Oft habe ich auch das Gefühl, dass Hunde nach ihrem Aussehen ausgesucht werden. Was gefällt, wird gekauft.
    Rassetypische Eigenschaften sind egal.
    Und dann will man so wenig wie möglich Zeit investieren.
    Ich wurde schon auf dem Hundeplatz angesprochen wie ich dies u. das so mache, wie es kommt dass mein Hund auf mich achtetet etc.
    Wenn ich dann antworte wird geschnauft und gesagt" Puh, da haben Sie aber viel Zeit investiert".


    Gruß

  • hallo robinson,


    klar! jeder hund hat seine spezifischen probleme, die etwas länger dauern oder nie in den griff zu bekommen sind.


    ich denke aber wir reden (so habe ich es zumindest verstanden) von besitzern die schlichtweg zu faul sind an den problemen zu arbeiten und einfach erzählen das das bei der rasse eben so ist.


    natürlich ist z.b. ein windhund ein hund den man nicht überall ableinen kann und bei dem man dies auch sehr intensiv und lange trainieren muss.
    manche bekommen das auch nicht hin.
    nur dann zu sagen das windhunde sich nicht erziehen lassen, ist eben quatsch.
    das jagen -ein problem, sicherlich schwer zu üben - aber im großen und ganzen lernen windhunde nach genau dem gleichen schema wie alle anderen säugetiere auch...
    das ist eben manchmal so, aber man sollte daran arbeiten oder sich alternativen suchen und nicht alles entschuldigen.


    leider ist es ja meistens so, das die leute noch nicht einmal etwas über die rasse wissen :(
    wie oft rufen besitzer von herdenschutzhunden an, die sich wundern das der hund so viel bellt und keinen besuch mag...


    lg christina

  • Also "Huskies" sind auch nicht erziehbar...sagt ein Bekannter, nachdem er 3 mal mit seinen 2 Tieren in der Hundeschule war....... "die sind wild, sind halt wie Wölfe! Die können auch nicht in der Nähe des Menschen wohnen, Zwinger ist nötig!
    :dagegen:


    Garantiert gibt es rassentypische Charaktereigenschaften - der verressene Labrador ... habe eine grandiose Ausgabe davon ! :)
    Aber ich sage auch, dass Sozialisation,Zeit, Geduld, Konsequenz, Einfühlungsvermögen und das Verstehen der Hund-Mensch-Kommunikation viel Bewirken kann!

  • ist nicht ein Huski sogar ein Rasse die sich relativ gut erziehen lässt und auch sehr Menschenbezogen ist??? (oder irre ich mich? koregiert mich bitte)
    Also meine bakannten hatten auch Zwei Huskies (mutter-Janka und Tochter-Scheila) Janka hat perfekt gehört und ist auch nie weggelaufen bis sie dann ihre welpen bekam... danach ging das rumstreunern los... aber dafür hat Scheila dann aufs Wort gehorcht. Leider musste Janka eingeschläfert werden sie hatte einen Tumor am bauch und danach hat Scheila nur noch jaulend da gelegen und war immer traurig. Daraufhin haben sie scheila an einen älteren Mann gegeben mit genau so einem Großen grundstück und 0-24 uhr Zeit für sie... :)

  • wie einfach sie zu erziehen sind, kann ich nicht sagen! Sie haben eine unheimliche energie und enorme kraft. Ich habe die eine (Shanana) mit einmem 7 jährigen Labi für einen Tagesausflug (Wanderung) mitgenommen. Mein Bekannter sate, sie sei an der Leine nicht führbar, mit Halsband schon gar nicht (er geht mit Schlitten oder am Fahrrad, wenn er überhaupt mal Zeit für die armen Tierchen hat!)! Wir hatten einen wunderbaren Tag! Shanana kam kaum aus dem Schnuppern raus (die Erfahrung hat sie wohl selten machen können, da dauernd PUSH am Schliten od. Fahrrad). wir sind sogar ins restaurant, war für sie absolut neu, sie hat sich auf den Rücken geworfen und streicheln lassen... ich denke, Huskies sind seeeeehr menschenbezogen!!! Stimme dir zu :bindafür:

  • Hallo Chris,


    genauso war es gemeint. Ich hab auch nichts grundsätzliches gegen um mich rumwuselnde Labbis, aber es gibt auch Menschen die Angst vor Hunden haben und denen nutzt so eine : "der freut sich halt so" Aussage mal gar nicht. Sieht man aber das an dem "Problem" gearbeitet wird, finde ich das toll, auch wenn es noch nicht hundertprozentig klappt. Aber man sollte sich als Besitzer schon mit den Stärken und Schwächen der gewählten Rasse auseinandersetzen.


    Die erste Hundeschule in der ich damals gelandet bin (und in der ich sage und schreibe ein einziges Mal war) hat mir auf den Kopf zugesagt, dass ich diesen Hund (Benda, Galgo, Windhund, zu dem Zeitpunkt 4 Monate alt) NIEMALS werde frei laufen lassen können, "die haben halt Jagdtrieb".
    Vielleicht waren auch die ganzen Windhundleute die ich hier so treffe bei ihr in der Hundeschule und sind deswegen so überzeugt?
    Bei mir hat es aber das Gegenteil bewirkt, ich wollte mich auf der angeblichen Unerziehbarkeit nicht ausruhen sondern wollte einen frei über das Feld-ohne jemanden zu gefährden-tollenden Hund. Kann das Leben an der Leine eine Alternative sein? Für mich nicht, für Benda sicher auch nicht.
    Ich behaupte nicht, dass es einfach war und das ich nicht oft auch sehr gefrustet und traurig war, aber jede investierte Zeit war das Ergebins wert.
    Ich würde sie immer noch nicht an der Straße ableinen, aber das finde ich auch nicht dramatisch.
    Ich glaube aber auch -um mal beim Beispiel Windhunde zu bleiben- dass es Windhunde gibt, die wirklich allem und jedem hinterherhetzen, entweder weil für Jagd und/oder Rennen ausgebildet.
    Kann man denn aber nicht auch hier versuchen eine vernünftige Alternative zu finden ohne die Hunde unkontrolliert frei Wild hetzen, oder sie aber ein Dasein an der Leine fristen zu lassen?
    Ich hab gestern wieder eine Frau getroffen, die es gar nicht schlimm findet, dass der Windi Rehe jagen geht, er kriegt sie ja nicht. Das ist doch ohne Worte?!


    liebe Grüße


    Ella

  • Ich hätte da bei dem Thema noch ne Frage (keine ahnung ob es wirklich hier rein gehört aber wenn nich sagt mir bescheid)
    Also:
    Mein Freund hat einen Hund: Max er ist ein Mischling (Mutter Cocker Spaniel Papa unbekannt sieht aber eigentlich aus wie ein colli mit schlappohren :) er war auch mit 7 wochen schon größer als seine mutti)
    Auf jeden Fall zieht er total an der Leine und hört überhaupt nicht bzw. er reagiert nicht mal und ohne Leine ein engel von hund hört auf alles! Warum???

  • Ich denke allgemein gesehen mal, dass in der Gesellschaft grade ein Umdenken stattfindet.


    Die einen sehen es so, wie es schon immer war: einen Hund haben, der ist halt da, er beisst nicht und kommt wieder, wenn er mal weg läuft. So ist das schon okay! Und wenns mal gar nicht geht, dann wird halt geschimpft, der Hund weiss dann schon was los ist.
    So kommen eine Menge Leute noch gut mit ihrem Hund klar.


    Die anderen denken schon etwas fortschrittlicher. Begriffe wie "rassetypisch" oder "Positive Bestärkung" sagen ihnen was und sie legen Wert drauf, dass der Hund eine gute Erziehung aufweist.
    (Das bedeutet nicht, dass rassetypisches Verhalten abtrainiert werden muss. Snoop darf z.B. bellen, wenn er hört, dass jemand kommt. Ich möchte aber, dass er auf meine Aufforderung damit aufhört, und mir überlässt, nachzuschauen, was da draussen los ist. Damit ist er auch zufrieden und ist ganz stolz, wenn ich seine Meldung ernst nehme. Unerzogen fände ich, wenn er jede Begrüßung von Gästen mit seinem Gebell begleitet.)


    Immer mehr Leute denken auf diese "neue" Weise über ihren Hund nach. Die "Fußhupen", die am Anfang erwähnt wurden, finde ich hauptsächlich bei älteren Leuten.
    Selbst sämtliche "Mamis mit Husky" sind nach anfänglicher Ignoranz doch schnell bereit, Hundeschulen zu besuchen und ihren Hund trotz Familie artgerecht zu beschäftigen...


    Wartet noch ein paar Jahre, dann wird es immer besser werden.


    Obwohl ich neulich einen Mann mit Hund sagen hörte: Die Hundeschulen machen ihr Geld auch mit Idioten. Wer sowas braucht, ist doof. Wenn die Leute Autorität über ihre Hunde haben, brauchen sie keine Schule...


    Schön, wers im Blut hat, aber ich bin froh um jeden, der bereit ist, was zu lernen.


    LG
    Christine

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