Diese Rasse lässt sich nicht erziehen...
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Tja, ich denk hier ist einiges durcheinander gekommen bei den RR. Das eine ist Stöpern/Hetzen, das andere Stellen.Dies für die Reizschwelle als Erklärung zu nehmen, naja, das sind zwei paar Schuhe. Es handelt sich ja hier um verschiedene Reizschwellen, das eine hat was mit Jagd zu tun(und auch hier sinds zwei verschiedene), das andere(zuerst angesprochene; sprich Jogger im Dunklen) mit Bewachen/Beschützen. Und hier gibts schon erhebliche Unterschiede. Unsere Hunde sind/waren zum Teil auch zum Stöbern/Hetzen eingesetzt, einmal auf der Fährte, gings bis zum Ende(wenn kein Abruf erfolgte), aber daheim Fremden gegenüber liebe, nette Hunde (einer war sogar scheu). Da kann man keine Schlüsse von dem einem auf das andere ziehen. Beispiel: Unser Dackel. Er geht an jedes Stück Wild, meist ohne nachzudenken (leider, aber gottseidank lebt ja das meiste nicht mehr wenn sie hin kommt), also niedrige Reizschwelle, aber hier daheim könnte man sie klauen, da passiert gar nichts, also hohe Reizschwelle. Man muß immer schauen um welche Reizschwelle es sich handelt, die eine kann niedrig liegen, während eine andere hoch liegt. Und hier fehlt die Aufklärung.
Meist liegt das erzieherische Problem am anderen Ende der Leine. Zeigt sich immer am besten, wenn man mehrere Besitzer einer Rasse auf einem Haufen sieht(zB Zuchtschauen, aber da verlier ich jetzt kein wort drüber). Richtig interessant ists dann bei den nichterziehbaren Rassen (wenn man einen Dackel daheim, und manchmal mit Veranstaltungen fährt, hat man da gute Vergleichsmöglichkeiten). Da kommt alles vor, von der misseralbsten Töhle bis zur Marionette. Es kann also nicht an der Rasse liegen :wink: .
Klar es gibt unterschiede in der Art des Gehorsams(ein Dackel oder Terrier wird sich da selten mit einem BC messen können) und auch Unterschiede in der "Härte" der Erziehung(manche Rassen haben nun mal "dickere" Köpfe als andere), aber erziehen lassen sich alle (geistiggesunden) Hunde, egal welche Rasse es ist.
Gruß Christian
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Zitat
Hallo Martina!
Sorry, aber da muß ich Dir widersprechen. Denn gerade eine hohe Reizschwelle war überlebenswichtig für RR.
Wie Du (fast) richtig angeführt hast, wurden RR zur Löwenjagd gezüchtet. Allerdings nur zum Hetzen und zum Stellen der Beute. Kein RR, der irgendwie klar im Kopf gewesen wäre, wäre auf die Idee gekommen, einem Löwen zu nahe zu kommen. Auch wenn RR in der Meute gejagd haben, so hätte ein Tier im direkten Kontakt zum Löwen keine Chance gehabt.
Und jetzt nimm mal hiesige Hunderassen und überlege, was sie machen würden, hätte man sie auf Löwen angesetzt. Die meisten Hunde hätten das in meinen Augen nicht überlebt, da sie in Punkto Reizschwelle viel niedriger angesiedelt sind und dem Löwen 'todesmutig' an die Kehle gegangen wären.
Eine hohe Reizschwelle zu haben, ist also nichts anderes, als daß schon etwas sehr gravierendes passieren muß, bevor der Hund aggressiv wird. Und wenn ich eines weiß, dann, daß RR eine verdammt hohe Reizschwelle haben.
Das Hinterherhetzen kenne ich persönlich nicht nur von RR, sondern von den meisten Hunderassen (Mischlinge inbegriffen). Selbst Rassen, die lt. Standard keine Jäger sind, rennen gerne mal hintern Joggern, Radfahrern, Hasen u. ä. hinterher.
Ebenso mit dem Rest der Beispiele, die Du anführst. So ziemlich alle können auch für (fast) alle anderen Hunde(rassen) gelten.
Ansonsten kann ich Deinem Beitrag nur voll zustimmen!
Viele Grüße
TrollmamaGut, dann haben wir einfach eine unterschiedliche Definition von "Reizschwelle". Ich meine damit, dass ein Tier (egal welches) mit niedriger Reizschwelle extrem schnell irgendwelche Reize wahrnimmt und dann auch reagiert (beim RR unbedingt notwenig, wenn er den Löwen gestellt hat, denn sonst würde er ja unter Umständen einem Prankenhieb erliegen - hätte er eine hohe Reizschwelle würde er erst gar nicht hinter den Löwen herrennen und auf jeden Fall nicht reaktionsschnell genug sein, wenn er seine Beute gestellt hat und sie "festhalten" soll bis die Jäger zum Schuß kommen.)
@ Fassi
So groß ist der Unterschied nicht - beides sind Bewegungsreize. Hetzen wird ebenso durch Bewegung ausgelöst, wie das Ausweichen beim Stellen von wehrhaftem Großwild. Wenn sich Jogger oder Fahrradfaher u.ä. schnell bewegen kann das ebenso als Auslöser wirken, wenn man sich eben auf der Rassebeschreibung "hohe Reizchwelle" ausruhtr und nicht von Anfang an an der Impulskontrolle der Hunde trainiert und ihnen erläutert, dass sie ihren Hetztrieb weder an Hasen, noch an Joggern ausleben dürfen. Ich glaube nicht, dass es "verscheidene" Reizschwellen gibt. Hunde jagen gemeinhin nicht im Haus (Terrier evtl ausgenommen) zumindest RR sind dafür nie gezüchtet worden. Löwen und anderes Wild kommt so häufig in Wohnhäusern auch nicht vor. Trotzdem sind Hunde auch im Haus extrem wachsam (auch wenn sie schlafend in der Ecke liegen, den größten teil des Tages) - sonst würde es die vielen Threads mit bellenden Hunden in der Wohnung wohl nicht geben, und die, wo Hunde Besucher nicht reinlassen). RR werden wahrscheinlich desshalb leicht fehl eingeschätzt, weil sie immer so "Cool" wirken...
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Naja, das mit der Wachsamkeit liegt bei vielen Jagdhundrassen im Blut. Viele der Rassen zeigen in irgendeiner Form Bewachungzeichen. Ist ja auch irgendwo klar, wenn früher ein Stück Wild erlegt wurde, war man ja nicht sofort mit dem Auto da, sondern mußte sich anders helfen (zB Helfer zum tragen holen, Kutsche besorgen). Und damit in der Zeit das Wild nicht verschwand(Nutznieser gabs ja schon immer), blieb der Hund zum Bewachen zurück. Und ein Hund der nichtbewachte taugte nicht, und wurde selektiert(damals war man ja noch nicht ganz so rüchsichtvoll). Und im Haus, naja das ist normale Revierverteitigung, schließlich ist das Haus ja das eigendliche Revier unserer "Hauswölfe".
Aber bei den Reizschwellen denk ich schon gibt es Unterschiede (aber ich glaub ich hab die Sache auch nicht ganz eindeutig dargestellt, das Stellen von was auch immer(Löwe oder Jogger) hat sicher denselben Reiz). Ich meinte aber zwei verschiedene Verhaltensmuster die zu Tage tretten, auch wenn beide mit Aggression zu tun haben. Das eine ist Jagdtrieb/verhalten, wenn der Jogger/Löwe gejagt wird, das andere Verteidungsverhalten, beim Bewachen vom Haus oder Beschützen des Führers. Und hierfür gibts unterschiedliche Reize, klar das anbellen des Joggers wird ws als Beschützen ausgelegt, auch wenns sicher eher meist Jagdverhalten war. Ich hab übrigens schon mal RR im einsatz gesehen, die sind wirklich etwas "cooler" als die einheimischen.
Gruß Christian
PS: Nicht im Haus jagen ist ein alter Instinkt der meisten Hundeartigen, sie halten Burgfrieden, dh in der näheren Umgebung der Höhle(im Fall von Hunden des Hauses) wird nicht gejagt, um diese nicht zu verraten. Daher kann man zB in Fuchsbauten schon mal Nester ihrer Beutetiere mit jungen drin finden. -
Ich habe nur die ersten vier Seiten gelesen....
Ich glaube im Grunde ist es der Mangel an Respekt! Respekt jedem Lebewesen gegenüber! Sozialverhalten untereinander miteinander impliziert die Achtung vor dem Gegenüber, unabhängig welcher Art/Gattung/Rasse. Impliziert Auseinandersetzung, Kommunikation und Liebe. Nicht Rosarot sondern tief, ehrfürchtig und echt.
Das kann man umsetzen auf sämtliche Lebensbereiche....
Und so langsam glaube ich, ich bin ein Alien.Grüße
Andrea, Indi und Athos
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