Erfahrungsaustausch zum Thema Agility - Training

  • Zitat

    Aber bin ich die Einzige, der das Geschriebene von yane patzig vorkommt? :???:


    Ich glaube schon. Cindy gibt Dir recht wertvolle Tips und Hinweise, aber irgendwie magst Du die ja nicht oder besser gesagt, es sind nicht die, die Du gern hören willst. Ok, Du hast also 7 Jahre Erfahrung mit Deiner anderen Hündin, ich hab jetzt leider nirgendwo gesehen, in welchem Sport, Agility wars glaube ich nicht?


    Du hast übrigens instinktiv den Weg gewählt, den viele BCführer für richtig halten und der sie dann nahe an den Rand des Wahnsinns treibt. An Sprünge mit Stangen auf den Boden rangeführt, immer schön mit Tempo, schön langsam die Stangen rauf und dann wundern, wenn es später ständig klappert oder der Hundeführer nur noch hinterherhechtet. "Vor" ist ne speparate Übung, die der Hund genau so wie das "Aussen" nicht aus dem Agilitybuch unter dem Kopfkissen lernen kann, mit 13 Monaten würde ich sowas von meinen Hunden noch nicht erwarten, aber ok, ich hab auch erst zwei Large-Hunde ins A3 geführt und mir dabei Zeit gelassen.


    Es gibt eine ganze Reihe erfahrener Hundeführer, die einen kurzen knackigen Sprungaufbau machen und innerhalb der Zeit auf Standardhöhe erhöhen, die der Hund für den Muskelaufbau braucht. Meine Nachwuchshunde haben beide jeweils den ersten Sprung an ihrem ersten Geburtstag gemacht und innerhalb von 2-3 Wochen die 60 Zentimeter liegen gehabt. Mir ist diese flache Raserei durch Ausleger oder über Minisprünge für die Gelenke viel zu gefährlich. Im Training springen wir immer 60 oder 65 Zentimeter. Solange die Basics nicht sitzen (und das tun sie bei meinen Hunden mit 13 Monaten definitiv nicht), wird kein Parcours gelaufen. Und zu den Basics gehört auch das Gerät Sprung, das nun mal bei nem durchschnittlichen BC durchschnittlich 60 Zentimeter hat.


    Muss es wirklich schnell gehen mit der Ausbildung Deines Hundes (kann ja sein, dass Du nächstes Jahr auf die WM musst), gib ihn besser an einen erfahrenen A3Hundeführer zum Training, da nimmt der Hund weniger gesundheitlichen Schaden während der Ausbildung. Dann kannnst Du später von Deinem Hund lernen.


    Merkwürdig, dass in diesem Forum immer wieder Ratschläge und Meinungen von erfahrenen Trainern als persönliche Beleidigungen empfunden werden und die "Du könntest doch mal" von anderen Anfängern als die universellen Erleuchtungsideeen...

  • Hey, ruhig brauner!


    Ich kann aber nur zustimmen. Was ein Hund in der Ausbildung, egal ob nun Agility oder UO oder sonst was ist Zeit und Geduld. Der Hund muss erst reifen. Der Hund ist mit einem Jahr noch ein Kind. Da darf man einfach nicht zuviel verlangen. Ein langsamer aber ordentlicher Aufbau bringt einem später echt weiter. Wenn man jetzt mehr Zeit mit den Basics verbringt, hat man mehr gewonnen als später an den Problemen zu trainieren.
    Guckt euch mal das Angebot von Seminaren an. Da gibt es sowas wie "Stangenschmeißen adé", "Kontaktzonenarbeit" etc. Hätten sich die HF am Anfang ein paar Wochen mehr Zeit gelassen, wären diese Seminare überflüssig. Das jetzt mal ohne den gesundheitlichen Aspekt zu benennen. Bedenkt bitte, dass Agility für den Hund ein Hochleistungssport ist. Wer seinen Hund liebt und ihn länger als vielleicht 5 Jahre haben möchte, sollte wirklich darauf achten, wie er trainiert. Ich bekomme schon das nackte Grauen, wenn ich sehe wie einige ihren Hund ohne Aufwärmtraining die Maxisprünge nehmen lassen oder sie die Wippe bis zum Ende durchrennen lassen und die ohne Bremsung auf den Boden klatscht. Das geht gar nicht!


    Meine Trainerin sagte mal, dass ein Agilityhund erst mit ca 4-5 JAhren richtig fertig ist. HAt sich bei Bobby damals bestätigt. In seinem 3. JAhr (mit 5) war er wirklich sicher und ich konnte mich auf ihn verlassen. Wir haben uns im Parcour blind verstanden. Bis dahin war es aber ein langer Weg (mit leider auch einem halben Jahr Pause dazwischen).

  • Zitat

    Aber was bringt es, wenn sie einen ganzen Parcour mit einem fremden Hund laufen könnte und bei ihrem eigenen überfordert ist?


    Erfahrung!


    Natürlich muss man sich auf jeden Hund neu einstellen. Und ein langsamerer Hund ist etwas anderes als ein schnellerer Hund.


    ABER - die Basics des Führens lernt man bei einem langsameren Hund genauso wie bei einem schnelleren Hund. Und mit deutlich mehr Erfolgserlebnissen.


    Hätte ich als ersten Hund im Agi das Chaostier gehabt - ich hätte schätzungsweise recht schnell wieder aufgegeben. Und das Chaostierchen war nun alles andere als ein schlechtführiger Hund. Im Gegenteil - eines unserer Probleme war ja gerade, dass sie auf jegliches Signal meinerseits sofort und ohne zu zögern geschweige denn darüber nachzudenken reagierte.


    Wo also ist das Problem, wenn sie mit ihrem eigenen Hund kurze Sequenzen trainiert, bis sie diese laufen kann - und gleichzeitig immer mal wieder mit einem anderen Hund auch längere Sequenzen oder einfachere ganze Parcours?
    Sie kann nur Erfahrung sammeln, die ihr durchaus bei ihrem Hund wieder zugute kommen wird.

  • Sicherheit beim Laufen! Knoten in den Beinen verringern! Flüssigeres Laufen - klar, mit einem langsameren Hund erstmal in langsamerer Geschwindigkeit, aber das lässt sich ja übertragen.
    Grüßle
    Silvia

  • Klar lernt man so vielleicht einige Dinge einfacher. Aber man muss sich trotzdem auf den eigenen Hund einstellen können. Ich sage ja auch nicht, dass es generell schlecht ist mit einem fremden Hund zu trainieren. Aber das Haupttraining würde ich schon mit dem Eigenen machen. Oder halt immer mal wieder die Sequenzen trocken ablaufen.


    Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass ab und an mal jemand das Training filmt. Denn gerade als Anfänger hat man noch nicht das Gefühl, was gerade falsch war. Passiert mir ein Fehler, weiß ich im Nachhinein meist, was falsch war. Als Anfänger ist das echt schwer. Man macht ab und n einfach Bewegungen, die der Hund wahrnimmt, man selbst aber nicht.
    Emma reagiert sogar darauf, wenn ich z.B. eine offene Jacke trage. Dieses geflattere macht sie schon etwas "wild". Ich achte aber schon drauf, dass ich die Jacke entweder geschlossen oder aus habe ;)
    Hunde achten ja sogar darauf, wie die Hüfte oder der Fuß stehen. Ich hatte im letzten Training eine Sequenz, Emma musste vom Laufsteg Voraus über einen Sprung und dann wieder in Richtung Laufsteg (daneben in den Tunnel). Sie sollte rechts rum abbiegen nach der Landung. Obwohl mein Arm eindeutig in die Richtung zeigte ist sie nach links abgebogen. grund dafür war, dass mein Fuß bereits nach links zeigte. Ich wollte nämlich nachdem Emma im Tunnel war in diese Richtig laufen. Da hat ihr meine Körpersprache wieder falsche Signale gesendet.

  • Also, ich verleih meinen Hammerwerfer (Dart) sehr gerne an Anfängern.
    Sprüche wie, der macht sowieso alles alleine, sind meistens schon nach wenigen Hindernissen widerlegt. ;)
    Voraussetzung ist allerdings, dass ich sicher sein kann, dass der Hund nicht umgelaufen wird.


    Der Anfänger, auch fortgeschrittene Anfänger, können an der Positionierung zum Hund arbeiten, d.h wo abrufen am Start, schicken, wechseln, absetzen vom Hund usw. Wenn die Leute erkennen das und vor allem wie es geht, sind sie sicherer und können sich dann mehr auf die Ausbildung ihres Hundes konzentrieren.


    Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Anfänger sich mehr auf die Parcoursbegehung konzentrieren müssen, weil sie schnell merken, dass sonst der Hund weg ist.


    Gruß Günter

  • Zitat

    Emma musste vom Laufsteg Voraus über einen Sprung und dann wieder in Richtung Laufsteg (daneben in den Tunnel). Sie sollte rechts rum abbiegen nach der Landung. Obwohl mein Arm eindeutig in die Richtung zeigte ist sie nach links abgebogen. grund dafür war, dass mein Fuß bereits nach links zeigte. Ich wollte nämlich nachdem Emma im Tunnel war in diese Richtig laufen. Da hat ihr meine Körpersprache wieder falsche Signale gesendet.


    Das hat meiner Meinung relativ wenig mit Körpersprache zu tun, sondern mehr mit dem Laufweg sprich Positionierung.


    Gruß Günter

  • Zitat

    Das hat meiner Meinung relativ wenig mit Körpersprache zu tun, sondern mehr mit dem Laufweg sprich Positionierung.


    Gruß Günter


    Ich bin gar nicht gelaufen! Sie macht am Laufsteg immer ihr korrektes Kontakt. Im Training lasse ich sie dort im Moment immer eine Zeit verharren. Ich stand bereits kurz vor dem Laufsteg, als ich sie voraus über das Hindernis geschickt hatte.
    Aber generell hast du Recht. Der Laufweg ist im allgemeinen bei solchen Problemen entscheidet. Ein kleiner Schritt für den Hundeführer, doch ein großer für den Hund (fast wie beim ersten Menschen auf dem Mond :headbash: ).
    Ich weiß aber, dass gerade die Positionierung und der Laufweg beim training und gerade bei den Turnieren noch mein Problem sind. bei Bobby, der immer bei oder hinter mir war war es nicht das Problem. Er hat es einfach gemacht. Emma ist sehr exat! Passt etwas nicht, nimmt sie das Hindernis nicht, aus Angst einen Fehler zu machen. Es ist NIE was passiert, wenn was falsch läuft. Ich würde meinen Hund dafür nicht bestrafen. Aber das ist das Problem des sensiblen Hütehundes. Sie bemerkt es einfach! Sie hat den absoluten "will to please" und möchte einfach nichts falsch machen.
    Ich hatte schon mal über ein Seminar in diesem Bereich nachgedacht. Aber ich glaube, dass ich das nur durch Regelmäßigkeit weg bekomme. Immer wieder Sequenzen laufen, wo ich mich positionieren muss und richtige Signale senden muss. Immer und immer wieder!

  • Halloo ihr lieben,
    vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten. Wir haben das Glück in einer Gruppe von nur insgesamt 3 Hunden zu sein (einer davonder Trainerhund, also eigentlich nur 2). Da kann ich mir in aller Ruhe alles angucken und auch selber bestimmen, wann ich mir und meinem Hund wieviel zutraue. Leider ist der Trainer da etwas ungeduldiger, aber sowas bringt mich nicht aus der Ruhe ;) Ich will was schönes mit meinem Hund erleben und kein (ich sags mal überspitzt) Sportgerät aus ihm machen.
    Zudem habe ich das Glück, dass ich zugang zu einem Agility Platz habe wann immer ich will, deshalb gehe ich jetzt zusätzlich einmal die Woche ohne Hund hin und trainiere mich selber :D
    Ich stelle was auf, übe die wechsel, um mal die Bewegungsabläufe besser zu koordinieren.
    Am Freitag ist wieder training, dieses mal bei einer Vertretungstrainerin. Ich bin mal gespannt wie es wird und berichte natürlich.
    Vielen lieben Dank für eure Tips und Ratschläge. Sorry nochmal dass ich so doofe Fragen stelle, aber ich bin ja ein kompletter Neuling.

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