Hund will beißen

  • Hallo Ihr Lieben,


    meine Eltern haben im Juni 2008 einen 4-monatigen Deutschen Schäferhund gekauft mit dem ich auch in die Hundeschule gegangen bin, ausgebildet habe und ich bin auch sehr lange mit ihm spazieren gegangen. In der Zeit war auch alles in Ordnung. Er hat nicht zu 100% aufs erste Wort gehört aber hat die Erziehung gut funktioniert.


    Im April 2009 bin ich ausgezogen und hatte damit auch nicht mehr so die Zeit für ihn. Ab da sind meine Eltern mit ihm spazieren gegangen.


    Da ich bei meinem Vater in der Firma arbeite seh ich ihn aber jeden tag. Bin meistens sogar Samstag und Sonntag dort.


    Im Januar diesen Jahres waren wir im Urlaub und haben den Hund mitgenommen. Meine Mutter wollt ihn füttern und ich stand neben ihm (was nie gestört hat) und da hat er das erste mal gegen mich geknurrt und weil ich dagegen angehen wollte und ihm zeigen wollte dass ich keine angst hab ist er sogar hochgesprungen und hat mich bisschen am Arm getroffen. Aber richtig gebissen war das nicht.


    Daheim kam es einmal dazu, dass er mich angeknurrt und gewarnt hat als er nach einer Maus gegraben hat und ich ihn weg holen wollte weil er nicht hörte. Ein anderes mal hatte er wieder ne Maus vor sich liegen und hat mich richtig angeschaut und "gewartet dass ich ihn holen will" damit er mich wieder anknurren kann. Ein weiteres mal bin ich ausversehen auf sein Fuss getreten und da wollt er mich wieder angreifen. Richtig böse geknurrt und die lefzen oder wie man das nennt :ops: hochgezogen also als würde er gleich loslegen. Er nutzt das irgendwie aus und langsam hab ich wirklich Angst vor ihm. Was kann ich jetzt noch tun????


    Beim Spazieren achtet er auch nicht mehr auf mich. Irgendwie ist es mir so als würde er mich nicht mehr so mögen aber warum?????


    Ich hoffe es kann mir jemand ein Tipp geben :hilfe:


    ps. Sorry dass der Text so lang ist :ops:

    • Neu

    Hi


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    • Hallo und willkommen im DF :winken:


      Du hast geschrieben, vorher hast Du Dich um alles gekümmert und jetzt gehen Deine Eltern mit ihm spazieren.


      Wie genau wird er denn ausgelastet?
      Geht jetzt auch noch jemand mit ihm auf den Hupla?
      Wo ist er den Tag über?


      Gruß
      Bibi

    • Ich spiele manchmal tagsüber mit Ihm bisschen, frühs und abends bekommt er sein Sparziergang und mein Vater nimmt ihn öfters mit wenn er in der Gegend rum fährt.


      Auf den Hundeplatz geht niemand mit ihm aber ich hab mir schon gedacht ob ich mit ihm einfach zum Spaß wieder hingehn und zb Agility mit Ihm dort übe.


      Den Tag über kann er sich auf dem Grundstück und im Haus bewegen. Manchmal liegt er einfach draußen, kann aber jederzeit ins Büro oder die Wohnung kommen. Aber richtig den ganzen Tag beschäftigen können wir uns nicht mit ihm. Wir streicheln ihn manchmal zwischendurch und wenn wir sehen dass ihm total heiß ist fahren wir auch mal mit ihm an Main und lassen ihn baden. Das wars aber auch


      Liebe Grüße
      Irina

    • Da ich den Hund nicht sehe, dich und deine Eltern dabei nicht, kann ich nur vermuten.


      Als du ausgezogen bist, aufgehört hast, dich intensiv mit dem Hund zu beschäftigen, da war der Kerl noch nicht richtig erwachsen.


      Mittlerweile ist er das und ich vermute, daß deine Eltern ihn ein wenig "verhätscheln", ihm nicht wirklich Grenzen setzen und er sich das ein oder andere herausnehmen darf.


      Was bei deinen Eltern funktioniert, das versucht er auch bei dir und da deine Reaktion ersteinmal überrascht und zurückweichend war, hats aus seiner Sicht Erfolg.


      Es wäre nicht selten, daß man (in dem Fall deine Eltern) mit einem Hund zusammenlebt, der eigentlich der "Herr im Haus" ist. Gewöhnlich funktioniert alles, man nimmt Rücksicht, managed und kommt gut aus. Wenn er was hat und knurrt, dann läuft man halt nen Bogen ...
      Das es aus Hundesicht aber weit mehr Bedeutung hat, darüber denkt kaum einer nach und Schäferhunde gehören zum Typ Hund, der eine klare Führung braucht.


      Wie siehts denn zwischen dem Hund und deinen Eltern aus, mal sachlich hingeschaut ?


      Gruß, staffy

    • Also meine Mutter setzt ihm fast keine Grenzen sie verwöhnt ihn ziemlich sehr :smile: und bei meinem vater weiß er aber dass er nicht alles machen darf und bei ihm hört er aufs Wort. Er hat auch einmal gegen meine Mutter geknurrt aber seitdem gar nicht mehr. Auf mich will er schon viel weniger hören. Und beim spazieren bekomm ich auch nichts hin ihm beizubringen weil er gar nicht auf uns achtet. Ihn interessieren nur die Gerüche und er wildert leider auch sehr stark.


      Ich hab schon oft mit meinen Eltern geredet und gebeten, dass sie mir helfen und auch strenger beim spazieren gehen, füttern und einfach alles was mit unterordnung zu tun hat aber das kann ich vergessen. Mein Vater hat die Geduld nicht und meine Mutter ist nicht stark genug dafür glaub ich.


      Liebe Grüße


      Irina

    • Hallo Irina,


      das was du da schreibst stimmt mich traurig.


      Wer war denn dafür ausschlaggebend, dass der Hund damals ins Haus kam? War das eine gemeinschaftliche Entscheidung oder kam diese Entscheidung von einer einzelnen Person und wenn ja - von wem?


      Dass der Hund "Narrenfreiheit" geniesst, hast Du uns ja schon beschrieben. Das ist so ziemlich das unglücklichste, was einem Hundeleben passieren kann - keine Führung!


      Er muss alle Entscheidungen selber treffen, da seine HH es nicht können. Auf den ersten Blick hin klingt das nach paradiesischen Verhältnissen für den Hund.


      Wer aber ein wenig Ahnung von Hunden und deren Erziehung hat, wird die Hände überm Kopf zusammenschlagen und Alarm schlagen.


      Der Hund benötigt ganz dringend eine resolute, konsequente Führung. Am besten vorab auch nur mal von einer festen Bezugsperson. Leider schreibst du, dass deine Mutter ihn verhätschelt.....er ist also der Prinz auf dem Sofa könnte man sagen ;-) Ihr fehlt es ganz offensichtlich an der nötigen Konsequenz und mitunter auch am Sachverstand.


      Na und dein Vater hat nicht die Geduld. Dumm nur.....denn gerade die Geduld in Paarung mit der Konsequenz sind die elitären Mittel in der Hundeerziehung. Du siehst es wahrscheinlich schon richtig.....nicht der Hund ist das Problem - es sind in diesem Falle deine Eltern.


      Bitte entschuldige, dass ich das jetzt hier so "barsch" feststelle. Aber den Hund mal eben in den Main schicken und ab und zu mal streicheln - das befriedigt das Bedürfnis des Hundes nicht mal ansatzweise!


      Wenn Du die Möglichkeit hast und es Dir einrichten kannst, dann gehe mit ihm wieder auf den Platz und mache was mit ihm.....Agility ist sicher eine Massnahme. Aber kläre es mit dem Trainer ab, ob das im Moment der richtige Ansatz ist. Wenn er so leicht abdriftet und knurrt und fletscht, dann könnte Agi ihn evtl. noch leichter pushen - aber das sollte der Trainer besser einschätzen können.


      Grundsätzlich aber lautet die Devise: egal was, aber MACH was mit dem Hund! Ob Unterordnung, Agi, Fungruppe, Rüpelgruppe - völlig gleich. Unternimm etwas mit dem Hund, damit er die Möglichkeit bekommt, Vertrauen aufzubauen. Jede Zusammenarbeit zwischen Hund und Mensch fördert die Bindung und damit auch das Vertrauen.


      Ein banaler Spaziergang, wo nichts aufregendes seitens des HH passiert reicht da nicht aus. Dann sucht er sich anderweitig den Ausgleich und rennt z.Bsp. einem Hasen nach oder verbellt andere Menschen.


      Ich würde an deiner Stelle auf alle Fälle jemanden dazu holen, der sich das mal vor Ort anschaut. Denn so wie du das da oben beschrieben hast, geht das Knurren und Fletschen nicht mehr lange gut und ein Schäferhund ist nunmal ein kräftiger Hund, wo es schnell Schaden geben kann.


      Ich hoffe ihr findet eine gute Lösung für das Problem.


      Lg
      Volker

    • Endgültig entschieden hat sich mein Vater, da er als Wachhund für unsere Firma geholt wurde und weil meine Eltern alleine im Industriegebiet wohnen. Als Schutz für Firma und Familie. War aber von Anfang an geplant, dass ich ihn erziehen muss. Hätt aber auch nie gedacht dass es sich so drastisch ändert wenn ich nichts mehr mit ihm unternimm großartiges.


      Ich danke euch für die Hilfe. Ich werd mir nochmal eine Hundeschule aussuchen und werd sie bitten mal hier vorbei zu schauen damit sie ihn in der gewohnten umgebung kennen lernen und die weren mir denk ich mal sagen können wie genau ich mit dem arbeiten soll und dann nimm ich mir die zeit wieder für ihn.


      Schuld haben wir alle. Ich hätte auch nicht so extrem aufhören mim spazieren und üben. Denke dann wär jetzt alles besser aber ich hab vorher noch kein Hund erzogen und besitzt. Aus Fehlern lernt man ;)

      Ich wünsch euch noch ein schönes Wochenende. Genießt das gute Wetter :)


      Liebe Grüße


      Irina

    • Zitat

      Ich hätte auch nicht so extrem aufhören mim spazieren und üben


      Ich glaube noch nicht einmal das es groß um spazierengehen und üben zu tun hat.


      Der Hund hat einfach keine klaren Regeln und Grenzen, vielleicht einen zu schwammigen Alltag und schwache Halter (verwöhnen, durchgehn lassen usw.)


      Es müssen Regeln/Grenzen her, der Hund braucht eine Routine im Alltag, er muß ausgeführt werden, er muß beschäftigt werden. Jeder muß am gleichen Strang ziehen, damit der Hund sein Verhalten ablegt

    • Das sind so Sachen, die sind mir einfach unverständlich.


      Da wird ein Schäferhund ins Haus geholt - das sind Gebrauchshunde. Die werden und wurden zu einem bestimmten Zweck gezüchtet.


      Dann geht man mit dem Gebrauchshund in eine Hundeschule, statt auf einen ordentlichen Platz, wo sie sich mit Schäferhunden wirklich auskennen - und davon gibts in jedem Kaff einen, wenn nicht mehrere.


      Jetzt benimmt sich der Hund vollkommen normal, verteidigt Ressourcen - das ist grundsätzlich erst mal absolut normal, ein Hund, dem man das NICHT abtrainieren muss, DER verhält sich im Grund eher merkwürdig - und jetzt scheint man zu meinen, er würde verhaltensauffällig...


      Zitat

      Im Januar diesen Jahres waren wir im Urlaub und haben den Hund mitgenommen. Meine Mutter wollt ihn füttern und ich stand neben ihm (was nie gestört hat) und da hat er das erste mal gegen mich geknurrt und weil ich dagegen angehen wollte und ihm zeigen wollte dass ich keine angst hab ist er sogar hochgesprungen und hat mich bisschen am Arm getroffen. Aber richtig gebissen war das nicht

      .


      Siehste mal wie gern dich der Hund noch hat.
      Meine hättest du im Gesicht hängen gehabt, wenn du ihr blöd kommst, wenn sie schon deutlichst zu verstehn gibt, dass du ihr auf die Pelle rückst.
      Das hätte auch ganz anders augehn können...


      Ihr habt da einen 2 Jahre alten Gebrauchshund!!


      Der komplett nebenherläuft.. sich selbst beschäftigen soll.. ab und zu Gassi geführt wird.


      So funktioniert das nicht.


      Geht mit dem Hund auf einen vernünftigen SV-Platz, damit man euch a) Umgang mit Hunden generell und b) mit eurem beibringen kann. Damit der Hund einmal in seinem trostlosen jungen Leben ausgelastet wird.


      Meines Erachtens könnt ihr ihn sonst eigentlich auch gleich abgeben. Denn das, was sich da allmählich zeigt, wird nicht weniger werden, und bei dem KnowHow das Du als der Hundeexperte in der Familie schon an den Tag legst, kommts irgendwann zu einem Unfall.


      Das muss man aber nicht abwarten..

    • @ Fusselflitz, Du hast mir sowas von aus der Seele geschrieben... Ich habe eigentlich ein leichtes Schleudertrauma bekommen, beim Lesen wie sich der Hund dort in der Familie darstellt, und weiterhin verwöhnt wird. Das dies absolut nicht geht und Hunde in einer Hierarchie leben, hat sich anscheinend noch nicht wirklich herumgesprochen. Auch meine hätte sie sonstwo zu hängen gehabt... bei einem Vorfall wie diesem. Ich kann nicht verstehen, wie man dann als Hundeführer zurückweichen kann... Jedoch, allein wenn ich sehe, was auf den Plätzen gelehrt wird, wie "Nein oder Pfui" beigebracht werden..., sorry, wenn ich dann Bücher lese ... z.B. Hunde ernst genommen, und man wirklich nahe gebracht bekommt wie ein Rudel funktioniert... nun, hier bei diesem speziellen Fall kann man nur froh sein, daß noch nicht mehr passiert ist. Aber der Hund ist auch erst 2 Jahre alt. Ich denke, es ist absolut an der Zeit das am Verhalten dem Hund gegenüber gearbeitet wird und der Prinz nun zum Bettelknaben mutiert. Meine es so, wie geschrieben. Hungern lassen, mind. 3 Tage und das Futter nur noch aus der Hand von EINEM Besitzer. Er muss es sich erarbeiten... Und dann vernünftig Bindung mit dem Hund aufbauen, dies geht (leider) nicht so wirklich über´s Streicheln und mal ein bisschen Spazierengehen, da muss schon ein wenig mehr passieren.
      LG, Jessie2010

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