2-Jähriger Rüde aus Spanischem Tierheim
-
-
Hallo allesammt,
Ich stehe kurz davor einem spanischen Tierheim Hund ein neues Zuhause zu geben. Ich bin mit viel Tierkontakt aufgewachsen unsere Familie hatte immer mehrere Pferde und 18 Jahre lang auch einen Hund :) ja die kleine war hartnäckig
Jetzt hatte ich 8 Jahre lang keinen eigenen Hund und möchte dies ändern.
Ob ich mir einen Hund anschaffe soll hier garnicht zur Debatte stehen, vielmehr Interessieren mich eure Erfahrungen mit 2-3 jährigen Mischlingsrüden aus dem ausland. In meinem Fall wurde der Hund im Welpenalter ausgesetzt, von Tiershcützern gefunden und lebt seither im tierheim.
Wie lange hat es bei euch gedauert bis ihr von eurem Vierbeiner als Chef akzeptiert wurdet gab es einschneidende Situationen in den ersten Wochen in denen ihr besser anders reagiert hättet?Gibt es gute Literatur zu der "Problematik" sich einen 2-3 jährigen Rüden ins Haus zuholen ?
Ich bin mir durchaus bewusst das Tierheimhunde gerade aus dem Ausland nicht die unbeschwertesten sein können und ich eventuell sehr intensiv mit dem Hund arbeiten muss. Aber ehrlich gesagt möchte ich das auch sehr gerne machen und traue es mir zu.
Vielen Dank schonmal für eure Antworten,
Max -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
hallo,
ich habe seit 7 Wochen eine 2-3jährige Hündin aus einem Tierheim in Spanien. Über ihre Vergangenheit ist nichts bekannt, sie war plötzlich einfach da. Man vermutet, dass sie einmal bei Menschen war, dann ausgesetzt wurde und eine Weile als Straßenhund gelebt hat. Aber das sind nur Vermutungen.
Was soll ich sagen? Alles in allem läuft es ganz ok. Sie war vom ersten Tag an stubenrein, blieb problemlos allein zu Hause, auch bis zu 6 Stunden, hörte im Haus innerhalb weniger Tage, ist sehr umgänglich, knurrt nie, lässt sich ins Futter fassen, verteidigt weder Schlafplatz noch andere Ressourcen, lässt sich Knochen und Spielzeug abnehmen (wenn auch nicht gern.)
Bei anderen Hunden draußen pöbelt sie etwas, und man weiss nie, wie sie reagiert. Einmal hat sie sich (trotz Leine) einen kleinen Westi geschnappt und geschüttelt. Das hat mich sehr erschreckt, war aber bislang der einzig "fatale" Ausrutscher.
Draußen ist sie sehr wild, büchst aus, findet dabei immer neue Schlupflöcher im Gartenzaun, robbt trotz ihrer Größe unterm Zaun durch. Sie jagt Katzen und kleine Tiere, und frißt, wenn ich nicht aufpasse, Mäuse. Ich glaube, dieses Verhalten ist auf ihr Straßenhunddasein zurück zu führen.
Ansonsten ist sie sehr menschenbezogen, schmust am liebsten den ganzen Tag, sie liebt alle Menschen und hat sich auch schnell an Kinder gewöhnt.Was das Befolgen von Befehlen angeht, ist sie sehr stur. Sie hört nur, wenn sie Lust hat ... oder wenn sie Hunger hat.
Ich wollte gestern beim Gassigehen mit ihr "Platz und Bleib" üben. 3 mal Platz war drin und wurde von mir auch mit Leckerli belohnt. Bleib ging gar nicht, und als ich auf das 4. mal Platz bestanden habe, hat sie sich stur gestellt. Sie wollte nicht mehr. Ich wollte aber. Also standen wir eine geschlagene Stunde wie angewurzelt am selben Platz. Ich habe darauf bestanden, dass sie Platz macht, Hündin wollte nicht mehr. Frauchen hat nach einer Stunde entnervt aufgegeben. :/
Aber die Sturheit ist wohl eher der Charakter meiner Hündin, und weniger auf ihr Tierheim-Dasein zurückzuführen.Mehr kann ich nach nur 7 Wochen noch nicht sagen, das muss sich erst noch zeigen. Ich denke aber, jeder Hund ist hier anders.
-
Hallo,
wir haben Merlin letztes Jahr Oktober übernommen, da war er schätzungsweise 2,5 Jahre alt. Er hat davor auch ca. 1 Jahr in dem Tierschutzverein vor Ort gelebt.
Ich hatte vor der Übernahme (Merlin kam erst auf eine Pflegestelle) viel Kontakt mit dem Verein und dann auch mit der Pflegestelle.
Hier haben wir schon viel über ihn erfahren.
Ich denke das ist wichtig, man sollte den Hund erstmal kennenlernen (wenn möglich) oder eben Kontakt zu den Leuten suchen, die den Hund vor Ort schon kennengelernt haben.
Merlin hat sich als wahres Goldstück entpuppt. Er ist sehr unkompliziert, hat innerhalb kurzer Zeit gelernt alleine zu bleiben und ist im Haus sehr unauffällig. Auch sonst ist er sehr pflegeleicht...
Was anfangs etwas schwierig war, war seine Ängstlichkeit, man merkte schon, dass er in Spanien nicht vielen Reizen ausgesetzt war. Mülltonnen, Telefonzellen, eine wehende Plastiktüte, unser TV...
Wir haben dann allerdings einen "Entspannungskurs" in der HuSchu besucht und somit wahre Erfolge erzielt. Merlin geht mittlerweile sehr selbstbewusst durch sein neues Leben.
Wir haben die Entscheidung nie bereut und sind Tag für Tag aufs neue froh uns für ihn entschieden zu haben...
Aber das Gesamtpaket muss passen - und das fängt schon bei der Orga an...
Ich drücke die Daumen -
Wenn du schon Hundeerfahrung hast und dir bewusst ist, dass es unter Umständen Probleme dort geben kann, wo man sie niemals vermutet hätte, sehe ich kein großes Problem darin.
Die Hündin meiner Mutter haben wir mit einem Jahr adoptiert. Sie kam aus Spanien und war dann hier zwei Monate auf einer Pflegestelle.
Niemand hat uns gesagt, dass sie alte Männer mit Stöckern nicht leiden kann oder gar vor der Dunkelheit Angst hat.
Da sie unser erster Hund war, konnten wir nicht damit umgehen und so ist sie nunmal mit ihren jetzt 7 Jahren sehr eigenwillig und in manchen Situationen immer noch ängstlich, aber wir haben uns arrangiert.Mein eigener Hund ist ein 2-Jähriger Rüde, den wir von Privat übernommen haben, diese wollten ihn aber eh nicht behalten, sondern haben ihn nur vorm Tierheim bewahrt.
Er erschien uns als unkompliziert, aber auch er hat so seine Macken. Er kann zum Beispiel Menschenmengen oder neue Umgebungen sehr schlecht verarbeiten. Jeder Spaziergang, der nicht im gewohnten Wald abläuft oder wo mehr als eine Person bei sind, bedeuten bei ihm schon Stress.Wie gesagt, wenn dir das alles nix ausmacht und du das eben akzeptierst, dann kannst du dir gerne einen älteren Hund holen, bei dem die Vergangenheit ungewiss ist.
-
Ich kenne einige 2-3 jährige Hunde, als sie direkt aus Spanien (oder anderen Ländern) ankamen.
Sie sind halt meist nicht stubenrein, haben manchmal Angst vor "im Haus sein", wenn sie es nicht kennen, sie können nichts (Leinenführigkeit, Aufmerksamkeit, Frustrationstoleranz etc pp.) - Aber das hat sich immer alles recht schnell eingefügt. Man braucht Geduld und sollte nicht vermenschlichen in dem Sinne, dass man am Anfang, weil sie so arm und verschüchtert sind, Dinge erlauben, die man später nicht will. Lieber sofort klare Strukturen, das vermittelt Sicherheit.
In den ersten Tagen waren alle Hunde ganz wahnsinnig lieb und brav. "Orientierungsphase"
Dann brauchte es immer ein, zwei , drei, vier Wochen, in denen wirklich geübt wurde. Das "Chef sein", wie du es nennst, ist GAR KEIN Problem, vielmehr die Gewöhnung an einen normalen Alltag und "Benimmregeln" (nicht auf Tische und Bänke springen, nicht im Affenzahn vom Bürgersteig unters fahrende Auto rennen, etc pp). Man muss damit rechnen, dass sie vor Dingen Panik haben, die für uns völlig normal sind. (Am Anfang sehr gut sichern draußen, bis einige Wochen ins Land gestrichen sind.)
Nach vier bis acht Wochen war der Hund dann "richtig angekommen" - ab da gabs/gibts meiner Erfahrung nach nur noch die ganz normalen Erziehungsprobleme, die man mit jedem dt. Hund auch hat. Der Charakter, das Alter und die Rasse spielen da auch eine Rolle.
Aber natürlich kann das bei wirklich traumatisierten Hunden deutlich länger dauern. Mein Senior hat fast ein Jahr gebraucht, bis er einigermaßen "normal" (100% "normal" ist er bis heute nicht) ist. Aber er ist dann auch ein souveräner Hund geworden.
-
-
vielen dank für eure Antworten,
schön das hier nicht jeder aufschreit wenn es um wenn es um den ausländischen Tierheimhund geht. Wissen was da auf mich zukommen könnte werd ich wohl erst rausfinden wenn der Bengel dann bei mir ist da er noch in Spanien wohnt. Sicherlich haben solche Hunde ihre Macken, dürfen sie auch da man ja nicht weis was mit denen passiert ist.
Grundsätzlich geh ich aber davon aus das man mit Geduld und Konsequenz sicherlich noch viel Einfluss auf einen 2jährigen Rüden ausüben kann.
Mal schaun wie es sich entwickelt, hab die Orga mal ein wenig mit Fragen bombadiert und besuche in der zwischenzeit mit einer mir bekannten Hundetrainerin ein paar Pflegehunde hier in der Umgebung.
Vieleicht kommt ja doch alles noch ganz anders -
Ich finde es toll, dass ihr dem Hund eine Chance geben wollt. Mit der richtigen Einstellung, etwas Geduld und vielleicht einer netten Hundeschule passt das bestimmt.
Ich kenne einige Hunde aus dem Ausland und allesamt haben sich gut eingelebt (manche brauchten eine ganze Weile, aber dennoch) und sind fröhliche Hunde. -
Ich habe zwei Rueden, einen aus Griechenland und einen aus Spanien. Ich hatte mit beiden keine Probleme, zumindest keine Probleme die einen Trainer oder eine Hundeschule erfordert haben.
Ich denke es kommt
a) auf das bisher Erlebte
b) die Rasse(n)
c) den Charakteran. Meine Jungs sind angeblich 2007 und 2006 geboren, genau weiss man das aber nicht und sind ein Huete und ein Jagdhund.
-
Zitat
vielen dank für eure Antworten,
schön das hier nicht jeder aufschreit wenn es um wenn es um den ausländischen Tierheimhund geht. Wissen was da auf mich zukommen könnte werd ich wohl erst rausfinden wenn der Bengel dann bei mir ist da er noch in Spanien wohnt. Sicherlich haben solche Hunde ihre Macken, dürfen sie auch da man ja nicht weis was mit denen passiert ist.
Grundsätzlich geh ich aber davon aus das man mit Geduld und Konsequenz sicherlich noch viel Einfluss auf einen 2jährigen Rüden ausüben kann.
Mal schaun wie es sich entwickelt, hab die Orga mal ein wenig mit Fragen bombadiert und besuche in der zwischenzeit mit einer mir bekannten Hundetrainerin ein paar Pflegehunde hier in der Umgebung.
Vieleicht kommt ja doch alles noch ganz andersDu kannst auch auf einen älteren Hund viel Einfluss nehmen. Nimm meinen alten Rüden -den habe ich aus Spanien bekommen, als er knapp 5 war - und er war sehr traumatisiert.
Ich finde das auch gut, einem ausländischen Hund eine Chance zu geben. Solange man nicht dem Traum erliegt, man bekäme ein stubenreines, problemfreies kleines Köterchen, sondern weiß, dass es Arbeit bedeutet, hab ich da wirklich größtenteils gute Erfahrungen gemacht bzw davon gehört. Es hängt aber auch sehr viel an der Orga.
-
Hallo,
also ich habe Loona nun 3 Jahre. Sie war auch 2 Jahre alt alls ich sie bekommen habe.
Sie kommt aus Spanien und war dort in einer Tötungsstation.
Von dort in eine Pflegestelle nach Deutschland und von dort zu uns.Ich kann nur eines sagen, blos nicht verhätscheln, von anfang an mit dem Hund umgehen wie mit jedem anderen auch. Sonst verstärkt mann Ängste nur.
Loona war zu anfang auch sehr Ängstlich, wenn was war lag sie sofort auf dem Rücken und hat sich ergeben.
Ich kann nur sagen jetzt nach 3 Jaren ist sie ein absolut selbständiger Hund der das Haus verteitigt, in der Rettungshundestaffel Arbeitet und bald zur begleithundeprüfung geht.Ich kann nur raten, last euch Zeit. Erst mal kennen lernen, aber nicht verweichlichen. Spazieren gehn (Schleppleine) und wenn Ihr merkt die Verbindung zwischen euch steht dann in eine HUSCHU zum Basis Lernen.
Die Hunde sind meist sehr sehr Personen bezogen.Ich wünsch euch viel Spaß
mit euerem zuwachs -
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!