Knochen wegnehmen können oder nicht?

  • Ich kann alles wegnehmen und wieder hingeben, da wird auch nicht getauscht.


    Wie @tigre die Situation beschreibt würde ich z.B. auf Handfütterung umschwenken. Schon kann am Napf nichts mehr passieren.


    Ich stelle auch mal die Näpfe hin lasse die Hunde hingehen und schicke sie wieder weg. Klar gucken sie blöd, aber sie dürfen danach ja wieder ran.
    Da brauche ich nichts tauschen.
    Und wenn Bibo mal zu schnell frisst, dann nehme ich ihr das Teil auch weg und halte es so fest, dass sie es nur langsam futtern kann.


    Gruß
    Bibi

  • Ich halte es genau so wie Doris. Was mein Hund von mir kriegt, gehört ihm und das nehme ich nicht wieder weg. Wieso auch? Und gerade weil ich das nicht mache, kann ich ihm im Gegenzug Dinge, die er NICHT haben soll. (z.B. einen gefundenen Kotelletknochen, letztens auf dem Spaziergang) :roll: problemlos abnehmen. Ich gebe ihm ab und zu die Packung mit dem Rest Quark. Wenn er die ausgeschleckt hat, fängt er an die Packung zu zerknabbern. DIE nehme ich dann weg, aber ich tausche. Mittlerweile muss ich nur sagen:"Hey, tauschen wir?", und er kommt an, holt sich ein Lecker und die Packung fliegt in den Müll. So habe ich es immer gehandhabt und keiner meiner Hunde hat mich aufgrund von Ressourcenverteidigung angeknurrt. Für mich ist das auch eine Sache von Vertrauen. Chef sein auf Teufel komm raus, muss ich nicht. Mein Hund versteht auch so. Das Zusammenleben ansich ist der Punkt, nicht einzelne Aktionen.


    LG Ute

  • es sind ja wohl zwei paar stiefel :roll:
    warum soll ich micky sein essen weg nehmen, das ich ihm vorher gab???
    es geht darum, das ich meinen Hunden dinge weg nehmen kann, die eventuell nicht gut für sie sind
    da meine auch nicht futterneidig sind, Hund und katz fressen oft auch aus einen napf, ohne sich anzuzicken
    wenn micky wieder mal einen vergammelten knochen findet, und ich nicht will, das er den mitschleppt, oder frisst, nehm ich ihm den weg, ich tausch da auch nicht
    und diskutieren erst recht nicht, micky aus, reicht, und ich krieg das teil

  • Also zunächst finde ich es genauso wie die meisten hier für den Hund lebenswichtig, dass er sich von mir etwas fressbares abnehmen lässt.


    Und dann finde ich aber auch, dass es keinen Unterschied gibt ob ich ihm etwas wegnehme, das ich ihm gegeben habe oder etwas, dass er sich selbst angeeignet hat.
    Ein kleines Beispiel, bei uns passiert vor einigen Wochen: Balou sollte am nächsten Tag operiert werden, keine große Sache, aber Narkose musste sein. Also war es wichtig, dass er ab dem späten Nachmittag nichts mehr zu fressen bekommt. Gegen Abend war ich bei den Eltern von meinem Freund und habe mich mit dem Vater noch ein wenig unterhalten. Dabei entging mir zunächst wie seine Mutter Balou einen Teller mit Fleisch hinstellte - da hab' ich normalerweise nichts gegen, sie macht es nur, wenn ich es mitkriege oder sagt mir später, dass er von ihr etwas gekriegt hat. Als ich sah, dass sie es ihm gerade hingestellt hatte nutzte ich meine letzte Chance und erklärte hastig, dass er nichts mehr fressen dürfe wegen der Narkose gestern. Seine Mutter hat betroffen "Achso" gesagt und die Schüssel unter der Hundeschnauze wieder weggezogen. Zwar hat sie sich endlos bei Balou entschuldigt :roll: aber der hat nicht mal die Lefzen verzogen als die Schüssel wieder in unerreichbare Höhen der Arbeitsplatte wanderte, lediglich dumm geguckt hat er.
    Jetzt hätte ich doch nicht sagen können: Oh nein, das musst du ihm aber lassen, das hast du ihm immerhin auch gegeben, das kannst du ihm nicht mehr wegnehmen.


    Unsinnig finde ich es, ständig dem Hund alles wieder wegzunehmen was er gerade hat. Aber es mal ab und an in weiten Abständen zu machen finde ich in Ordnung und übertreibt man es nicht, wird man auch nicht unberechenbar für den Hund.
    Macht man es wie asterix99 kennen die Hunde das Spiel ja bereits und wissen wie es ausgeht (Sie kriegen das Futter). Daher denke ich auch nicht, dass die Tiere dabei ein Trauma erleiden.


    Ich kann keinen Hundebesitzer verstehen, der sich damit zufrieden gibt, wenn er seinem Hund nicht alles wegnehmen kann. Für mich ist das unglaublich wichtig. Nicht, weil ich Dominanz ausüben will, sondern weil ich mich um die Sicherheit meines Vierbeiners sorge. Es hilft nun eben alles nichts, die Hunde "müssen" in unserer Gesellschaft leben und da legt auch mal ein Idiot Giftköder aus oder Leute lassen ihre Grillreste liegen. Ich muss meinen Hund so erziehen, dass ihm diese Dinge nicht gefährlich werden können, wenn ich sorglos mit ihm leben will.

  • Klar gibt es einen Unterschied zwischen eßbaren Dingen, die hund draußen findet und den Dingen, die er von mir bekommt.


    Für die Draußen-Dinge gibt es das Aus oder wenn ich schnell genug bin, das Nein im Vorfeld.
    Und für die regulären Dinge, nämlich voller Napf oder Knochen oder Kauzeugs gibt es ein gemurmeltes "Komm, tauschen".
    Das wird einige Male geübt - den vollen Napf noch mal wegzunehmen, den Knochen herzugeben und dann wird es so gut wie nie wieder benötigt.


    Außer bei Beispielen, die z. T. schon genannt wurden:


    - die Hunde haben grade ihren Knochen bekommen und das Haus fängt an zu brennen (ist nicht mal an den Haaren herbeigezogen bei uns)
    - ich Schussel hab vergessen, dass einer der Hunde noch irgendwelche Medis übers Futter kriegt
    - ich hab die Näpfe vertauscht...
    - ich hab vergessen, übrig gebliebene Nudeln dazuzugeben...
    - die Hunde haben grad ihre Knochen bekommen und der Liebste ruft an, weil sein Auto verreckt ist...


    Alle meine Hunde lassen sich ohne jeglichen Streß völlig problemlos alles wegnehmen - notfalls auch, wenns schon halb an den Rachenmandeln vorbei ist.
    Wir haben das ganz ruhig und freundlich geübt, in einem Zeitrahmen über mehrere Etappen, der wahrscheinlich kürzer ist, als hier alle Beiträge zu lesen.


    Wir brauchen es so gut wie nie - aber wenn, dann ist es kein Problem.


    Und vor allem - wir betrachten das nicht als "Machtspielchen" oder "Dominanz-Blabla", sondern einfach nur als praktisch.


    LG, Chris

  • Die Frage hat sich mir ehrlich gesagt noch nie gestellt. Bei keinem einzigen meiner Hunde (bisher mit Pflegis 13) hatte ich ein Problem damit, ihnen einen Knochen oder sonst etwas weg zu nehmen. :ka:

  • Zitat

    ich kann meinen hund knochen, sowie futter ohne probleme abnehmen. groß geübt haben wir das nicht. :ka:



    dem kann ich nur zustimmen , ich denke wenn sie das von anfang an kennen wird es auch kein problem sein. das heisst nicht das ich den beiden alle nase lang was weg nehme aber wenn ich meine das es das nicht gibt oder jetzt schluss ist so wie mit knochen dann werden die eingesammelt. da gibts auch nichts anderes für ausser ein verbales lob.

  • Ich kann mir übrigens nicht vorstellen ,daß der Hund im Moment des Wegnehmens unterscheidet zwischen "hab ich von Frauchen bekommen - gehört für immer rechtmäßig mir" und "hab ich mir illegal geschnappt, darf sie nehmen", und daß das für den Hund letzendlich irgendeinen Unterschied macht. Das halte ich für Vermenschlichung, ich würde eher annehmen, daß für den Hund in dem Moment alles, was er einmal im Fang hat, gleichermaßen Beute ist - und die muß er eben ohne Gemecker rausrücken.


    Ich habe meiner stoffwechselkranken Hündin über fast zwei Jahre ihr geliebtes Zahnputz-Kalbsgelenk zuteilen müssen: nach spätestens zwanzig Minuten Kauen war das Ding bis zum nächsten Tag weg, weil sie mehr auf einmal einfach nicht vertrug. Für den streng Diät lebenden Hund war dieser Knochen das Highlight schlechthin und wurde so intensiv bewacht, daß sie sogar bei Passanten-Schritten auf der Straße knurrte, was sie sonst nie tat. Trotzdem gab's da beim Wegnehmen nie Probleme, einfach, weil das Hergeben für uns beide lebenslange Routine war.


    Wäre für mich übrigens ein Grund, auf Zugriffsrecht ganz besonders bei von mir gegebenen Leckerbissen zu bestehen. Man weiß nie, in welche Situation man mit dem Hund kommen kann - siehe das Narkose-Beispiel!

  • Ich kann meiner alles abnehmen wenn ich es muss bzw. sie gibt mir alles, wenn ich es verlange.


    Aber das hat nichts mit irgendeiner imaginären Rangfolge zu tun - mein Ego ist intakt, danke, ich muss da nichts am Hund kompensieren.


    Da geht´s um Giftiges oder Gefährliches, das nicht in ihr Maul gehört bzw. spitz aufgesplitterte Knochen oder Teile, die gefährlich scharfkantig sind.

  • Zitat

    Ich kann mir übrigens nicht vorstellen ,daß der Hund im Moment des Wegnehmens unterscheidet zwischen "hab ich von Frauchen bekommen - gehört für immer rechtmäßig mir" und "hab ich mir illegal geschnappt, darf sie nehmen", und daß das für den Hund letzendlich irgendeinen Unterschied macht. Das halte ich für Vermenschlichung, ich würde eher annehmen, daß für den Hund in dem Moment alles, was er einmal im Fang hat, gleichermaßen Beute ist - und die muß er eben ohne Gemecker rausrücken.


    Genau das dachte ich mir auch schon. :gott:
    Für den Hund ist es einfach blöd weggenommen zu bekommen, was er gerade gekriegt oder sich geschnappt hat und da wird er wohl nicht später denken: "Oh das war scho okay, dass sie es mir abgeholt hat, ich habs ja einfach vom Boden aufgeklaubt" oder "Wie unfair, ich mach sie alle! Das hat sie mir doch hingestellt!"

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