Mein Hund ist aggressiv gegenüber Besuchern

  • Wenn er zu wem hin will, kommt es drauf an, wie er sich benimmt.
    Ist er einfach neugierig, freut sich, ist entspannt, kann es sich lohnen das zu erlauben - natürlich nicht willkürlich beim Postboten, sondern mit Leuten, mit denen ihr euch absprecht.


    Er kann das ggf. als Alternativverhalten etablieren und eben statt "Ein Feind! Ein Feind!" umschalten auf "Ui, Besuch! Ui, Besuch!"


    Wann genau schlägt er denn an?
    Beim Klopfen/Klingeln?
    Wenn er fremde Stimmen hört?
    Wenn er Fremde sieht/riecht?


    Wo ist sein Reaktionspunkt?

  • Dann hat der arme Kerl aber schon viel mitgemacht :( :


    Versuche es doch mal wie ich es gemacht habe, Bentley war auch so wild wenn es geklingelt hat.
    Zuerst habe ich ihn an der Leine festgemacht bei seinem Platz. Als nächsten Schritt mit Leine dran, laufen lassen und wenn er kommen wollte wieder in den Korb geleitet. (die Besucher müssen ihn aber dann auch in Ruhe lassen)
    Jetzt sind wir soweit, daß er drin bleibt, wenn ich das sage.
    Das ging alles ohne laut zu sein oder schimpfen von statten.

  • Hi!


    Meine Hunde gehen konsequent in ihre Körbe, wenn es klingelt. Ein Aufstehen ohne Freigabe kommt gar nicht in Frage. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich. Ich habe sie auf ihre Plätze geführt und bevor sie nicht wirklich lagen, wurde die Tür nicht geöffnet. Sprangen sie auf, wenn sie hörten, dass ich die Tür öffnete, habe ich dem Besuch die Tür wieder vor der Nase zugemacht. :D und die Hunde wurden wieder kommentarlos auf ihre Plätze geführt. Das ist zwar etwas langwierig (für den Besuch), aber hat in relativ kurzer Zeit funktionert. Die Gäste wurden in dieser Zeit auch "geimpft", soll heißen, keiner durfte die Hunde beachten.


    Beide sind vorher immer mit einem Affenaufstand an die Tür gerast, um den Besuch (nett) zu inspizieren... das fanden nicht alle wirklich toll.


    Seit sie in ihre Körbe gehen, gebe ich sie nach einige Minuten "frei". Interessant daran ist, dass sie dann eigentlich kaum oder gar kein Interesse mehr am Besuch zeigen.


    Ich habe einmal einen Vortrag gehört, in dem eine Besucherin ein ähnliches Problem schilderte. Der Referent hat auf diese ähnliche Frage etwas - wie ich finde - Interessantes dazu gesagt: Er meinte, dass der Hund vielleicht das Gefühl hat, dass die HH die Situation nicht im Griff hat und er sich deshalb genötigt sieht, "eine Welle" zu schlagen? Sie sollte den Hund auf seinen Platz legen und ihm zeigen, dass sie die Situation beherrscht, in dem sie den Besuch eingrenzt: Sie sollte den Besucher an die Hand nehmen und in das Wohnzimmer führen, in an den Tisch setzen, ihm etwas zu essen geben, ihm den Teller wieder wegnehmen ...


    Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert, würde ich vielleicht aber mal bei Deiner Trainerin ansprechen, und sie fragen, was sie davon hält. Vielleicht ist das ein alternativer Lösungsansatz? :???:


    LG

  • Zitat


    Ich habe einmal einen Vortrag gehört, in dem eine Besucherin ein ähnliches Problem schilderte. Der Referent hat auf diese ähnliche Frage etwas - wie ich finde - Interessantes dazu gesagt: Er meinte, dass der Hund vielleicht das Gefühl hat, dass die HH die Situation nicht im Griff hat und er sich deshalb genötigt sieht, "eine Welle" zu schlagen? Sie sollte den Hund auf seinen Platz legen und ihm zeigen, dass sie die Situation beherrscht, in dem sie den Besuch eingrenzt: Sie sollte den Besucher an die Hand nehmen und in das Wohnzimmer führen, in an den Tisch setzen, ihm etwas zu essen geben, ihm den Teller wieder wegnehmen ...


    Ich habe keine Ahnung, ob das funktioniert, würde ich vielleicht aber mal bei Deiner Trainerin ansprechen, und sie fragen, was sie davon hält. Vielleicht ist das ein alternativer Lösungsansatz? :???:


    LG


    :lachtot: :lachtot: :lachtot:


    Hunde sind keine Primaten. Die begreifen vom Zuschaun bei Menschen gar nichts.. erstrecht nicht das, was da.. äh.. vermittelt werden soll.


    Kannst du ausprobieren.


    Versuch mal einem Hund das Apportieren beizubringen, indem du es ihm vormachst ;)

  • Zitat

    Hunde sind keine Primaten. Die begreifen vom Zuschaun bei Menschen gar nichts.. erstrecht nicht das, was da.. äh.. vermittelt werden soll.


    Kannst du ausprobieren.


    Versuch mal einem Hund das Apportieren beizubringen, indem du es ihm vormachst ;)


    Hallo Fusselflitz,


    der Hund ist eines der wenigen Lebewesen, die sich auf den Menschen als Sozialpartner einlassen... wenn dem so ist, warum soll er dann nicht am menschlichen Verhalten "lernen" können?


    Ob das mit dem Eingrenzen des Besuches funktioniert, weiß ich nicht, aber es gibt doch genug Situationen, wo der Hund sich am menschlichen Verhalten orientiert und es für sich übernimmt, weil es vorteilhaft für ihn ist. Und das Apportieren geht mit Vormachen im Übrigen ganz gut! :D


    LG

  • Ich sage nicht, dass der Hund nicht am menschlichen Verhalten lernt - tut er. Tagtäglich. Und was für tolle Sachen. Besucher verbellen zu Bleistift :D


    Aber eben nicht optisch.
    Nicht wie Primaten, die schaun, wie es das andre Tier - egal welcher Gattung - macht, das übertragen und selbst ausführen.


    @Apportieren


    Das wüsst ich jetzt aber gern doch genauer, wie genau du einem Hund durch optisches Vormachen das Apportieren beigebracht hast.


    Da das aber nicht Thema hier ist, mach ich mal nen andren Thread in "erziehung/Ausbildung" etc. auf.

  • So! Ich konnte jetzt leider ne ganze Zeit nicht mehr schreiben.
    Und es gibt erfreuliches zu erzählen:
    Wir machen das jetzt seid knapp 3 Tagen wie Zappa es geschrieben hat.
    Es ist erstaunlich unser Hund hat sich um 180 Grad gedreht.
    Der hat es wahnsinnig schnell kapiert.
    Die ersten paar Mal wollte er sich an der Leine zu unserem Besuch drängen aber mittlerweile stürmt er zwar erst zur Tür aber lässt sich zurückpfeifen und anleinen und dann ist er ruhig.
    Er trottelt neben mir zur Tür. Ganz entspannt.
    Er guckt sich das an und wenn ich die Leute reinbitte ist es überhaupt kein Problem. Er ist entspannt und gibt keinen Mucks von sich.
    Ich bin total begeistert und Happy.
    Je nachdem wie interessant der Besuch ist muss ich ihn ein bisschen in Wohnung zurück "drängeln" aber es ist ok.
    Dann leine ich ihn ab und ihn interessieren die Leute gar nicht.
    VIELEN VIELEN DANK!!
    Das werden wir weiter so machen.
    Er ist tatsächlich beim spazierengehen entspannter. Der ganze Hund ist entspannter.
    Ich dachte immer das liegt auch viel daran weil er noch jung und wild ist.
    Nochmal Danke!


    @ Fusselfilz
    Mein Mann und ich hatten jetzt auch schonmal die vermutung das er mich beschützen will,weil ich im 8. Monat schwanger bin.
    So lange macht er das ja noch nicht.
    Er ist auch ziemlich anhänglich. Wenn ich die Klotür nicht ganz zu mache kommt eine große schwarze Nase durch den Türspalt :smile:
    Das hat er sonst auch nie gemacht.
    Am schlimmsten ist/war es wenn es geklingelt hat.
    Ich weiß das es Leute gibt die er nicht leiden kann.
    Gehen die am Haus vorbei fängt er auch zu bellen an.
    Ob er das nach dem erfolg auch noch macht weiß ich nicht.
    Fremde Stimmen haben ihn bisher noch nie interessiert.


    Ich danke euch allen für eure bisherige Hilfe!!
    VLG
    Verena und Theo

  • Zitat

    Er ist tatsächlich beim spazierengehen entspannter. Der ganze Hund ist entspannter.


    Wenn er feste und klare Regeln bekommt, die er versteht, dann kann er auch entspannen, kann Verantwortung abgeben und auf deine Entscheidung vertrauen.


    Setze Regeln und Grenzen fest, an denen er sich orientieren kann, verhindere selbständiges Agieren und selbständiges Entscheidungen-Treffen!


    Viel Erfolg weiterhin

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!