Aussie Züchter

  • Wobei Wachtrieb/Schutztrieb/Reserviertheit ja überhaupt nicht negativ sein muss. Ganz im Gegenteil. Und Schutrtrieb ist eigentlich auch nicht gleich bedeutend mit: Hund jagt jeden Passanten auf den nächsten Baum, rastet völlig aus, wenn jemand zu Besuch kommt und lässt weder Mensch noch Tier näher als 10 Meter an seinen Besitzer ran... Viele Rassen haben Wachtrieb/Schutztrieb, wobei im Normalfall immer in der Rassegeschichte gewollt war, dass der Hund nicht kopflos alles niedermacht, sondern entweder bedacht selbständig handelt (wie viele Hofhunde, Herdenschutzhunde, die dann eingreifen, wenn es nötig ist) oder aber sich auf die Einschätzung ihres Menschen verlassen. Wachtrieb/Schutztrieb heißt ja, da ist etwas, was es aus Sicht des Hundes zu bewachen gilt. Z.B. das Territorium, z.B. Dinge/Menschen, die ihm anvertraut wurden und eben auch dann, wenn der Mensch signalisiert, es ist Gefahr im Verzug.


    Der Aussie als Farmhund sollte sicher territorial sein, aber wenn sein Mensch sagt, der Typ, der die Saat bringt ist hier erwünscht, dann ist er das. Und wenn der Aussie mit seinem Farmer Rinder treibt oder Weidezäune kontrolliert oder was auch immer, hat er nicht auf den Angler am Bach los zu gehen... Es liest sich teilweise so, als würde wüstes verbellen von was-auch-immer, ohne dass der Mensch was dagegen tun kann, automatisch zum Wacht-/Schutztrieb des Aussies dazu gehören...


    Als Grisu seine ich-verbell-mal-auf-Verdacht-alles-Phase hatte, habe ich mich fürs melden bedankt und signalisiert, ich kümmer mich oder da ist nichts (auch wenn das nachts manchmal etwas mühsam war :roll: ). Wenn er es im Garten übertrieben hat, wurde er halt ruhig ins Haus geführt, wenn er auf dem Spaziergang aus "egoistischen Gründen" etwas fernhalten wollte, gab es eine klare Ansage. Ein Aussie ist ja doch vergleichsweise stark an seinem Menschen orientiert. Das ist ein Vorteil und ein Nachteil. Ein Vorteil dann, wenn Mensch klar und souverän führt. Ein Nachteil dann, wenn Mensch unsicher ist oder einfach nur schimpft. Der Hund meldet ja nicht ohne Grund, er denkt, er bringt sich damit für sein Rudel ein. Ist doch eigentlich eine klasse Sache :smile: . Und es ist toll zu wissen, der Hund würde schützen, wenn es wirklich nötig wäre, und er meldet, wenn wirklich mal etwas seltsames vor sich geht. Deshalb würde ich auch nicht einfach nur über verbieten gehen oder denken, hoffentlich hat er den Trieb nicht...


    Ich glaube, sehr schwierig bei einem Aussie ist dieser Spagat, zwischen dem Wissen, der Hund will es ja eigentlich recht machen, sich einbringen... und trotzdem (oder gerade deshalb) ganz klare Ansagen machen, was erwünscht ist und was nicht. Ich bin immer wieder erstaunt, wie taff Grisu der Umwelt gegenüber sein kann und wie extrem sensibel mir gegenüber :???: . Was bei Grisu auch ein riesen Unterschied zu Lucy war in der Erziehung: Lucy ist recht eigenständig, selbstbewusst, stur... reagiert aber gut auf Leckerlie und akzeptiert ein klares nein. Bei Grisu hat das so nicht funktioniert. Er analysiert jede Situation, macht sich einen Kopf und erwartet eine bestimmte Reaktion von mir (das kann auch einfach keine Reaktion sein). Aber Leckerlie oder Nein bringen ihn nicht weiter, ich muss ihm "vorleben" wie in dieser Situation reagiert werden sollte. Versteht das jemand :???: . Ich habe auch keine Ahnung, ob das Aussie-typisch ist...

    • Neu

    Hi


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    • Lucy_Lou:
      Ich denke ich verstehe was Du sagen willst. Außerdem macht mir
      Dein Beitrag etwas Mut. Momentan bin ich etwas durcheinander was dieses
      Thema betrifft.
      Meine Mutter und ich sind beste Freundinnen wenn es um Hunde geht. Sie rät mir täglich vom Aussie ab weil sie nur Negativbeispiele kennt. :( :
      Wobei sooo negativ sind sie auch nicht:
      Die Aussies die sie kennengelernt hat haben nur Augen für Frauchen ( damit kann ich leben, sonst würde ich einen Terrier nehmen :D ;) ) und spielen angeblich nicht mit fremden Hunden und machen einen sehr ernsten Eindruck. :???:


      Tani88: danke =)


      Da gibts nur eins: viele Aussies kennenlernen.
      So gut es geht jedefalls, wenn sie mich nicht beachten, hehe.

    • Ich finde den Wach und Schutztrieb, die Reserviertheit und die Herrchen oder Frauchenfixierung ueberhaupt nicht negativ. Vieles bekommt man sehr gut unter Kontrolle, bei manchem muss man halt schneller sein als sein Hund, und mit manchem muss man dann einfach auch bereit sein zu leben.
      Ich muss ganz ehrlich sagen, ich kenne einige Aussies, die ich nicht geschenkt haben will. Vielen ist z.B. auch mein Hudson deutlich zu triebig und zu schwierig. Dabei ist der wirklich einer der einfacheren Kanditaten. Nur sein Trieb, seine Power und sein Toughes Wesen, ist fuer viele einfach zuviel. Er ist ein Aussie wie er im Buche steht, trotzdem muss man genau wissen was man wann tut. Wenn ich zoegere habe ich verloren und er macht was er fuer richtig empfindet.
      Ich liebe meinen Hund genauso und ich liebe diesen Arbeitstrieb bis zur Selbstaufgabe, Hudson wuerde Arbeiten bis er tot umfaellt.
      Und das meine ich ernst. Von selber hoert der nicht auf und er kennt auch seine koerperlichen und geistigen Grenzen nicht.
      Heute haben Jenny und ich ein paar Tricks drausen gemacht, lustig wars, dann wollten wir weiter gehen und Hudson hat staendig nachgefragt, ob wir nciht doch weitermachen koennten, denn er koenne noch.
      Nach wegschicken meiner seits und generve seinerseits, habe ich ihm deutlicher gemacht, das er aufhoeren soll um mich rum zu huepfen und endlcih von uns weg gehen soll.
      Das ist typisch, die anderen Hunde sind froh, Hudson wird gerade erst warm und wuerde stundenlang arbeiten.


      Bela's Ding hingegen ist der Schutz seines Frauchens. Das ist Belas selbstgesuchte Aufgabe, die Jenny staendig versucht, ihm wieder auszureden. Anderes Problem, auch ein Aussie. ;)


      Beide sind sowas von unterschiedlich, Bela arbeitet auch gerne mit, braucht ein bisschen motivation und arbeitet dann gerne, Hudson braucht null motivation und gibt immer alles. Irgendwas halb machen, kennt der nciht. Dafuer hat Hudson es nicht so wirklich mit dem beschuetzen und verteidigen. Das ist eher Belas Lieblingsaufgabe.
      Hudson ist ein Hund, der keine anderen Hunde in seinem Leben brauchen wuerde, Frauchen alleine reicht ihm. Bela liebt das spiel mit anderen Hunden total (solange es keine unkastrierten rueden sind) und er braucht das auch. Wirkt dabei total gluecklich.
      Hudson ist meist in meiner Naehe, weiter weg, ist nicht seins, dafuer hat Hudson null Probleme mit anderen Hunden, der mag einfach jeden und wen er nicht mag, ignoriert er einfach. Bela hat da schon immer mal wieder mit Probleme mit unkastrierten Rueden.
      Dafuer ist Bela ein duetlich sensiblerer Hund, der sehr auf sein Frauchen eingeht, Hudson ist ein tougher Kerl, der sowas von selbstsicher ist und teilweise schwierig zu erschuettern denn Hudson ist einfach cool.
      Bela ist schnell beeindruckt, Hudson's Welt muss man erst in den Grundfesten erschuettern, bevor der wirklich seine Position ueberdenkt.
      Dafuer hat Hudson mehr "Will to please" er moechte frauchen gar nicht auf die Palme bringen, sondern will lieber versuchen ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ob er dabei nervt oder nicht, ist ihm egal. :hust: Und sowas kann nerven. Bela ist hingegen, der etwas unsichere Hund, der immer ein bisschen schwankt zwischen, : "Hilfe, Mami, da ist ein Monster!" und "Ach Mami, ich erledige das schon fuer dich!" Das ist fuer ihn und Jenny nciht immer ganz einfach. Mal ist Bela die Mimose und dann wieder ist er der Macho von Welt. Ein Hund zwischen und in den Extremen. Hudson ist immer gleichbleibend gefestigt. Den erschuettert einfach nichts, wirklich. (Ausser Frauchen wird wirklich boese)


      Ich habe das jetzt mal so aufgeschrieben um dir bzw. euch z.B. auch mal die Unterschiede zwischen zwei Aussies aufzuzeigen und zu verdeutlichen. Weiss nicht ob das alles so klar ist, aber es gibt kaum eine andere Rasse, bei denen die einzelnen Vertreter sooooooo unterschiedlich sein koennen.
      Echt unglaublich.
      LG
      Gammur

    • Danke Gammur, solche Beispiele helfen mir innerlich weiter. (komisch ausgedrückt! :ops: )


      In wieweit kann ein guter Züchter durch Eltern- und Welpenkenntnis den
      richtigen Welpen für mich aus dem Wurf finden?
      Auch wenn er sich später vielleicht noch ganz anders entwickelt.


      Ich bin mir jedoch sicher das jeder Aussie, sei es Hudson oder Bela ;)
      besser zu mir passt als viele andere Rassen.
      Außer der Berger des Pyrénées... der geht mir auch nicht mehr so richtig
      aus dem Kopf. :D



      Ich möchte einen Hund mit wtp der mit mir arbeiten will.
      Daran schuld ist unsere BorderCollieMixHüdin von damals.
      Ich kannte mich noch nicht mit den Rassen aus. Ich habe Kia
      einfach nur bewundert weil sie "anders" war als die vielen anderen
      Hunde, davor und auch danach! Sie hatte diesen gewissen Blick
      und ich hatte immer das Gefühl ihr unglaublich nah zu sein.
      Deshalb bin ich mir so sicher das dieser Typ von Hund das ist,
      was ich will! Viele Leute mit denen ich spreche sagen, genau das
      was ich an diesen Hunde mag, würde sie nerven.
      Natürlich kann es nerven wenn der Hund immer weiter machen
      will (Maja kann das auch manchmal recht gut) aber das ist mir
      1000 mal lieber als den Hund ständig und krampfhaft zu motivieren.
      Da hat der Hund genauso wenig von wie ich.

    • @ Lucy Lou und Gammur: Deswegen ja mein Nachtrag, dass ich nicht alle Aussie-Eigenschaften weg zaubern will, sondern eben nur dazu bereit bin an den Punkten zu arbeiten, wo es nicht mehr ok / normal ist. Und genau das wurde ja vorher ausgiebig beschrieben, dass es ja so viele Probleme geben kann im Bezug auf Schutztrieb usw. Ich habe mich also nur darauf bezogen und nicht gesagt, dass diese Eigenschaften prinzipiell negativ sind.


      Manchmal hab ich ehrlich gesagt auch das Gefühl, man will mich hier missverstehen... Ich mein ich find´s wirklich klasse. Ihr habt mir schon viel geholfen und der Thread ist deutlich ruhiger verlaufen, als erwartet. Aber grade schlägt doch so ein bisschen die Tendenz durch, die es hier im Forum nun mal leider gibt. Klar, ich selbst ertappe mich ja auch schon dabei, selbst anderen vom Aussie abzuraten, wenn ich denke es könnte nicht passen. Aber wenn doch jemand sich wirklich informiert hat, weiß was ihn erwartet und in jeder Hinsicht bereit ist damit umzugehen... Dann gönnt doch auch anderen mal die tollen Seiten dieser Rasse und redet sie nicht nur schlecht ;)


      Ich weiß, wie gesagt, hier läuft es ja auch sehr geregelt ab bisher :) Wollte es nur Mal anmerken, bevor es doch noch abrutscht, was ich sehr schade finden würde, weil es ja erst noch in die "heiße Phase" mit der Züchtersuche geht und ich eure Ratschläge dann sicher noch gut gebrauchen kann :)



      Lucy Lou, an dich nochmal, genauer zum Thema Fluch und Segen durch die starke Orientierung am Menschen. So etwas ähnliches hab ich heut noch Jeany in einer Mail geschrieben :)
      Ich denke einfach es ist bei dieser Rasse ganz besonders wichtig, dass man zunächst mal sich selbst kennt und auch sehr bewusst handelt. Eben damit genau da nicht die negativen Einflüsse und Orientierungspunkte durchschlagen, wo man positiv viel bewirken könnte. Das heißt für mich, dass man vor allem beim Aussie erst Mal sich selbst kennen muss (in gewisser Hinsicht zumindest), bevor man wirklich die Wahl treffen und der richtige Mensch für den Aussie sein kann. Denn das ist mindestens genau so wichtig, wie den richtigen Hund für den Menschen zu finden.


      Achso, Gammur: Ich denke das ist genau der Punkt, den du da triffst. Es ist eben ein bisschen "Wundertüte" dabei. Und man muss mit allen Variationen und Ausprägungen leben können, nicht nur mit einem bestimmten Grad.

    • Ich meinte auch nicht dich ;) So die allgemeine Stimmung, die aufkam... Noch ist´s ja auch im Rahmen :) Wollte nur sagen, dass ich´s schade finden würde, wenn es weiter in die Richtung geht.


      Das mit dem Co-Owner hatte ich letztens auch. Warum genau ich so was als Käufer eingehen sollte hab ich auch nicht verstanden (höchstens bei zwei Züchtern, die sich die Hunde schon Mal "teilen"). Was genaues kann ich dir da auch nicht zu sagen. Hatte mal ein bisschen rumgegooglet und dann ausgeschlossen. Ich sehe einfach keinen Grund mich auch so was einzulassen :???: Aber vielleicht übersehe ich ja was und jemand anders kann mehr dazu sagen :)

    • So gehts mir auch! :smile:
      Ich hoffe das hier noch Jemand was dazu sagen kann.
      Mit einer NFB ( moment, war das die Abkürzung? ) hätte ich selbstverständlich
      kein Problem.

    • NFB= Not for breed. Also das war schon die Abkürzung, hast richtig im Kopf. Gibts nur bei ASCA Aussies.


      Eigentlich würde ich ja gern noch was zur Co-Ownerschaft schreiben, aber mein Kopf streikt um die Zeit und außerdem sitze ich hier und "warte" darauf das mein Terrier gleich noch nen richtigen Epi-Anfall kriegt :( :
      Rest folgt also später, wenn ich wieder klare Gedanken fassen kann.

    • Kurz was zum Co-Owner, recht vielversprechende vielleicht mal Zuchthunde aus dem Wurf, behalten einiger ASCA Zuechter gerne unter Co-Ownerschaft. Sie haben dann mitzureden, falls der Welpe mal in die Zucht geht. Ansonsten haben sie kein Mitspracherecht. Aber ich stelle mal ein Beispiel ein, ihr kauft eine Huendin, der Zuechter der Huendin behaelt die Co-Ownerschaft, die Huendin entwickelt sich super, ist gesund usw. ihr entschliesst euch zu zuechten, sucht einen Rueden aus usw. Der Ruede gefaellt dem Zuechter eurer Huendin nicht und er verweigert die Unterschrift, dann habt ihr zwei moeglichkeiten, sucht zusammen mit dem Zuechter eurer Huendin einen anderen Rueden zum decken aus, oder nehmt den Rueden den ihr ausgesucht habt, bekommt dann aber keine ASCA Papiere mehr, fuer die Welpen. Im Kaufvertrag usw. wird die Co-Ownerschaft eingetragen, wenn ihr diese nicht wollt, dann muesst ihr mit den Zuechtern sprechen und das klaeren, bevor ihr einen Vertrag mit eben dieser Klausel unterschreibt. Beim Rueden ist es dann genauso. Der Zuechter des Tieres kann immer sein Veto einlegen, bei eurer Zuchtplanung. Wer nicht zuechten will, hat keine Einschraenkungen mit der Co-ownerschaft. Die meisten guten Zuechter klaeren sowas aber vor dem Verkauf ihrer Welpen.
      NFB ist ebenfalls so eine Sache. Die meisten welpen von guten Zuechtern werden oft NFB oder in Co-ownerschaft verkauft. Not for Breed bedeutet, das man im ASCA mit diesem Hund erstmal nicht zuechten darf. Die Zuechter eures Hundes koennen aber, wenn sich der Hund top entwickelt, gesund ist usw. sich zur Zucht eignet, das NFB spaeter auch wieder rausnehmen.


      Beides die Co-owner und die NFB sache gibt es nur beim ASCA.


      LG
      Gammur


      @Tani, bei dir sehe ich im Bezug auf einen Aussie keinen Grund ihn dir auszureden. :smile: Du scheinst sehr sehr sicher zu sein und ich denke du koenntest mit einem Aussie super viel spass haben.

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