ANGST vor der Leine - zum Verzweifeln!

  • Hallo, ich bins mal wieder mit meiner Angst-Hündin aus Spanien.


    Ich habe eine Riesenproblem, was einfach nicht besser wird. Immer wenn ich die Leine hole, um Gassi zu gehen, versteckt sie sich im letzten Eck und weigert sich rauszukommen oder auch nur einen Schritt zu gehen. Sie macht sich dann ganz steif, wenn ich ihr die Leine dranmache und ich muss ich sie rauszerren, was mich auf Dauer WAHNSINNIG macht!
    Ich war jetzt 5 Wochen geduldig, aber ich merke dass bei mir langsam der Kragen platzt und das ist einfach nicht gut für sie & für mich.
    Sie muss doch mal langsam merken, dass ich es gut mit ihr meine & sie mit der Leine nicht schlage oder sonstwas?


    Ich habe schon alles probier: Leckerlis etc. Das interessiert sie alles nicht wenn die Leine auftaucht! Sie lässt sich nicht locken. Sie will einfach nicht.
    Dazu kommt natürlich auch, dass sie nicht gerne Gassi geht, weil da draussen ja auch 1000 Gefahren lauern, die ihr Angst machen. Obs daran liegt?


    Was tun? Eine Idee? Bin manchmal echt am Verzweifeln...


    Regina & Luna

  • Hallo Regina,


    Du hattest ja schon einen ähnlichen Thread, da wurde Dir diese Trainerin empfohlen:


    Hast Du Dich schon an sie gewendet?
    Manchmal braucht man einfach Unterstützung und ich denke gerade bei einem Angsthund wäre das wirklich eine tolle Sache, wenn sich das ein Trainer mal anschaut.


    Gruß
    Bibi

  • hi lunamuc,


    die leine ist eine starke einschränkung für deine hündin (sie gibt ihre freiheit an dich ab) und wer weiß, was sie in der vergangenheit erlebt hat. vielleicht wurde sie mit der leine geschlagen?!


    wenn sie sich unters bett verkriecht bzw ins letzte Eck, würde ich sie ignorieren.
    mit zwang erreichst du nicht viel.


    probiers doch mal damit, die leine zum normalen alltagsgegenstand werden zu lassen.
    leg die leine auf den boden, in die nähe deiner hündin und gehe deinem gewohnten tagesablauf nach.


    wenn deine hündin mutiger wird, kann sie die leine beschnüffeln. wenn lecker und co bisher nicht geholfen haben, würde ich es so probieren.


    beim anleinen am besten in die hocke gehen und die kleine freudig rufen. so wirkst du weniger bedrohlich auf den hund.


    liebe grüße


    biggi

  • Vielleicht hat sie gar keine Angst vor der Leine - sondern Angst vor dem Spaziergang. Eindrücke, Hunde, Menschen... und an der Leine kann sie nicht ausweichen. Eine Freundin von mit hat eine Angsthündin wie aus dem Bilderbuch, vollkommen panisch bei jeder Begegnung mit Fremden. Ein Jahr lang hat sie sie auf Anweisung eines idiotischen Trainers durch diese Situationen "gezwungen". Es hat sich an der Problematik überhaupt nichts verbessert. Nun nimmt sie sie immer an die Leine, wenn sie schöne Sachen gemeinsam machen und schirmt sie körperaktiv gegen alle "Gefahren" ab. Wenn ein fremder Mensch vorbeikommt, setzt sie ihren Hund hin und macht sich vor ihr so breit wie irgendwie möglich. Der Fremde geht vorbei, der Spaziergang geht weiter. Wenn andere Hunde ungestüm ankommen und ihrer Hündin auf den Pelz rücken, kriegen die auch mal nen deutlich Klaps ab. Geht halt nicht anders, wenn der eigene Hund sonst völlig außer sich gerät vor Panik (obwohl natürlich die HH den Klaps mehr verdient hätten). Ansonsten lässt sie ihre Hündin viel frei laufen (ist für dich nach 5 Wochen aber noch keine so gute Idee). Du schaffst das alles nur mit viel Zeit und noch mehr Geduld. Aber sie wird es dir danken - die Hündin meiner Freundin ist schlichtweg ein Traum, wenn sie sich sicher fühlt (was immer häufiger wird).

  • Zitat

    probiers doch mal damit, die leine zum normalen alltagsgegenstand werden zu lassen.
    leg die leine auf den boden, in die nähe deiner hündin und gehe deinem gewohnten tagesablauf nach.


    Hallo Biggi, ich danke dir, das hört sich nach einer guten Idee an!
    LG,
    Regina

  • Zitat

    Vielleicht hat sie gar keine Angst vor der Leine - sondern Angst vor dem Spaziergang. Eindrücke, Hunde, Menschen... und an der Leine kann sie nicht ausweichen.


    Das war auch meine Idee - aber das Brustgeschirr lässt sie sich problemlos ohne Theater anlegen, nur die Leine ist "schlimm". irgendwie finde ich das paradox.



    Zitat


    Aber sie wird es dir danken - die Hündin meiner Freundin ist schlichtweg ein Traum, wenn sie sich sicher fühlt (was immer häufiger wird).


    ja meine ist auch ganz süß, wenn wir zu Hause sind oder an einem ruhigen Ort/Park wo keine lauten Geräusche/Autos/Menschenmassen sind!
    Es ist in den letzten Wochen natürlich besser geworden, aber immernoch weit entfernt von "entspanntem spazieren gehen"

  • Zitat


    Manchmal braucht man einfach Unterstützung und ich denke gerade bei einem Angsthund wäre das wirklich eine tolle Sache, wenn sich das ein Trainer mal anschaut.


    Hallo Bibi, da hast du natürlich Recht, aber ich bin nicht ganz Hunde-unerfahren (sie ist meine 4.Hündin) und finanziell ist es bei mir leider nicht ganz einfach & in München ist alles sehr teuer. Wenn sich garnichts verbessert, werde ich eine Trainerin konsultieren müssen, aber wir haben ja schon Fortschritte gemacht & ich hoffe einfach dass es so weiter geht.

  • Zitat

    probiers doch mal damit, die leine zum normalen alltagsgegenstand werden zu lassen.
    leg die leine auf den boden, in die nähe deiner hündin und gehe deinem gewohnten tagesablauf nach.


    Nachtrag: Ich habe die Leine jetzt einfach mal in ihre Nähe aufs Sofa gelegt und sie hat sich davon nicht besonders beeindrucken lassen & schläft ganz ruhig daneben. Sie hat also offensichtlich nicht vor der Leine an sich Angst sondern eher vor dem "drohenden Spaziergang". Da ist sie einfach super nervös jedes Mal... da sind so viele Dinge/Menschen/Geräusche da draussen die ihr Angst machen... es ist noch ein langer Weg zur Normalität...

  • Auch ich würde dir dringend empfehlen, zumindest einige wenige Stunden bei einer Trainerin zu nehmen. Du kannst dann alleine weiter üben, bekämst aber erst mal den richtigen Kurs von der Trainerin vermittelt.


    2 STd. wären, grob getippt, ein Hunderter. Der müsste doch aufzubringen sein? Vielleicht kannst du auch Ratenzahlung ausmachen oder dir das Geld leihen?


    Auch wenn dies schon deine 4. Hündin ist: Offensichtlich bringt sie dich an die Grenze dessen, was du händeln kannst. Deshalb die Trainerin. Für euch beide.


    Was das Zerren angeht: Dauerhaftes Zerren, weil die Hündin blockiert bringt nichts. Ein Anfangsimpuls kann manchmal sehr hilfreich sein, damit die Hündin über ihren Schatten springt (manchmal stehen sich Angsthunde einfach selbst im Weg). Aber wenn der Hund blockiert, lernt er NICHTS. Dann wundern auch nicht, dass es keine Fortschritte gibt, sondern eher eine Verfestigung der Aversion.


    Hast du schon probiert, mit ihr rauszufahren, in leere Gebiete, pure Natur? Das könnte sie weniger stressen. Es wäre wirklich gut, wenn sie auch mal einigermaßen entspannt Bewegung hat, damit sie Adrenalin und Stresssymptome abbauen kann.


    Wie ist sie denn mit anderen Hunden? Manchen Angsthunden hilft es sehr, regelmäßig (!) mit "normalen" Hunden (und zwar stets den gleichen, damit sich eine Beziehung aufbauen kann) unterwegs zu sein. Sie können sich dann am anderen Hund orientieren, wie der die Umgebung einschätzt und auf Sachen reagiert, die sie für gefährlich hält.


    Ansonsten kann ich dir den Angsthund-Thread hier ans Herz legen.
    Und für 7 Euro das kleine feine Buch: "Trau niemals einem Fremden". Das erklärt kurz und knapp die Grundregeln im alltäglichen Umgang mit Angsthunden.


    (Ich hoffe, du fühlst dich jetzt aufgrund deiner Hundererfahrung nicht belehrt. Ich weiß nur aus eigenen Erfahrungen, dass man bei seinem 1. Angsthund völlig umdenken muss.)

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