Hund rennt nur noch mir hinterher, Freundin depremiert

  • Ich glaub, Du bist da einigen Irrtümern aufgesessen...


    Hundeverhalten sollte man nicht menschlich interpretieren.


    Im Grund beschreibst Du einen Hund, der verzweifelt danach sucht, dass einer endlich mal klar Position bezieht.


    Ein Hund, der pinkelt zur Begrüßung ist schlichtweg unsicher und kann seinen Menschen nicht einschätzen. Daher macht er die Begrüßung so übertrieben.


    Besonders übertrieben begrüßt wird übrigens immer derjenige, bei dem man sich am unsichersten ist. Das ist keine Freunde, sondern das Absichern, welche Rolle man im Rudel hat. Ein souveräner Erwachsener Hund würde dem eine deutliche Grenze setzen und damit klarstellen wer das Sagen hat. Menschen neigen dazu dieses Verhalten noch zu belohnen. Ist dann der Hund an anderer Stelle aufmüpfig, bekommt der Hund plötzlich Verbote ausgesprochen. Das passt aber alles nicht zusammen, daher beginnt der Hund die Person, bei der er sich am unsichersten ist in der Rangfolge, zu verfolgen. In der Hoffnung endlich Grenzen zu finden.


    Tauchen die nicht auf, ist das ein riesen Stressfaktor für den Hund. Ein Mensch, der sich so wenig "cheffig" verhält ist nicht gut als Rudelführer. Nicht nur das dauernde Verfolgen macht Stress, auch die Unversehrheit eines Rudels ist dadurch gefährdet.


    Du solltest Dich unbedingt mit Hundeverhalten vertraut machen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ach,ich steig da nicht mehr durch! Bin Tag und Nacht da für meinen Hund,beschütze ihn, fütter ihn,bade ihn,spiele mit ihm,erziehe ihn,lobe ihn,schimpfe, lasse ihn auch mal alleine oder sage "bleib",setze ihm Grenzen...er tanzt mir nicht auf der nase herum, er gehorcht wenn ich was sage,nur das mit dem hinterherlaufen,keine ahnung was das nun bedeuten soll! Wenn mein Freund mit ihm Gassi geht, hört er so gut wie kaum auf die Kommandos! Wenn ich mit ihm gehe, gehorcht er sofort! Es ist alles so verwirrend,selbst wenn ich jetzt noch mit 100 Bücher über Rudelführer usw. durchlese,bin ich nur noch mehr verunsichert :( :
    man kann einfach nicht 100 % ig genau sagen was dies und das nun zu bedeuten hat aber es könnte auch von jedem ein bisschen sein. Vll.hat er einfach nur Verlustangst und kommt deshalb immer meinem Freund hinterher!? Immerhin jault er auch immer wenn mein Freund zur Haustür rausgeht um die post zu holen oder in den Keller geht etc. nsaja nicht jaulen aber eben so nen fiepen und winseln! Und wenn ich rausgehe kommt gar nix!! Als wäre es ihm scheiß egal das ich gehe


    und das mit dem Pinkeln,macht er schon seit er ein Welpe war!!
    Wenn man ihn begrüßt hat,egal wer zu besuch kam oder ich nach hause kam,er hat von jeher gepullert bei der Begrüßung. Damals hieß es immer:ach das geht wieder weg mit der Zeit,ist aber nie aus ihm rausgegangen! Er macht es jetzt zwar weniger aber es ist definitiv noch in ihm vorhanden!Er ist sowieso gnz schön empfindlich, er verlässt sofort den raum wenn ich mal ein bisschen lauter werde! Nun, ich bin kein Buddha sondern eher ein temperamentvoller mensch und ich lese schon ab und zu seine körpersprache,z.b. wenn ich lauter werde wegen irgendwas,dann legt er sofort die ohren nach hinten und geht weg....oder wenn ich manchmal auf ihn zugehe um mich mit ihm zu beschäftigen, dann legt er generell die ohren nach hinten,sobald ich weggucke,gehen die ohren wieder nach vorne,sehe ich ihn wieder an,schwupps sofort wieder nach hinten! Hunde sind sowieso Beschwichtigungskünstler! Nahezu fast jede Geste von Hunden beinhaltet ein Beschwichtigungsmanöver. Auch das er wenn man ihn streicheln will(egal wer) er erst sofort anfängt seie schnauze zu lecken usw.
    aber er hat nie irgenwas schlimmes erlebt oder so,selbst andere hunde denen er begegnet ist, immer nur lieb besonnen,klar war mal nen bellen oder leichtes knurren dabei aber jetzt nie was schlimmeres wie raufereien oder so...

  • Jetzt komm, nimm's doch nicht so dramatisch. Das bringt nun schon mal gar nix.


    Und ehrlich gesagt: wenn Flying Paws das so sagt, dann glaub ich das einfach und schau, dass ich es so mache.... hier sind Leute, die sich echt auskennen ;) Ich würde das an Deiner Stelle ernst nehmen.


    Als HH muss man kein Buddha sein, nur gewisse Regeln beachten. Keine Party beim Heimkommen. Nicht er entscheidet, wann und mit wem gefeiert wird, sondern Ihr! Kein ängstliches Schauen zu Hundi: Oh Gott, er liebt meinen Freund mehr als mich. Wenn einer von Euch alleine heim kommt, wird der Zuhausegebliebene zuerst begrüsst und dann erst Hundi, aber nicht überschwänglich. Er hat sicher so was wie Verlustängste, weil er keine hündischen Regeln kennt (die menschlichen verunsichern ihn) und keine hündische Sicherheit/Status. Klar stresst das und verunsichert. Dass Dein Hund verunsichert ist, Du auch und Dein Freund, also das ganze Rudel, das beschreibst Du ja deutlich.


    Jetzt gilt's halt Ordnung reinzubringen und nicht zu vermenschlichen. Es bringt weder Dir, noch dem Hund, noch dem Rudel was, wennste jetzt beleidigt bist und Dich beklagst, wie ungerecht die Welt und Dein Hund doch sind. ;)


    Dein Freund sollte sich ernsthaft mit dem Hund beschäftigen, damit er die richtige Beziehung zum Hund kriegt. Rituale sind wichtig, die strikt eingehalten werden. Das wäre z.B. eine bestimmte Übung jeden Tag, deren Beginn und Ende aber abgegrenzt sind. Ich würde es mit der Deckenübung machen (Dein Freund). Und noch was sehr Angenehmes: - bei meinem Hundi, Mann und mir super wirksam - Gruppenkuscheln!!! :D Aber Ihr bestimmt, wann, wo und wie lange!


    Viel Glück :gut:
    Falbala

  • Also erstmal :gut: für Paws. Toll beschrieben, wie Hunde ticken.


    @John_Luthers Freundin: deiner Beschreibung nach liebst du den Hund wahrscheinlich wirklich abgöttisch. Allerdings tust du das so, wie ein Mensch einen Menschen lieben würde. Hunde lieben anders, zeigen das anders und verstehen das auch anders. Von daher wäre es dem Hund gegenüber unfair, eine "menschliche" Reaktion von ihm zu erwarten, im Sinne von "ich war doch immer für dich da! Gib mir was zurück" Damit tust du dir und dem Hund keinen Gefallen.


    Ich glaube zudem, dass du dir im Grunde keine Gedanken machen musst. Sätze wie...

    Zitat

    Wenn mein Freund mit ihm Gassi geht, hört er so gut wie kaum auf die Kommandos! Wenn ich mit ihm gehe, gehorcht er sofort!


    ... zeigen doch recht deutlich, an wem sich der Hund orientiert. Um es salopp auszudrücken: du bist im Rudel Position 1 und die anderen beiden quasi "Fussvolk". Der Freund, der immer ab und zu kommt, dessen Position dein Hund im Rudel erstmal abchecken muss, bzw. den man nicht so ernst nehmen muss, wie den "Boss".


    Was passiert eigentlich, wenn dein Hund deinem Freund folgen will, wenn dieser den Raum verlässt und du ihn zurück rufst (also den Hund, nicht den Freund)? Läuft ihm der Hund trotzdem nach? Bleibt er erstmal verunsichert stehen? Oder geht er auf Kommando zu dir bzw. auf seinen Platz?
    Wenn Hundi tatsächlich kontrollieren will, kannst du ihm damit deutlich machen, dass er das nicht braucht, da du alles im Griff hast.


    Ansonsten kann ich dir nur raten, sicherer in deiner Position als Rudelmutter zu werden und nicht zu versuchen, menschliche Befindlichkeiten auf den Hund zu übertragen.

  • Hallo von Braunschweig nach Braunschweig :winken:


    Zu den vorherigen Texten ist kaum noch was zu sagen :D


    Was ich machen würde, lass den Hund links liegen, wenn Dein Freund da ist ;)
    Genieß die freie Zeit, freu Dich drauf, dass er bei Dir viel besser hört etc.


    Gruß
    Bibi

  • @ Zappa wenn unser Wilson meinem Freund hinterher läuft und ich ihn rufe bzw. sage "bleib hier", dann hört er ohne Umwege und kommt sofort zurück zu mir oder geht in das Zimmer zurück, von wo aus ich ihn zurückgerufen habe!


    @ Alle Hundekenner die so fleißig hier mitgeschrieben haben!! Ein herzliches Dankeschön!!!! Ich finde es toll das so viele Zuschriften kamen und ihr euch die Zeit genommen habt, ein offenes Ohr zu haben!!
    Wir haben angefangen die "Deckenübung" umzusetzen bzw. mein Freund! Er macht es regelmäßig, jedoch lernt der Hund nicht wirklich daraus! Man at das Gefühl, dass er gar nicht weiß wieso weshalb warum...er guckt richtig fragend, sitzt dann zitternd in seinem Körbchen und fiept, weil er nicht raus darf, bzw. hinterher laufen darf! Wenn unser Hund hinterher läuft, nimmt mein Freund ihn "wortlos" und setzt ihn in sein Körbchen! Das muss er bestimmt 10 x wiederholen, da er immer wieder rauskommt! Heute Morgen z.B. das gleiche Spielchen, mein Freund bringt ihn wortlos ins Körbchen... wir machen uns fertig, ins bad, hin und her....und unser Hund sitzt zitternd in seinem Körbchen drin. Als wir fertig waren und ihn zu uns gerufen haben, bin ich nochmal kurz ins Wohnzimmer rein und da sehe ich eine riesige Pfütze unter dem Körbchen emporlaufen!! Er hat sein ganzen Hundebett vollgepisst und alles lief unterwärts raus und den Boden entlang! Entweder war das Protest oder Angst das wir ihn nicht mitnehmen oder so...aber das hat er echt noch nie gemacht! Nur als er noch kleen war :???:

  • Entweder hat der Hund dringend raus gemußt, und ihr habe es nicht gemerkt, oder, was ich eher vermute, das euer Hund gestreßt und verunsicher ist. :|


    Wie hast du dich verhalten, als du es gemerkt hast. :???:

  • Zitat

    Wir haben angefangen die "Deckenübung" umzusetzen bzw. mein Freund! Er macht es regelmäßig, jedoch lernt der Hund nicht wirklich daraus! Man at das Gefühl, dass er gar nicht weiß wieso weshalb warum...er guckt richtig fragend, sitzt dann zitternd in seinem Körbchen und fiept, weil er nicht raus darf, bzw. hinterher laufen darf! Wenn unser Hund hinterher läuft, nimmt mein Freund ihn "wortlos" und setzt ihn in sein Körbchen! Das muss er bestimmt 10 x wiederholen, da er immer wieder rauskommt! Heute Morgen z.B. das gleiche Spielchen, mein Freund bringt ihn wortlos ins Körbchen... wir machen uns fertig, ins bad, hin und her....und unser Hund sitzt zitternd in seinem Körbchen drin. Als wir fertig waren und ihn zu uns gerufen haben, bin ich nochmal kurz ins Wohnzimmer rein und da sehe ich eine riesige Pfütze unter dem Körbchen emporlaufen!! Er hat sein ganzen Hundebett vollgepisst und alles lief unterwärts raus und den Boden entlang! Entweder war das Protest oder Angst das wir ihn nicht mitnehmen oder so...aber das hat er echt noch nie gemacht! Nur als er noch kleen war :???:


    Hallo,


    der Hund scheint mir dermaßen gestresst von eurer Deckenaktion zu sein!
    Aus Protest hat er das nicht gemacht, kein Hund kann protestieren!
    Der Hund war völlig verunsichert (er zitterte) und ihr habt weiter gemacht?
    Sorry, ich muss jetzt echt mit dem Kopf schütteln.
    Warum geht ihr nicht langsam vor, Wierholungen von 10 x ???
    DAS würde mich auch stressen - das muss man langsam aufbauen und immer wieder MAL üben, aber nicht mit brachialer "Gewalt" vorgehen.
    Versäumtes kann man nicht innerhalb von kurzer Zeit nachholen.
    Habt ihr das Ganze positiv belegt?
    Selbstverständlich versteht ein Hund nicht, wozu die Übung gut ist.
    Wie denn auch?
    Es ist ein Hund - auch in einen Hund muss man sich mal hineinversetzen.
    Für den Kleinen war es richtiger Stress, vielleicht sogar Angst, zumindest war er völlig verunsichert.
    Geht bitte langsam vor, erst sekundenweise, das bitte mit viel Lob und einem Kauartikel bzw. Leckerlie, dann laaaaaangsam die Zeit steigern und nicht 10mal hintereinander!!!


    Wie habt ihr auf das eingenässte Körbchen reagiert?


    Gruß
    Leo

  • Was soll diese übereilte Deckenübung?
    Und was habt ihr noch geändert?
    Es ist nicht damit getan, dem Hund eine "Sache" beizubringen.
    Da hängt oft eine Schleife dran.


    Der Urin im Körbchen, zitternder Hund, Dein Hund hatte Stress und Stress und noch mal Stress.


    Bei solchen Übungen muss man gerade mit sensiblen Hunden extrem vorsichtig sein.
    Außerdem braucht es viel Fingerspitzengefühl, Timing und das Lob darf nicht vergessen werden. Sonst bringt Euch diese Übung überhaupt nicht weiter.


    Obgleich, eine Übung ist für mich Quatsch, denn der gesamte Umgang muss geändert werden.


    Gruß
    Bibi

  • So, jetzt sage ich noch mal was dazu:


    Ich glaube, du "erdrückst" deinen Hund mit Liebe und Aufmerksamkeit.
    Teilweise verunsicherst du ihn auch.


    Zitat

    Als er noch ein Welpe war, habe ich mich hingebungsvoll um ihn gekümmert, mehrmals die Nacht raus gegangen, gespielt, ihn gestreichelt und getröstet beim Tierarzt wenn e seine Impfungen bekam, ihn erzogen,mit ihm Spiele gespielt und ihm Spiele beigebracht,mit ihm auf die Leckerliejagd gegangen.
    Und ich war auch immer sein Ein und Alles.
    Bin Tag und Nacht da für meinen Hund,beschütze ihn, fütter ihn,bade ihn,spiele mit ihm,erziehe ihn,lobe ihn,schimpfe, lasse ihn auch mal alleine oder sage "bleib",setze ihm Grenzen...


    Zitat

    Immerhin jault er auch immer wenn mein Freund zur Haustür rausgeht um die post zu holen oder in den Keller geht etc. nsaja nicht jaulen aber eben so nen fiepen und winseln! Und wenn ich rausgehe kommt gar nix!! Als wäre es ihm scheiß egal das ich gehe


    Zitat

    Manchmal pinkelt er wenn ich ihn dann streichel und mit ihm kuschel, wenn ich heim komme.


    ICH glaube nicht an einen Kontrollzwang - ich vermute, dass du den Hund vermenschlichst und der Hund bei deinem Freund Ruhe findet und sich besser "verstanden" fühlt.
    Du erwartest von einem Hund Dankbarkeit in Form von Aufmerksamkeit bzw. Anhänglichkeit.
    Wenn es nun tatsächlich kein Kontrollzwang wäre (Konjunktiv!), überlege dir, was dein Freund anders macht als du... !!!???
    (er schenkt ihm nicht so viel Aufmerksamkeit)
    Kennst du die Beschwichtigungssignale/Calming Signals?
    Beschäftige dich damit bitte, falls du sie nicht kennst.
    Nein, ich glaube, du kennst sie nicht - sonst wäre das mit dem Einnässen nicht passiert.
    Sorry für meine Offenheit, aber so sehe ich das.


    Gruß
    Leo

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