Generationsproblem

  • Hallo zusammen ! :winken:
    Mein Collierüde Ron (10 Jahre), den ich vor 6 Jahren aus schlechter Haltung übernommen habe (er wurde geschlagen etc.) hat seit 8 Wochen 5 (gewollte) Collie-Babys, die allerdings bei der "Mama" groß werden. Da ich im Oktober mit meinen Schwiegereltern zusammenziehen werde, haben wir ein weibliches Colliebaby ausgesucht. Beim seiner ersten Begegnung mit der Kleenen fand Ron sie denkbar uninteressant. Da wir die beiden langsam aneinander gewöhnen möchten, haben wir sie heute zusammen auf die Wiese gebracht. Ergebnis : er haßt sie ! Da er eh nur ausgewählten Hunden gegenüber freundlich ist, kann er mit einem Kind diesen Alters natürlich gar nichts anfangen, aber durchgehend fletschen und sich auf sie stürzen ? Wir haben versucht, alles so normal wie möglich für ihn ablaufen zu lassen und er wird auch keineswegs benachteiligt behandelt. Er hat auch schon eine ältere Tochter (3 Jahre), die er regelmässig sieht und abgöttisch liebt.
    Wie kriegen wir die Situation, möglichst streßfrei für beide, in den Griff ? Vielleicht hat ja jemand den einen oder anderen Tip !
    Vielen Dank im voraus und viele Grüße
    Britta

  • Hi und willkommen im Forum!!!


    Ja diese Problematik kenne ich auch...


    allerdings in abgeschwächter Form. Fletschen, Knurren und auch mal angehen, aber OHNE ernsthafte Verletzungen. Zumal das Zurechtweisen durch den Älteren eigentlich völlig normales Verhalten ist.


    Wir haben damals unseren "Älteren" immer in die Schranken verwiesen und deutlich und nachdrücklich NEIN gesagt, wenn wir den Anschein hatten es gehe zu weit. Nach ein paar Tagen sind sie dann doch dem Charme des Winzlings erlegen und haben miteinander gespielt und gekuschelt. Jedoch hatten wir immer Hündinnen, keinen Rüden mit Jungvolk. Das heißt hier kann ich keinen Erfahrungsbericht abgeben.


    Jedoch hatte ich den Eindruck, insbesondere bei unsere Vergesellschaftung des zweiten Welpen mit der damals auch 10 jährigen Hündin (als diese dann wirklich älter wurde), dass wir ihr keinen Gefallen getan haben. Einem bereits so alten Hund einen Welpen vor die Nase zu setzen, ist eigentlich ingnorant und unfair. Das haben wir damals nicht bedacht. Denn was ist wenn der Ältere wirklich alt wird und das pensum des Jüngeren nicht mehr halten kann, wenn er Zuhause bleiben muss, weil der Junge seine Bewegung, Ausbildung und Zeit beansprucht? Wie oft mußte ich die alte Dame zurücklassen, den Blick wenn sie freudig aufstand und dann nicht mit durfte. Selbst die kleinen Pseudo-Runden mit Herrchen konnten nicht darüber hinwegtäuchen, dass unsere alte Maus sich hier ausgegrenzt fühlte. Die später folgende Resignation, gar nicht mehr aufzustehen und den Versuch zu unternehmen mitgenommen zu werden... will ich nur der Form halber erwähnen.


    Nein, ich persönlich würde das meinem alten Hund nicht mehr antun wollen. Deshalb hatte ich mich bewußt für einen alten Hund als Zweithund entschieden. Wer sagt, dass der Alte nicht darunter leiden wird, weil er ja selbst nicht mehr so lange spazieren gehen möchte, der irrt! Es ist die ZEIT die man dann nicht mit seinem Ersthund verbringt. Und die verrinnt unaufhaltsam und ist deshalb besonders wertvoll für Mensch und Tier.


    Nachdenkliche Grüße
    Indi

  • Hallo Indi,


    danke für die ausführliche Antwort !


    Wir haben auch lange darüber nachgedacht, wie unser "Senior" sich wohl fühlen wird, wenn er praktisch die "jugendliche Konkurrenz" vor der Nase hat. Da die Kleene aber nicht mit in unsere Wohnung, sondern zu meinen Schwiegereltern zieht, (im gleichen Haus) dachten wir, wird es nicht ganz so dramatisch. Denn auch wenn er sie täglich sieht, hat er ja sein eigenes Reich in unserer Wohnung und ist mit uns zusammen.
    Einen Welpen direkt zu uns zu nehmen, das hätte bei ihm auf gar keinen Fall funktioniert.


    Naja, mal sehen. Vielleicht schließen die beiden zumindest eine Art "Nichtangriffspakt".


    Viele Grüße
    Britta

  • hallo,


    ich habe ein ähnliches problem.
    unser hovawart ist 9 und unser balu gerade 9 wochen.
    aus verschiedenen gründen hat es sicher ergeben das wir einen junghund bei uns aufnahmen.
    die ersten tage waren sehr negativ, unser älterer ist ständig ausgerissen und wollte seine ruhe.
    ich habe mit erfahrenen züchtern gesprochen und sehr oft ein positives feedback erhalten.
    ältere hunde können durchaus aufleben und viel vitalität zurückbekommen.
    ein bekannter hatte auch so eine konstellation und konnte ebenfalls nur positives berichten.
    als der ältere der beiden noch älter wurde, haben sie das spazierpensum angepasst und aufgeteilt.
    natürlich- nicht jeder hat zeit und möglichkeit einmal zusammen mit beiden hunden zu gehen uns später nochmal mit beiden getrennt- dem pensum und alter eines jeden entsprechend.
    fakt ist aber- es kann auch funktionieren!
    gebt euren beiden vierbeinern zeit- nur ein tip- stellt nicht nur regeln für eure ältere hündin auf, sondern zeigt auch dem welpen was ein do und was ein don´t ist.
    er muss auch lernen das alter zu respektieren- und glaubt mir, hunde können das!
    das hat mir meine erfahrung gezeigt!

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