Rudi's Lerntagebuch
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patricia,
ich wünsche euch viel erfolg.ihr schafft das.
wobei mir von der logik her nicht ganz klar ist, warum an 2 metern ziehen erlaubt sein soll und an 3 metern nicht gezogen werden soll. andersrum könnte ich verstehen
gruß marion
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wobei mir von der logik her nicht ganz klar ist, warum an 2 metern ziehen erlaubt sein soll und an 3 metern nicht gezogen werden soll. andersrum könnte ich verstehenDas hat rein logisch auch keinen Sinn :)
Ich brauchte nun erstmal zwei Leinen und weil es ihm an der 3m Leine leichter fällt ordentlich zu laufen, ist das unsere Übungsleine geworden und die 2m Leine ist für die schnellen Runden vor dem Dienst.
Die Übungsleine lässt sich ja aber verkürzen und selbstverständlich ist unser Ziel, dass er irgendwann selbst an der 1m leine ordentlich läuftLG,
Patricia -
Zitat
Das hat rein logisch auch keinen Sinn :)
ok, dachte ich mir.
ihr werdet damit schnell weiter kommen, wenn du durchhälst.
gruß marion
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Huhu,
auch wenn es nichts mehr mit unseren Problemen zu tun hat, möchte ich euch nicht vorenthalten, dass wir nun das Obedience-Training aufgenommen haben, da auch das in einem Lerntagebuch Platz finden sollte wie ich finde.
Vorneweg: Wir haben keinerlei Turnierambitionen, sondern machen das Ganze aus Spaß an der Freude, zur Beschäftigung und um einfach mal was Anderes neben den alltäglichen Schwierigkeiten im Leben zu machen, die uns hin und wieder einholen :)Ich werde nun einfach mal hier aufschreiben, welche Übung wir wie aufbauen. Da wir noch ganz am Anfang sind, sind es natürlich noch nicht allzu viele und die Hitze und der Regen verhindern derzeit große Übungsstunden im Garten.
Die Grundstellung
Um meinen Hund in die Grundstellung zu bringen, sollte ich Rudi zunächst vor mir absitzen lassen. das Vorsitz auf erhobenen Zeigefinger kann er bereits, das war also kein Problem. Anschließend machte ich mit dem linken Bein einen leichten Ausfallschritt nach hinten und neigte meinen gesamten Körper mit in die Richtung, während mein Blick auf den Pukt neben mir gerichtet war. Sobald Rudi aufstand und in diese Richtung lief, gab es einen Click und er wurde mit der Belohnung in einem Bogen um mich rum neben mich gesetzt, während ich gleichzeitig mein Bein wieder ranholte.
Wir brauchten nicht lange um den Bewegungsablauf einzustudieren und Rudi schafft die Grundstellung nun von ganz allein. meist reicht ein leichter Ausfallschritt, manchmal sogar nur noch der Blick.
Mit einem Kommando tue ich mich noch schwer, da ich nicht sicher bin, ob ich wohl "Fuß" sagen soll, was ja dann eigentlich für das Laufen genutzt werden soll oder ob ich einfach irgendein anderes Wort nehme.Fuß gehen
Das Fuß gehen fingen wir natürlich klein an. Zunächst wartete ich darauf, dass mein Hund mich anblickt (wir üben den Blickkontakt im Sitz noch getrent, denn das bereitet ihm oft große Schwierigkeiten) und machte dann einen normal großen Schritt nach vorne und blieb dann wieder stehen. Wenn Rudi hier aufstand, gab es sofort einen Click und die Belohnung wieder im Sitzen neben mir. Mittlerweile weiß Rudi, dass er dann mitgehen soll und wir konnten langsam die Anzahl der Schritte steigern.
Oft passiert es noch, dass Rudi nach dem Angehen den Blickkontakt abbricht. Dann bleibe ich einfach stehen, bringe ihn erneut in die Grundstellung und mache noch einmal Blickkontakt-Übungen um dann, je nach Konzentration, nochmal zum Abschliss einen Schritt mit Blickkontakt zu machen.
Ich muss meist die Schrittanzahl während der Übungseinheit erhöhen und ganz besonderes darauf achten, nicht zu viele Schritte zu verlangen, da er dann auch weg guckt. Meist machen wir also nur zwei Durchgänge, unser absolutes Maximum lag bei 7 Schirtten. Weniger ist eben mehrRechts kehrt
Nebenbei übt Rudi schon die Kehrtwende nach rechts. Hierzu sitzt er in grundstellung neben mir und bei Blickkontakt drehe ich mich um 90° nach rechts. Anfangs wurde er nur für das Aufstehen geclickt und dann im Sitzen neben mir belohnt, mittlerweile nur noch, wenn er sich wieder hinsetzt.
Wie auch beim Fuß gehen, habe ich das Problem, dass Rudi sich viel lieber quer neben mich setzt als direkt neben mir zu sitzen. Er wird derzeit trotzdem dafür geclickt, da wir ja noch sehr am Anfang sind, erhält sein Leckerchen aber nur neben mir. Langsam aber sicher wird es, wobei es aus dem Lauf heraus noch schwieriger für ihn ist.Voraus
Rudi soll lernen voraus zu laufen, wenn ich ihm das Kommando dazu gebe. Hierzu haben wir ein Fliegenklatschen-Target aufgebaut. Das klappte super, denn das "Touch" beherrscht Rudi ja mittlerweile fast zur Perfektion *g*
Nachdem er also begriffen hatte, dass ich möchte, dass er die Fliegenklatsche anstupst, wurde diese in 2m Entfernung in den Boden gesteckt. Rudi wurde in die Grundstellung gesetzt.
Ich sollte mich dann bücken und meine zu ihm gewandte, flache Hand an seinem gesicht entlanggleiten lassen, bis der Arm ausgestreckt war und ihm gleichzeitig "Voraus" sagen. Rudi zögerte nicht lange und lief brav zur Fliegenklatsche, wofür es natürlich sofort den Klick gab.bei der Leine bleiben
Bisher habe ich es noch nicht gesehen, aber meine Trainerin meinte, dass es Teil von Obedience wäre, dass der Hund bei einer auf dem Boden liegenden Leine bleibt (ob es nun eine Leine oder etwas anderes ist, ist ja egal^^), ohne dafür ein Kommando zu bekommen. Er soll im Prinzip hingehen und dort sitzen oder liegen, bis er eben gerufen wird.
Aufbauen tun wir das so:
Die Leine wird in der Nähe des Hundes abgelegt. Geht der Hund hin, wird er belohnt und erhält die Belohnung. Hat er bergiffen, dass die Leine das Wichtige ist und geht er oft genug hin, wird das leckerchen nach dem Klick von der Leine weg geworfen, damit der Hund dann auch begreift, dass er dort eben hingehen soll.
da auch das super klappte, kamen wir zum nächsten Schritt. Rudi geht zur Leine, bekommt seinen Klick und die Belohnung bekommt er im Sitzen neben der Leine.
Weiter sind wir hier noch nicht.Seit letztem Freitag lebt Rudi nun schon ein Jahr hier. Nie hätte ich gedacht, dass es so hart und zugleich so schön sein würde, mit diesem Hund zu arbeiten und aus ihm etwas zu machen, mit dem wir beide gut leben können.
Was habe ich schon an Nerven und auch Tränen gelassen, weil ich angeknurrt wurde, weil sogar einmal nach mir geschnappt wurde, weil nichts klappen wollte, weil ich ignoriert wurde, weil er tat, was er noch nie getan hatte, weil er immer wieder in alte Muster zurück fällt, weil er meinen Freund mehr liebt als mich, weil ich immer wieder rechtfertigen muss, warum dieser Hund, weil...
Die Liste lässt sich beliebig fortführen und doch konnte mir nichts Besseres passieren als dieser Hund. Ich bin unendlich dankbar für jedes positive Erlebnis, für jede noch so kleine Aufforderung zu einer Streicheleinheit, für die vielen lautstarken Zerrspiele mit ihm, für sein schnelles Auffassungsvermögen und für noch so Vieles mehr...Ich bin mir trotz der Rückschläge sicher, dass meinem Freund und mir kein besserer Hund hätte ins Haus kommen können und ich freue mich auf die vielen weiteren Jahre mit unserem "Problemhund" :)
So...das musste ich auch mal los werden, für alle die, die genauso oft am Ende eines Nervenzusammenbruches stehen wie ich und sich genauso oft fragen wie ich, ob das wirklich das Richtige war und die neuen Mut brauchen um dann sagen zu können: "Ja, genau dieser Hund ist es!"
LG,
Patricia -
Das hast Du wirklich toll beschrieben und ihr könnt wirklich sehr stolz sein
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Zitat
Seit letztem Freitag lebt Rudi nun schon ein Jahr hier. .....
und doch konnte mir nichts Besseres passieren als dieser Hund.patricia,
du hast das so schön geschrieben.herzlichen glückwunsch zum einjährigen, der kerl hat so ein glück gehabt.
und du hättest nie so viel gelernt, ohne diesen hundohne rudi hättest du christine nicht kennengelernt und natürlich auch uns vom stammtisch nicht.
ich habe noch etwas für euch. guck mal, wäre das statt fliegenklatsche nicht nett?
http://shop.clickershop.de/product_info.php?products_id=252gruß marion
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Huhu,
es ist mal wieder Zeit für einen kleinen Zwischenstand :)
Leinenführigkeit
Es hat endlich "Klick" gemacht. Den Großteil des Spaziergangs läuft Rudi nun an lockerer Leine. Wenn ich merke, dass er schneller wird, reicht ein kleiner Kommentar, wenn er dann doch zieht, muss ich nur noch "Ende" sagen und er kommt zu mir und läuft dann wieder normal weiter.
Besonders toll ist, dass er phasenweise nun sogar bei Fuß geht und mich anhimmelt. Ich denke, das hat damit zu tun, dass ich in letzter Zeit wieder verstärkt Blickkontakte gecklickt habe, dass ich beim Obedience-Amateur-Training das korrekte bei Fuß gehen und dass ich Rudi, wenn er auf das "Ende" reagierte erst dann geclickt habe, wenn er danach wirklich sauber neben mir lief, damit er nicht irgendwann einfach immer in die Leine rennt, weil er weiß, dass er dann anschließend ein kommando bekommt, auf dessen Ausführung hin es etwas zu fressen gibt.
In unbekannten Gegenden und wenn ich zusammen mit jemandem gehe, ist es für ihn immer noch besonders schwer, wir arbeiten aber dran.Leinenaggression
Auch hier sind wir in den letzten drei Wochen um ein großes Stück nach vorne gekommen. Da Rudi wegen seiner Allergie ja Crtison einnehmen musste und entsprechend mehr trinkt, haben wir eine weitere Abendrunde eingebaut. Ich bin anfangs absichtlich einen anderen Weg gegangen um möglichst fremde Hunde zu treffen und auf dem fremden Weg die Leinenführigkeit zu üben.
Auf unserem neuen Weg liegen zwei zaunhunde, die riesigen Terz machen. Schon beim ersten Versuch war Rudi nur nervös, wir kamen aber ohne Theater dran vorbei. Die Nervosität ist ihm geblieben, aber er guckt mich oft an und bleibt innerhalb des Radius der Leine und er kommt auch recht schnell wieder runter.
Auf unserem neuen Weg treffen wir nun öfter (öfter heißt hier 1x tgl.) ein bis zwei angeleinte Hunde, an denen wir vorbei müssen. Der Abstand von zwei Metern auf dem Weg reicht aus, dass Rudi neben mir her läuft und manchmal sogar korrekt mit Blickkontakt bei Fuß läuft, so dass wir ohne Theater dran vorbei kommen.
Ok, nachdem wir dran vorbei sind, dreht er sich dann imme rum und will hinterher. Ich nehme an, dass er eigentlich gerne wüsste, mit wem er es zu tun hat und dass er sich von hinten einfach sicherer fühlt. Und er muss natürlich kontrollieren, ob der andere Hund nicht doch noch von hinten ihn angreifen könnte, Rudi ist nämlich manchmal etwas paranoid :)Ich habe ja mit dem "Click for Blick" schon angefangen, bevor Shoppy ihren Thread eröffnet hatte, habe dort aber natürlich trotzdem immer mal mitgelesen. Erst letztens habe ich in einem ihrer Beiträge dann gelesen, wie wichtig und natürlich auch schwierig es ist, als Hundehalter in solchen Situationen immer entspannt zu sein, nie aus der Haut zu fahren und den Hund doch mal anzumeckern und so doch wieder ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit herbeizuführen.
Ich bin ein recht impulsiver Mensch und ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass ich immer schön ruhig bleibe. Rudi hat mich manches Mal so sehr genervt, dass ich doch mal geruckt und gemeckert habe (brachte natürlich trotzdem nix).
Seit ich nun aber wirklich darauf achte, ruhig zu bleiben, stets freundlich mit ihm zu sprechen, ihn zu loben, zu clicken und zu belohnen und einen Ausraster einfach mal hinzunehmen und zu ignorieren, bis er wieder anpsrechbar wird, ja, seitdem läuft es wesentlich besser und ich bin deutlich weniger genervt, weil Rudi mit seitdem auch entsprechend weniger Gründe gibt :)
Es gibt sie zwar noch, diese Tage, an denen man alles vergisst und wieder in alte Muster zurück fällt, aber gut, ich bin auch nur ein Mensch.Obiedience-Amateur-Training
Es läuft ganz gut, obwohl Rudi sich einfach nicht neben mich setzen mag, wenn ich wieder stehen bleibe. Immer wieder sitzt er schräg vor mir, obwohl ich ihn ebenso oft richtig hinsetze, bevor er die Belohnung gibt.
Abgesehen von dem Sitzen, läuft er aber prima bei Fuß, mittlerweile auch schon längere Strecken und mehrmals pro Spaziergang. Die Zeiten der Mini-Übungszeiten sind eindeutig vorbei.
Am Blickkontakt hapert es nach wie vor. Er läuft korrekt neben mir und seine Blick flackert immer ein bisschen an mir hoch und runter und manchmal wendet er sich für ein, zwei Sekunden ganz kurz ab und guckt dann wieder. Ich beuge dem im Moment noch vor, indem ich ihn dauerhaft lobe, während er mich anguckt (auch beim "Flackern") und die Strecke nicht allzu lang wähle, damit er erst gar nicht weggucken muss.
Ansonsten finde ich es eh toll, dass er schon so weit ist und dass er so bereitwillig mit macht und Spaß dran hat und wenn er das Anglotzen nicht zu 100% schafft, ist es egal, da wir das Ganze ja doch nur zum Spaß machen.Ach, mir fällt gerade noch was ein. Damals erzählte ich von dem Sitz an der Treppenstufe, bei dem die Vorderpfoten noch auf der Stufe stehen, während der Hund unten sitzt. Rudi und ich bekamen das ja nicht hin, unter anderem wegen meiner Ungeduld...
Ich habe das Ganze vor zwei tagen ausprobiert und es klappte mit Leckerchen-Führung diesmal auf Anhieb.
Vielleicht wird Rudi einfach mutiger durch unser Clicker-Training und versteht besser, was ich in manchen Situationen gerne von ihm sehen möchte.Ansonsten gibt es erstmal nichts Neues :)
LG,
Patricia -
Ich hab' mir hier gleich mal ein Lesezeichen gesetzt. Ich finde solche Beiträge immer ganz toll und drück euch die Daumen, dass ihr das schafft. So eine gute Trainerin suche ich auch noch, aber einige Tipps deiner Trainerin könnten auch bei uns gut wirken.
Bei euch hört sich das ja schon richtig gut an, weiter so! -
Huhu,
danke :)
Du könntest mal auf der Seite von Cumcane nachgucken, ob dort eine Trainerin in deiner Nähe verlinkt ist, vielleicht hast du Glück
LG,
Patricia -
Ja, das werd ich mal machen. Danke!
Ich hab auch schon so nach guten Hundeschulen geguckt, die letzte war nämlich nicht soo super.Ich find's echt gut, wie du das hier beschreibst und wie du mit deinem Hund arbeitest. Ich hab auch ein paar Fehler gemacht, weil ich auf die Junghundezeit und Pubertät nicht vorbereitet war. So hätten sich ein paar Problemchen vermeiden lassen. Aber ich bin echt froh, einen Hund wie Jimmy zu haben. Durch ihn habe ich soo viel gelernt. Genau wie wahrscheinlich alle, deren Hunde sich nicht immer super benehmen. Und das sind wohl die meisten.
Also, bleibt dran, das klingt super! -
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