Hilfe für HSH - Ideen?

  • Also erstmal: Du hast meinen größten Respekt! :gut:


    Du übernimmst die Futterkosten, versuchst über Gespräche und Informationen die HH dazu zu bewegen, dass sie dem Hund ein besseres und artgerechteres Leben bietet und und und... Das ist nicht selbstverständlich. =)


    Die von dir beschriebene Situation ist schon sehr heikel. Ich hätte da nur noch einen Tipp. Vielleicht ziehst du eine 3. Person mit ran, jemand aus dem TS, am Besten, der sich mit Herdis auskennt.
    Du und die Dame kennt euch schon länger, da ist meistens eine gewisse Beratungsressistenz vorprogrammiert. Eine 3. unparteiische Person könnte in meinen Augen mehr als du erreichen...


    Ein Versuch wäre es wert!! ;)


    Ich drück dir und vor allem dem armen Hund die Daumen, dass es doch noch zu einer guten Lösung kommt!!!

  • Zitat

    klärt mich auf, aber meines Wissens sind normalerweise Herdenschutzhunde dafür da, auf eine Herde aufzupassen und leben mit den Schafen zusammen.
    Wo haben die dann bitte so viele soziale Kontakte zu Menschen?


    :hust:


    nur mal kurzer einwurf, susa hat es ja eigentlich schon erklärt, aber da ich dieses vorurteil immer mal wieder höre, liegts mir am herzen.


    ein herdenschutzhund passt erstmal nicht genetischerweise vorprogrammiert auf die schafe auf. er passt auf sein territorium auf. und damit auch auf alles, was seiner meinung nach zum territorium dazugehört - wenn das schafe sind und er gelernt hat (und ja, das müssen sie erst lernen) dass auch die schafe schützenswerter weise zum territorium gehören.


    in der regel sind es immer mehrere herdis, die zusammenarbeiten. einen allein wird man in den ursprungsgebieten nicht finden.


    in der türkei z.b. gibts die kangals. die sind tatsächlich meistens eher ohne hirten unterwegs.


    wenn man aber in die pyrenäen oder in die abruzzen geht, wird man sehen, dass die dortigen herdis auch seit jahrhunderten (zu mehreren!) als haus/hofwächter eingesetzt werden - nicht NUR am vieh.


    beim hund der TE handelt es sich um einen maremmano. wird ein herdi - auch und gerade ein maremmano einzeln gehalten, dann braucht er unbedingt sozialkontakte. wenn nicht zu artgenossen dann zum menschen.


    mein eigener maremmanomix lebt mit uns IM haus. mein garten ist so gross wie ein handtuch. trotzdem reicht ihm der garten und das haus aus um bei einbruch der dämmerung seine wach-nachtschicht zu übernehmen.


    allerdings NUR weil er zusätzlich zu seinem job als wächter (den er ganz allein übernommen hat und in schichtaufteilung mit dem gossi ausführt) ein paar andere "jobs" von mir bekommt.


    er zeigt sich z.b. als sehr begabt fürs trailen. UO z.b. kannste in die tonne klopfen. agility auch. aber er liebt, wie die meisten herdis die ich kenne, alles was im oder am wasser stattfindet. er mag die eher kniffligen aufgaben, wo er so richtig was zum denken hat.


    auf neutralem territorium ist er auch an anderen hunden sehr interessiert und offen und meistens einem spiel nicht abgeneigt. (wobei er sich sehr gut auf die anderen hunde einstellt, von ruppig über vorsichtig kann er mit fast jedem - wenn die kennenernphase gut und lang genug verläuft).


    er mag lange wanderungen und geht mit uns schon auch mal ein paar stunden bergwandern.


    zur ernährung:


    die meisten herdis sterben für michprodukte. käse, quark, jogurt - wenn aus ziegenmilch dann umso lieber. (natürlich nur wenn sie das vertragen).


    ich füttere als trofu das magic von bestes futter - und zwar abends ein viertel von der auf der packung angegebenen menge.


    mittags gibt es entweder eine halbe kieningsdose (wenns schnell gehen soll) oder aber rind, wild, kaninchen, geflügelfleisch (mal roh mal gekocht) mit reis, kartoffeln, nudeln und gemüse. dazu gibts immer noch milchprodukte.


    von der menge her wird variiert - je nachdem wievie er an dem tag getan hat. die meisten herdis nehmen - vorallem wenn es an bewegung mangelt - recht schnell zu. (gute futterverwerter!) wenn dann das futter noch sehr kohlenhydratlastig ist und womöglich noch zucker enthält, dann hat man seinen herdi nicht lange gesund.....


    ich bin direkt ein wenig wütend wegen der dame mit dem maremmano. das sind so klasse hunde mit ganz eigenem charakter, ruhig im und am haus aber trotzdem ganz agil wenns drauf ankommt - die so schnell abstumpfen wenn sie so gehalten werden, wie die TE erzählt hat.


    wenn sich die besitzerin nicht baldigst ändern will, dann sollte sie ihn in herdi-erfahrene hände abgeben. mir tut das direkt in der seele weh.


    was mir noch einfällt, wäre das wunderbare buch von mirjam cordt: herdenschutzhunde - die verkannten wesen.


    vielleicht kann die TE das ja der dame nahebringen und vielleicht ändert das ja die einstellung der hh. (die hoffnung stirbt zuletzt!).

  • Nicky ich schreib dir mal ne Mail. ;)


    EDIT:
    Uups du hast ja gar keine. PN kann ich keine schreiben. Wie kann ich dich kontaktieren? :???:

  • Huhu,


    Erfahrung mit Hunden ist vorhanden, aber nicht mit HSH. Schändlicherweise muss man sogar sagen, dass sie lange in Tierheimen etc. gearbeitet hat. Deshalb verstehe ich die aktuelle Situation umso weniger.


    Ich hab das bisher außen vor gelassen, aber was man hier jetzt vielleicht an der Stelle mal noch erwähnen sollte, ich bin nicht die Freundin, ich bin die Tochter... :( :


    Zitat


    Aus Kostengründen keinen Trainer hinzuziehen und dem Hund schlechtes Futter geben, finde ich schon schlimm. Man weiß ja vorher, dass ein Hund teuer ist.


    Sie hält das Futter nicht für schlimm und ich glaube ihr auch, dass sie das wirklich so sieht. Ich hab mir jetzt die Mühe gemacht und ne Excel-Tabelle mit allen möglichen Bedarfswerten erstellt, eingegeben, was der Hund im Groben bekommt und ihr ne Mail geschickt mit Vitaminen und Spurenelementen, die dem Hund fehlen müssten - inklusive Berechnungsprogramm für den Fall, dass sie's mir mal wieder nicht glaub.
    Was die finanzielle Situation angeht, muss man hier mal sagen, dass der Hund angeschafft wurde, bevor absehbar, dass sie nicht mehr arbeiten können wird (deswegen ja Berufsunfähigkeitsrente). Und vom Prinzip her könnte das jedem von uns passieren. Man rechnet mit vielem, wenn man überlegt handelt, aber eben auch nicht mit allem.
    Auf meine Frage nach dem Blutbild hab ich bisher noch keine Antwort erhalten. :/


    @Ati: Danke!


    Ich werd mir das Buch von Mirjam Cordt nun erstmal selbst kaufen. Vielleicht kann ich ihr den Inhalt ja irgendwie nahe bringen, denn lesen wird sie's ziemlich sicher nicht.


    LG und vielen Dank für die vielen guten Ratschläge,
    Shalea

  • Das Buch von Mirjam Codt (allgemein ihre Bücher) ist/sind prima. Da ich auch einen HSH-Mix habe und das vorher nicht wusste :ops: , habe ich mir die Lektüre von ihr geholt. Ist wirklich sehr lesenswert! :gut:


    Vielleicht muss dein Mum einfach nur mal wieder ein positives, schönes Erlebnis mit dem Hund haben?! Vielleicht ist irgend etwas vorgefallen, wovon du nichts weist, dass sie so eine große Distanz zu ihm aufgebaut hat? :???:


    Ich glaube, dass allerwichtigste ist erst einmal, dass das gute Verhältnis zwischen ihr und dem Hund wieder hergestellt werden muss. Vielleicht versuchst du dort anzusetzen?


    Kann denn eigentlich deine Mum den Hund halten, wenn ihr spazieren gehen würdet?

  • Ok mit der Berufsunfahigkeit hast du Recht, kann jedem passieren. Sorry wenn ich dir und deiner Mutter damit auf die Füße getreten habe.


    Vielleicht hört deine Mutter nicht auf dich, weil sie denkt, ich bin älter, erfahrener etc. Gerade deshalb wäre es gut das von jemandem gleichen Alters zu hören, wo wir wieder beim Trainer wären.

  • Ich kann nicht sagen, ob es ein negatives Erlebnis mit dem Hund gab. Ich wüsste von keinem, aber wir haben auch nicht übermäßig viel Kontakt und ich bin, wie gesagt auch nur 1-2x im Jahr dort. Dann wieder ewig nicht mehr, weil mir diese Art der Hundehaltung einfach gegen den Strich geht und das schon seit längerem ein ewiges Streitthema ist. Meine Vermutung (ich habe das aber nie angesprochen und werde mich auch hüten) ist ja die, dass ihr Lebensgefährte den Hund so ausgrenzt. Ich schätze, dass es eher er ist, der nicht möchte, dass der Hund in die einzelnen Räume kommt, denn vom Zeitpunkt her passt das wunderbar zusammen. Vor etwas über zwei Jahren kamen die beiden zusammen und seitdem wurde der Hund Stück für Stück mehr ausgegrenzt. Wie gesagt... erst das Schlafzimmer, dann die Küche, dann das Wohnzimmer und inzwischen befindet der Hund sich tagsüber ja nur noch draußen oder im Keller, was ich noch viel schlimmer finde.


    Also ich kann ihn schon lange nicht mehr halten und ich glaube kaum, dass jemand mit X Bandscheibenvorfällen das dann kann. Sie behauptet zwar, sie könne das, aber ich hege da meine Zweifel. Wenn der Hund an ner 20m-Schlepp n Reh sieht, hat wohl fast jeder verloren.


    Zitat

    Ich glaube, dass allerwichtigste ist erst einmal, dass das gute Verhältnis zwischen ihr und dem Hund wieder hergestellt werden muss. Vielleicht versuchst du dort anzusetzen?


    Die Idee finde ich gut, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll. :???: Für mich hätte es alleroberste Priorität den Hund wieder mehr ins Familienleben zu holen, aber bisher gelingt es mir nicht, weil einfach die Einsicht fehlt, dass es dem Hund unter den Voraussetzungen nicht wirklich gut geht.


    Sammy1612:
    Keine Sorge, ich fühlte mich nicht auf die Füße getreten. ;)

  • Ich weiß ja nicht, wie es bei euch so abläuft.


    Aber könntest du nicht mal an einem Tag, wo der Lebensgefährte nicht da ist, zu deiner Mum gehen und draußen, dort wo auch der Hund sich aufhält, den Tisch schön decken, mit deiner Mum Kaffee trinken und ein nettes Gespräch führen. Dabei versuchst du den Hund immer wieder ran zu rufen und ihn mit einzubeziehen. Irgendwann kommst du dann ganz auf den Hund zu sprechen. Gibst ihr vielleicht noch das Buch von MG.


    Sag ihr, wie sehr der Hund unter der Sitation leidet und zeige es auch an dem Hund. Vielleicht muss man ihr auch mal das Leid direkt vor Augen halten... =)


    Naja wenn deine Mum schon mehrere Bandscheibenvorfälle hatte, kann sie definitiv den Hund nicht halten. :| Ist eine äußerst schlechte Voraussetzung. Da müsste der Hund wirklich so erzogen werden, dass er immer abrufbar ist... Ob sie sich dieser Aufgabe wirklich stellen wird, bezweifle ich fast, nach deinem Geschilderten. Ich denke, hier liegt das größere Problem. :???:

  • Zitat


    Meine Vermutung (ich habe das aber nie angesprochen und werde mich auch hüten) ist ja die, dass ihr Lebensgefährte den Hund so ausgrenzt. Ich schätze, dass es eher er ist, der nicht möchte, dass der Hund in die einzelnen Räume kommt, denn vom Zeitpunkt her passt das wunderbar zusammen. Vor etwas über zwei Jahren kamen die beiden zusammen und seitdem wurde der Hund Stück für Stück mehr ausgegrenzt. Wie gesagt... erst das Schlafzimmer, dann die Küche, dann das Wohnzimmer und inzwischen befindet der Hund sich tagsüber ja nur noch draußen oder im Keller, was ich noch viel schlimmer finde.


    Kannst Du nicht mal direkt mit ihr darüber sprechen? Dass es Dir eben aufgefallen ist, dass der Hund total ausgegrenzt und vernachlässigt wird, seit der Lebensgefährte da ist? :gott: Dass Dir der Hund leid tut und Du ihm helfen möchtest? :gott:

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