Hausbooturlaub mit Hund

  • So, jetzt sind wir gerade wieder aus dem Elsass zurückgekommen - und das war ein rundum toller Urlaub!


    Unser Boot war super, relativ neu und mit allen Schikanen ausgestattet (Kühlschrank, Gasherd, Gasgrill am Sonnendeck, viel Stauraum, zwei Toiletten, Dusche, riesiger Wasser- und Abwassertank, bequemen Kajüten, …). Es fuhr sich allerdings recht gewöhnungsbedürftig - Null Geradeauslauf, jeder Windhauch drückt es zur Seite, aber dafür war es dann mit den Bug- und Heckstrahlrudern auch sehr einfach zu manövrieren.


    Als Hausbootanfänger gleich mal eine Strecke mit 44 Schleusen, einem 2,3km-Tunnel, einem 500m-Tunnel und unzähligen Engstellen zu nehmen, war vielleicht nicht ganz so clever, aber nach dem ersten Tag hatten mein Mann und ich uns da einigermaßen eingefuchst und ab dann hat es (meistens…) Spaß gemacht. Die Strecke Boofzheim-Hesse ist aber sehr schön, man fährt mitten durch Straßburg und mitten durch Saverne, es gibt unzählige schöne Liegeplätze und man kann das Boot fast überall am Ufer festmachen und Pause machen oder übernachten, und an Landschaft hat man von der Rheinebene bis fast in die Vogesen hinein viel Abwechslung.


    Unser Hund kam überraschend gut klar - er ist ja eher ein Stresshase und nur rudimentär erzogen, aber er fand das Boot schon mal grundsätzlich gut. Schleusen fand er stressig, das löst er dann mit Trommelfell-zerfetzendem Quietschkläffen. Immerhin funktionierte am Ende der Woche dann manchmal ein Abbruch in solchen Situationen. Er ist mir einmal ins Wasser gefallen (ich hatte die Planke, um vom Ufer aufs Boot zu kommen, verschoben, und er ist halt bei der Rückkehr vom Abendgassi wieder da gelaufen wo die Planke vorher lag…). Nachdem er in einer Schleuse versucht hat, ans Ufer zu springen, haben wir ihn oben am Deck grundsätzlich angeleint. Fotos kommen separat vom Handy, da muss ich erst nochmal Mann und Kinder unkenntlich machen.

  • Das hört sich doch richtig nett an. Gibt es Fotos? Wenn du lachen willst, verirre dich mal in den Wasserwanderthread, wir waren die letzten Tage Hausfloß fahren und ich hatte den Extra Hausbooturlaubsthread vergessen :hust:

  • Vriff Eure Floßtour klingt ja sehr cool (bis auf die Pannen) - für SUP sind wir hier alle zu unkoordiniert, das finde ich mit so vielen Hunden ja total beeindruckend! :respekt:

  • Wie viel Schlafluxus hat man denn da drinnen? So für die nächste Tour.

    Die Boote gibt’s in verschiedenen Größen, wir hatten die Variante mit zwei Schlafkabinen (ein Doppelbett, zwei schmale Einzelbetten). Bei Schlafkomfort bin ich vielleicht kein so guter Maßstab, ich schlafe überall gut - aber selbst dem pienzigen Mann waren die Schaumstoffmatratzen dick genug.

  • Sieht super toll aus! 😍 danke für deinen Erfahrungsbericht und die tollen Bilder :) jetzt freue ich mich noch mehr auf unseren Hausbooturlaub - wir fahren glaube ich eine ähnliche Strecke, das Hebewerk liegt nämlich auch auf unserer Route.

  • Viel Spaß! Die beiden Tunnel nordwestlich vom Hebewerk fanden wir echt gruselig zu fahren - die sind eng und lang und zumindest unser Boot hatte so gar keinen Geradeauslauf, da haben wir viel Kurbelei und Bug-/Heckstrahlruder gebraucht. Sonst fand ich die Strecke aber uneingeschränkt toll. Es sind zwar sehr viele Schleusen, aber die sind alle automatisch, teilweise sogar als Kette geschaltet, da hat man dann „grüne Welle“ gleich durch mehrere Schleusen.


    Saverne fand ich wunderschön, der Rosengarten ist auf jeden Fall einen Besuch wert (Hunde erlaubt).

  • Cerberus2021 Oh, toll. :)

    Darf ich fragen, wie hoch euer Treibstoffverbrauch war und ob ihr das Auto habt überführen lassen? Planen für nächstes Jahr an Pfingsten einen Hausbooturlaub und würden das hier vor der Haustüre (wohnen am Rhein in BW) gerne angehen. Ist die Strecke einfach gut machbar in 7 Tagen oder hat man fast zu viel Zeit? Falls das hier den Rahmen sprengt, gerne PN.

  • Irgendwie geht das Zitieren gerade nicht: wir hatten für die Strecke Boofzheim-Hesse ca 26 Motor-Betriebsstunden. Le Boat rechnet ja nicht die tatsächlichen Spritkosten ab, sondern rechnet mit Motor-Betriebsstunden (im Prinzip eine versteckte Preiserhöhung, aber ok, Wartung usw. kostet ja auch und ist abhängig von der Laufleistung). Das entsprach dann ziemlich genau der Betriebsstunden-Kaution, die wir am Start zahlen mussten.


    Ich habe unser Auto überführen lassen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre es sehr umständlich gewesen, von Hesse wieder zurück nach Boofzheim zu kommen. Da war mir meine Zeit mehr Wert als die Überführungskosten (auch wenn das ein echt teurer Spaß war).


    Für uns war die Streckenlänge gut machbar in 7 Tagen. Wir haben einen kompletten Tag in Straßburg verbracht, und sind ansonsten ca 3-4h pro Tag gefahren (da waren aber auch einmal 1,5h Wartezeit vor einer kaputten Schleuse dabei). Routiniertere Hausboot-Fahrer sind aber sicher schneller, wir haben bestimmt die ersten 2-3 Tage gebraucht, um das Boot richtig steuern zu lernen, und wir wollten auch vor allem entspannt die Zeit genießen und nicht unbedingt massig Strecke machen. Mit mehr Zeit wäre ich auch gerne noch eine Schleife an Hesse vorbei weiter auf dem Rhein-Marne-Kanal und zurück gefahren, da kommen noch sehr schöne Abschnitte (das hatte uns die Dame in Boofzheim auch vorgeschlagen, weil sie unsere Fahrkünste anscheinend recht optimistisch eingeschätzt hat).

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