Zum Thema "Einschläfern"

  • Als Intensivpflegekraft in der Humanmedizin habe ich es immer als Segen empfunden, dass es die Option des Einschläferns für unsere Vierbeiner gibt.


    Man muss gar nicht in Fachliteratur wälzen, in Bezug auf Demenz, hier mal ein kurzer Auszug aus dem schnöden Wikipedia:



    Für Demenzkranke sieht die Welt merkwürdig und unverständlich aus, weil sie die spezifische menschliche Wahrnehmungsfähigkeit, die Orientierung, verlieren. Sie können die Gegenstände, Situationen und Personen nicht in einen größeren Kontext einordnen. Aufgrund ihrer Erinnerungsstörungen ist ihnen der Zugriff auf früheres Wissen (semantisches Gedächtnis) und Erlebnisse (episodisches Gedächtnis- zurücklöschend) verwehrt, um sich mit deren Hilfe in der jetzigen Situation zurechtzufinden. Es fehlt das Wissen und die Sicherheit von Ressourcen, die der Bewältigung aktueller Situationen dienen. Oft verschwimmt der Unterschied zwischen Traum, Vergangenheit und Realität. Oft kommt es zu Halluzinationen, die für die Betroffenen als real erlebt werden. Im Umgang mit dementen Personen ist es oft nicht möglich, diesen die Irrealität der Halluzinationen zu erklären


    Quelle: Wikipedia "Demenz" http://de.wikipedia.org/wiki/Demenz


    Wenn ich mir das oder etwas Ähnliches auf unsere Hunde übertragen vorstelle, bin ich mir sicher, dass es nicht immer das Beste ist, ALLES zu versuchen, was irgendwie machbar ist.


    Fluffy hat es geschrieben: Liebe heißt auch loslassen können.


    Und ich wünsche uns allen hier, dass wir immer den rechten Moment finden.


    LG, Chris


    LG, Chris

  • Danke Brigitte (Fluffy) und Chris :gott:


    Ihr habt es in bessere Worte gekleidet, wie ich hätte je finden können.


    Vielen Dank :umarmen:


    Die auch los lässt, wenn die Zeit gekommen ist, wo viele andere es niemals tun würden, was mich immer wieder unsagbar traurig macht :( :


    Bibi

  • ich habe 7 lange Jahre meinen dementen Schwiegervater gepflegt, die demenz wurde von Jahr zu Jahr schlimmer, ich möchte nicht ins Detail gehen, aber als er dann im alter von 89 Jahren starb, war nicht nur ich erlöst, seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen, es war nicht tod sondern Erlösung
    sein geist war schon lange gestorben, sein Körper war zu stark
    meine schwiegermutter hatte mehr " glück" sie starb in meinen Armen geistig voll da, der Krebs hatte sie dann besiegt
    mein geliebter Papa starb vor eineinhalb jahren, an einem unheilbaren Krebs und musste gottlob nicht lange leiden, auch bei ihm war ich bis zuletzt
    für alle drei hätte ich mir trotz allen gewünscht, sie hätten selber entscheiden können
    ich selber habe eine Patientenverfügung, in dreifacher ausfertigung, eine bei mir, eine hat mein Mann, und eine liegt bei meinem Hausarzt
    ich bin chronisch krank, und mir dessen bewusst, was ich auf gar keinen fall will....
    ich wünschte mir manchmal ich wär in Holland...........

  • Zitat


    ich wünschte mir manchmal ich wär in Holland...........


    Es gehört zwar nicht hier hin -entschuldigung- aber es interessiert mich sehr.


    Was ist denn in Holland anders als bei uns :???:

  • Zitat

    Es gehört zwar nicht hier hin -entschuldigung- aber es interessiert mich sehr.


    Was ist denn in Holland anders als bei uns


    da ist sterbehilfe erlaubt, du kannst jemanden bitten dir beim sterben zu helfen, ohne das der angst haben muss, dafür vor gericht gezerrt zu werden, wenn eine entsprechende Verfügung borhanden ist

  • Zitat

    Man muss gar nicht in Fachliteratur wälzen, in Bezug auf Demenz, hier mal ein kurzer Auszug aus dem schnöden Wikipedia:


    Und man muß nicht Wikipedia heranziehen,um zu wissen,
    daß Demenz natürlich ganz viele Facetten,Phasen,Schweregrade und Verlaufsformen hat.


    Dies ist mein ABSOLUT LETZTER KOMMENTAR dazu,denn es steht mir bis obenhin,daß sich zwar viele auf meine Zeilen beziehen,offensichtlich aber nicht die Mühe machen,ALLES,was da geschrieben steht,
    auch wirklich zu verinnerlichen und im Zusammenhang zu sehen!

    Ich habe jetzt oft genug klargestellt,daß mein Hund noch total am Leben teilnimmt,daß er in gewisser Hinsicht Unterstützung braucht,im Großen und
    Ganzen jedoch ein glückliches,schmerzfreies Dasein genießt.
    Ich habe keine hilflos röchelnde,halluzinierende Kreatur daheim,sondern
    ein Tier,das GEWISSE Symptome von Demenz aufweist.
    Und wie ausgeprägt ihre Lust am Leben und wie positiv ihre körperliche Konstitution ist,habe ich wohl auch schon ausreichend oft beschrieben.
    Ich habe von MEINEM Fall erzählt,und das ist nicht die Geschichte von einem unwürdigen Endstadium,auf das sich hier einige Kommentare beharrlich beziehen,sondern es ist ein Hundealltag mit einigen Unsicherheiten und Umstellungen,aber bei Gott kein Todesurteil!


    Natürlich steht es jedem frei,seine Meinung zu äußern,aber wenn dies zu MEINEM BEITRAG geschieht,wäre es meiner Meinung nach sinnvoll,sich auch auf MEINEN FALL zu beziehen,und nicht auf Krebs und Demenz im Endstadium-das hat mit Pixis Situation nicht das Geringste zu tun!
    Die Leute,die sich ungeachtet meiner eigentlich so positiven Bilanz in Monologen ergehen,die ALLGEMEINER Natur sind und eigentlich nichts mit dem tröstlichen Bild zu tun haben,das ich von einem geistig etwas veränderten,aber dennoch so glücklichen Hund vermitteln wollte,könnten das ja auch unter einem eigenen Thema machen-Holland und das Hinterfragen der Sinnhaftigkeit der Fortschritte in der Tiermedizin haben mit Pixis Geschichte jedenfalls NICHTS zu tun.

    Man sollte vielleicht SELBST ein gewißes Maß an Leid,Schmerz und Krankheit erfahren haben,um so vollmundig über die Sinnhaftigkeit und Berechtigung (s)eines Lebens urteilen zu können,und wie gesagt-
    hätte ich VOR meinen Erkrankungen alleine anhand der Prognosen über mich selbst richten dürfen-ich wäre heute nicht mehr da.
    Aber man hat die Fähigkeit,Dinge zu relativieren und anzunehmen,sowie
    mit der Situation zu wachsen.
    Und was man als lebenswert erachtet und was nicht,ist-auf den Menschen bezogen-heute etwas ganz anderes,als es vielleicht morgen ist.
    Man hüte sich vor Behauptungen,solange man SELBST (noch) keine Erfahrungswerte zu einer bestimmten Lebensphase hat!


    Und wer darüber sinniert,ob man ein Tier nicht besser "erlöst",wenn es das "absolute Tabu" bricht und sich damit herumquälen muß,dem Menschen in die Wohnung zu urinieren-der hat noch keinen dementen Hund völlig unbelastet und unbeeindruckt(eben wegen der Demenz) auf einen Teppich pinkeln gesehen..und eben diesen Leuten wünsche ich im Alter ein familiäres Umfeld,das bei der ersten eigenen altersbedingten Blasenschwäche NICHT gleich an ein "one way ticket"nach Holland für Omi oder Opi denkt...


    Wie auch immer-einige haben GELESEN,MITGEDACHT und VERSTANDEN..
    und für diejenigen habe ich mir GERNE die Mühe gemacht!!!

  • Entschuldige bitte, ich habe nicht gewusst, dass du hier nur Antworten und Meinungen, die in dein Weltbild passen lesen wolltest. Ich sage es dir ganz ehrlich,
    ICH habe für solche Ansichten, die du noch für ein hundewürdiges Leben hältst, kein Verständnis und ich lasse mir von dir nicht verbieten oder vorschreiben, mich dazu zuäußern. Jeder ist für sein Tun und Handeln, seinem Tier gegenüber selber verantwortlich, aber erwarte doch bitte nicht, dass alle so denken und handeln wie du
    und dich dafür hier Bauchpinseln.

  • ... wir haben wohl auch mit Verständnis und sehr viel Einfühlungs-
    vermögen gelesen... dein Beitrag war sehr ergreifend.
    Danke dafür!


    In wieweit ein dementer Hund am Leben teilnimmt oder unter
    seiner Krankheit leidet kann ich nicht beuteilen.
    Nun ist es aber so, dass viele hier bereits Ihre Hunde oder eben
    mehr oder weniger nahestehende Menschen zur Regenbogenbrücke begleitet haben.
    Wie viele hier sind nachts unterwegs, haben inkontinente, schwer
    kranke Hunde ... dieses ist ein Hundeforum.


    Eigentlich alle hier möchten im Sinne ihres Tieres handeln und geben
    sich teilweise dafür auf und opfern sich.


    Demenz bei Menschen ist Hilflosigkeit, brutal und teilweise erniedrigend
    für den, der sie erleidet und für den der mitleidet...Demenz ist beim
    Menschen keine rosa Plüschwolke... wo man langsam aus der Realität
    gleitet ...ganz im Gegenteil.
    Ich habe meinen Großvater durch seine Demenz und seinen langen
    Tot begleitet ... habe auf diesem Weg viele Gesichter der Demenz
    gesehen. Ich bin, weil ich seiner künstlichen Ernährung zugestimmt habe,
    nicht ganz unschuldig daran... Soviel zur Patientenverfügung.



    Ich war glücklich, meinem alten Bären Leid ersparen zu können...
    auch das hat der Weg mit meinem Großvater mich gelehrt .


    Ich verstehe, das dein Hund noch Zeit hat und diese Zeit auch will...
    Ich denke das du verantwortlich handeln wirst...

    und... Ich bin mir sicher, dass die, die hier geschrieben haben alle deinen
    Betrag RICHTIG gelesen und verstanden haben.


    Ich wüsche dir und deiner Fellnase alles Gute
    Susanne


    ... oh ... und wenn ich dafür nur "Vorbestraft und auf Bewährung"
    bekommen hätte, hätte ich den Schlauch gekappt...

  • sorry
    aber ich hab in keinem der Beiträge einen Vorwurf an dich gelesen, warum also fühlst du dich so angepisst??
    ich glaube ein jeder musste schon Leid mitansehen, sei es nun menschliches oder tierisches Leid
    mein Maxl ist auch dement, wie ich schon schrieb, hat er jedoch durchaus noch Freude am Leben, denke ich jedenfalls, falls ich aber merke, er kann nicht mehr, oder seine Schmerzen werden zu stark, werde ich ihm helfen in Würde und frieden zu gehen
    was ich mir für meine lieben Verstorbenen gewünscht hätte, tun zu können ich vermisse meinen Vater unendlich, und bin doch froh das er ins licht gehen konnte
    ich werde Sie wiedersehen das sagt mir mein Glaube
    wie schon geschrieben wurde
    lieben heisst auch loslassen können
    ich wünsche dir und deinem Wufferl noch eine gute beschwerdefreie Zeit, und alles glück der Welt

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