Zum Thema "Einschläfern"

  • Ich denke, ich habe deinen Beitrag verstanden. Hochachtung vor deiner Leistung und deiner Einstellung. Ich bin sicher, du wirst wissen, wann es soweit ist, falls du es entscheiden mußt.


    Sicher KANN Euthanasie ein Segen sein, aber wer weiß, WANN es ein Segen für den Betroffenen (egal ob Mensch oder Tier) ist, außer dem Betroffenen selbst?


    Ich jedenfalls kann dich voll und ganz verstehen.

  • Zitat

    Und wer darüber sinniert,ob man ein Tier nicht besser "erlöst",wenn es das "absolute Tabu" bricht und sich damit herumquälen muß,dem Menschen in die Wohnung zu urinieren-der hat noch keinen dementen Hund völlig unbelastet und unbeeindruckt(eben wegen der Demenz) auf einen Teppich pinkeln gesehen..und eben diesen Leuten wünsche ich im Alter ein familiäres Umfeld,das bei der ersten eigenen altersbedingten Blasenschwäche NICHT gleich an ein "one way ticket"nach Holland für Omi oder Opi denkt...


    achja und by the way
    ich habe meine Leute nicht einfach so daheim jahrelang gepflegt,sondern weil ich sie lieb hatte, wegen einer " blasenschwäche" wäre ich sicher nicht nach holland gefahren
    und meinen Maxl sicher nicht einschläfern lassen, nur weil er auch hin und wieder seine Blase nicht mehr unter kontrolle hat, oder mich nachts 5 mal aus den Schlaf reisst, weil er sein Körbchen nimmer findet
    ich weiß also durchaus wovon ich schreibe

  • Naja, dazu hat sicher jeder eine andere Meinung und seine eigenen Erfahrungen gemacht.


    Ich denke, solange man seinen Hund nicht einschläfern lässt oder Oppa ins Altenheim schiebt (ich erspar mir jetzt mal Holland), weil es einem zu anstrengend ist oder Hund/Oppa schlichtweg nervt, ist jedem eine eigene Meinung hierzu erlaubt.


    Besonders das Thema Euthanasie ist ja ein brandheißes.

  • Es ist ein heikles Thema und jeder von uns hat andere Erfahrungen gemacht und einen anderen Lebensweg beschritten (beschreiten müssen).
    Das, was Du geschrieben und von Dir preis gegeben hast, empfinde ich als einen wichtigen und sicherlich für manchen auch konkret hilfreichen Beitrag. Ich kann das alles gut nachfühlen - in Bezug auf Dich selbst, Deine Gefühle und Deine gesundheitliche Entwicklung, auf Deinen Hund und Dein Verhältnis zu ihm, und verstehe, glaube ich, auch gut, was Du damit aussagen möchtest. Ich bin auch ganz sicher, dass Du fühlst, wann es soweit ist, dass Ihr Euch trennen müsst.
    Ich wünsche Euch Beiden noch viele Tage mit so großer Lebensfreude, dass sie alle Einschränkungen überwiegt !
    LG Petra

  • Als ich den Beitrag gelesen habe ( und auch die anderen Beiträge hier ) standen mir die Tränen in den Augen.


    Ich selbst habe schon viele Tiere gehen lassen müssen und die Meisten davon sind nicht von allein gegangen. Ich frage mich jeden Tag aufs Neue ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ob ich nicht vielleicht doch noch hätte etwas tun können. Ob die Aussage der Ärzte das es keine Hoffnung mehr gibt, vielleicht doch nicht gestimmt hat.
    Ich würde immer wieder alles tun was geht, doch wenn ich von den Ärzten erfahre, das es keine Hoffnung mehr gibt oder das kein lebenswertes Leben mehr möglich ist, dann entscheide ich. Und die Entscheidung fällt mir jedesmal mehr als schwer.


    Ich hatte auch schon Tiere, in deren Augen noch der Lebenswille zu sehen war. Ganz konkrtet fällt mir da jetzt Amira ein, eine kleine ca. 4 Monate alte Katze. Ich fand sie von Maden befallen, hinten gelähmt. Eine Woche lang hab ich alles für sie getan. Sie durfte nicht aufstehen, konnte nicht bei sich halten. Durch die Maden war alles Wund. Doch ich hab in ihren Augen gesehen das sie leben wollte. Sie wollte aufstehen. Sie hat mit Freude gefressen. Sie hat ihre Streicheleinheiten genossen - deswegen habe ich weiter gemacht.
    Nach dieser Woche wo sie mit jedem Tag mehr wollte, konnte ich sie röntgen lassen. Die Diagnose war vernichtend. Ihre Wirbelsäule war gebrochen, einen Wirbel breit verschoben. Die Nerven durchtrennt. Sie hätte hinten nie wieder laufen können. Aber sie hatte diesen Lebenswillen in den Augen. Die Ärztin meinte, es würde kein würdiges Leben mehr für sie geben. Ich habe entschieden und ich frage mich wie schon gesagt jeden Tag, ob es richtig war.
    Ich habe gesehen wie am Ende der Lebenswille in ihren Augen erloschen ist. Dieses Funkeln in ihren klaren, schönen Augen. Sie hat nicht einen Blick von mir abgewendet, bis sie eingeschlafen war.


    Dann gibt es aber auch Fälle wo ich mich frage ob ich den richtigen Zeitpunkt verpasst habe. Wie bei Büchse. Ca. ein halbes Jahr war sie meine Begleiterin. Schon als ich sie gefunden hatte, begang unser Kampf. Da war vom Tod noch keine Rede, nur eine Zahnfleischentzündung. Der Kampf dagegen war hart und lang, doch dann schien es geschafft. Die ganze Zeit war sie voll im Leben. Nachdem ihre Entzündung grade einige Tage rapide besser geworden war, begang der letzte Kampf.
    Ich weiß noch genau wie sie Donnerstag Nachts ins Wohnzimmer kam, taummelnd, die Augen auf mich gerichtet. Ich fühlte da schon das wir diesen Kampf verlieren würden, doch ich glaub ich wollte es nicht wahrhaben. Ich habe gekämpft, habe alles versucht. Jeden Tag am Tropf. Medikamente. Das ganze Programm. Sie frass nicht mehr, ging nicht mehr aufs Klo, lag nur noch rum, hatte Untertemperatur. Die Ärtze wussten nicht was sie hatte, aber sie machten mir Hoffnung, sagten das sie das schaffen würde. Vielleicht war das auch der Grund warum ich sie hab gehalten.
    Am Sonntag darauf wurde ich frühs von den Hunden geweckt - Büchse lag tod auf dem Hundekissen. Ich habe sie über eine Stunde gehalten, gestreichelt und wollte es immernoch nicht wahr haben. Ich habe in der Klinik angerufen, den Termin für die Infusion abgesagt. Am Telefon bekam ich dann zu hören "Das konnten wir uns von Anfang an denken."


    Nun muss ich mich erstmal wieder fassen...

  • Seid gestern schon frag ich mich warum jemand sich das antut einen solchen Thread zu eröffnen, denn das nicht jeder uneingeschränkt Deine Ansichten teilen würde war mir gleich klar ...


    seid gestern schon hab ich das Gefühl es ist ein Rechtfertigungsthread, gegenüber den eigenen Zweifeln und gegenüber den verbalen Angriffen aus Deinem Umfeld.
    In einem Hundeforum gepostet in der Hoffnung auf Verständniss und sogar Gleichgesinnte zu treffen.
    Und Deine heftigen Reaktionen heute bestärken mich in meinem Gefühl.


    Nur - dies hier ist ein Disskussionsforum, mit kontroversen Ansichten war zu rechnen. Wobei bislang niemand persönlich angreifend wurde.
    Hättest Du Deine Worte schon durch den Threadtitel nur an Pixi gerichtet, als eine Form von zusätzlichem Liebesbekunden - dann hätten vermutlich weniger User sich aufgefordert gefühlt ihre ehrliche Meinung zum Thema "Einschläfern" zu schreiben.


    (Vielleicht startest Du - für Dich - nochmal einen neuen Versuch mit entsprechemd eindeutigerem Titel)



    Ich persönlich bin froh das es beim Tier diese Möglichkeit gibt von unnötig langem Leiden erlösen zu dürfen. Obwohl man als Mensch vermutlich trotz dieser Einstellung meist noch länger braucht bis man begreift das der Zeitpunkt gekommen ist. Ging mir jedenfalls so vor vier Wochen - ich hätte 12 Stunden schneller sein sollen, bitte verzeih mir Ralf. :gott:
    Ich wünsche mir für meine Hunde das ich daraus gelernt habe und die Zeichen rechtzeitig erkenne.
    Als Maßstab kann ich nur das anwenden was ich mir auch für mich wünschen würde - ein hilfloses im Kreis laufen wäre das nicht, ein umgebettet werden müssen auch nicht, ein vor dem Wasser verdursten ebenfalls nicht.
    Aber jeder hat wohl auch andere Maßstäbe - ganz am Ende ist es Deine Entscheidung und nur vor Dir selbst musst Du es rechtfertigen können.
    Wenn Deine Zweifel überwiegen, dann vergiss Stolz oder Trotz und handel einfach im Sinne Deines Hundes und mit reinem Gewissen.

  • Der-gefühlte-Herbst ist bei uns ins Land gezogen,und die kühlen Temperaturen bescheren uns Glücksgefühle ungeahnten Ausmaßes und in allen Variationen..
    Kein Einbunkern mehr daheim wegen der Hitze,kein Hecheln und durch den Tag schleppen bei heruntergelassenen Jalousien-
    der Hund blüht auf,erwacht zu neuem Leben,genießt und schwelgt!
    Beim Spazierengehen wird jeder noch so schwache Geruch intensivst begutachtet und begierig eingesogen,die Spaziergänge selbst sind wieder lang und voller Abwechslung-tja,und sogar ein junger, schwarzgelockter Schwarm namens "Blacky" wurde auserkoren,und wird täglich schüchtern "angeflirtet-was Demi Moore kann,kann Pixi offensichtlich auch.. :smile:
    Ihr Körper ist gelöster,ihr Geist wacher,und jeder Tag ist ein Geschenk des Himmels voll schöner Momente und intensiver Nähe.
    Abends wird in alter Manier gekuschelt,was das Zeug hält,und wir vergraben unsere Köpfe ineinander,bis sie an meinen Hals geschmiegt wohlig seufzend einschläft und mit zuckenden Pfoten von den Eindrücken des Tages träumt.
    Nicht selten ist ihre Stirn dann irgendwann tränennaß,da mir diese vor lauter Freude und Dankbarkeit über so viel Glück in nicht enden wollenden Rinnsalen über die Wangen laufen..ja-DAS LEBEN IST SCHÖN!!!!
    Und wir nehmen demütig an,soviel wir davon noch bekommen können-
    mit ganz viel Nähe,ganz viel Innigkeit,ganz viel Bewußtsein für das Hier und Jetzt.


    Heute VOR 15 JAHREN bin ich ins örtliche Tierheim gegangen,um mit einem der Hunde spazieren zu gehen.Man hat mir eine Leine in die Hand gedrückt,und am anderen Ende dieser Leine war Pixi...
    Ich habe mich in der ersten Sekunde unserer Begegnung in sie verliebt,
    und schon wenige Stunden später ist sie-völlig unvorhergesehen und ungeplant-bei mir eingezogen.
    Ich weiß seither,daß es keinen Zufall gibt,sondern daß alles im Leben Bestimmung ist,und ich bin meinem Schicksal zutiefst dankbar,daß ich dieser kleinen,entzückenden pelzigen Persönlichkeit begegnen durfte-
    sie hat mein Leben in jeder einzelnen Sekunde bereichert und tut dies bis zum heutigen Tage,seit 15 Jahren voller Verbundenheit und Liebe.
    Und mit diesem schönen Gefühl werden wir uns auch heute ganz dicht aneinander kuscheln,dem gleichmäßigen Plätschern der Regentropfen am Fenster lauschen und uns auf einen neuen,schönen und kühlen- ;) Tag freuen...
    den ERSTEN von unserem GEMEINSAMEN SECHZEHNTEN Jahr!!!! :smile:

  • Zitat

    Oh man ist das schön geschrieben.
    Man fühlt Eure Liebe und Verbundenheit direkt.


    DANKE,liebe Ute! :smile:
    Liebe Grüße und alles Liebe!


    An dieser Stelle-wenn auch etwas verspätet-ebenfalls liebe Grüße und alles Liebe an Jey_bee,Tanja018,Susanne,Rehlein,Knautschgesicht und
    DarkAngel89! :^^:

  • Ja, Du hast es wunderschön geschrieben, und man spürt in jeder Zeile Euer intensives Einander-und-die-Welt-Genießen und wie Ihr Euch trotz Euer beider Einschränkungen in jedem schönen Augenblick über das Leben freuen könnt und nur im Hier und Jetzt seid. (Es schafft längst nicht jeder, sich das zu bewahren oder es wieder zu erlernen.) Ich wünsche Euch beiden noch ganz viele solcher Tage ! :umarmen:
    LG Petra

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