Zum Thema "Einschläfern"

  • Liebe SU-GA


    ich bewundere Dich für Deine pos. Sicht des Lebens - trotz der ganzen Befindlichkeiten :gut: - man spürt die grenzenlose Liebe, die Du deiner Pixi und Pixi Dir entgegen bringt. Ihr seit seit vielen Jahren ein Team, was wie Pech und Schwefel alle Hindernisse zusammen meistert, man wünscht sich oft, dass es jeder Hund so gut treffen würde.
    Ich selbst habe schon 3 Hunde über die RBB gehen lassen müssen, zwei in einem wirklich stattlichen Alter, aber einen auch in einem noch jungen Alter.


    Ich habe alle Beiträge sehr genau gelesen und hatte oft nur Tränen in den Augen, da sie mich immer daran erinnern, dass wir als HH immer die Verantwortung für unsere Tiere tragen. Das Beurteilen und Empfinden der jeweiligen Situation entscheidet jeder für sich selbst und jeder für sich muss sich die Frage, wann ist der richtige Zeitpunkt, selbst beantworten.


    Du bist eine Kämpferin - Deine Pixi weiß, das Du alle Unannehmlichkeiten, die eben ein hohes Alter mit sich bringt, annimmst und damit umzugehen weißt. Bitte sei aber Dir und Deinem Hund gegenüber fair - verzögere nicht unnötig das Unabdingliche, obwohl es dafür im Moment nicht wirklich Anzeichen gibt. Die körperlichen Gebrechen, die ein hohes Alter mit sich bringen, können und müssen wir unseren Lieblingen nicht wirklich antun. Wenn aber das Wohlbefinden und auch die Gesundheit noch überwiegen, dann ist Deine Entscheidung richtig.


    Ich kann auch die Antworten der anderen HH verstehen, keiner möchte, dass sein Tier unnötig leiden muss nur weil unser eigener Egoismus die Wahrheit nicht sehen will.


    Ich versuche mal Dir das ein eigenem Bsp. zu erklären. - meine Kitty kam mit 8 Jahren aus dem TH zu mir und ich konnte ihr noch weitere 7 Jahre schenken, leider habe ich es zu gut gemeint - ich hätte sie wenigstens ein viertel Jahr eher gehen lassen sollen, denn die letzten 3 Monate waren eine Qual für sie - heute weiß ich das, damals habe ich es schlichtweg übersehen. Ich schäme mich dafür heute noch und bitte meine Süße um Verzeihung.


    Ich hoffe, Du verstehst, was ich Dir damit sagen will - bitte versuche Dir wirklich jeden Tag die Gesundheit Deiner Pixi genau anzuschauen und wenn nötig das Richtige zu tun.


    Ich wünsche Dir und Deiner Pixi alles, alles Gute

  • Liebes wollyfrauchen!
    Danke für die Zeilen und die lieben Wünsche!
    Du kannst mir WIRKLICH glauben,daß Pixis Wohlergehen bei mir an erster
    Stelle steht,und daß ich sie niemals unnötig leiden lassen würde!
    Leider kann man mit Worten nur dürftig ein authentisches und ganzheitliches Bild von ihrem momentanen Status vermitteln,aber da müßt ihr halt ganz einfach darauf vertrauen,daß ich die Situation-täglich aufs Neue-RICHTIG einschätzen kann und werde!


    Wäre mein Egoismus WIRKLICH ausgeprägt,würde ich wohl nicht länger an ihrem Leben festhalten,sondern hätte wahrscheinlich längst schon IN MEINEM SINNE ihrem Leben ein Ende gesetzt,da ihr Wohlergehen ja zu fast 100% von meinem Dauereinsatz für sie abhängt,und ich seither dadurch die weitaus miesere Lebensqualität habe als sie! ;)


    Meine Liebe zu ihr ist der Garant,daß ich den Zeitpunkt des Abschieds erkennen und mich meiner Verantwortung ihr gegenüber stellen werde.
    Und selbst wenn ICH alles zu subjektiv beurteilen würde,wäre da immer noch mein gesamtes Umfeld,inklusive der beiden Tierärztinnen,die sie betreuen-doch auch von all diesen Menschen kommt uneingeschränkt nur Begeisterung über einen Hund,der trotz einiger geistiger Defizite,mit voller Begeisterung im Leben steht!


    Also keine Angst-sobald ich das Gefühl habe,daß es nötig ist,werde ich keine Sekunde zögern,und Pixi ein friedvolles Gehen ermöglichen!
    Und auch die Tierärztinnen,die uns auf unserem Weg dorthin begleiten,
    werden sicher die fachliche Kompetenz haben,mich auf die Notwendigkeit dieses Schrittes zeitgerecht hinzuweisen.


    Liebe Grüße und alles Liebe!!!

  • @ Su-Ga


    ich wollte damit keineswegs ausdrücken, dass Du die Zeichen der Zeit übersiehst, im Gegenteil ich bewundere Dich, dass Du trotz umfangreicher Hilfe, die Deine Pixi benötigt, nicht aufgibst.

    Mein Wolly hat durch sein Alter und seine Gebrechen auch unkontrolliert sein Geschäft in der Wohnung verrichtet, was mich so manchen Tag an den Rand der Verzweiflung getrieben hat, ich habe mich oft gefragt, ob sein Leben noch lebenswert ist und er zeigte es mir draussen, wenn wir unsere Runden gelaufen sind, aber ich habe auch von vielen Leuten zu hören bekommen, der kämpft nur noch, weil ich ihn nicht loslassen will. Ich habe oft und lange darüber nachgedacht und er zeigte mir, dass es nicht mehr geht, als er seine gekochten und abgöttisch geliebten Hühnerherzen nicht mehr wollte. Da wußte ich, jetzt ist der Punkt, wo ich ihn gehen lassen muss und glaub mir die Entscheidung zu fällen war das Schwerste. Aber er ist dann friedlich in meinem Arm eingeschlafen und ich habe sehen können wie sehr er gelitten haben muss, denn auf einmal lag ein völlig entspannter und schmerzfreier Hund vor mir.


    und nimm es mir bitte nicht übel - Du hattest in Deinem ersten Beitrag geschrieben, dass Du Dich von sozialen Kontakten total zurückziehen mußtest, weil sonst eine Pflege von Pixi nicht mehr möglich sei - auch hier ein ganz fettes Daumen hoch , aber kann es sein, dass Du all diese Unnanehmlichkeiten auf Dich nimmst, damit Du nicht allein bist? Ich möchte Dir auf gar keinen Fall zu nahe treten, denn ich lese die Zeilen sehr genau und kann auch zwischen den Zeilen lesen, es tut mir leid, dass in Deinem Umfeld niemand ist, der auch Dir ein wenig zur Seite steht und Dich unterstützt, zumal ja auch Du nicht gesund bist - sollte ich einem Irrtum unterliegen, so bitte ich um Entschuldigung, denn ich wollte Dich keinesfall kränken.

  • ;) Ach Wollyfrauchen...


    Zitat


    Mein Wolly hat durch sein Alter und seine Gebrechen auch unkontrolliert sein Geschäft in der Wohnung verrichtet


    Das "auch" trifft(siehe 1.Beitrag) NICHT zu-keinerlei Probleme mehr,
    funktioniert alles wieder einwandfrei!


    Zitat

    ..aber ich habe auch von vielen Leuten zu hören bekommen, der kämpft nur noch, weil ich ihn nicht loslassen will.


    Das "auch" trifft wieder nicht zu-ich habe das oder Ähnliches noch nie gehört!


    Zitat

    Da wußte ich, jetzt ist der Punkt, wo ich ihn gehen lassen muss


    Diese Situation hatte ich schon mal-Pixi ist nicht mein erster Hund,
    ich hatte daheim,als ich noch bei meiner Familie wohnte,eine Hündin,die 19Jahre alt wurde,und es geschah nach meiner Einschätzung UND der des Tierarztes zum bestmöglichen Zeitpunkt.Sie ist in meinen Armen gestorben.


    Zitat

    und nimm es mir bitte nicht übel - Du hattest in Deinem ersten Beitrag geschrieben, dass Du Dich von sozialen Kontakten total zurückziehen mußtest, weil sonst eine Pflege von Pixi nicht mehr möglich sei - auch hier ein ganz fettes Daumen hoch , aber kann es sein, dass Du all diese Unnanehmlichkeiten auf Dich nimmst, damit Du nicht allein bist?


    Wenn ich ALLEINE wäre,gäbe es ja logischerweise keine sozialen Kontakte,von denen ich mich zurückziehen müßte..oder???!!! :???:


    Ich kann dich beruhigen,es gibt einen liebevollen Mann,der Pixi ebenfalls abgöttisch liebt,Familie,und einen Freundes-und Bekanntenkreis,der so groß ist,daß ich-vor meinem Einsatz als "Hundepflegekraft"-manchmal Probleme hatte,allen Einladungen und Anfragen nach gemeinsamen Treffen und Unternehmungen termintechnisch gerecht zu werden!
    Also keine Angst-ich stehe mitten im Leben,umgeben von vielen lieben Menschen!
    Aber die Betreuung eines dementen Hundes erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Intuition,man wächst mit den Aufgaben und entwickelt einen ganz besonderen Draht zu dem betroffenen Tier,was die
    augenblicklichen Bedürfnisse und Problemchen betrifft-ich weiß also viel besser als jeder andere,was gerade anliegt,ob Lacki,Hunger oder Durst..
    und daher hätte ich kein gutes Gefühl,würde ich die Betreuung auch nur stundenweise jemand anderem überlassen..sie könnten Pixis Zeichen nicht lesen,wie ich es vermag!
    Ich verblüffe regelmäßig Menschen,die mich mit ihr zusammen erleben und Zeugen unserer non verbalen Kommunikation werden-
    es erscheint ihnen unfaßbar,wie punktgenau ICH weiß,was SIE möchte und braucht!
    Es ist also meine ganz persönliche Entscheidung,mein eigenes Wohl,so lange das nötig ist,hintanzustellen-ein Opfer,das ich gerne bringe,zumal ich ja nicht weiß,wie lange sie mich denn überhaupt noch brauchen wird.
    Und selbst,wenn deine Vermutung von der EINSAMKEIT gestimmt hätte-die Tierärztinnen wären dann eine Instanz,auf die du dich in jedem Fall verlassen könntest,denn denen wäre mein sozialer Status quo völlig egal bei ihrem fachlichen Urteil bezüglich "richtiger Zeitpunkt"!


    Also du siehst-ALLES GUT!!!! ;)

  • ok. Su-Ga - dann entschuldige ich mich bei Dir und wünsche Euch allen eine hoffentlich noch lange schöne Zeit.


    Sei mir bitte nicht böse, aber ich mache mir manchmal Gedanken, wie ich bei meinem jetzt noch vorhandenen Hund alle Fehler vermeiden kann.

  • Zitat


    Sei mir bitte nicht böse, aber ich mache mir manchmal Gedanken, wie ich bei meinem jetzt noch vorhandenen Hund alle Fehler vermeiden kann.


    Das spricht für dich und ist auch GUT so!


    Danke für deine Wünsche und euch auch von Herzen ALLES LIEBE!

  • Kennt ihr dieses Gefühl,wenn man wünscht,die Welt hätte eine magische "PAUSE-Taste"?!!
    Mit der man,wie bei einem Film,den man sieht,den gerade erlebten Moment beliebig lange anhalten könnte?!!
    Nun,ich will euch von unserem heutigen "PAUSE-Taste"Moment erzählen..


    Wir hatten gerade den eigentlich letzten Spaziergang des Tages beendet,entlang eines kleinen Baches,als das Abendlicht sich schon fast kitschig samtig und golden über die Landschaft legte-es war noch warm und fast zu schade,um schon nach Hause zu gehen.
    Da beschloß ich spontan,mit Pixi auf den Berg hinaufzufahren,an dessen Fuße unser kleines Städtchen liegt.
    Er ist nicht sehr hoch,aber der Beginn eines-ebenfalls mäßig hohen- Gebirgszuges,mit tiefen Wäldern und wundervollen Aussichtspunkten auf die umliegende Landschaft.
    Was hatten wir dort im Laufe unserer gemeinsamen Zeit an herrlichen Stunden verbracht!


    Wir haben an den ersten Frühlingstagen begierig die zaghaften Sonnenstrahlen und das zarte Grün genossen,an dampfigen Sommertagen den kühlen,lichtdurchfluteten Wald durchstreift,im Herbst das bunte Laub um uns herum im Wind tanzen lassen,und im Winter unsere Spuren im frisch gefallenen Schnee gezogen.


    Und da waren wir nun wieder,Seite an Seite,fest entschlossen,die letzten Sonnenstrahlen in luftiger Höhe zu genießen.
    Wir wählten die einfache Variante,fuhren mit dem Auto bis zu dem Parkplatz,von dem aus es nur mehr ein paar Minuten zur höchsten Erhebung sind,und mußten uns beeilen,denn die Sonne war schon kurz vor dem Untergehen.
    Endlich hatten wir es geschafft,wir erreichten nach kurzem Aufstieg,den Pixi völlig problemlos bewältigte,die Stelle,von der aus man den herrlichsten Blick über das Land hat.
    Es gibt dort einen breiten,ganz flachen Stein,wo man sich bequem hinsetzen kann,um in Ruhe seinen Blick schweifen zu lassen.


    Und da saßen wir nun,Nase an Schnauze,und blickten auf die untergehende Sonne,die wie eine riesige,orangefarbene Kugel langsam auf den Horizont zusank,und alles um uns herum in ein warmes,goldenes Licht tauchte.
    Unten,in den Flußauen,die schon im Schatten lagen,stiegen erste,dichte Nebelschwaden hoch,und hinter uns im Osten,stand bereits der (fast) volle
    Mond am frühabendlichen Himmel.
    Mir wurde plötzlich bewußt,wie viele ungezählte Male wir hier schon gesessen hatten,als krönender Schlußpunkt stundenlanger Touren,beide körperlich erschöpft und ausgelaugt.
    Und für einen kurzen Augenblick war ich wehmütig...aber eben nur für einen kurzen Augenblick.


    Denn dann genoß ich mit jeder Faser meines Herzens die wundervolle Tatsache,daß wir NOCH IMMER hier saßen,wir beide,in Liebe vereint.
    Pixi war ganz fest an mich geschmiegt,und ich hatte meinen Arm um sie gelegt,sie genoß mit mir diesen ganz besonderen Moment in fast andächtiger Ruhe-bei ihrem quirligen Spitznaturell eine seltene Ausnahme! ;)


    Wir warteten,bis der mächtige,herrliche Sonnenball zur Gänze verschwunden war,und traten dann im stimmungsvollen blaurosa Licht der beginnenden Dämmerung den Weg zurück zum Auto an.
    Natürlich nicht,ohne vorher jede,aber auch wirklich JEDE aufregende Geruchsspur von sämtlichen Wildtieren,die es da zu erschnüffeln gibt, registriert und kontrolliert zu haben! :smile:


    Nun liegt sie,nach einer orgiastischen Freßsequenz(Bergluft macht zugegebenermaßen hungrig...) hineingekuschelt in ihr Körbchen,schläft tief und fest,nur hie und da unterbrochen von einem wohligen Räkeln...
    und ich??
    Ich bin einfach nur glücklich,sie so zufrieden und gelöst zu erleben und dankbar,daß ich mit ihr noch so Schönes erleben darf.
    Dafür lohnt sich jede Mühe,jede Anstrengung,die ich täglich für sie auf mich nehme-was ist schon ein neues Büschel grauer Haare auf Frauchens Kopf,gegen sooo viel idyllisches Miteinander?!?! :D


    Tja,und wenn es also die ominöse "PAUSE-Taste" auch im wirklichen Leben gäbe-ich hätte sie heute da oben am Berg gedrückt und für lange,
    laaaaaaaaaaaaaaaaaange Zeit gedrückt gelassen.... :smile:

  • Das ist es, was das Leben mit unseren Senioren so besonders macht: die gemeinsam verbrachten schönen Momente.


    Danke, dass du uns davon erzählt hast. Ich freue mich sehr, dass du das so bewusst wahrnehmen kannst. Leider können viele Menschen das nicht - sie wissen nicht, was ihnen entgeht.


    Ich wünsche dir noch recht viele solcher "Pausentaste"-Momente.


    LG Birgit

  • DANKE,Birgit!


    Ich wäre wohl heute vor Glücksgefühlen fast geplatzt,hätte ich mir das Erlebte nicht von der Seele geschrieben.. ;)


    Wenn die von dir gewünschten,weiteren "PAUSE-Taste"Momente eintreten,
    werde ich dir natürlich gerne wieder davon berichten! :smile:


    LG,Susanne

  • ich finde es wunderschoen geschrieben...und ja es treibt einen traenen in die augen wenn man es liesst.


    trotzdem bin auch ich der meinung das man hunde erloesen sollte wenn sie nicht mehr koennen...und ich finde es super das tieren diese moeglichkeit geboten wird und ihnen somit ein langer leidensweg erspart bleibt.


    du fragst woher wir wissen wollen das es nicht mehr geht?
    kann man sicher sagen, man weiss das es noch geht?


    ich versteh einige hier...wenn man es so liesst, klingt es als haette deine pixi eine menge...und man fragt sich ob es noch lebenswert ist.oft moechten HH sich nicht eingestehen das es das ende ist...und dann muss der hund leiden.


    keine hat dich hier wirklich angegriffen.jeder hat nur seine eigene meinung dazu gesagt...
    deswegen versteh ich deine reaktion manchen gegenueber hier nicht.
    es muessen doch nicht alle einer meinung sein...und bei so einen thema sowieso nicht...


    naja wuensch dir und deiner pixi auf jeden fall noch ne schoene gemeinsame zeit.

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