Autos - Gefahr auf vier Rädern
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Liebe Foris,
ich hab mal eine (vielleicht etwas blöde) Frage: Gibt es eine Möglichkeit, Hunden bewusst zu machen, dass Autos gefährlich sind?
Leider ist bei uns jedes Spaziergehgebiet von Landstraßen umsäumt (Rhein-Main-Gebiet halt) und da mein Hund sehr schnell ist wäre er in kürzester Zeit an einer Straße angelangt. Hinzu kommt, dass viele Autos (illegaler Weise) bei uns durchs Feld fahren, da der Weg genau in der Mitte zwischen den Landstraßen die kürzeste Verbindung zwischen zwei Ortschaften ist. Mein Hund ist immer besser kontrollier- und abrufbar, auch bei Wild (was wir trotz vieler Straßen zur Genüge haben) aber Autos bleiben für mich ein Faktor, der unberechenbar ist. Manche fahren ganz langsam durchs Feld, vor allem wenn sie einen Hund sehen, andere rasen unbeirrt weiter und nehmen gar keine Rücksicht. Ich bin da vielleicht auch überängstlich, aber ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn mein Süßer überfahren werden würde weil ich ihn zu früh abgeleint laufen gelassen hab.
Er selbst sieht Autos nicht als Gefahr vermute ich, er ist weder interessiert an ihnen noch nimmt er sich in Acht (warum sollte er auch?). Gibt es irgendeine Möglichkeit im bewusst zu machen, dass er von sich aus Autos ausweicht? Oder ist Sitz bzw. Platz auf Distanz die einzige Möglichkeit? Was mache ich dann wenn er auf dem Weg läuft, ein Auto kommt, der Weg zu mir schneidet das Auto (also ist Abrufen keine Möglichkeit) und da bleiben wo er grade ist kann er auch nicht?
Wie gesagt, ich neige dazu mir zu viele Sorgen zu machen und vom schlimmst möglichen Fall auszugehen, aber andererseits möchte ich auch nicht das Wohl meines Hundes in die Hände fremder PKW-Führer legen. Ich schaue mich auch in der Gegend um ob es andere Stellen gibt wo die Gefahr minimiert ist, aber es ist hier echt schwierig, und ich kann ja auch nicht immer erstmal mit dem Auto irgendwo anders hinfahren um Spazieren zu gehen.
Liebe Grüße
Chrissi -
- Vor einem Moment
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Im Normalfall wird ein entsprechend sensibilisierter Hund auf Autos achten. Im Normalfall, im Eifer des Gefechts, z.B. wenn er eine Katze sieht, kann das ganz anders aussehen (bzw. ausgehen
).
Wie kann ein Hund nun lernen, dass Autos gefährlich sind? Vom Auto muss ein Reiz ausgehen, den der Hund nicht mag. Ein Beispiel war in einem Auto-Werbespot zu sehen (ich glaube Matzda?), in dem ein Hund an das Auto gepinkelt hat, worauf die Scheinwerferwaschanlage einen Wasserstrahl auf ihn schoss
. Was bei deinem Hund am besten geeignet ist, wirst du am besten wissen.
Dann kannst du noch etwas tun, wenn ihr spazierengeht. An jeder Straße, jeder Einmündung usw. Halt. Den Hund gucken lassen und erst, wenn frei ist, rüber. Lasse auch ruhig mal den Hund entscheiden, ob die Straße gefahrlos überquert werden kann. Ist seine Entscheidung richtig, gibt es Lob, ist sie falsch, ein Nein und Halt.
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Das Problem habe ich auch.genau,wie Du beschrieben hast,rasen die Pkw durch die Feldwege (verbotenerweise).Ich habe immer Angst,daß einer meinen Hund überfährt.Und nicht nur die Autos,auch Radfahrer düsen von hinten an uns vorbei,ohne zu klingeln.Ich kann mich doch nicht ständig umdrehen,da müßte ich rückwärts laufen.
Nun zu meiner Methode:Ich übe auch an jeder Straße (auch Feldwegkreuzungen) das Kommando STOP.Dann gucken wir und wenn frei ist sage ich JETZT SCHNELL,dann rennt er los.Das klappt ganz gut,aber noch nicht zuverlässig.Vor kurzem ,er war noch nicht angeleint,sah er auf der anderen Seite einen bekannten Hund.Er rannte wie der Blitz los quer über die Straße,mitten durch die Autoschlange von beiden Seiten.Mir war richtig schlecht vor Schreck.Es ist nichts passiert,aber in diesem Abschnitt ist er jetzt immer angeleint.
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Danke schon mal für eure Tips, das Absitzen vor Überqueren der Straße machen wir bereits seit wir ihn haben, nur leider hab ich das Gefühl, er macht es nur wenn er an der kurzen (5 Meter) Leine ist oder nach Aufforderung. Ich glaube nicht, dass er das schon mit der Straße an sich verbindet, sondern eher mit dem Signal dass ich (meistens notgedrungen) gebe. Nur vor unserem Tor wenn wir das Haus verlassen setzt er sich relativ zuverlässig (98% ungefähr) ohne Signal erstmal hin und wartet bis ich im das Signal zum Überqueren gebe (allerdings angeleint!). Das Problem ist, wir sind das letzte Haus in einer Straße, die nahtlos in einen asphaltierten Feldweg übergeht, auf dem wie gesagt Autos fahren. Ich muss aber da lang gehn um ins Feld zu kommen, das heißt, ich kann ihm nicht komplett verwehren auf der "Straße" zu gehen und ich glaube nicht, dass er den Unterschied zwischen einem asphaltierten Weg und einer "richtigen" Straße erkennt. Es ist ja auch nicht notwendig ihn direkt abzuleinen, aber durch diesen Umstand kann er halt Straßen nicht so deutlich von Wegen unterscheiden.
Ich werde mal versuchen, ihn selbst entscheiden zu lassen ob wir die Straße sicher überqueren können, aber da eben auch nicht ständig ein Auto kommt (ich wohne in einem Dorf mit relativ wenig Verkehr, abgesehen von den Landstraßen) wird es schwer werden ihm das begreiflich zu machen, die Situation ist dafür glaube ich dann doch zu selten.
Das Auto direkt negativ zu besetzen halte ich für risikoreich, ich möchte ja nicht dass er am Ende jedes parkende Auto ankläfft oder gar ein fahrendes Auto versucht "anzugreifen" weil ihm das ja das eine mal erschreckt hat (in welcher Form auch immer). Außerdem arbeite ich generell nicht mit Erschrecken weil ich zum einen negative Verknüpfungen fürchte und zum anderen ist mein Hund auch einfach zu sensibel als dass ich da irgendetwas riskieren würde, bei anderen Hunden mag das ok sein, meiner ist schon schreckhaft genug.
Ich habe da wohl noch einen langen Weg vor mir und kann nur hoffen, dass ich die Lage immer richtig einschätze, vielleicht kommen ja noch ein paar Tips dazu, würde mich freuen.
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Ja, dass man, wenn es nicht richtig angegangen wird, eine ausgeprägte Abneigung gegen Autos provozieren kann, habe ich auch bedacht. Auf der anderen Seite, setze doch dein Auto für diese Ausbildung ein. Das müsste es ihm erleichtern zu begreifen, dass Auto sowohl nett als auch gefährlich sein kann.
Wenn du das perfekt machen willst, dann erkundige dich bei jemandem, der Blindenhunde ausbildet. Die beherrschen das perfekt, sind sozusagen die Ausbilder der Verkehrsprofis unter den Hunden.
Wenn du mit ihm am Fahrrad unterwegs bist (angeleint), dann kann auch mal ein bestelltes Auto kommen und du bringst ihm bei, dass er mit leicht verringerter Geschwindigkeit rechts neben der Straße laufen soll. Meine wissen das und sehen schon vor mir Handlungsbedarf.
Hund und Fahrrad ist auch so ein Ding. Klar, Radfahrer werden nicht beachtet bzw. es wird ihnen Platz gemacht. Aber das "eigene" Fahrrad, ... da läuft der Hund schon einmal davor. Das kann böse ausgehen. Klar schickt man den Hund weg, wenn er vor das Rad läuft, man kann aber auch unterstützend den Hund leicht "anfahren". Liest sich jetzt sicher brutal, doch genau so soll es nicht ablaufen. Nicht mit full speed rein in die Rippen oder gar rüber über Waldi, sondern mit geringer Geschwindigkeit leicht anticken oder streifen, in der Art. Dem Hund sollen auf gar keinen Schmerzen oder gar Verletzungen zugefügt werden! Das soll auch nicht geübt oder provoziert werden (geht ja auch gar nicht), es kann sich eben mal so fügen. Wenn man sich dann zutraut das gefahrlos zu machen, kann man es tun. Wenn nicht, besser die Finger davon lassen.
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hey, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht, aber liegt echt nahe, schließlich können Blindenhunde ja echt super gut die Gefahren vom Verkehr einschätzen. Aber das ist ja auch eine sehr lange Ausbildung welche sie hinter sich haben, die professionell durchgeführt wurde. hast du ne idee an wen man sich da wenden könnte um sich tips zu holen? hab mal ein bisschen gegoogelt, finde aber nix was mir helfen würde. und meinst du das hat überhaupt sinn wenn man sich da nur bestimmte elemente "ausborgt", die ausbildung ist ja ein zusammenhängendes system?
am fahrrad lass ich ihn nicht mitlaufen, er ist nicht besonders ausdauernd sondern eher der kurzstreckensprinter-typ und ich halte das für zu gefährlich (nicht generell, nur bezogen auf ihn weil er so ein neugieriges kerlchen ist und sich leicht ablenken lässt). außerdem fahr ich auch nicht so gerne fahrrad, macht also wenig sinn.ich glaube ich lasse wirklich lieber die finger davon das auto negativ zu besetzen, gerade mein eigenes, er soll sich ja wohlfühlen wenn er mitfährt. mir ist da das risiko wirklich zu groß und ich traue mir das nicht zu da nicht irgendwas zu versauen.
ich werde mich wohl darauf beschränken ihm noch die signale rechts und links beizubringen, dann kann ich ihn aus der ferne an eine sichere stelle dirigieren und da platz machen lassen, das kann er auch schon auf distanz. eventuell werde ich das mit pfeifsignalen verknüpfen. haltet ihr das für sinnvoll/umsetzbar? und hat jemand tips zum aufbau?
lg
chrissi -
Hallo,
habe jetzt lange überlegt ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll..... habe mich jetzt doch dafür entschieden weil ich einfach nur einmal zeigen möchte das sowas auch mächtig in die hose gehen kann !
Meine Hündin wurde im zarten alter von nur 5 Monaten von einem Auto angefahren! Es war ganz alleine meine Schuld und es ist hier gerade das erste mal das ich darüber schreibe! Ich mache mir heute noch die größten Vorwürfe daskönnt ihr mir glauben!
Paula hat auch mit 5 Monaten schon sehr gut gehört. Sie war zuversichtlich abrufbar und hat die straße von sich aus gemieden. Dann kam Tag X ... wir liefen daher es war schon später und kaum verkehr.. und plötzlich wie aus dem nichts rannte sie auf die straße..es ging alles so schnell das ich ihr gar kein "STEH" "SITZ" oder sonst was mehr hätte zurufen können! Das auto kam.. es quietsche.. ich schreibe nicht weiter weil das will ich euch wiklich ersparen.
Paula hatte mindesens 20 Schutzengel und lebt heute noch ! Ihr Unterkiefer war beidseitig gebrochen und sie rang eine Woche um ihr leben!
Seit dem Tag würde ich meinen Hund NIEMALS mehr in der Nähe von Autos ableinen! Ich nehme lieber in kauf mit dem Auto wo hin zu fahren wo sie sicher freilaufen kann. EGAL wie gut sie hört und wie zuversichtlich sie ist!
Denn auch ein Hund der super erzogen ist und auf Kommandos zuverlässig hört kann immer mal einen knall im kopf haben und einfach auf die straße laufen wenn er einen anderen hund eine katze oder ein vögelchen auf der anderen seite sieht ! und da hilft dann auch kein "STOP" "Halt" "sitz" oder sonst was.. dann ist es zu spät !
aber ich denke ich bin sehr voreingenommen was dieses thema angeht. Wenn man einmal so etwas schreckliches erlebt hat ist man meist viel vorsichtiger und ängstlicher.
Es ist jetzt ein jahr her und Paula läuft inzwischen sogar am Pferd allerdings gehe ich dann nur straßen wo wirklich nur einmal in der Stunde ein Auto langfährt und selbst dann steige ich vom pferd ab und halte meinen hund fest weil ich angst habe. ich weiss das sie auch so sitzen bleiben würde neben dem pferd und warten würde bis das auto vorbei ist aber ich werde diese angst nie wieder überwinden!
Paula träumt heute noch von ihrem schrecklichen Unfall. Sie wird wach und versucht sich den Unterkiefer abzuschütteln so wie sie es an jenem tag auch getan hat! Auf die Straße laufen würde sie jederzeit wieder ohne auch nur mit der wimper zu zucken! Angst vor autos hat sie keineswegs erlangt.
Ich hoffe meinen Eintrag versteht jetzt wirklich Niemand falsch! Ich wollte nur einmal aufzeigen das es auch ganz andere meinung dazu gibt gerade weil man schonmal eine böse erfahrung mit autos gemacht hat.
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Hallo,
ja, klar, Blindenhunde lernen, so etwas einzuschätzen - aber da muss man auch bedenken, dass es da "bevorzugte" RAssen gibt...Ich habe vier sehr unterschiedliche Hunde und genau einen dazwischen, der überhaupt gar keinen Sinn dafür hat, wann er sich in Gefahr begibt...dieses Gen exitstiert bei ihm einfach nicht...
Während die anderen drei einem angaloppierenden Pferd ausweichen - sei es von sich aus oder antrainiert, würde der einfach mitten im Weg sitzen bleiben - genauso ist es mit Autos (er ist als Junghund bei seinem Vorbesitzer unter die Räder gekommen) - trotz ewig langen Trainings nimmt dieser Hund potentiell bedrohliche Situationen einfach nicht wahr.
Ich trainiere mit ihm immer noch - wir sind so weit, dass er auf mein Kommando hört bei soetwas, aber die eigenständige Entscheidung, ob und wann es gefährlich wird, werde ich ihm nie überlassen können. Meine anderen sind da wesentlich autarker - nicht nur, was Autos betrifft.
LG, Chris
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@ hgbrd23
Ich weiß auch gerade Niemanden, der Blindenhunde ausbildet. Das müsste sich aber herausbekommen lassen. Frage doch einfach mal einen Augenarzt.Rechts und Links begreifen Hunde ganz schnell. Das habe ich mit meinen schon im Welpenalter gemacht. Habe einfach beim Spazierengehen immer gesagt Rechts rum, Links lang, Geradeaus, Mitte durch, je nachdem, was gerade als nächstes kam. Mit der Zeit kam dann auch noch Rechte Seite bzw. Linke Seite dazu. Man kann das eben ausbauen wie man es braucht.
Ausbildungen bestehen immer aus einzelnen Elementen. Man arbeitet immer vom Einfachen zum Schwierigen, vom Bekannten zum Unbekannten. Da kann man sich natürlich auch Elemente herausnehmen, wenn man sie für seinen Hund für sinnvoll erachtet. Kein Problem. Dein Hund muss dir ja z.B. im Gegensatz zu Blindenhunden keine Hindernisse oder Stufen anzeigen.
Die Rassefrage, die Chris2406 angesprochen hat, ist in erster Linie eine Frage der Größe des Hundes. Einsetzen lassen sich prinzipiell alle Rassen, nur würde etwa ein Yorkie mit Blindengeschirr reichlich blöd aussehen, reichlich zu schleppen haben und/oder nur für "Bonsai-Blinde" geeignet sein. Der Blinde sieht nichts, da sollte der Hund schon groß genug sein, dass man nicht aus Versehen drauftreten kann. Dann will sich der Blinde auch nicht endlos bücken, um an das Geschirr zu gelangen. Und schließlich sollte der Hund auch spürbar sein, wenn er den Blinden aus einer Gefahrensituation herausziehen bzw. herausdrängen muss.
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ich kann aus erfahrung sagen das ein hund sehr wohl erkennt wo strasse aufhört und wo was anderes anfängt.
aus der not beigebracht weil ich an der B73 wohnte (meist befahrene strasse deutschlands)
morgens ab 5 donnerten die 30tonner lang. täglich unfälle auf der b73da hab ich ihm beigebracht das er unter keinen umständen die strasse überquert.
ohne aufforderung tat er es auch niemals.wenn er im "bei fuss" ging und ich einfach auf die strasse gegangen bin, blieb er stehen und setzte sich.
mit katzen, hunden, kindern und allem möglichen provoziert.etwas schmunzelnd und auch ein kleiner nachteil ist dann der gang durch die stadt oder fussgängerzone. denn er blieb bei jedem wechselnden/anders aussehenden bodenbelag stehen
aber das war für mich völlig ok.
Negative Erlebnisse hinterlassen immer ihre spuren.
Ein Hund der zu 99,999999% hört kann auch frei laufen.
(immer gute kenntnisse vom halter über den eigenen hund und entsprechende situation vorausgesetzt)ein kind hält man ja auch nicht an der leine.....irgendann muss man "sie" laufen lassen....(gut erzogen am besten natürlich)
mir wurde auch schon ein hund angefahren an einer stelle wo autos nicht erlaubt sind....Mogli hatte aber Glück...ihm war nichts passiert weil er nur beim "abbiegen" gestreift wurde....Das Auto fuhr weiter...(hab den Fahrer aber dann an einer roten Ampel "stellen" können *zensiert*)
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