Exokrine Pankreasinsuffizienz

  • Hey ihr Lieben...


    nachdem ich dem BARFen vor einem halben jahr nach Benjis Tod Lebwohl gesagt habe, beschäftige ich mich seit 2 Tagen wieder vermehrt damit, diesmal geht es um Jack. Ich möchte ihn nach langem hin und her endlich umstellen und das hat seine Gründe:
    - immer und immer wieder Durchfall
    - extremer Kotabsatz (4mal am Tag in Riesenmengen, da kommt alles wieder raus)
    - er wird immer dünner, nach dem letzten Durchfall steht alles was es so an Knochen gibt raus
    - schlechtem Fell/Haut
    - und und und...


    Kot und Blut wurden untersucht, ohne Befund. Futter haben wir mittlerweile alles durch, nichts macht es besser. War jetzt wirklich am Verzweifeln, bis ich mich bei der neuerlichen Durchfallattacke Sonntag früh erneut auf die Suche gemacht habe... ich habe jeden tiermedizinischen Wälzer durchgelesen, was mich letztlich auf EPI gebracht hat. Wie gesagt, nachweisbar war es nicht, aber halt auch sonst nichts (und die haben auf alles getestet). Bei der Suche bin ich wieder auf mein altes Swanie Simon Buch "BARF für Senioren" gestoßen, was ja auch Krankheiten beinhaltet. Sie beschreibt, dass es viele hunde gibt, bei denen EPI nicht nachgewiesen werden kann, denen es allerdings bei Umstellung auf sehr bewusstes BARF allen besser ging (bis Symptome alle weg).
    Also gesagt getan: Ich werde Jack auf BARF umstellen, die EPI im Hinterkopf und schauen, was es die nächsten Wochen so bringt. Wenn das alles nichts hilft, sitze ich in der Uniklinik in München, aber ich möchte es erst auf diesem Weg versuchen.


    Jetzt also die Frage: Kennt sich hier jemand genauer mit Futterplänen für EPI-Hunde aus? Ich habe jetzt mal angefangen mich wieder durch die Bücher zu kämpfen, aufgrund mangelnder Zeit und da ich sehr gern sehr schnell umstellen möchte, wäre ich sehr dankbar, wenn mir hier jemand noch etwas dazu sagen könnte.


    Eines ist klar: Getreide habe ich nie gefüttert und Getreide möchte ich auch nicht füttern.


    Jack hätte sein Optimalgewicht bei ca. 30kg (die er noch nie hatte), jetzt bewegt er sich bei 25kg, sinkend. Er ist zwar sehr bewegungsfreudig, allerdings würde ich sein Pensum als "normal" bezeichnen...


    Wäre echt dankbar, wenn mich hier jemand unterstützen könnte.


    Danke schonmal!

  • Zitat

    Jetzt also die Frage: Kennt sich hier jemand genauer mit Futterplänen für EPI-Hunde aus?


    Ja und ich finde die Idee, umzustellen auf frisches, enzymreiches, individuell angepasstest Futter sehr gut!


    Da bei EPI weitgehend auf Fette verzichtet wird, kann bis zum Doppelten des Bedarfs an EW gefüttert werden, damit der Hund sein Gewicht hält... das müsste dann nach und nach angepasst werden, da keine Knochen gefüttert werden sollten, rechne ich i.d.R. immer erstmal grundsätzlich mit der Prozentvariante, um nen Anfang zu haben.


    Normalerweise beginnt man bei ner EPI erstmal mit ner richtigen Diät und passt dann Stück für Stück an... ein wichtiger Baustein der Diät und auch der späteren Fütterung ist das Ergänzen von Enzymen.


    Du willst ja nur auf Verdacht einfach mal die Fütterung so anpassen, dass man hemmende, verschlechternde Faktoren weglässt.


    Grundsätzliche Dinge sind:


    - Mehrere kleine Mahlzeiten (4 Rationen/ Tag) um die Aktivität im Darmlumen gering zu halten
    - Viel hochverdauliches Eiweiß (Muskelfleisch, Ei, Magerquark), wenig schwerverdauliches, bindegewebsreiches
    - Mageres Fleisch bevorzugen
    - Keine Knochen
    - Ergänzung von Linolsäuren (Fischöl, Hanföl, Leinöl)
    - Ergänzung von Zink, BitB12, Vit K1, Vit A, D, E, ggf breitspektriges Mineral-/ Vitaminergänzungsmittel bei lang andauernden Durchfällen

  • Ich hab jetzt noch ne Frage...


    wir waren jetzt mit Jack bei der THP, jetzt folgt erstmal Entgiftung und Darmsanierung. Ich würde gerne direkt auf BARF umstellen, da er einfach KEIN Fertigfutter verträgt. Die THP meinte, wir sollten jetzt eher noch nicht umstellen, weil sich ja auch erstmal alles auf BARF umstellen muss... aber wenn ich jetzt langsam mit einer Diät anfange und jede Woche eine Zutat hinzufüge, dann kann das doch kaum schlimmer sein (von der Umstellung her) als wenn ich ihn jetzt weiter mit Futter füttere, das er ohnehin nicht verwertet und immer wieder Durchfall bekommt (besonders auf hohen Protein und Fettgehalt).


    Ich möchte den Fertigmist (auch wenn es guter war, aber für Jack ist es einfach Mist) jetzt endlich gleich loswerden, aber ich bin etwas verunsichert worden...


    Einen Fastentag kann ich nicht mehr einlegen, Jack ist bei 24kg, nach seinem letzten Durchfall und Fasten ist sein Kreislauf fast zusammengebrochen. Ich möchte sobald das Fleisch da ist, anfangen und kann es mir wie gesagt nicht schlimmer vorstellen, als es ist. Langsames Umstellen macht für mich in seinem Fall jetzt auch keinen Sinn, er verträgt das Futter sowieso nicht.


    Ich bin grad etwas verzweifelt, habe viel Kontakt mit Besitzern von EPI-Hunden und habe einen guten Plan zusammen, aber jetzt weiß ich nicht sicher, ob ich direkt umstellen kann - Herz sagt ja, Kopf zu 95% auch, aber die restlichen 5% streiten sich noch, weil ich einfach Angst habe, dass es Jack noch schlechter geht.


    Kann mir hier bitte jemand was dazu sagen? Sorry, das war jetzt vermutlich etwas wirr, aber ich bin grad so verwirrt und habe Angst um meinen Dicken.


    Wenn noch irgendwelche Fragen sind, beantworte ich die natürlich so schnell ich kann..


    Danke schonmal im Voraus,

  • Die Motte hatte auch ne exokrine Pankreasinsuffizienz und da ich wg. ihres Durchfalls eh schon auf Hühnchen mit Hüttenkäse und etwas Reis sofort umgestiegen bin, habe ich auch ohne lange Umstellung gebarft. Das half ihr echt gut, sie hatte zwar immer noch weichen Stuhl, doch mit der Zugabe dieses Pankreasmittels vom TA wurde es sehr viel besser. Das Übergeben kam nicht mehr so oft vor, der Durchfall besserte sich und auch das Fieber. Zudem legte sie sogar wieder etwas zu, bevor sie so extrem abnahm, doch das lag daran, dass sie noch unter einem damals kleinem Tumor und Metastasen (der dann auf einmal sehr schnell wuchs), wie wir später herausfanden, daher ging es nie ganz weg.


    Also zur Frage gleich umstellen sag ich definitiv Ja, wenn ein Hund Durchfall etc bekommt, dann soll man ja auch direkt auf Hühnchen mit Reis (was ich nimmer tun würde, da Reis ja noch mehr Wasser dem Körper entzieht) umstellen, das ist für das Hundi kein Problem meiner Erfahrung nach.


    Was sagt der THP? Meine sagte damals, es sei kein Problem, sogar besser, damit wenigstens etwas aufgenommen wird. War auch für die Mittelgabe oft gut, weil es vor bzw. nach dem Essen eingegeben werden musste. Und das Pankreasmittel hat sie zusätzlich erhalten, war auch mit der THP besprochen.


    Wenn es schlimmer wird, würde ich etwas am Plan ändern, mit dem THP und TA besprechen.



    Oh und Tilly kam ja aus dem TS, die haben dort ja immer verschiedenes gefüttert, so dass ich bei ihr gleich mit dem Barfen angefangen habe. Allerdings war sie auch gesund vom Magen-Darm-Trakt her und TS- bzw. Zwingerhunde kennen es ja leider nicht anders.
    Ihr half es gut bei der Zunahme, sie war klapperdürr bei ihrer Ankunft.

  • hallo,


    hast du schon auf barf umgestellt??


    also ich würde dir auf jedenfall dringend dazu raten.
    einen fastentag würde ich an deiner stelle auch nicht einlegen.


    du bist mit deinem schatz ja in thp behandlung frage sie mal nach neythymun und nach hanopankran m oder s was sie davon halten würde.


    die darmsanierung funktionier mit symbiopet ganz gut. das verwenden wir ab und zu noch heute.


    wichtig das du ihm einen vitamin b komplex fütterst und karnavit trpf (1-1,5tpf pro kg gewicht)


    hochwertige öle sind ein muss.


    ich würde mich freuen wenn du dich in die sammelliste eintragen würdest und sie an betroffene weiterleitest.
    https://www.dogforum.de/ftopic120878.html


    alles liebe und gesunde häufchen
    sandra[/url]

  • Hi,


    so wie ich das verstanden habe, ist die Diagnose EPI doch keinesfalls tierärztlich gesichert, sondern der Threadersteller meint, dass es sich darum handeln könnte (also eine Selbstdiagnose).


    Das halte ich persönlich doch für ziemlich riskant, denn eventuell handelt es sich doch um etwas anderes, z. B. eine chronische Darmentzündung.


    Bei meiner Lola war ich auch manchmal ratlos. Sie hat einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt und unsere TÄin vermutete auch schon mal eine EPI. Sie hatte als Welpe Giardien und seitdem immer wieder Probleme mit ihrer Verdauung. Setzte mehrmals am Tag große stinkende Häufchen ab, meistens schleimig oder breiig oder schlimmer. Dünn ist sie obendrein. Allerdings hat sie keine Fellprobleme oder ähnliches.


    Ich habe auch in den letzten Jahren vieles ausprobiert und auch zwei Ernährungsberatungen in Anspruch genommen, wovon ich mir das für mich wichtigste herausgepickt habe.


    Seit einigen Wochen macht Lola 1a-Häufchen, maximal 2 mal am Tag.


    LG Anja

  • sorry,


    das es nicht tä festgestellt worden ist hatte ich gänzlich überlesen.


    jedenfalls schaden würde barf in keinem fall und auch die vitamine sollten nicht schädlich sein.


    vielen dank für den hinweis.


    vermutlich ist es auch besser wenn du zu allererst eine ausschlußdiät machst.
    6-8 wochen lang z.b. nur pferd mit kartoffel(matschig gekocht) und sonst nichts!!!
    wichtig ist das er eine fleischsorte bekommt die er noch nie hatte.


    pferd ist in der regel am verträglichsten. kann aber auch kaninchen, känguruh, strauß ect sein.


    wichtig nichts außer der reihe. verträgt er das gut kannst du das nächste dazu nehmen zwei wochen warten dann das nächste. das ist etwas mühsam aber vielleicht wäre das was für euch.


    darauf kannst du dann seinen futterplan aufbauen.


    welche werte wurden denn alle untersucht?
    war er nüchtern bei der blutentnahme (12hstunden)?
    wurde die schilddrüse untersucht? wie sieht es mit folsäure, b12, b6 aus?


    wurde ein kotprofil erstellt? wenn ja wurde kot von drei tagen verwendet?


    ansonsten spricht nichts dagegen einen hund auf barf umzustellen auch wenn er offenbar ein problem hat.


    ich hoffe ihr bekommt das wieder in den griff
    sandra

  • Also, Selbstdiagnose gab es ehrlich gesagt nur, weil der TA meinte, dass er nicht auf EPI untersucht, weil Jack ja nicht genug abgemagert wäre. Kot wurde auf sonst alles untersucht, nur EPI-Werte wurden außen vorgelassen. Mittlerweile ist die EPI aber gesichert.


    Wir haben in jedem Fall beschlossen, ihn auf BARF umzustellen, als wäre er ein EPI-Hund (schon vor der Diagnose). Es hat sich seitdem alles ENORM verbessert, bereits innerhalb der ersten Woche war er ein anderer Hund. Auf Sachen, die EPI Hunde nicht vertragen, hat er mit Durchfall reagiert, seitdem wir Enzyme zufüttern, nimmt er auch gramm für gramm zu. Nach der Darmsanierung haben wir mit BARFen angefangen, seit Ananas-Papaya-Enzyme zugefüttert werden, klappt alles sogar noch viel besser. Das BARFen sind wir übrigens ähnlich einer Ausschlussdiät angegangen, Jack reagiert unglaublich schnell auf Dinge, die scheinbar nicht gut verwertet werden.


    Dann war ich bei der üblichen TÄ, die dann alles kontrolliert hat und eben unsere Vermutung auch bestätigte.


    In die Liste haben wir uns bereits eingetragen.


    Ach ja, warum wir direkt umgestellt haben, war auch der Tip von Swanie Simon, die klar beschreibt, dass bei vielen Hunden zwar keine EPI nachgewiesen werden kann, durch eine entsprechende Diät aber durchweg Besserung aufgetreten ist.


    EPI-technisch sind wir auf dem Aufwärtstrend, aber morgen wird der Kleine wegen eines Tumors (wird vermutet) operiert, deswegen ist die EPI momentan stark in den Hintergrund geraten (gerade weil es eben so viel besser geworden ist).


    Aber jetzt steht erstmal die OP im Vordergrund...

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