Vertrauensaufbau - Tipps für Hund aus Spanien
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@Chrisy
Du verwechselst Rangordnung mit Führungsposition !
Wenn ich mehrere Hunde halte, ein richtiges Rudel habe, dann gibt es eine Rangordnung unter den Hunden und einen Rudelführer, der aber nicht automatisch der Hund mit den meisten Aktionen oder offensichtlichen "Rechten" ist.
Ich habe lediglich eine Position inne, in der ich die Ressourcen verwalte, den Tagesablauf bestimme, Forderungen stelle, dafür aber Sicherheit, Schutz und eben entsprechende Führung biete. Kein Rudelführer verwaltet Ressourcen oder delegiert sein Volk!!Geb ich meinem Hund nicht besagte Führung, dränge ich IHN ständig in eine Führungsrolle (z.B. in dem ich ständig frage statt zu kommandieren, seinen Wünschen immer entspreche, keine Entscheidungen treffe), dann wird der Hund entweder unsicher, evtl. ängstlich bis angst-aggressiv, oder er versucht die Oberhand bei bestimmten Ressourcen zu bekommen (z.B. Bett, Futter, ...) = das Resultat aus mangelnder Konsequenz und Führung, kein Rangordnungskampf und kein Dominanzverhalten.
Ein wahrer Führer ist souverän, muß nichts erkämpfen. Er wird vom "Fußvolk" zum Führer gemacht, weil man ihm gewisse Freiheiten zugesteht. Was du erreichen kannst, ist ein durch vertrauenswürdiges und -volles Verhalten entsprechend hoher sozialer Status als Mensch, der vom Hund anerkannt wird, aber dein Hund ist nunmal ein Hund und wird dich nie als seinesgleichen ansehen. Sorry, wenn ich dir diese Illusion nehmen muß, aber für deinen Hund bleibst du immer ein Mensch !
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Ah, jetzt ja! Okay, das habe ich verstanden. :licht: Ich möchte ehrlich gesagt auch nicht, daß mein Hund mich als Hund ansieht... Ich möchte nur, daß er es akzeptiert das ich den Tagesablauf bestimme etc. und er kein kleiner Terrorist wird :shock:
Immerhin: Scotti hat heute mit mir Ball gespielt ( okay, er trägt ihn im Maul rum und lässt ihn in der Nähe von mir plumsen und guckt mich fragend an - das Werte ich jetzt mal als "Spiel" ) und wedelt ganz schwach mit dem Schwanz, wenn ich Heim komme *superfreu*
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Ja, man muß für sich und seinen Hund die goldene Mitte bei allem finden...
Aber das hört sich bei euch doch alles schon recht gut an ! Er geht problemlos mit dir spazieren, fängt schon an zu spielen, kann ansatzweise alleine bleiben, freut sich über dich ... mit dem nötigen gegenseitigen Respekt werdet ihr euch schon richtig zusammenraufen, mach dir mal nicht zu viele Gedanken
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hi! ich geb zu ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, aber auch ich hab meinen hund aus spanien und sie war am anfang ganz furchtbar ängstlich!
hört sich doof an, aber ich hab ca die ersten 10tage mit meinem hund aufm boden geschlafen!baut ungemein bindung auf
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Juchu, bei uns lief das heute total super. Scotti hat so Angst vor großen Hunden und ich bin mit einer Freundin, die auch einen kleinen Spanier ( Luca) hat, Gassi gegangen. Die beiden waren sich so ziemlich egal, Scotti hatte keine Angst und hat sich nicht erschreckt vor ihm etc. Dann sind wir in den Wald, wo ich weiß, ganz viele Wauzi´s gehen dort. Und wir haben auch total viele getroffen - alle Größen, alle Rassen. Scotti hatte nicht mehr so große Angst und ist sogar weitergelaufen ( gestern undenkbar). Dann hat er gesehen, wie Luca mit einem Welpen spielt und hat sich sogar gefallen lassen, daß die beiden auf ihm gelandet sind im Spiel. Er war wesentlich entspannter und es war richtig schön. Meine Freundin hat sich schepp gelacht: Manche wollen nicht, daß ihr Hund von anderen beschnuppert wird und du stürzt dich auf jeden Hund, den du siehst, damit dein Hund Hunde trifft :freude: Ich kann zwar Scotti noch nicht ableinen, aber ich hab die Leine ganz lang gelassen. Ging echt super. Und wir haben ein sehr nettes Paar getroffen, die uns eine Hundeschule geraten hat, wo ich bisher auch nur gutes gehört habe und die auch Spielstunden anbieten. Das ist toll, da kann ich Scotti laufen lassen weil´s ja eingezäunt ist. Mittlerweile kommt er aber schon zu mir - zwar sehr langsam, aber das ja egal! Im Moment liegt er auf der Schwelle und sonnt sich - Spanier halt :wink:
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Das hört sich doch alles schon richtig positiv an, Chrissy. Du bist da schon auf dem richtigen Weg.
Einen kleinen Tipp: Forciere das Zusammentreffen von Scotti und anderen Hunden nicht zu sehr. Zuviele Hunde an einem Tag, könnte Scotti auch überfordern, also bitte in Maßen.ANsonsten weiter so
Scotti scheint sich gut einzuleben
Liebe Grüße,
Una + ihre kleine Spanierin Chica -
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Knuffig
Auch so eine Sache, Spanier scheinen gut mit Katzen und anderen Tieren auszukommen. Chica auch, sie schmust jeden Tag mit der Hofkatze.
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Hallo Chris,
erstmal herzlichen Glückwunsch, dass dank Dir ein Hund mehr aus dem Ausland leben darf.
Ich habe seit 8 Monaten ein Beagle-Mix-Hündin aus Spanien.
Sie war ein traumatisierter Hund ( wusste ich aber vorher ).
Heute ist sie selbstbewusst, keck und einfach nur toll.
Das hat aber gedauert! Und wir entwickeln uns immer noch weiter. Es kann je nach Charakter des Hundes bis zu 1,5 Jahre dauern ,bis er richtig angekommen ist. Aber keine Angst, bei den meisten Hunden geht es schneller.
Meine große Bitte an Dich:
Lass Deinen Hund die ersten Tage so weit wie möglich "in Ruhe".
Am besten ignorieren. Lass ihn von sich aus zu Dir kommen. Falls er nicht kommt, auch gut!
Falls er vor Körperkontakt Angst hat, hier mein Tipp:
Häng im eine lange Leine an, und lass sie dran.
Das heisst, Du musst Ihn dann gar nicht berühren, sondern kannst die Leine so weit wie möglich am Ende nehmen, um ihn zu führen ( Spaziergang etc. )
So lenkst Du Ihn mit ruhiger, aber sicherer Stimme, kein mitleidiger Ton, denn damit verstärkst Du seine Angst. Möglichst wenig Augenkontakt, nicht von vorne auf ihn zugehen, nur seitlich.
Wie gesagt: Abstand halten.
Das mit Handfütterung ist zwar vertrauensfördernd, aber bitte erst später und ohne Augenkontakt.
Nicht in den ersten Tagen, denn das könnte ihn stressen.
Mit der Zeit kannst Du die Leine immer kürzer nehmen, aber lass ihn entscheiden, wann er so weit ist.
Stell ihm das Futter hin und lass ihn in Ruhe.
Das mit der Handfütterung würde ich erst machen, wenn er sich ein bisschen zu Hause fühlt.
Und irgendwelche Erziehungsmethoden sind in den ersten Tagen auch sparsam anzuwenden.
Falls er nicht stubenrein ist, einfach ein nein und rausgehen.
Bin die ersten Tage mit meiner Maus 8x/Tag raus, nach 3 Tagen war alles o.k.
Ruhe und Geduld sind für ihn jetzt das Wichtigste.
Natürlich gilt das für jeden Hund, besonders aber für die ausländischen, die sich in der völlig fremden Welt mit fremden Menschen zurechtfinden müssen.
Könnte noch seitenlang weiter schreiben...
Glaub mir, es lohnt sich, Schritt für Schritt. Bestimmt hast Du dann einen tollen Wegbegleiter.
Bin gerne auch persönlich für Dich da, wenn Du Dich von meinen Tipps angesprochen fühlst.
Sag Bescheid, dann können wir mailen bzw. telefonieren.
Grüße von Ines und ihrer Spanierin! -
Hallo Ines,
vielen Dank für die vielen Tipps. Aber Scotti und ich sind schon ein super Team :sport: Scotti lässt sich von mir ohne Probleme anfassen, erschreckt sich sogut wie gar nicht mehr ( in der Stadt ein bissl vor Baulärm etc. Züge, Straßenbahnen und sowas sind kein Thema).
Scotti war vom ersten Tag an Stubenrein. Er hört sehr gut auf mich - bin seit gestern im Feld ohne Leine unterwegs. Auf "Halt" bleibt er stehen, auf "Komm" hört er ebenso sehr gut. Ich hock mich immer hin, da kommt er sofort angerannt. Andere Hunde sind ebenfalls kein Problem mehr. Er spielt zwar nur mit den Kleinen, aber er geht auch an großen Hunden total relaxed vorbei - selbst wenn die bellen etc.
Heute war ich das erste Mal mit Scotti joggen - natürlich nicht das volle Programm. Scotti liebt es anscheinend mit mir zu rennen - wir machen Wettrennen und toben durch die Wiese. Das gefällt ihm sehr. Wenn ich vor dem Haus ( 10 km Zone / nur Anliegerverkehr) aussteige, gehe ich ohne Leine mit ihm zum Haus. Scotti folgt und kann auch den Befehl "Bürgersteig". Wenn ich "Hier" sage kommt er und lässt sich am Halsband festhalten.
Am Freitag war ich bei meinen Eltern und dort hab ich ihn das erste Mal im Garten ( ist gesichert) abgeleint. Er ist mir immer gefolgt - er hatte eher Angst, mich zu verlieren als das ich Angst haben musste, er rennt weg :wink: Dort sind wir auch rumgetobt und ich hab gemerkt, daß macht ihm viel Spaß, wenn ich renne und Fangerles spiele. Die Katzen meiner Eltern sind natürlich mit uns gerannt - aber Scotti hat nicht ein Versuch gemacht, auch nur ansatzweise hinterher zu gehen *freu* Wir haben dort vom Nachbarn auch einen Jack Russel kennen gelernt, wo er wie verrückt mit dem gerannt und getobt ist. Mit meinem Mann geht er nicht so gerne mit, er guckt immer, wo ich bin sagt mein Mann.
Wegen füttern: Scotti frisst aus seinem Napf. Allerdings ist er ein komischer Kerl - er legt sich immer vor den Napf und hängt den Kopf rein und frisst so
Sieht voll witzig aus.
Alles in allem klappt es sehr gut. Ich denke, Scotti hatte ein Zuhause. Ein vorbeifahrender Zug, normale Läden etc. - alles kein Problem. Scotti läuft, als wenn er nie was anderes gemacht hätte. Nur bei Fremden die ihn streicheln wollen zuckt er und weicht aus - aber das darf er ja auch! Fressen tut er übrigens nur von mir und auch nur zu Hause. Wenn jemand fremdes ihn was anbietet schnuppert er - frisst es aber nicht. Auch Sachen, die auf dem Boden liegen ( Katzenfutter bei meinen Eltern, Hundefutter bei dem Jack Russel) beachtet er nicht. Wenn ich ihm draussen ein Leckerli anbiete, stubst er mich mit der Nase an - frisst aber nicht. Ist echt praktisch, wenn er nix nimmt. Wird zwar mit Belohnen beim späteren Clickertraining etwas doof, aber ich denke streicheln und loben mag er auch gerne.
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