Zweithund - Bereicherung oder Nachteil?
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Hallo !
Danke für die angeregte Diskussion.
Ich denke, dass ich noch bis nächstes Jahr Frühjahr/Sommer warten werde. Dann ist Falco über 2 Jahre alt und (hoffentlich)geistig ausgewachsen.Ein Welpe wird mir dann auch ganz gut in den Kram passen weil ich dann 6 Monate nur Zuhause bin..muss zwar auch lernen, aber ich hab ja noch meine Eltern.
Ich denke, das wird eine vernünftige Entscheidung sein, da ich im Frühjahr/Sommer auch in die Welpenstunde gehen kann... nur den Kontakt zu unserem Großen ist ja nicht sinnvoll.
Hundeschule mit dem Kleinen und Sporthund mit dem Großen, wäre dann der Plan.
Dennoch bin ich der Meinung, dass ich es mit zwei Rüden versuchen werde, oder wie seht ihr das? Mit Hündinnen habe ich keinerlei Erfahrung und die Läufigkeit..das ist einfach zu stressig...Kastration nur aus Verhütungszwecken bzw. das es weniger stressig wird, will ich keinem Tier antun.
Der zweite Hund soll nicht nur zu therapiezwecken sein, aber er könnte im Idealfall diese Überängstlichkeit reduzieren, denke ich zumindest.
Momentan ist es so, dass Falco bei Gewitter und Silvester komplett durchdreht, die ganze Wohnung vollsabbert und zittert wie Espenlaub...ignorieren hat bisher noch nicht geholfen, auf den Platz schicken auch nicht (er zittert und sabbert halt auf seiner Decke weiter)... aber vllt bringen das ja noch die Jahre, schließlich ist er ja noch jung... andernfalls hab ich wirklich Angst, dass er mit 12 Jahren nochmal einen Herzinfarkt wegen eines Gewitters oder Silvester kriegt... -
- Vor einem Moment
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Hi
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Bezüglich der Problematik, lies mal das hier:
ZitatDas kann ich bestätigen. Die Unterfunktion beim Hund kann nicht nur eine
Hyperaktivtät auslösen, sondern kann auch Angst und Panik beim Hund auslösen. Leider steckt die Forschung über die Funktion der SD beim Hund
noch in den Kinderschuhen. Hier mal mein Bericht über unsere Erfahrungen. Ist leider SEHR lang, aber kürzer habe ich es nicht geschafft.Mein DRINGENDER RAT, an alle die einen „Panik-Hund“ haben:
Lasst eure Hunde auf Schilddrüsenunterfunktion testen!!!!!
ICH bin kein Tierarzt und kann darum auch nur aus eigener Erfahrung
berichte. Bitte bedenkt DAS, bei allem was ich zu dem Thema schreibe.Leider wissen viele Tierärzte noch nicht viel über die SD, da es noch nicht
ausreichende, bzw. keine Studien über die SD bei Tieren gibt.Ich berichte euch über unsere Erfahrungen und „Erfolge“ bei unserem Fluffy.
Fluffy wurde am 20 September 1998 geboren und ist mit acht Wochen bei uns
eingezogen. An seinem ersten Silvester (98/99) war er knapp 14 Wochen alt
und fand die Welt noch rosarot und Schlafen, Essen, Trinken und Gassie -Runden
waren seine Hauptbeschäftigungen, Silvester war gar kein Thema, dass hat er
völlig verpennt. Im laufe seines ersten Lebensjahres, machte er wie alle Hundekinder
die Erfahrungen mit plötzlich auftretenden Knallgeräuschen, z.B. Fehlzündungen eines Autos, Gewitter, heftigen Regen der auf die Fensterbretter und an die Scheiben trommelte, ein platzender Luftballon vor einem Kindergarten usw.
Um jetzt alle die Geräusche aufzulisten, die für Fluffy zur „Bedrohung“ wurden,
würde das den Rahmen sprengen, es kamen ständig neue Geräusche dazu und der Gipfel war dann die Fußball WM 2006. Da wir ja in der Multi -Kulti - Stadt Berlin leben, wurden nicht nur die Tore der Deutschenmannschaft mit Feuerwerk „gefeiert“,
sondern alle Nationen, die hier so um uns rum wohnen ließen es auch krachen. Fluffys Angst steigert sich immer mehr, wenn er nur aus dem Fernseher die Geräuschkulisse eines Fußballspiel hörte, brach er schon in Panik aus, er hatte diese besonderen Geräusche einer Fußballübertragung mit Knallen verknüpft. Handballspiele, Tennis, Autorennen oder sonst irgendwelche Sportübertragungen waren kein Problem, von der Zeit an war es nicht mehr möglich ein Fußballspiel mit TON anzusehen. Er zitterte, speichelte, sprang in die Badewanne/ Duschtasse, sein Herzschlag stieg von 74 (Normalwert bei Fluffy) auf 140, er pullerte auch in die Badewanne und legte sich dann in den Urin. Er verkroch sich unters Bett, versuchte sich durch Wände zu kratzen und war dann überhaupt nicht mehr ansprechbar. Es war nicht nur für den Hund unerträglich, sondern auch für uns, die wir mit ansehen mussten wie unser bester Freund gelitten hat. Wir haben in seinen ersten zehn Lebensjahren
viele Dinge ausprobiert um ihm und dadurch auch uns das Leben zu erleichtern.
Angefangen von ignorieren über trainieren mit und ohne Geräusch -CD, TTouch,
(habe ich extra ein Wochenend-Seminar gemacht) eigentlich alles was man so liest
oder in der Hundeschule gesagt bekommt.
2003 lernte ich Günther Bloch kennen und die erste Frage die er mir stellt, nachdem
ich ihm gesagt habe, dass ich einen Bearded Collie habe, war: „Und wie ist es mit der Geräuschempfindlichkeit bei deinem Beardie“. Ich erzählte ihm, was wir schon alles ausprobiert hatten und er sagte mir dann: „Kannste bei einem Paniker alles vergessen.“ Wir dachten, na prima dann müssen Fluffy und wir halt damit leben.
Wir sind fast jedes Jahr über Weihnachten und Silvester aufs „Land“ gefahren, immer da hin, wo es nicht schon zwischen Weihnachten und Silvester knallte. Wenn wir in Berlin bleiben mussten, hat Fluffy am Silvesterabend „Vetranquil“ bekommen, leider hatte uns keiner gesagt, dass dieses Medikament die Muskulatur lahmlegt, aber der Hund ALLES mitbekommt, was um ihn herum passiert, Geräusche noch viel verstärkter wahrnimmt, er aber nicht in der Lage ist sich dagegen zuwehren.
Wenn wir heute daran denken, was wir dem armen Kerl damit angetan haben, dreht sich uns der Magen um. Wir gehen heute davon aus, dass sich dadurch seine Ängste und Panikattacken noch verstärkt haben.
Im November 2007 hat Günther Bloch mir die Adresse von einer Tierärztin aus München gegeben und hat erzählt, dass diese TÄ eine Studie/Doktorarbeit über die Geräuschempfindlichkeit bei Bearded Collies schreibt und gefragt ob wir an dieser Studie nicht teilnehmen möchten. Ich habe dann natürlich Kontakt zu der Frau aufgenommen und wir haben vereinbart, dass unsere beiden Hunde teilnehmen.
Ich werde jetzt nicht schreiben, was wir im Vorfeld alles an Fragebögen ausfüllen mussten und was wir alles am Telefon besprochen haben. Ich schreibe es aber nur aus dem Grund nicht, weil ich dann das Forum sprängen würde, es waren alles Sachen, die auch für uns OK waren.
Im Mai 2008 kam sie dann nach Berlin und hat dann 5 Stunden mit uns und unseren Hunden verbracht, auch darüber kann ich verständlicher Weise nicht alles schreiben.
Nur soviel, dass wir mit den „Maßnahmen“ die wir dann in den folgenden 12 Wochen anwenden sollten, nicht einverstanden waren und wir uns dann gegen eine weitere Teilnahme an dieser Studie entschieden haben.
ABER und jetzt kommt es, von dieser TÄ hörten wir das erste Mal, dass es einen zusammen Hang zwischen einer Unterfunktion der Schilddrüse und Angstverhaltender Hunde bestehen kann. Ich habe dann sofort versucht an Studien über SD-Erkrankungen beim Hund zukommen, leider war es nicht möglich. Was ich aber recherchieren konnte, war dass auch SD-Werte die grenzwertig sind, dass heißt die Werte sind eigentlich noch im Normbereich mit leichter Tendenz zur Unterfunktion, die eigentlich noch keine Medikation bedarf. Unsere Tierärztin hat sich dann sachkundig gemacht und wir haben zusammen beschlossen, dass Fluffy
SD-Medikamente bekommt, dass war Ende November 2008, gleichzeitig haben wir auch mit unserer TÄ vereinbart, dass Fluffy zu Silvester kein Vetranquil bekommt, sondern ein Psychopharmaka. Wir haben mit einer ganz geringen Dosierung von Forthyron 400 angefangen und nach 10Tagen, hatten wir den ersten Erfolg!!!! Auf der letzten Pinkelrunde, hat es geknallt und für uns stand fest: „ Fluffy steigt in die Leine, versucht zu flüchten, ist nicht mehr ansprechbar, Runde beendet, ab nach Hause“.
Dem war NICHT SO!!!!!! Er hat kurz den Kopf gehoben, gelauscht so nach dem Motto, kommt da jetzt noch ein Knall? Dann ist er in die Richtung aus der der Knall kam weitergelaufen, nach ca. 100 Meter knallte es wieder, Fluffy drehte sich ganz
ruhig ohne zittern oder Rute klemmen um und lief langsam in die andere Richtung.
Ich bin dann mit ihm auf die andere Straßenseite gewechselt und wir sind langsam
nach Hause gelaufen, vor der Haustür hat er sich animieren lassen, noch einen Puscher zumachen und dann sind wir ins Haus. Für uns war diese Reaktion nach
10 Jahren unfassbar, wir schämen uns nicht, dass wir geheult haben. Wir lassen jetzt
alle 3-4 Monate eine Blutuntersuchung machen, um einfach sicher zu sein, dass die
SD-Werte im grünen Bereich sind. Jetzt nach einem Jahr der Medikation, kann ich sagen, wir haben das Richtige getan, Fluffy wird seine Angst nie ganz verlieren, dazu sind 10 Jahre Panik einfach zulange. Heute ist es so, dass wir wieder Fußball mit Ton anschauen können und Fluffy schläft direkt unter dem Fernseher, selbst bei heftigem Gewitter reicht es meist aus, dass wir Fenster und Türen schließen. Wenn es doch zu heftig wird, legt er sich hinter die Couch, aber ohne speicheln, zittern oder
sonstige Anzeichen von Panik. Auf der Straße ist es dann so, dass die Rute nach unten geht, es kann auch sein das er etwas zittert und vermehrt hechelt. Er zeigt aber auch ganz deutlich an, dass ihm die Situation nicht geheuer ist und er nach Hause will. Er reagiert aber auf mein Ansprechen, nimmt auch meist ein Leckerchen
und wir gehen dann an lockerer Leine nach Hause. So wie es jetzt ist, können wir alle ganz gut mit leben. Im Frühjahr habe ich ein Wochenendseminar bei
Dr. Udo Gansloßer gemacht und mit ihm über das Verhalten von Fluffy seid der Medikation berichtet und er hat gesagt, dass Fluffy wohl das erste Mal in seinem Leben, die richtigen SD-Werte hat und das ein Zusammenhang zwischen
SD-Unterfunktion und Angst besteht. Darum noch mal mein dringender Rat, sprecht mit eurem TA und lasst die SD bei euren Hunden untersuchen. Bitte euren TA, dass er sich mit den Problem, die die SD verursachen kann auseinander setzt. -
WoW!
Danke!
Also unserer ist nicht ganz so krass, aber bei manchen Sachen erkenne ich ihn wieder.
Da wir ohnehin vorhaben unserem Falco Blut abnehmen zu lassen, zwecks Allergietest (dicke Mandeln) und Test auf Magensäureüberproduktion (auch wg. dicker Mandeln)( siehe: https://www.dogforum.de/ftopic117520.html) , lassen wir das gleich mal mit testen!
Sehr informativ!!! -
Bitte gerne.
Lass aber bitte alle Werte testen, oftmals werden nur 2 Werte genommen und so könnte eine Unterfunktion manchmal übersehen werden.
Habe mal gesucht, es wird empfohlen, diese Werte testen zu lassen:
ZitatT4, fT4 Dialyse, T3, fT3, TSH. Großes BB und Screening. Es gibt neben den typischen SD werten noch ein paar Parameter, die gern bei SDU Hunden verrutschen.
Hier einige gute Links zu dem Thema:
http://www.problemhundeforum.de/dow [...] inische_SDU-d_jantzen.pdfhttp://www.afghans4u.de/gesundheit/Hypothyroidism1.html
http://www.afghans4u.de/gesundheit/Hypothyroidism2.htmlGruß
Bibi
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