Berner Sennen als Zweithund?

  • Hallo zusammen,
    ich schlage mich immer wieder mal mit dem Gedanken herum, einen Zweithund zu uns zu nehmen. Habe auch schon bei diversen Tierschutzorgas geschaut. Nun kenne ich aber jemanden, der einen Wurf Berner Sennenhunde hat, und ich könnte einen davon nehmen.
    Nun sind das Hunde, die ich eigentlich noch nie in Erwägung gezogen habe, eigentlich sind die gar nicht so mein Fall, aber je länger ich überlege und lese, desto besser finde ich sie.
    Ich habe einen kleinen Wuschelmix, der sehr genügsam ist und einfach nur bei der Familie sein will. Wie verhält es sich mit den Bernern? Für Hundesport sind sie wohl nicht so gut geeignet, das habe ich aber auch nicht vor. Wie müssen sie ausgelastet werden, ist es nötig, Zughundesport oder so zu machen, oder ist er mit Spazieren gehen zufrieden? Braucht er viel Kopfarbeit?
    Noch was ganz für mich entscheidendes ist auch die Fellpflege. Wie Pflege intensiv ist das und haart er sehr?? Könnte er im Sommer in einer Hundehütte im Garten schlafen oder wäre er da unglücklich? Die Lebenserwartung soll ja auch nicht so hoch sein, wie sind Eure Erfahrungen?
    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

  • Zitat

    Hallo zusammen,
    ich schlage mich immer wieder mal mit dem Gedanken herum, einen Zweithund zu uns zu nehmen. Habe auch schon bei diversen Tierschutzorgas geschaut. Nun kenne ich aber jemanden, der einen Wurf Berner Sennenhunde hat, und ich könnte einen davon nehmen.
    Nun sind das Hunde, die ich eigentlich noch nie in Erwägung gezogen habe, eigentlich sind die gar nicht so mein Fall, aber je länger ich überlege und lese, desto besser finde ich sie.
    Ich habe einen kleinen Wuschelmix, der sehr genügsam ist und einfach nur bei der Familie sein will. Wie verhält es sich mit den Bernern? Für Hundesport sind sie wohl nicht so gut geeignet, das habe ich aber auch nicht vor. Wie müssen sie ausgelastet werden, ist es nötig, Zughundesport oder so zu machen, oder ist er mit Spazieren gehen zufrieden? Braucht er viel Kopfarbeit?
    Noch was ganz für mich entscheidendes ist auch die Fellpflege. Wie Pflege intensiv ist das und haart er sehr?? Könnte er im Sommer in einer Hundehütte im Garten schlafen oder wäre er da unglücklich? Die Lebenserwartung soll ja auch nicht so hoch sein, wie sind Eure Erfahrungen?
    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!


    Hier geht es grad um einen "Züchter", der zufällig auch grad einen Wurf hat: https://www.dogforum.de/viewto…0&postorder=asc&&start=10


    Viele Grüße


    Doris

  • Es handelt sich nicht um einen Züchter. Sie ist eine Bekannte von mir, sie hat eine Hündin vom eingetragenen Züchter und diese von einem anerkannten Rüden mit Papieren decken lassen. Alles sehr kontrolliert und nicht, um Geld zu machen. Es ist der erste und letzte Wurf. Sie möchte nur Ihre Unkosten wieder raus haben. Sie möchte mehrere Welpen für sich behalten, alle geht aber leider nicht. Sie möchte, dass noch etwas von Ihrer Hündin "bleibt", wenn sie nicht mehr da ist. Wahrscheinlich behält sie 2 Welpen. Sie hat mir unter Tränen gesagt, dass sie 1 Welpen abgeben möchte, schaltet aber keine Anzeigen im Internet noch in der Zeitung. Sie sprich Leute geziehlt an, von denen sie denkt, dass sie geeignet sind und es dem Welpi dort gut geht. Sie hat trotzdem schon eine Anfrage, wollte ihm aber den Welpi nicht überlassen, er wollte ihn schon mit 6 Wochen holen, sie gibt ihn aber erst mit 12 WO. ab, wenn überhaupt. Sie sagt, bevor ich ihn einfach so weggebe, an Fremde, behalte ich ihn lieber auch noch. Die ganze Familie hängt so an den Hunden, die kommen nur in allerbeste Hände.
    So ich hoffe, ihr stellt sie nicht als blöde Vermehrerin dar, sie hat alles richtig gemacht. Ich weiß nur nicht, ob ich MIR das zutraue.

  • Zitat

    So ich hoffe, ihr stellt sie nicht als blöde Vermehrerin dar, sie hat alles richtig gemacht.


    In meinen Augen ist sie genau das.
    Würdest Du auch einen solchen Welpen wollen, wenn sie nicht Deine Bekannte wäre? Wohl kaum.


    Wer sagt denn, dass diese Verpaarung auch wirklich passt?
    Dass da keine kranken Welpen rauskommen?


    Und wer sagt, dass die Bekannte nach diesem einen Wurf nicht doch auf den Geschmack kommt. Anscheinend ist es ja ziemlich leicht verdientes Geld. Die Frage ist nur, was ist, wenn sich für die vielen Welpen kein optimales Zuhause findet und die Halter mit den Hunden später überfordert sind oder die Hunde im Alter wegen Krankheiten zurückgeben wollen. Ich nehme an, Deine Bekannte nimmt diese Hunde dann zurück und sorgt für die ärztliche Betreuung bzw. Weitervermittlung?


    Nein danke, ich halte von solchen Leuten überhaupt nichts.


    Viele Grüße


    Doris

  • Ich gebe Dir vom Prinzip ja recht. Aber sie hat doch Papiere von beiden Elterntieren. Sie möchte ja auch nur Ihre Unkosten haben. Wenn sie keinen findet, behält sie alle 3 Welpen. Hunde gehen ihr über alles.
    Ich bin mir auch alles andere als sicher, ich denke immer an die armen Wuffels in den Tierheimen und dass es doch nicht nötig ist, so aus Spaß neue in die Welt zu setzen.
    Leider hat das damals mit dem süßen Tierschutzhund nicht geklappt. Mein Mann will keinen Hund, den er nicht vorher schon mal in echt gesehen hat. Selbst nicht als Pflegehund.


    Aber mal unabhängig davon, wie ist denn der Berner so? Optisch sagt er mir nicht so zu, viel zu bullig und zu groß, was ich nun aber über die Eigenschaften gelesen habe, passt eigentlich.

  • um mal auf Deine Frage zurückzukommen, ich kenne 2 HuBesitzer von Berner. Beide sind überglücklich mit ihren Hunden. Der eine hat nen Rüden, die andere ne Hündin.


    Sind halt Hofhunde, die ihr Grundstück bewachen wollen und ihre Familie immer um sich rum haben wollen. Brauchen aber auch eine konsequente Erziehung.


    Von der Auslastung her, ist es wohl nicht zu wild, wie bei einem Mali oder Retriever - aber bissl Auslastung würd ich ihm trotzdem bieten.


    Wie er wird, wird der Charakter entscheiden. Die beiden Berner, die ich kenne, sind einfach toll und auch gut erzogen. Große Kuschelbären halt.


    LG Sandra

  • Na Prost Mahlzeit, wenn ich an unsere Berner zurückdenke, dann möchte ich da keine drei gleichaltrigen Jungspunds im Haus haben.
    Ich kenne ja einige Berner - und die waren als Jungspunds idR alle rechte Temperamentsbolzen. Das denken die meisten nicht, wenn sie an diese Rasse denken. Also dass Hunde dieser Rasse durchaus Temperament haben können.
    Deine Bekannte wird sich noch umsehen, wenn ihr drei solche Jungrüpel das Haus zerlegen.


    Generell sind Berner tolle Hunde. Was man bedenken muss, sie sind sehr selbständig, was durchaus eine gewisse Sturheit bedingt. Häufig ist den Leuten nicht bewusst, dass so mancher Berner ganz netten Schutztrieb hat - Betonung "Bewachen des Grundstücks" - mit allen Vor- und Nachteilen.
    Bei uns sind früher die Futtermittelhändler etc. immer über den Hof zur Hintertür reingekommen. Das hat sich ganz schnell erledigt als die erste Berner Dame auf dem Hof rumlief. Von da an ist jeder erst mal um's Haus und hat brav geklingelt ;) .
    Bei unserem Hof-TA habe ich auch mal während des Studiums ein Praktikum gemacht - sein Kommentar mal so nebenbei war "wenn ich bei euch auf den Hof komme und die Berner laufen rum ohne dass jemand da ist, wird mir immer anders". Interessanterweise hat er das nicht über die DSH gesagt, sondern explizit nur über die Berner.
    Was die Familie betrifft, waren sie die reinsten Schmuselämmer.


    Bsp. landete mal ein kleines Kätzchen auf einem seiner ersten Ausflüge im Futternapf unserer älteren Berner Hündin. Diese stand dann da und lutschte das kleine Kätzchen von oben bis unten ab. Die DSH dagegen hätten kurzen Prozess mit dem Kätzchen gemacht.


    Also, Bewachen des Geländes und Schutz aller dazugehörender "Rudelmitglieder" kannst Du dir schon mal merken.


    Erziehung - da sie recht selbständig sind, brauchen sie eine konsequente Erziehung. Allerdings darf hier Konsequenz nicht mit "Härte" verwechselt werden. Das können Berner idR nun gar nicht ab. Und je nach Charakter reagieren sie auch entsprechend. Entweder mit Meiden oder mit "hey, lass den Sch..... ". Letzteres sollte man dann auch tunlichst beachten.


    Unsere Berner gingen alle leidenschaftlich gern spazieren. Allerdings waren sie keine Marathonläufer.
    Sportmässig haben wir mit den Bernern nicht viel gemacht. Mit der Jüngsten etwas THS. Aber die war auch ein sehr zierlicher Berner. Gerade mal 40 kg auf etwas über 60 cm. Das allerdings fand sie toll. Und ihre Wurfschwester hat später noch Agi gemacht.


    Lebenserwartung - tja, derzeit ist die Lebenserwartung der Berner nicht sehr hoch.
    Unsere erste Hündin wurde 8 Jahre. Unsere zweite wurde 13 Jahre.
    Unsere dritte Hündin starb mit 2,3 Jahren an einer Lungenembolie nach einem Verkehrsunfall, ihre Wurfschwester wurde 11,5 Jahre. Der Vater der beiden wurde 14 Jahre.


    Aber - das sind heute eher Seltenheiten von wegen mehr als 10 Jahre.


    Haaren - JA und wie. Ich war ja immer der Meinung, dass man pro Fellwechsel fast schon einen Pullover aus der ausgebürsteten Unterwolle hätte stricken können. Egal wie viel man bürstete, es hörte einfach nicht auf. Pro Tag locker ein grosser Eimer bis der Fellwechsel rum war. Und auch zwischendurch lagen immer mal wieder Haarknäuel rum.


    Eigentlich gehört ein Berner zu seiner Familie. Es kann zwar Berner geben, die gern in einer Hundehütte im Garten schlafen, aber eigentlich sind sie sehr "rudelbezogen".


  • Bis auf das Temperament kann ich alles 1 zu 1 von dem Berner den ich kenne/kannte bestätigen! Er ist leider schon viel zu früh mit 6 an diversen Krankheiten - U.a. Krebs - gestorben =( War der Hund meiner besten Freundin und ein richtiger Faulpelz =D

  • Also, ich habe den Berner bisher nur als tollen Hund erlebt.


    Das mit dem Temprament kann ich auch in keinster Weise von auch nur einem einzigen Berner bestätigen, und da wir einmal im Monat zum Berner Treffen gehen, kenne ich so einige. Alle die Berner sind sehr, ich nenne es mal faul (das ist es auch, was mir so gar nicht an der Rasse gefällt). Zwar spielen alle mit viel Ausdauer, aber temramentvoll kannman das wirklich nicht nennen.


    Zu unserem Felix:


    Wir haben sehr, sehr viel in seiner Erziehung falsch gemacht, und trotzdem haben wir viel Freude an ihm.


    Wie schon anere geschrieben haben, ist Felix sehr, sehr stur: Will er jetzt nicht weitergehen, dann geht es auch nicht weiter. Wobei das auch teilweise (wie so ziehmlich alles) Erziehungssache ist.


    Felix bewacht unsere Wohnung, ist aber im Gebelle ansprechbar und sobald wir "Ruhe" sagen ist er ruhig. Uns bewachen tut er auch in der Dunkelheit nicht sonderlich. Ich weiß allerdings nicht, ob er es nicht doch tun würde, wenn jemand Fremdes mir etwas antun würde.


    Felix ist sehr reserviert gegenüber Fremden und macht meistens einen Schritt zurück, wenn ihn jemand anfassen möchte. Auf Menschen zurennen würde er nie! An uns aber hängt er sehr und auch meine Freunde hat er schon ins Herzgeschlossen und freut sich wie ein Blödmann, wenn er sie sieht. Er möchte am liebsten immer und überall dabei sein.


    Felix hat keinerlei Jagttrieb und versteht sich großartig mit Katzen und anderen Kleintieren.


    Die Fellpflege ist nicht aufwendig. Ein Mal in der Woche gründlich durchbürsten reicht völlig!


    Zur Auslastung: Felix läuft ca. 2,5 Stunden am Tag und es reicht ihm völlig. Einmal in der Woche geht er zur UO, welches wir dann bei den Spaziergängen üben. Außerdem lernt er regelmäßig neue Tricks, was ihm sehr viel Spaß mascht. Nach einer Stunde spazieren ohne Leine (ohne Leine zu laufen muss unbedigt möglich sein, meiner Meinung nach) am Stück ist Felix platt.


    Ich kenne persönlich keinen Berner der zieht. Und trotzdem führen alle ein glückliches Leben.


    In der Wohnung schläft Felix so gut wie immer.


    Felix ist sehr verfressen. Er mach wirklich alles, außer Obst und Gemüse. :lol:


    Gute Nahrung ist beim Berner sehr wichtig.


    Achja, und auch wenn die Berner immer sehr dümmlich aussehen, finde ich, dass sie dies gar nicht sind. Klar, es gibt durchaus intelligentere Rassen, aber dummsind Berner nicht.


    Bedenken solltest du trotz allem auch, dass Berner anfällig für alle möglichen Gelenkerkrankungen sind. Felix ist auch vomvermehrer, der uns sagte (und es stimmt wirklich), dass seine Eltern kein ED hatten. Felix ist im Alter von 6 Monaten an ED erkrankt und da es nunmal eine erblich bedingte Krankheit ist, hatte wohl einer seiner Großeltern ED. -> Was ich damit sagen will: Ich würde nie, nie wieder einen Berner ohne Ahnentafal nehmen, damit man auch bei allen anderen Ahnen eine Erkrankung ausschließen kann.


    Ich hoffe ich habe alle deine Fragen beantwortet. Wenn du weitere hast stehe ich bereit. :D

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