Aggressives Kind / Scheidung - Hund als "Ruhepol"

  • Ich bin selbst Scheidungskind und würde sagen, dass du vielleicht erst einmal mit dem Kind selbst reden solltest... Ich konnte das damals nicht, ich war 7 Jahre alt und jeder Elternteil hat so schlecht über den anderen geredet, dass ich nicht mehr wusste, wo ich denn eigentlich hingehörte bzw. leben wollte!
    Das beste an der ganzen Geschichte war aber, dass man uns Kindern die Trennung über ein halbes Jahr verschwiegen hat.
    Sprich Papa kommt nach der Arbeit nach Hause, es wird gegessen, Kinder ab ins Bett und Papa dann in seine Wohnung.
    Wir haben nichts mitgekriegt, da kam der endgültige Auszug meines Vaters sehr überraschend. Und keine 2 Monate nach dem Auszug hatten sie schon wieder neue Partner... dann kommt ein fremder Mann ins Haus, dem du bevors ins Bett geht ein "Küsschen" geben sollst... Schön für Mutti, aber wohl kaum für ein Kind von 7 Jahren, dass keine Ahnung hat was denn eigentlich los ist.. hab diese Szene heute noch vor Augen... ich hätte damals einen kaltschnäuzigen Freund, an den ich mich wenden konnte schon gebraucht, das hätte sicherlich einiges erleichtert!
    Aber Kinder sind verschieden - ich war schon immer tierbezogen... glaube nicht, dass ein Hund die richtige Lösung sein muss - vor allem nicht, wenn genug Vertrauen da ist, um neutral mit einem Elternteil über die Situation reden zu können.


  • Genauso sind meine Vorstellungen, und ich bin auch gerade auf der Suche nach einem kleineren, netten Kerlchen! Denn ein kleinerer Hund passt auch so zur Zeit einfach besser in unsere Gesamtsituation! Der Berner läuft ja nicht weg... :D

  • Nee, ich find die Kombination auch recht gefährlich - aggressives Kind und (noch dazu) kleiner Hund. Und "helfen" in dem Sinn kann der auch nicht, kann ich zunmindest aus dem sagen, was ich beruflich so bisher beobachten konnte.
    Ich denke auch, in dem Fall braucht das Kind was anderes, aber keinen Hund.

  • Zitat

    Ich bin selbst Scheidungskind und würde sagen, dass du vielleicht erst einmal mit dem Kind selbst reden solltest... Ich konnte das damals nicht, ich war 7 Jahre alt und jeder Elternteil hat so schlecht über den anderen geredet, dass ich nicht mehr wusste, wo ich denn eigentlich hingehörte bzw. leben wollte!
    Das beste an der ganzen Geschichte war aber, dass man uns Kindern die Trennung über ein halbes Jahr verschwiegen hat.
    Sprich Papa kommt nach der Arbeit nach Hause, es wird gegessen, Kinder ab ins Bett und Papa dann in seine Wohnung.
    Wir haben nichts mitgekriegt, da kam der endgültige Auszug meines Vaters sehr überraschend. Und keine 2 Monate nach dem Auszug hatten sie schon wieder neue Partner... dann kommt ein fremder Mann ins Haus, dem du bevors ins Bett geht ein "Küsschen" geben sollst... Schön für Mutti, aber wohl kaum für ein Kind von 7 Jahren, dass keine Ahnung hat was denn eigentlich los ist.. hab diese Szene heute noch vor Augen... ich hätte damals einen kaltschnäuzigen Freund, an den ich mich wenden konnte schon gebraucht, das hätte sicherlich einiges erleichtert!
    Aber Kinder sind verschieden - ich war schon immer tierbezogen... glaube nicht, dass ein Hund die richtige Lösung sein muss - vor allem nicht, wenn genug Vertrauen da ist, um neutral mit einem Elternteil über die Situation reden zu können.


    Wir reden hier sehr offen über alles! Und keiner der beiden Elternteile macht den anderen schlecht! Wir lesen (Bilder)-Bücher über Scheidungskinder, und ich habe schon viele andere Dinge ausprobiert, die auch geholfen haben!


    Mein Kind sagt mir auch klar und deutlich, warum es wütend ist, was es stört, was es will! Ich kann daran nur nichts ändern... Es muss lernen, besser mit der Situation zurecht zu kommen!


    Und darum ging es ja hier auch:
    Hilft ein Tier dem Kind, besser mit der Situation zurecht zu kommen? :???:

  • Zitat

    Und darum ging es ja hier auch: Hilft ein Tier dem Kind, besser mit der Situation zurecht zu kommen? :???:


    Nö, das glaube ich nicht. Scheidung ist und bleibt einfach scheiße. Was hilft ist Verstehen und Bewältigungsstrategien finden, aber das kann kein Hund.

  • Zitat

    Nee, ich find die Kombination auch recht gefährlich - aggressives Kind und (noch dazu) kleiner Hund. Und "helfen" in dem Sinn kann der auch nicht, kann ich zunmindest aus dem sagen, was ich beruflich so bisher beobachten konnte.
    Ich denke auch, in dem Fall braucht das Kind was anderes, aber keinen Hund.


    Zitat

    Nö, das glaube ich nicht. Scheidung ist und bleibt einfach scheiße. Was hilft ist Verstehen und Bewältigungsstrategien finden, aber das kann kein Hund.


    Sind deine Eltern geschieden und du hattest früher einen/keinen Hund
    oder bist du selbst geschieden und leidet dein Kind mit/ohne Hund?

  • Hallo,


    da hier die Frage gewesen ist, wie sich ein Hund in Scheidungsfamilien macht und wie Kinder damit umgehen, erzähl ich einfach mal von mir.


    Auch wenn hier einige schreiben, das Hunde nicht als Lückenbüser oder als Therapieersatz eingesetzt werden sollten, so ist es manchmal nicht vermeidlich, bzw. ergibt es sich trotzdem!


    Bei mir war es zumindest so der Fall. Meine Eltern haben sich getrennt als ich 15 war und für mich ist eine Welt zusammen gebrochen, ich hab mich zurückgezogen, die Beziehung zu meiner Mutter ging den Bach runter und ich wurde Magersüchtig. Mit so einer Krankheit hat man irgendwann garkeine Freunde mehr und der einzigste Freund war für mich: unser Hund. Ich bin schon seid ich klein bin mit Hunden aufgewachsen und nach der Trennung war das mein einzigster Halt. Ich wollte irgendwann nicht mehr leben (so weit bringt einen diese KH irgendwann) doch ich hab mir immer gedacht " ich kann meinen Hund nicht zurücklassen"
    ... was ich damit sagen will: nachdem mein Vater weg war und ich psychisch völlig fertig war, hat mir der Hund sehr geholfen nicht weiter abzusinken, auch wenns für viele unverständlich ist.


    Ich denke das du dein Kind am besten kennst, deshalb musst du für dich ganz alleine entscheiden, ob ein Hund im Moment eine Hilfe wäre oder nicht. Wir können hier deine Situation schlecht beurteilen, sondern nur Erfahrungsberichte vermitteln - so wie du es ja auch wolltest ;)


    Ich wünsch dir, egal wie du dich entscheidest, für dich und deine kinder alles alles gute!


    lg,anne

  • Ich könnte mir vorstellen, dass das Tier helfen kann.
    Dafür musst Du aber wirklich sehr darauf achten, dass es ein sehr entspannter Hund ist.
    Der Hund war für mich eine Ablenkung.
    Man muss aber immer dran denken, dass es die Probleme nicht beheben wird.


    Eventuell würde ich noch über eine andere Therapie nachdenken, eventuell auch was mit Sport probieren, wo er seine Wut ablassen kann.


    Gruß
    Bibi

  • Zitat

    Allerdings halte auch ich einen Hund, egal ob Welpe, Junghund oder erwachsenes Tier für fehl am Platze.


    Zumal der Verdacht naheliegt, dass hier der Hund Therapeut für ein verhaltensauffälliges Kind sein soll.


    In meinen Augen ist da eher kompentente psychologische Hilfe und Aufarbeitung für und mit dem Kind vonnöten als denn eine Anschaffung eines Hundes.


    Wenn der Hund für dich sein sollte, kann ich nur Marion wiederholen:


    Widme die Zeit, die du für einen Hund benötigst besser deinem Kind.
    Er wird es dir danken, so wie du schreibst, richten sich die Aggressionen deines Sohnes gegen dich - ich kann mir nicht vorstellen, dass es besser wird, wenn ein Hund (er soll ja für dich sein) einzieht, der dann DEINE Zeit in Anspruch nimmt.
    Auch ich halte es für eine weniger gute Idee.
    Ein Hund kann sogar eine Belastung sein, auch diese Seite muss man bedenken.
    Dein Sohn hat Probleme, muss zu Therapien, du musst arbeiten, hast noch eine Tochter, Haushalt, Arztbesuche, Kinder hier und dahin...
    Tierarzt, Hundeschule, Spaziergänge, Beschäftigung, Erziehung, finanzielle Belastung...
    Nur mal so am Rande...


    Gruß
    Leo

  • Zitat

    Und darum ging es ja hier auch: Hilft ein Tier dem Kind, besser mit der Situation zurecht zu kommen? grübel



    Zitat

    Nö, das glaube ich nicht. Scheidung ist und bleibt einfach scheiße. Was hilft ist Verstehen und Bewältigungsstrategien finden, aber das kann kein Hund.


    ich muss hier an dieser stelle wiedersprechen, manchmal kann ein tier eine bewältigungsstrategie sein! Jeder hat seine eigene Copingstrategie (mit jmd. reden, sport betreiben, distanzierung, freunde treffen usw usw) bei mir ist zumindest schon oft in meinem manchmal recht schwierigem leben meine bewältigungsstrategie: mich mit tieren unterhalten ( die geben wenigstens keine dummen antworten), steicheln, nähe zueinander haben usw, gewesen...

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