Operation Grauer Star Erfahrungen?

  • Anna, dann können wir uns ja gemeinsam den Kopf zermartern.


    Ich tu mich so unglaublich schwer damit, einen Hund ggf. (uns fehlen, obwohl wir eigentlich schon bei einem FachTA für Augenheilkunde waren ganz offensichtlich noch einige Untersuchungen... :p ) operieren zu lassen, der mit seiner Erkrankung überhaupt kein Problem hat.
    Nur, wenn er später doch ein Problem kriegen sollte, ist er ggf. dann schon so un-fit, dass die OP wesentllich problematischer wäre, als jetzt.


    Glücklicherweise muss ich mich nicht adhoc entscheiden. Und eine 2. Meinung scheint auch nicht verkehrt zu sein.


    Und noch ein dickes Danke an Bibi!


    LG, Chris

  • Ja, genau das gleiche Problem haben wir auch. Er sieht eigentlich gut, hat keinerlei Einschränkungen und überhaupt, so eine OP ist ja immer ein bisschen risikobehaftet.


    Bei einem Hund 10+ würde ich mir wahrscheinlich nicht so viele Gedanken machen, aber Apachi ist halt erst sieben Jahre alt. Wie alt ist denn dein Sorgenkind?


    Danke Bibi, ich klicke mich auch mal durch die Links :)

  • Janosch, unser Podenco, wird im Sommer 12. Das linke Auge ist sehr stark betroffen, das rechte nur ganz leicht (rechts war mit blossem Auge noch nichts zu sehen). Problematisch ist, dass sich die Eintrübung innerhalb von 2 Wochen ergeben hat. Derzeit warten wir noch auf ein paar zusätzliche Laborbefunde.


    LG, Chris

  • Hier kommt mal ein Update, nachdem wir noch einige Laborwerte nachgefordert haben.


    Unser Janosch hat eine ordentliche Hypothyreose und das wird der Auslöser für die rasche Entwicklung des grauen Stares sein. Nun warten wir nochmal auf weitere Laborwerte, da das Calcium erhöht war, um zu schauen, ob auch die Nebenschilddrüse betroffen ist (Stichwort Parathormon z. B. und Calciumhaushalt)


    Momentan ist die schlüssigste Erklärung die, dass Janosch vor kurzem eine heftigere Entzündung der Schilddrüse inkl. Nebenschilddrüse hinter sich gebracht hat (und da fiel es uns wie Schuppen aus den Haaren - der Hund hat seit etwa einem Monat ein etwas kehligeres Bellen als sonst), da sprechen einige Laborwerte sehr dafür, aber es stehen eben auch noch welche aus - das würde den doch recht heftigen Verlauf mit dem Auge ganz gut erklären, Nun fangen wir mit Forthyron an, suchen uns einen SD-Spezi, was in unseren Breitengraden wohl auf Uni München oder Uni Leipzig hinauslaufen wird (außer jemand hat noch einen brandheißen Tipp für uns?), gehen sicherheitshalber noch auf Tumorsuche (das wäre die andere naheliegende Erklärung fürs Calcium), kontrollieren sowohl die SD-Werte als auch die Augen in relativ kurzer Zeit wieder - und schauen dann, je nach Ergebnis weiter.


    Jetzt in die verworrene Stoffwechsel-Lage reinzuoperieren, macht keinen Sinn. Die Besserung der Hypothyreose müssen wir also eh abwarten.


    Ach, Mensch.


    Wie immer ist es so, dass der Hund gemütlich und unbehelligt auf der Couch kuschelt und der Mensch sich das Hirn zermartert.


    Aber das ist auch gut so.


    LG, Chris

  • Hallo Chris,


    ich habe gerade vor wenigen Tagen mit einem Augenspezialisten in einer sehr guten Tierklinik gesprochen über die OP beim grauen Star.


    Er würde das davon abhängig machen, wie alt der Hund ist und ob er Probleme mit der eingeschränkten Sehfähigkeit hat.
    Nach seiner Aussage soll die OP beim Hund nicht solch eine Erfolgsquote haben, wie beim Menschen.


    Neben den normalen Risiken einer Narkose besteht noch das Problem, dass sich Komplikationen am Auge ergeben können, z. B. Blutungen im Auge, es kann sich ein Glaukom entwickeln, Netzhautentzündungen oder Ablösungen können entstehen.
    Diese Komplikationen scheinen nicht so selten zu sein.

  • Hallo Bubuka,
    danke für Deinen Hinweis.


    Eines der Probleme mit dem grauen Star ist aber leider auch, dass das hier:

    Zitat

    Blutungen im Auge, es kann sich ein Glaukom entwickeln, Netzhautentzündungen oder Ablösungen können entstehen


    eben auch passieren kann, wenn man nicht operiert.


    Eine weitere Variante zu "OP nein" und "OP ja" ist ja auch noch die, nicht zu operieren, es drauf an kommen zu lassen und im Fall X bei Entwicklung von Komplikationen das Auge im Ganzen zu entfernen. Klingt schlimm, aber die Entfernung des Auges ist eine vergleichsweise kleine OP mit äußerst geringer Komplikationsrate. Und "Piraten" unter den Vierbeinern kommen, so noch Sehkraft auf dem verbleibenden Auge vorhanden ist, damit gut zurecht. Für ältere Hunde ist das sicher eine überlegenswerte Alternative.


    Auch Augen-Spezies, die die OP und noch weitere Voruntersuchungen durchführen können, sind hier in der Gegend rar - der nächste ist in Mittelfranken, das ginge ja noch, man bloss, da wurde so bedeutungsvoll nichts zu gesagt, als ich danach fragte :lol: . So richtig empfohlen wurde mir eine Augenklinik in Chemnitz - aber das ist auch nicht gleich ums Eck. Mit wem hast Du denn gesprochen? Denn auch in Sachen "Augen-OP - wo?" bin ich noch für Hinweise dankbar.


    LG, Chris

  • Das Problem bei einem grauen Star, der nicht operiert wird (oder werden kann )ist meines Wissens dieses:


    Zitat

    Im Falle dass der graue Star nicht operiert werden kann, ist es unabdinglich das betroffene Auge lebenslang mit entzündungshemmenden Augentropfen zu behandeln, um der gefürchteten Komplikation der phakolytischen Uveitis mit sich anschließendem Glaukom (mit eine der schmerzhaftesten Erkrankungen am Auge) vorzubeugen. Diese Form der Uveitis (Entzündung der Aderhaut) kommt durch austretendes Linseneiweiss der getrübten Linse zustande. Dieses Linseneiweiss wird als körperfremd angesehen und führt dann zu massiven Abwehrreaktionen des lokalen Immunsystems mit den beschriebenen Entzündungssymptomen und den weiteren Folgen.


    http://www.tieraugenpraxis.de/default.aspx?pageId=18&subid=8


    Ich habe verschiedene alte Tierschutzhunde mit grauem Star.
    Ein sehr alter Hund brachte diese o. g. Entzündung mit und muss nun bis ans Lebensende die Tropfen bekommen. Er hatte ziemliche Schmerzen in den Augen.


    Chris, ich wohne in Norddeutschland, das hilft Dir nichts.
    Wir haben hier mehrere Augenspezialisten in und um Hamburg.
    Ich war bisher bei den Tierärztlichen Spezialisten in Hamburg, dann in der TK Rahlstedt und in der Klinik Magunna in Norderstedt.


    Eine andere alte Hündin hatte eine Augenentzündung durch eine Linse, die sich gelöst hatte (wahrscheinlich durch ein Trauma). Die Linse ist im Auge hin- und hergerutscht und dadurch konnte oft das Kammerwasser nicht abfliessen. Sie bekam einen immensen Überdruck im Auge. Ich habe die Linse noch operativ entfernen lassen, aber nach der OP stieg der Augendruck immer weiter an.


    Bei ihr musste das Auge entfernt werden. Das tat mir in der Seele weh, aber dem Hund hat es nicht viel ausgemacht. Nach der Heilung der Augenhöhle war sie genauso fröhlich, wie vorher.

  • Danke für den Tipp, Mira-Bella.


    Noch als Ergänzung zu unserem Janosch - die nachgeforderten Laborwerte haben eine Autoimmun-Thyreoditis ergeben, beim Menschen gibts das als "Hashimoto". Ursächlich behandeln kann man die nicht, es läuft auf lebenslange SD-Hormon-Substitution raus.


    Nun hoffen wir, dass wir das zweite Auge vor dem grauen Star bewahren können. Nächste Woche sind wir wieder beim Augen-Doc. Wie es dann weitergeht, entscheiden wir dann im Verlauf.


    Also, bei plötzlich auftretendem grauen Star auch immer an die Schilddrüse denken.


    LG, Chris

  • Hallo , falls die Entscheidung zur op noch aussteht , könnte man auch mit verschiedenen homöopathischen Mitteln probieren . Die Augentropfen Conjunktisan A gibt es nur noch als Con A dazu die mehrfach bewährte Waterloo Kur . Wir probieren es erstmal aus. Es soll da gute Erfolge geben , nach einem Zeitraum von einigen Monaten sehen wie ja ob es etwas bringt , denn die op ist wirklich nicht ohne beim Hundeauge. Umsonst wurde das mittel das vorher Conjunktisan A hieß auch nicht vom Markt genommen , denn beim Menschen floriert ja das Geschäft mit den Kunstlinsen !!!! Das allein ermuntert und schon erstmal den weg zu versuchen . Alles gute

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