Frustrationstoleranz
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Wie kann ich die Frustrationstoleranz beim Hund steigern?
Vielleicht ein paar mehr Infos..
Also:
Murphy dreht am Rad, wenn er nicht bekommt, was er aber haben will...
Das kann eine tote Maus sein, ein anderer Hund oder auch wenn ein Kommando mal nicht mir Leckerli belohnt wird.
Dann wird angesprungen und gebissen - in die Leine, Ärmel, Hand, Hose und so weiter... das ist dann aber kein Knabbern mehr und kann schon weh tun.
Ich handhabe es dann so dass ich ihn außer Reichweite irgendwo anbinde und mich ca. 2 Schritte von ihm weg stelle, bis er sich abreagiert hat.Auch dann, wenn er keine Aufmerksamkeit bekommt. Erst wird einen Runde rumgequengelt. Fiepen, fiepen, fiepen... Kriegt er dann auch keine Beachtung, weiß er genau was zu tun ist. Nämlich einfach sich mit "verbotenen" Dingen beschäftigen, was Herrchen und Frauchen gar nicht toll finden.
Da werden erstmal demonstrativ z.B. die Kissen vom 2. Sofa geholt und im Wohnzimmer vor unserer Nase entweder bestiegen oder zerkaut. Oder Plastikflaschen angenagt, der Teppich zerlegt, aufs Sofa gesprungen und wir oder in unsere Klamotten gebissen.Und er ignoriert mich in letzter Zeit beim spazieren gehen.
Manche Kommandos wie STOP, SITz oder AUS kommen an - mit Rückruf brauche ich ihm aber nicht kommen.
(Laufe dann nach Möglichkeit weg oder verstecke mich - dann kommt er zwar, aber viel besser hört er danach auch nicht.)Hoffe ihr habt da ein paar Tipps...
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*schieb*
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Also wenn er immer wieder oder auch nur ab und zu für das unerwünschte Verhalten belohnt wird, in dem er "positive Beachtung" bekommt oder er seinen Willen durchsetzen kann, wird sich sein Verhalten nicht ändern.
DasVerhalten was der Hund zeigt, wurd ihm "antrainiert" (wenn auch nicht absichtlich), in dem ihr ihm in solchen Situationen beachtet habt oder er seinen Willen durchsetzen konnte.
Erst mal wäre es wichtig zu wissen wie alt euer Hund ist, bei einem heranwachsenden Hund ist solches Verhalten nämlich durchaus üblich, um die Grenzen auszutesten. Es hört sich so an, als ob der Hund noch kein Jahr alt wäre?
Bei einem erwachsene Hund, wäre das Problem dann anders gelagert.
Die zweite Frage wäre, wie lange diese Verhalten schon so vorkommt.Das wichtigste ist aber in jedem Fall ab jetzt 100%ig konsequent zu sein. Das bedeutet jeder Befehl der gegeben wird, wird auch durchgesetzt. Wenn man Schwierigkeiten hat einen Befehl durch zu setzen, z. B. Rückruf dann gibt man diesen Befehl gar nicht, bzw. übt ihn z. B. mit einer Schleppleine so dass man den Befehl auch wirklich durchsetzen kann und zwar immer.
Wenn er Kissen zerkaut, muss das immer konsequent mit einem lauten deutlich Nein! o. ä. unterbunden werden.Dein Hund testet dich. Er möchte wissen, ob du wirklich als Rudelführer geeignet bist. Geeignet bis du in den Augen des Hundes, wenn du souverän, ruhig, klar und deutlich Befehle gibst und sie selbstbewusst und konsequent durchsetzt und dies auch durch Köpersprache vermittelst. Ansonsten kann es sein, dass dich dein Hund irgendwann schlimmstenfalls gar nicht mehr als Rudelführer anerkennt. Das bedeutet, dass er selbst dann das Kommando übernehmen wird. Hunde brauchen klare Strukturen. Sind sie für den Hund nicht klar, wird er versuchen Klarheit zu schaffen, indem er testet wie weit er gehen kann. Ein Hund fühlt ich nur wohl bzw. ist entspannt und selbstsicher, wenn die Rangordnung für ihn geklärt ist. Wenn der Hund allerdings unter einem Jahr ist, ist es eine Entwicklungsphase, die auch wieder vrbei gehen wird. Trotzdem sind Konsequenz und klar Strukturen wichtig.
Edit: Hab gerade in der Signatur gelesen, dass der Hund jetzt bald 5 Monate alt sein müsste :). Ja, also in diesem Alter versuchen alle Hunde auszutesten auf welchem Rang sie in ihrem "Rudel" stehen.
Also wie geschrieben: den Hund nicht anbrüllen o. ä., das verunsichert ihn nur. Sondern jeden Tag mit ihm ruhig, konsequent etc. kleine Übungen einbauen, wie Sitz!, PLatz!, Komm! und diese Befehle konsequent durchsetzen und sein Verhalten nicht tolerieren. Und in ein paar Monaten habt ihr diese Phase dann auch überstanden ;). Wenn ihr jetzt gut mit dem Hund arbeitet, könnt ihr die Mensch-Hund-Beziehung festigen -
Hallo, erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Wir belohnen das Verhalten nicht. Und seinen Willen bekommt er auch nicht. Wenn er so überdreht reagiert, kommt er entweder für maximal 2 Minuten vor die Tür oder draußen wird er dann bis er runter gekommen ist angebunden.
Murphy ist erst 19 Wochen alt. Trotzdem aber schon sehr groß und von daher macht mir das große Sorgen, grade wenn Kinder in der nähe sind.
Er verhält sich so seit etwa einer Woche, vorher war das gar kein Problem.
Ja, an dem KOMM sind wir wohl selber Schuld... Ich versuch es zu vermeiden, aber man sagt trotzdem immer wieder Dinge wie "Kommst du jetzt endlich" "Na komm" "Da kommt X", ohne sich da groß Gedanken drüber zu machen. Denke das ist wohl dadurch etwas abgestumpft.
Soll ich das KOMM jetzt trotzdem weiter verwenden oder wäre ein anderes Kommando wie hier oder ein Pfiff sinnvoll?Ich versuche so konsequent wie möglich zu sein, viele Dinge darf er - aber nur auf mein Kommando hin. Wie z.B. zu anderen Hunden, aufs Sofa, zu Kindern/Menschen usw.
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Lies dich da https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0 mal durch die 3 Seiten durch, dann solltest du die Frusttoleranz auch auf ein vernünftiges Niveau angehoben bekommen. Und immer schön konsequent bleiben.
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Zitat
Soll ich das KOMM jetzt trotzdem weiter verwenden oder wäre ein anderes Kommando wie hier oder ein Pfiff sinnvoll?
Das kannst du ruhig weiter verwenden. Allerdings dann in Zukunft bewusster. Am besten immer im gleichen Betonung usw. und dann eben nur, wenn du es auch durchsetzen kannst und sonst den Hund nicht rufen usw. .
ZitatIch versuche so konsequent wie möglich zu sein, viele Dinge darf er - aber nur auf mein Kommando hin. Wie z.B. zu anderen Hunden, aufs Sofa, zu Kindern/Menschen usw.
Das ist gut. Die Konsequenz wird sich später auszahlen. Allerdings ist er ja noch ein junger Hund und die sind nun mal ab und zu etwas überdreht ;). Das heißt nicht, dass man das durch gehen lasse sollte, aber er wird später als erwachsener Hund ein ruhigerer Hund werden, wenn ihr jetzt gut mit ihm arbeitet.
ZitatWenn er so überdreht reagiert, kommt er entweder für maximal 2 Minuten vor die Tür oder draußen wird er dann bis er runter gekommen ist angebunden.
Ja, das find ich gut. Wenn ein Hund komplett nicht beachtet wird, ist das für ihn unangenehm und wenn ihr das konsequent durch zieht, wird er das irgendwann mit seinem überdrehten Verhalten verknüpfen und es sein lassen. Bzw. man kann vorher noch 1x klar und deutlich Nein! oder einen anderen Befehl geben und lässt er es nicht, wird er ignoriert. Irgendwann wird er dann auf das NEin! hören.
ZitatEr verhält sich so seit etwa einer Woche, vorher war das gar kein Problem.
Wenn ihr konsequent trainiert, werden ihr bald einen ausgegleichen Hund haben. Da er ja so quirlig ist auch viel spielerisch trainieren. Also zum Beispiel das Spiel starten und beenden. Also Spielzeug wird aus der Schublade geholt und nach dem Spiel wieder weg gepackt. Im Spiel gewinnt der Hund mal und verliert ab und zu. Aber das Spiel wird immer durch Herrchen oder Frauchen beendet. Dabei kann man auch gut Aus! etc. trainieren und dem Hund zeigen, dass nicht immer alls nach seinem Willen geht.
Noch ein Tipp zum Anspringen. Das gewöhnt man den Hund ab in dem man sich grundsätzlich nie anspringen lässt. Bei der Begrüßung beugt man sich sofort zu dem Hund herunter so dass der Hund gar keinen Grund hat zu springen und sonst wird es konsequent durch Nein! unterbunden.
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Zitat
Wie kann ich die Frustrationstoleranz beim Hund steigern?
Vielleicht ein paar mehr Infos..
Also:
Murphy dreht am Rad, wenn er nicht bekommt, was er aber haben will...
Das kann eine tote Maus sein, ein anderer Hund oder auch wenn ein Kommando mal nicht mir Leckerli belohnt wird.
Dann wird angesprungen und gebissen - in die Leine, Ärmel, Hand, Hose und so weiter... das ist dann aber kein Knabbern mehr und kann schon weh tun.
Ich handhabe es dann so dass ich ihn außer Reichweite irgendwo anbinde und mich ca. 2 Schritte von ihm weg stelle, bis er sich abreagiert hat.Auch dann, wenn er keine Aufmerksamkeit bekommt. Erst wird einen Runde rumgequengelt. Fiepen, fiepen, fiepen... Kriegt er dann auch keine Beachtung, weiß er genau was zu tun ist. Nämlich einfach sich mit "verbotenen" Dingen beschäftigen, was Herrchen und Frauchen gar nicht toll finden.
Da werden erstmal demonstrativ z.B. die Kissen vom 2. Sofa geholt und im Wohnzimmer vor unserer Nase entweder bestiegen oder zerkaut. Oder Plastikflaschen angenagt, der Teppich zerlegt, aufs Sofa gesprungen und wir oder in unsere Klamotten gebissen.
Dein Jungspund will Aufmerksamkeit, und er testet, wie weit er gehen kann, was erlaubt ist und was nicht. Das ist völlig normal in dem Alter, wenn auch nicht bei jedem Hund gleich stark ausgeprägt. Splash ist annähernd gleichaltrig, und fängt nun auch an damit, und hatte seit Anbeginn eine recht niedrige Frustrationstoleranz. Anbinden und stehen lassen ist schon mal gut, wenn es nicht gelingt, eine einfache, gut bekannte Aufgabe abzufragen und zu belohnen. Meine Lieblingsübung ist das Warten, in mikroskopisch kleinen Schritten aufgebaut, fördert es Konzentration und erhöht die Frustrationstoleranz. Kann man auch drin anwenden, wenn der Junior die Innendekoration umgestalten will, und man Verbote nicht glaubhaft durchsetzen kann.ZitatUnd er ignoriert mich in letzter Zeit beim spazieren gehen.
Manche Kommandos wie STOP, SITz oder AUS kommen an - mit Rückruf brauche ich ihm aber nicht kommen.
(Laufe dann nach Möglichkeit weg oder verstecke mich - dann kommt er zwar, aber viel besser hört er danach auch nicht.)Hoffe ihr habt da ein paar Tipps...
Er ignoriert die Kommandos, weil in dieser Phase die Reize der Aussenwelt viel wichtiger werden. Auch das ist normal. Hund sichern, und Kommandos nur noch auf Distanzen/in Situationen geben, in denen sie noch klappen. In reizarmer Umgebung weiterüben, und wirklich toll belohnen - nicht nur mit öden Leckerli, sondern auch mit spannenden Dingen, die der Hund sehr gerne tut.Mit Rudelführung übernehmen wollen hat das Ganze nichts zu tun; Rangordnung spielt bei Mensch-Hund Interaktionen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Hund entdeckt die Welt, und sucht klare Grenzen und Verhaltensrichtlinien. Du brauchst liebevolle Konsequenz, viel Geduld und auch etwas Humor. Überfordere den Hund nicht, die Situation draussen ist eine andere als mit einem Welpen von 12 Wochen.
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Vielen Dank für eure Antworten, da bin ich jetzt wirklich erleichtert, dass ich nicht alles falsch gemacht habe
Zitat
Noch ein Tipp zum Anspringen. Das gewöhnt man den Hund ab in dem man sich grundsätzlich nie anspringen lässt. Bei der Begrüßung beugt man sich sofort zu dem Hund herunter so dass der Hund gar keinen Grund hat zu springen und sonst wird es konsequent durch Nein! unterbunden.Mich und meinen Freund springt er nur an, wenn er so überdreht ist- zur Begrüßung gar nicht, da wirft er sich eher auf den Boden.
Leider kapieren manch fremde Menschen aber nicht, dass man den Hund nicht streicheln sollte, während er einen Anspringt. Habs schon 1000 Mal versucht zu erklären, aber da kommt dann ein Nein, dass so freundlich ist, dass ich die Leute am liebsten gleich mit anspringen würde
Aber da arbeiten wir mit ein paar Freunden und Bekannten, die das Problem verstanden haben, dran.Nochmal Danke und ein schönes Wochenende!
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Zitat
Er ignoriert die Kommandos, weil in dieser Phase die Reize der Aussenwelt viel wichtiger werden. Auch das ist normal. Hund sichern, und Kommandos nur noch auf Distanzen/in Situationen geben, in denen sie noch klappen. In reizarmer Umgebung weiterüben, und wirklich toll belohnen - nicht nur mit öden Leckerli, sondern auch mit spannenden Dingen, die der Hund sehr gerne tut.
Er lässt sich übrigens besser abrufen, je weiter ich weg bin
Dann sogar auch mit regelrechter Reizüberflutung auf dem Acker, wenn andere Hunde dabei sind oder er Vögeln hinterherjagd... -
Hallo wiosna,
hast du das https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0 schon durchgelesen? Da wurde alles schon einmal durchgekaut.
Und zum Anspringen, warum soll der Hund das nicht dürfen (hatten wir auch vor kurzem dort https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0). Die Begrüßung kann jeder so gestalten, wie es ihm beliebt. Bei uns dürfen meine Hunde mir zur Begrüßung in die Augen schauen, die anderen Familienmitglieder dürfen sie nicht anspringen. Das klappt völlig problemlos. Und wenn Anspringen bei mir mal nicht drin ist, weil ich einen guten Zwirn trage, dann ist das auch kein Thema. Es gibt solche Hunde, die haben gute Manieren sogar schon mit der Muttermilch aufgenommen, bei den anderen ist das eine Erziehungsfrage.
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